keiner
Wieso? War doch grad schon einer - und hier ist noch einer.
eine sache noch larry, wie würdest du die winged c, im vergleich zur jj el34 (nicht die L) sehen? ich bin eigentlich mit dem sound, wenn sie gerade so clippen absolut zufrieden.
Bezieht sich auf welche der vorgenannten beiden? Oder auf beide?
ich kann mir bisher nicht vorstellen, dass es noch besser klingen soll
Wenn dem so ist, solltest einfach mit der Suche und dem Vergleichen aufhören - nichts kann schöner sein, als mit dem eigenen Sound zufrieden zu sein
Das mit der Zuverlässigkeit zeigt sich halt erst später oder vielleicht garnet, wennst kein Pro mit 100 Gigs oder noch mehr pro Jahr bist.
deswegen wäre so ein vergleich interessant, von jemandem, der es weiß!
Was ich u.a. weiss ist, dass man den Sound von Röhren niemals pauschalisieren sollte, denn sie sind im jeweiligen Amp lediglich ein Organ im Gesamtorganismus Amp - und die Röhre, die in Amp A überwältigend klingt, kann in Amp B noch ordentlich, aber in Amp C vielleicht gar nimmer so überzeugend klingen.
Hierzu ein knappes Extrakt diverser Statements aus alter, klassischer Röhrenliteratur von vor 1950: "Röhren haben keinen Eigenklang und grundsätzlich lässt sich mit beliebigen Röhren jeweils das gleiche klangliche Ergebnis erzielen, wenn man die Peripherie um die Röhre herum entsprechend angleicht bzw. modifiziert."
Ich kann dies weder bestätigen, noch dementieren - aber es stützt auf jeden Fall meine Erfahrung, die ich oben bereits verlautbarte.
Meine Beurteilungen über die Klangeigenschaften von EL34 Röhren und deren möglicher Substitute (KT77; KT88; 6CA7) wurden von mir fast ausschliesslich in 100 Watt Amps mit Übertragern marshall-esquer Bauart ermittelt. Mit Übertragern also, wie man sie z.B. in Marshall Amps (sowieso), Bogner, Soldano, Wizard, Splawn, Cameron, Roccaforte und natürlich auch in meinen Amp-Kreationen vorfindet.
Ich teste bzw. beurteile die Soundcharaktere von EL34 Röhren
nicht in H&K, Engl, Diezel, Elmwood, Brunetti, Bugera, Framus, Linnemann, usw. Amps, wo diese durch andere Übertrager-Bauarten durchaus andere Ergebnisse liefern könnten!
Aber zurück zum charakterlichen Unterschied zwischen der JJ und der =(C)= :
Die JJ klingt auf's erste Anhören beeindruckend satter und drückender als die =(C)=, allerdings zeigt sie bei längeren Vergleichen ein ruppigeres und diffuseres Übersteuerungsverhalten in Sättigung betrieben. Da wo ich mit =(C)= in der Endstufe heftig angeblasen selbst komplizierte Akkorde noch als jene erkennen kann, fällt es mit der JJ relativ schwer, hier etwas noch klar zu identifizieren.
Die =(C)= ist einfach feinzeichnender in ihrem gesamten Frequenzspektrum, ist in den Höhen nicht so krazzelig und in den Bässen nicht so böllerig wie die JJ - aber in einem weiten Mittenbereich kommt mit der =(C)= einfach spürbar mehr "Creme" rüber, sie trägt schöner und kippt auch milder und süsslicher in Obertöne als die JJ, die da insgesamt schärfer und bissiger auftritt.
Ferner kommt noch die typbezogene Selektion dazu, die ich z.B. sehr ernst nehme und hier auch kundenspezifisch auswähle. Wenn ich einen Blueser mit Tele und TS808 oder TS9 vor mir habe, würde der niemals =(C)= mit einer Selektion von über 30mA bekommen, eher so die Gegend um die 26-28mA, was aber wiederum vom Amp bzw. von dessen effektiver Höhe der B+ abhängt.
Habe ich z.B. einen Plexi Marshall mit einer B+ von 460V, so würde ich auch beim Blueser die 28-30mA Selektion wagen, hat sein Plexi jedoch eine B+ von 505V oder höher, dann wäre bei 26mA Schluss.
Der Heavy-Rocker oder Metaller hingegen würde mich bei solchen Selektionen in seinen Amp gepflanzt eher beleidigt ansehen, selbst wenn ich im Sinne seines Musikstils die Biaseinstellung entsprechend vorgenommen hätte - und da sind dann je nach Kunde
und Höhe der B+ in seinem Amp (und je nach Grundcharakter des Amps überhaupt!) eher Selektionen von 32mA aufwärts bis evtl. sogar 38mA angezeigt
Einen weiteren Nachabgleich zum Endstufensound nehme ich dann noch über die Treiberröhre (PI) vor, wo nicht nur verschiedene Typen (z.B. JJ ECC803S; China 12AX7; TungSol 12AX7) unterschiedliche Ergebnisse liefern, sondern auch deren Selektion nach Balance beider Systeme und deren effektiven Verstärkungsgrad - was dann auf meiner Bench etwa so aussieht:
... wobei "symmetrisch ausgemessene Treiberröhren" der Irrtum der Vergangenheit ist und einen Ampsound eher steril als 'saftig' macht! Die Lösung ist hier ein wohldosiertes Missmatch beider Systeme in der Treiberröhre, die dann das restliche Quäntchen an 'Juice' in den Gesamt-Endstufensound einbringt. Dumble Amps und manche Clones davon haben eigens ein Poti zum 'korrekten' (paradox, ich weiss!) Missmatch-Einstellen der Treiberröhre.
Trotz aller oben erwähnten Vorzüge bringt die =(C)= jedoch noch immer nicht das zumindest anfänglich beeindruckende 'Fett' der JJ - und jetzt muss man eben über seine 'webgeprägte Grenze' von 70% of max. plate dissipation springen und die =(C)= richtig satt heiss einstellen - so heiss, dass sich mit dieser Einstellung so manche JJ bereits verabschieden würde - und plötzlich ist da so richtig Fundament im Ton
Mehr noch - die Mittenkomplexität, die vorher bereits sehr schön war hat nun noch weiter zugenommen - und der Sound ist voll frischem Lebens, absolut vordergründig, dominant, punchy - aber nicht frazzelig in den Höhen oder mit flubby diffusen Bassbereich - satt & fett, aber tight & konkret!
Würde es keine NOS Mullard Xf2 mehr geben - ich glaube, ich würde dann =(C)= horten - aus Angst, dass es dieses Röhrli plötzlich nimmer geben könnte
Und es wird sicher einen Grund dafür geben, dass z.B. Marshall ausschliesslich =(C)= in ihren Amps verbaut - nix JJ, nix China, nix aus Saratov
...zwei Foren gegeneinander auszuspielen...ist meiner Meinung nach übrigens unterste Kanone...
Ich finde das jetzt nicht so schlimm und durchaus verständlich. So viele Leute laufen von einem Psy-Therapeut zum nächsten, um sich 'verschiedene Meinungen' einzuholen - und obwohl sie in ihrem tiefsten Inneren schon längst selbst wissen, WAS der richtige Weg zur Linderung der eigenen Beschwerden wäre, so hoffen sie doch stets aufs neue, dass ihnen einer vielleicht doch noch 'einen bequemeren Weg' aufzeigt
Larry