Berlin: Klage, weil Tochter nicht in den Jungenchor darf gescheitert

  • Ersteller Abendspaziergang
  • Erstellt am
Ja, aber das ist halt nur die Ansicht der Mutter, nicht die des Gerichts scheint’s, und außerdem war das Mädchen auch sonst nicht auf dem Niveau für den Chor oder einen gleichwertigen wohl.
 
Ich gestehe, ich habe Seite 3 und 4 des Threads nur überflogen, aber damals am Anfang fleißig mitgelesen. Evtl. ist also der nachfolgende Kommentar schon vorhanden.

Eine andere Gender- / Gleichheits- / sowasinderArt-Debatte gab es bei der Polizei, bei der Bundeswehr, bei der Feuerwehr und wahrscheinlich noch bei vielen mehr. Auch da gab es Gerichtsverfahren, um die Präsenz von Frauen einzuklagen. Damals ein Affront, den "wir Männer" wahrscheinlich bis heute nicht ganz geschluckt haben :w00t:; heute aber ganz normal, weil dran gewöhnt. Der Unterschied zu der Tochter ist, dass es keine rein weibliche Polizei etc. gegeben hat, zu der eine Frau "als Alternative" hätte gehen können. Da was einzuklagen, bedeutete, die Welt zu verändern (Ob´s alles in der Art gebraucht hat oder nicht, steht auf einem anderen Blatt). Das war insofern für unser aller Evolution hilfreich.
Aber eine Tochter in den Knabenchor zu klagen ... - haben die Leute echt keine anderen Sorgen?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wahrscheinlich bin ich jetzt total political incorrect, aber das MUSS einfach raus:
Schau dir mal das Bild von dieser Frau an, das sagt eigentlich alles. Da trifft so ziemlich jedes Klischee zu. Ab hier halte ich mir grad selber den Mund zu :embarrassed:

Okay, als ich Jugendlicher war, lief noch Marlboro- und Camel-Werbung im Kino, aber ganz ehrlich: Irgendwie war die Welt damals einfacher. Und aus der heutigen Erkenntnislage: Vielleicht auch ein bisschen schöner, trotz Kaltem Krieg, Saurem Regen u.ä. Aber solche Dinge waren wenigstens zweifelsfrei ein Veränderung wert! Wenn heute unser höchstes Ziel ist, Mädchen in Knabenchöre einzuklagen, dann haben wir wohl keine wichtigeren Probleme mehr :gruebel:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ich haette es gut gefunden, wenn Du dir Deinen reaktionaeren Kommentar gespart haettest
 
In Bayern geht es inzwischen ...
Nichts gegen Gleichberechtigung und Gleichbehandlung. Ganz im Gegenteil. Aber ich finde es schade, dass einzelne Chorformen unter dem Deckmantel der Emanzipation abgeschafft werden.
Sind Männer- und Frauenchöre das nächste was fällt?

Das Argument, dass Knabenchöre besser gefördert werden als Mädchenchöre verstehe ich, und finde ich auch absolut falsch. Aber warum fördert und promotet man nicht einfach Mädchenchöre stärker?
Wenn das gefordert wird, stehe ich auch zu 100% hinter dieser Forderung, aber so ist es eben das Ende einer Chorform. Wie will man denn ein Mädchen, dass den Anforderungen nicht genügt ablehnen? Wenn die Eltern ehrgeizig genug sind, klagen sie es ja sowieso rein.

Ich verstehe die Welt nicht mehr.

lg Thomas
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich bin mir nicht sicher, dass "Abschaffung von Chorformen" u.ä. der Sache gerecht wird. Hier scheint es nämlich nicht zuletzt um die Verwendung von Steuergeldern zu gehen. Habe ich weiter oben schon begründet, wenn ich mich nicht irre.
 
Aber warum fördert und promotet man nicht einfach Mädchenchöre stärker?
... so ist es eben das Ende einer Chorform.
äh - in dem von mir geposteten Link von den Regensburger Domspatzen wird doch genau das gemacht: zusätzlich zum Knabenchor ein Mädchenchor aufgebaut. Es werden nicht Mädchen im Knabenchor aufgenommen, sondern Mädchen ins Domspatzen-Gymnasium aufgenommen, bekommen Gesangsunterricht mit dem Ziel, in den nächsten Jahren einen Mädchenchor parallel zum Knabenchor aufzubauen.
Ok, das war aus meinem Posting
In Bayern geht es inzwischen ...
ohne dem Link zu folgen nicht herauszulesen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Sorry, hatte den Artikel nicht komplett gelesen.
Ich hatte nach dieser Stelle
--- begin zitat---
Aber auch ein Lied davon, dass die singenden Jungs immer so einen Süß-Bonus hatten; ob im Matrosenanzug oder in Kutten, plötzlich sahen die Rabauken ganz zahm aus. Und von dem angeblich so"besonderen, reinen" Knabenklang. Und davon, dass in den Weihnachtsshows im Fernsehen dann doch immer die Sängerknaben eingeladen wurden.
---end zitat---

Jetzt habe ich alles gelesen- das begrüsse ich natürlich! (y)

Lg Thomas
 
Tja, und wenn die Befürchtung zutrifft, daß der Mädchenchor nicht annähernd auf dieselbe Akzeptanz beim Publikum stößt? Wäre dann wie beim Fußball. Man kann die Menschen nicht zwingen etwas gut zu finden und Chöre ohne Publikum können ja auch nicht beliebig als Selbstzweck gefördert und finanziert werden.

Jedenfalls hier ein ganz anders gelagerte Fall. Der Versuch einen Mädchenchor parallel zu entwickeln, ist ja durchaus begrüßenswert.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wenn heute unser höchstes Ziel ist, Mädchen in Knabenchöre einzuklagen, dann haben wir wohl keine wichtigeren Probleme mehr

Es ist ganz sicher nicht "unser" höchstes Ziel und mit großer Wahrscheinlich haben "wir" wichtigere Probleme – warum benutzt du dann den Plural? Es ging um lediglich eine einzelne Mutter, die das halt anders sieht und die sich erhofft hatte, mit einer medienwirksamen Klage Chancengleichheit für ihre Tochter zu erwirken oder vielleicht nur ein Thema anzustoßen. Letzteres ja zumindest geklappt.

Schau dir mal das Bild von dieser Frau an, das sagt eigentlich alles.

Was genau sagt denn dieses Bild? Die Dame hat mit dieser Klage rein gar nichts zu tun. Sie ist eine Musikredakteurin des BR, die die Entscheidung eines bekannten Internats kommentiert, künftig auch Mädchen aufzunehmen und einen Mädchenchor aufzubauen. Was gefällt dir daran nicht?
 
Okay, ich versuche mal eine Erklärung - ich vergesse manchmal, dass man einander im Internet nicht kennt bzw. die Hintergründe der auftretenden Personen nicht bekannt sind. Und alleine um meiner Reputation willen bitte ich Euch, das mit einfließen zu lassen:

Das Bild der Frau: Diese Formulierung wähle ich mit Absicht. Es ging mir in meinem Beitrag nicht darum, DIESE Dame zu verunglimpfen. Aber ich hatte in letzter Zeit Begegnungen mit Menschen, die in (ihrer) Sache schlüssig argumentierten. Dabei zeigten sie sich jedoch etwas -nennen wir es- überengagiert und übersahen, dass es auch noch einen Rest der Menschheit gibt, denen das jeweilige Thema entweder egal war oder die eine genau andere Meinung hatten. Und bei diesen Situationen ist mir aufgefallen, dass derlei überengagierte Zeitgenossen oft schon optisch auf sich aufmerksam machen. In einem Fall hatte mein Gegenüber einen solch flammenden Blick, dass man schon fast meinen konnte, der Erzengel Gabriel steht mit dem Flammenschwert da. Das heißt jetzt nicht, dass die Dame einen solchen Blick hat, ich nehme das nur als plakatives Beispiel. Und seit ich für mich einen solchen Zusammenhang festgestellt habe, überraschen mich manche Äußerungen von Menschen nicht mehr so. Nebenbei: In meinem Team liegt der Frauenanteil bei über 50%, und das alles ohne Quote oder Zwang. Hat sich einfach so ergeben, könnte sich durch Umbesetzungen auch wieder ändern. Und man glaubt es kaum - es funktioniert und alle inclusive mir können gut miteinander. Mein Beitrag hat mit der Position der Frau nichts zu tun. Wenn da ein Bild von einem Mann gewesen wäre, hätte sich nur die Formulierung geändert.

Meine reaktionäre Haltung: Das Leben hat mir in den letzten Jahren vielerlei Gelegenheiten gegeben, Wertigkeiten neu zu ordnen. Nur als kleine Aufzählung aus meinem Umfeld: Mann verloren, Frau verstorben, Kind verstorben, Job verloren - ergänze nach Belieben. Als persönliches Ergebnis aus diesen Situationen lernte ich, dass Menschen, denen so etwas zustößt, wirklich andere Probleme haben als das vorliegende Thema. Vielleicht bin ich ungerecht (ich habe das Problem mit dem Knabenchor nicht in meiner Familie), aber ich persönlich kann es halt nicht nachvollziehen, dass wegen "so was" ein dermaßener Aufriss gemacht wird. Auch hier nebenbei: Durch diese ganzen o.g. Erlebnisse wird einem bewusst, wie viel Verantwortung man als Erwachsener übernehmen muss. Und da passiert es manchmal, dass man seine angeblich sorgenfreie Jugend glorifiziert. Auch wenn man weiß, dass die gar nicht so sorgenfrei war.

Ich hoffe, Ihr habt ein bisschen Verständnis für mich. Für eine Weiterführung der Diskussion stehe ich gerne zur Verfügung. Das könnte im Einzelfall halt etwas dauern, weil ich nicht täglich zum Forumlesen komme.

Basil
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich hoffe, Ihr habt ein bisschen Verständnis für mich.

Wenn du diesen Thread gelesen hast, dann weißt du auch, dass die meisten hier genau wie du der Meinung sind, dass es Quatsch ist, ein Mädchen in einen Knabenchor zu klagen. Insofern: Ja, dafür kannst du mit Verständnis rechnen. Zumindest mit meinem.

Und natürlich hast du völlig recht, dass es schwerwiegendere Tragödien im Leben gibt, als ein Mädchen, dem der Zugang zu einer gleichwertigen Chorausbildung wie einem Jungen verwehrt bleibt. Ich denke, da wird niemand widersprechen. Aber du vergleichst halt Äpfel mit Birnen: Persönliche Trauer, den Verlust von geliebten Angehörigen oder der beruflichen Existenz als moralische Referenz für die Legitimität einer Klage anzuführen, ist ziemlich weit über's Ziel hinausgeschossen und auch nicht im Sinne unseres Rechtssystems – und das ist ausnahmsweise mal gut so. Zugegeben: Es gibt sicher etliche irrwitzige Fälle, die die Steuerkasse unverhältnismäßig belasten. Da diese Klage aber zu einer öffentlichen Diskussion geführt hat, die eventuell sogar einen Anreiz zum Bruch einer 1000jährigen Tradition bei den Domspatzen geliefert hat, ist sie eben nicht mehr nur irgendein privater "Aufriss" einer ehrgeizigen Helicopter-Mutter, sondern hat durchaus Bedeutung auch für andere Menschen.

die Hintergründe der auftretenden Personen nicht bekannt sind.

Die sind in den meisten Fällen auch gar nicht notwendig, da Persönliches oft ziemlich irrelevant ist und den neutralen Blick trübt. Es ist schön, zu erfahren, dass dein Arbeitgeber die 50%-Frauenquote (über)erfüllt. Aber es ist eben nur Zufall und nicht der Regelfall, sonst gäbe es ja gar keine Quotenfrage. Was also trägt diese Information zur Erklärung bei? Es ist interessant, dass dir schon mal eine überengagierte Person mit "flammendem Blick" begegnet ist, die irgendwelche Klischees auch optisch erfüllt hat, aber warum sollte dieses Erlebnis irgendeine erläuternde Bedeutung haben? Im Umkehrschluss sogar ungeprüft von der Optik auf den Inhalt zu schließen, führt dagegen ziemlich schnell auf's Glatteis, wie man sieht.

Insofern wäre mein Tipp: Nicht nur Überschriften und Fotos ansehen, die deine Einschätzungen bestätigen. Sondern ruhig auch mal lesen, was darunter steht und sich ein detailierteres Bild machen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben