[Bericht] Voodoo um den Tone Kondensator?! Was ist dran...??? UND: Treble Bleed

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1. EINLEITUNG


Hello Everybody...

Als ambitionierter Musiker, der unheilbar an GAS erkrankt ist und daher viel zuviel Equipment besitzt (welches in Relation zu den eigenen spielerischen Fähigkeiten obendrein viel zu teuer ist), bin ich in der letzten Woche mal wieder ein paar Perversitäten im Bereich DIY nachgegangen...

Richtig! Ich habe mal wieder an meinen Gitarren "rumgemurkst", obwohl ich eigentlich (trotz meiner unbestrittenen handwerklichen Fähigkeiten) keine Ahnung von der Materie -Elektronik- habe.

Denn wer übt heutzutage noch Gitarre. Da löte ich doch lieber 5 Stunden pro Tag Widerstände und Kondensatoren hin und her, spiel grauenhafte "Testtöne" und penetriere meine Nachbarn sogar derart damit, dass die mich am nächsten Tag in der Einfahrt vorm Haus fragen: "Sag mal Thomas, lernst du jetzt Saxophon?!" Ob ich jetzt Saxophon lerne???? :gruebel: Äähhmmm nein!!! Das war eine E-Gitarre... Aber gut... (das ist wirklich passiert, kein Scherz)


Ich habe mich also mit Kondensatoren und deren Wirkung in MEINER Gitarre beschäftigt. Dazu gekommen bin ich deshalb, weil ich über eine Kolumne in der Premier Guitar gestolpert bin, die mein Interesse geweckt hat. In einigen Folgen dieser Kolumne (Mod Garage) geht es um den Ton Kondensator, um Treble Bleed Schaltungen und es gibt sogar eine "Tuning" Anleitung für Telecaster Klampfen... GGGGEEEEEIIILLLL!!!

Ich konnte einfach nicht stillsitzen, zückte den Lötkolben, habe einiges ausprobiert und möchte euch meine Ergebnisse hier vorstellen. Ich werde dabei immer wieder aus der Kolumne von Premier Guitar zitieren (will hier ja das Rad nicht neu erfinden, sondern euch nur meine subjektiven Testergebnisse mitteilen).

Gleich vorweg: Die Ergebnisse habe ich so nicht erwartet!!!

Die leicht selbstironische Schreibweise von oben ist übrigens vollkommen ernst gemeint. Wer die Abartigkeit besitzt, wegen einem Kondensator wie ein Geisteskranker rumzulöten, seine Freundin nach ihrer Meinung zu nötigen (obwohl kein NICHT-GITARRIST dieser Welt einen Unterschied hören wird), der kann sich selbst nicht mehr ernst nehmen!!!

Wenngleich die Ergebnisse wirklich ernst zu nehmen sind...


Wer soll also nun alles weiterlesen:
- Soundfetischisten
- Hobbybastler / -murkser
- GAS-Erkrankte
- Gear-Nerds und Tone-Freaks
- Leute die das Gras GERNE wachsen hören
- Leute die auch keinen Aufwand scheuen um Nuancen zu verbessern

Wer bitte nicht weiterlesen soll:
- Elektronikfachleute :redface:
- Leute die ernsthaft Gitarre SPIELEN :great:
- Leute die üben statt basteln :eek:
- Berufsmusiker die für so bulll...t eh keine Zeit haben :mad:
- Leute die nicht an Globuli und Bachblüten glauben (das kann man doch vergleichen oder nicht :great:) :p



2. BEVOR ES LOSGEHT:

Eigentlich spiele ich seit langem mit dem Gedanken in meine Gitarre neue Pickups einzubauen. Ich spiele eine Fender 61 Telecaster aus dem Custom Shop, mit der auch die hier beschriebenen Test durchgeführt wurden. Eine richtig, richtig Gute. Ich habe diese Gitarre damals aus einem Pulk von Gitarren ausgewählt und liebe sie seit der ersten Minute. Die Gitarre hat bereits trocken ein derartiges Potential, dass ich eben gerne das ABSOLUTE MAXIMUM aus diesem Brocken herausholen möchte. Zunächst dachte ich bei neuen Pickups an Kloppmann oder Bareknuckle, habe mich aber aufgrund der erwähnten Kolumne erstmal dazu entschieden ein bisschen mit der Elektronik zu experimentieren (zudem ist eine Tele halt so geil zu modden, da die Elektronik ohne Aufwand zugänglich ist und nur 2 Potis und eine Hand voll Kabel beherbergt).


Hier mal die Kolumne die meine Neugierde so stark geweckt hat:


Tele Mod Guide:
http://www.premierguitar.com/Magazine/Issue/2007/Feb/The_Telecaster_Mod_Guide.aspx


About Caps:
http://www.premierguitar.com/Magazine/Issue/2010/Apr/Tone_Capacitors_for_Stratocasters_Part_1.aspx
http://www.premierguitar.com/Magazine/Issue/2010/May/Tone_Capacitors_for_Stratocasters_Part_2.aspx


Schaut euch das einfach mal durch. Gibt noch mehr Ausgaben der "Mod Garage".



3. EIN BISSCHEN THEORETISCHES:


Eigentlich war ich im BEREICH KONDENSATOREN ein Ungläubiger. Ich war der Annahme, dass solche "Kondensatoren und der heilige Gral" Geschichten völliges Voodoo sind und nur Geldmacherei darstellen. Wenn man sieht, dass Gibson für ihren aktuellen BumbleBee Abklatsch 40-60 Euro im VK verlangen, dann krieg ich absoluten Würgereiz... :bad:

Es gibt aber gängige Kondensatoren, die nicht so teuer sind. Und genau davon habe ich ein paar ausprobiert. Aber zunächst zu den Werten:

Der Standartwert liegt bei .022 mfd = µf = Mikrofarad


Gängige Werte sind .022 mfd bzw. .047 mfd


Jetzt gibt es Leute, die mögen einen total dumpfen Ton beim runterregeln des Tone Potis, Andere wiederum können damit eigentlich nichts anfangen. Genau deshalb unterteilt Dirk Wacker die Kondensatoren in drei Gitarrenrelevante Bereiche:

  1. Nur leichte Veränderungen; wärmeren Ton: 0022 - .0068mfd
  2. "Woman-Tone" Artig beim runterregeln: .022-.047mfd (Standard Werte)
  3. Völlig lebloser, dumpfer, toter Gitarrenton: .1mfd - und mehr


In diesem Bereich muss jeder selbst entscheiden was einem am besten Gefällt. Ich habe mich deutlich für die 2. Variante, also den Standardwert .022mfd entschieden, da ich das Reagieren des Tone Potis bei diesem Wert einfach gewöhnt bin und gut damit zurechtkomme.

Hier ist aber ausprobieren erwünscht, damit sich jeder sein eigenes Bild machen kann.

Einen weiteren entscheidenden Hinweis gibt Dirk bei dieser Thematik noch in " Tone Capacitors for Strats, Part 3". Aus irgendeinem Grund, fragt mich nicht wieso, kann es einen Unterschied ausmachen, wenn man den Kondensator um 180° dreht. Auch in meinem Test hatte ich beim Jupiter und bei den Orange Drops das Gefühl, dass sich der Sound durch die andere Einbaurichtung verändert. Somit also bitte auch das ausprobieren.



4. LOS GEHT'S:


Ich habe mir somit zusätzlich zu dem in der Gitarre ab Werk verbauten Keramik Kondensator folgende Kondensatoren bestellt:



- ORANGE DROP (hier lt. Dirk Wacker besonders die 225P oder PS Serie für Gitarren):


http://www.tube-town.net/ttstore/pr..._Orange-Drop-225P-Serie-0-022--F---100-V.html

http://www.tube-town.net/ttstore/pr...Orange-Drop-225P-Serie-0-0047--F---400-V.html

http://www.tube-town.net/ttstore/pr...2_Orange-Drop-225P-Serie-0-01--F---100-V.html


- Roederstein MKT1813:

http://www.tube-town.net/ttstore/pr..._Roederstein-MKT-1813-0-022-F---400-V-DC.html


- Jupiter Condenser "Vinatage":

http://www.tube-town.net/ttstore/pr...iter-Condenser--Vintage--0-02--F---600-V.html



Um schnell zwischen den einzelnen Variationen switchen zu können habe ich zwei Krokodilklemmen an eine Litze gelötet und vorne aus der Abdeckplatte der Tele schauen lassen. Somit war der Tausch der Kondensatoren in null komma nix erledigt.

Tele_Cap_Mod.jpg


(Der Schalter auf dem Bild war zum vergleich zwischen "Treble Bleed" Schaltung und "50s Wiring". Dazu vielleicht in der Zukunft ein separater Bericht)




5. DIE ERGEBNISSE:

Ums gleich vorweg zu nehmen. Es ist ein Unterschied hörbar. Deutlich und klar, wenn man konzentriert hinhört. Es verändern sich Nuancen des Klangbildes, die aber letztendlich durchaus in der Lage sind, den Sound in einer positiven u.U. auch negativen Weise zu "verändern" oder "umzufärben".

Es können somit manche Frequenzen im Klangbild ausgedünnt oder verstärkt werden.


Enorm wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass der Tone Kondensator an sich bereits den Gesamtklang der Gitarre verändert. Auch wenn der Tone Poti 100% offen ist. Der Kondensator beeinflusst also den "Grundsound" der Gitarre. Mit dem Kondensator A klingt die Gitarre anders wie mit dem Kondensator B.

Jetzt kann über den letzten Absatz viel Diskutiert werden. Ich bin mir darüber im Klaren und verstehe auch die Gegenargumente aus dem anderen Lager. Deshalb solle es bitte jeder ausprobieren, der Bock drauf hat es auszuprobieren. Der Rest soll es einfach lassen…

Wie stark die Unterschiede zu hören sind, ist auch extrem vom Amp und vom Gitarrenkabel abhängig. Mein Diezel offenbart die Unterschiede nicht so gut, wie mein Tube Thomsen Nepomuc, bei dem die Unterschiede sehr deutlich hörbar waren. Ein Kabel mit geringer Kapazität wird die Unterschiede nicht so deutlich wiedergeben, wie ein Monster Cable, usw…

LETZTLICH NOCH EIN GANZ ENTSCHEIDENDER HINWEIS:

Ähnlich wie bei Lautsprechergehäusen oder Röhrentausch können solche kleinen Bastlereien es schaffen, dass einem seine Gitarre NOCH besser gefällt als ohnehin schon. Man schafft es dadurch aber definitiv nicht, Unzufriedenheiten an der Substanz bzw. an der Basis auszumerzen. Solche kleinen Elektronik Mods können also "lediglich" Gutes NOCH besser machen.



WIE KLINGT ES DENN NUN?! Werden sich die meisten Fragen. Dazu werde ich wieder überwiegend Dirk Wacker zitieren, da dieser die verschiedenen Eigenheiten sehr gut erläutert:


Orange Drops:
Die Orange Drops klingen irgendwie nach Fender. Die Mitten sind leicht gescoopt die Bässe schön straff und perkussiv. Besonders im Clean Bereich machen diese Caps eine super Figur. Auch der Overdrive klingt schon dicht und cremig, wenngleich man mit den Höhen aufpassen muss. Ich hatte grundsätzlich das Gefühl, dass die Orange Drops dem Sound mehr dieser glitzernden Höhen verpassen. In Verbindung mit normalen Pickups kann es somit leicht plärrig und nervig werden.


Roederstein MKT1813:
Irgendwie gefiel er mir einerseits super, andererseits wiederum gar nicht. Der Pickup macht den Gesamtton der Gitarre percussiver und einen "hölzernen" und sehr "transparenten" ton. In der Zwischenposition wurde meiner Tele irgendwie akustischer. Blöd zu beschreiben aber klang weniger nach Elektronik. Durch die enorme Transparenz in Verbindung mit dem typischen Tele Twang waren mir diese Caps immer too much in den Höhen, wenngleich der eigentliche Grundsound sehr sehr geil war. Könnte ich mir gut für Strat vorstellen.


Werkskondensator / Keramik:

Der Keramikkondensator der werksseitig verbaut war, klang nicht unbedingt schlechter. Das Frequenzspektrum schien aber etwas beschnittener zu sein. Man hatte das Gefühl die anderen Caps würden dem Sound mehr Spektrum verleihen. Dennoch war der Sound des Werkskondensators so gut, dass ich ihn bis hier hin wahrscheinlich behalten hätte. Der Sound war etwas Mittenfokussierter. Dadurch zwar nicht so ausgewogen wie beispielsweise beim Roederstein, aber eben dafür nicht so spitz und harsch. Kurz und knapp klang der Keramikkondensator einfach dunkler.

Jupiter "Vintage":
Ich weiß nicht warum das immer so sein muss, aber mal wieder war das Teuerste einfach das Beste. Der Widerstand kostet 4,20€. Ist also für ein derartiges Bauteil eine enorme Messlatte. Dennoch klang er mit ABSTAND am besten. Alle vorteile der jeweiligen Caps waren hier vereint in einem. Der Jupiter klingt klar, perkussiv und groß zugleich. Die Gitarre wird hölzerner, der Ton wird irgendwie "mehr". Steckt man wieder um auf den Werkzustand hat man das Gefühl man würde den Sound mit einem EQ links und rechts abschneiden. Es sind mehr Höhen da. Die sind aber nicht so hart wie beim Keramik und werden nicht so leicht harsch wie bei den restlichen Kondensatoren.





6. FAZIT:

Der Tone Kondensator kann also in gewissen Konstellationen wirklich den Gesamtsound der Gitarre verändern. Meine Tele hat durch diesen "einfachen" Mod soundtechnisch wieder ein Quäntchen zugelegt. Das hört in diesem Falle sogar meine Freundin. Der Amp muss solche Nuancen natürlich wiedergeben können. Mein Übungscombo klingt so oder so nach Blechbüchse mit E-Ukulele.

Viele die theoretisches Hintergrundwissen im Elektrobereich haben, werden bei diesem Beitrag nur kopfschütteln können. Das ist mir klar.

Dennoch behaupte ich felsenfest, dass meine Gitarre mit den Jupiter Caps anders klingt (anders, da besser ja subjektiv). Vielleicht ist das alles aber auch nur eine Art "Brain F..k" indem das Hirn durch den höheren Preis einen besseren Sound suggeriert. Keine Ahnung…

Letztendlich bleibt wieder nur der Vergleich zur Naturheilkunde. Die einen schwören auf Globuli und Bachblüten, während Andere über alternative Heilungsmethoden nur lachen…

Letztendlich zählt aber doch nur, ob es hilft oder nicht. Und so ist es hier auch.

Wer also damit seine Gitarre aufwerten kann -> Glückwunsch
Wer seine Gitarre umbaut und keinen Unterschied hört -> Pech, aber Versuch war's wert
Wer so etwas als Voodoo ansieht und nicht daran "glaubt" -> Auch legitim
Wer keinen Bock auf solch Schmarre hat -> lasst es sein

Letztendlich wäre es (da sind wir uns wohl alle einig) das Beste gewesen zu üben, statt zu löten und einen Bericht darüber zu schreiben. Dann würden die Soundverbesserungen des Caps nun in meinen Fingern stecken…




Es grüßt
da Tom :great:
 
Eigenschaft
 
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Cool!
Ich glaube Dir sofort, dass es Unterschiede gibt, möchte aber auf etwas hinweisen: Die Toleranz der Werte bei Kondensatoren ist recht gross!
Um den Test wirklich perfekt zu machen, solltest Du also auch mehrere Bauglecihe Kondensatoren mit dem nominell gleichen Wert vergleichen - und alle Kondensatoren durchmessen ;)
Trotzdem Respekt - und auch wenn ich eher der Theoretiker bin, kann ich mir dennoch selbst bei exakt gleichen Kondensatorwerten Unterschiede bei verschiedenen Bauarten vorstellen.

Gruss
Dongle
 
Das wäre auch meine erste Frage gewesen:
Hast Du die Kapazitäten der verbauten Kondensatoren denn auch selber nachgemessen, bevor Du sie eingebaut hast?
 
Nein! Ich wollte das nicht groß analysieren, sondern nur subjektive Eindrücke mitteilen...

Ich denke, dass man NIE "wirklich" direkt vergleichen kann, wegen der Toleranzen. Ich denke wir wissen alle, was beim Messen rauskommen wird?!? Die Caps werden alle leicht unterschiedliche Werte haben, oder?!? Was meint ihr?
 
Moin erstmal!

Dein Versuch in allen Ehren, aber ohne die Kondensatoren durchgemessen zu haben, ist dein Aufwand leider für die Katz gewesen.

Zudem hatten wir das Thema schon recht ausführlich durchdiskutiert. Siehe hier:
https://www.musiker-board.de/modifi...ndensator-wie-herum-einbauen.html#post5638322

Es hat laut Threadtitel anders angefangen, aber sich dahingehend entwickelt. In HiFi Foren wirst du das Thema noch richtig krass bearbeitet finden. Im Verlinkten Post gibt es einen Link, der dann die Konkrete Messung demonstriert. Die gehen auf die Dämpfungen der einzelnen Kondensatoren ein. Ein Kondensator verhält sich nämlich auch als Spule und durch die Eigeninduktivität reduzieren sich die Obertöne, die durchgelassen werden. So, wenn du nun das Dielektrikum (Das ist die Schicht zwischen den beiden Platten des Kondensators) dicker machst, dann minimiert sich dieser Effekt. Natürlich sind noch andere Effekte die eine Rolle spielen.

Um es kurz zu machen: Meine Erfahrung hat gezeigt, dass PIO Caps und Teflon Kondensatoren das Beste sind. Keramik darf man gerne auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Allerdings ist der Unterschied zwischen guten Folienkondensatoren nur noch wirklich mit Messinstrumenten sichtbar und man hört es nicht. Wenn du dir also einen Gescheiten Folienkondensator mit einem Dielektrikum aus Polypropylen anlachst, machst du alles richtig.

Hier vielleicht noch der interessanteste aller Artikel dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kunststoff-Folienkondensator

Wenn man weiter nach unten Scrollt ist schonmal ein Wink einer Tabelle zu sehen, die erstmals für eine erste Einschätzung ausreichen sollte.

Achja Edit: Was ich noch sagen wollte: Der aktuelle Gibson Bumblebee Abklatsch ist ein einfacher Keramikkondensator im alten Kleid. Mehr ist das nicht und hat nicht das geringste mit dem zu tun, was er darstellen will. Finger weg von dem Müll!!!
 
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Trotzdem super Beitrag.
Stimmt, man soll nur Kondensatoren des gleichen Wertes zum testen nehmen.

Ich verbuche den Test als herzerfrischend. Voodoo hin oder her.

Ich baue selbst für mich High End Verstärker. Die klingen verdammt gut.
Tja mein Bekannter hat sich nun Lautsprecherkabel von Linn gekauft für den selben
Verstärker. Diese waren in sich verdrillt wegen dem aufheben von Brummen etc und eben
viel mehr feine Drähtchen. Ich hab sie bei mir rangetan und.....ich finde nix hat sich verändert, während
er meinte das klingt transparenter. Er hat seine Sicherungsautomaten gegen Schmelzsicherungseinsätze
getauscht, weil das alles weicher klingt :) Und den Netzstecker richtig rum reingesteckt. :)

Tja, ich glaube der Author wollte auch nur sagen, wie SUBJEKTIV vieles sein kann und das hat er super erklärt.

WSie auch gesagt, muss das Equipment rundherum auch stimmen. ;)

LG
 
Hey ho...

Ich habe schon immer dieselben Werte verglichen. Es waren alles 0.022 mfd caps. Jedoch habe ich diese vorher NICHT gemessen. Ich habe kein Multimeter das dies ermöglicht. Nur so ein 0815 Standard Dings.

Ich wollte hier keinen Kondensator Klappe die 1000ste Threat aufmachen. Das war nicht meine Absicht.

Ich wollte auch nicht irgendwas belegen oder erklären.

Ich will einfach Leute dazu er- oder entmutigen sowas selsbt zu probieren. Egal wie die Soundunterschiede zustandekommen, sie sind da. Somit geht probieren einfach über studieren. Das wollte ich damit sagen sonst nix.

Und jetzt mal noch was anderes:
Die Kolumne von Dirk Wacker beschreibt in Teil 1 und 2 den Klang der verschiedenen Kondensatoren. Und mal ganz ehrlich... Er hätte es nicht besser beschreiben können. Also Toleranzen, Erklärungen und Theorien in allen Ehren, aber bei mir in der Klampfe machen die unterschiedlichen Typen von Caps einen ähnlichen Sound wie er ihn beschreibt... Sicherlich klingen meine getesteten Caps nicht zu 100% so wie die, die er getestet hat. Aber das ist mir doch auch völlig wurscht... Es zeichnet sich ein ähnliches Resultat ab...


Gruß:great:
 
Ich denke, dass man NIE "wirklich" direkt vergleichen kann, wegen der Toleranzen.

Sie sind nur über ihre Kapazität zu vergleichen, die Toleranzen sprechen nur für eine möglicherweise größere/kleinere Streuung.

Ich denke wir wissen alle, was beim Messen rauskommen wird?!? Die Caps werden alle leicht unterschiedliche Werte haben, oder?!? Was meint ihr?

Und..Was sagt uns das? Du hast Äpfel mit Birnen verglichen und schilderst uns deine Geschmackserlebnisse.



Ich werde dir noch schreiben, was mich an deinem Test verwundert: Auf der einen Seite willst du etwas Testen, auf der anderen tust du das, was alle "Fachblätter" diesbezüglich tun, deren Autoren in schmatzigen Marketingkauderwelsch deutlich versierter sind, als im wiederbeleben ihrer Physikkenntnisse aus der Mittelstufe, wo sie sowieso nie geglänzt haben. "Soundeindrücke" erübrigen sich, auch wenn es schockieren mag, da kann man noch so hübsch tolle Klangwunder umschreiben, sie sind mit blumigster Sprache niemals richtig beschreibbar. Entweder Frequenzanalyse oder (wissenschaftliche) Tonaufnahme, anderes überlässt man den "Fachblättern".
Wer verkaufen und (teuer) kaufen will, ist mit all dem richtig bedient, wer nur vernünftige Kondensatoren in seiner Klampfenschaltung (oder im Amp?!) will, ignoriert es besser. Über Klang/Sound sollte man diesbezüglich ohnehin nicht sprechen.
 
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Sie sind nur über ihre Kapazität zu vergleichen, die Toleranzen sprechen nur für eine möglicherweise größere/kleinere Streuung.



Und..Was sagt uns das? Du hast Äpfel mit Birnen verglichen und schilderst uns deine Geschmackserlebnisse.



Ich werde dir noch schreiben, was mich an deinem Test verwundert: Auf der einen Seite willst du etwas Testen, auf der anderen tust du das, was alle "Fachblätter" diesbezüglich tun, deren Autoren in schmatzigen Marketingkauderwelsch deutlich versierter sind, als im wiederbeleben ihrer Physikkenntnisse aus der Mittelstufe, wo sie sowieso nie geglänzt haben. "Soundeindrücke" erübrigen sich, auch wenn es schockieren mag, da kann man noch so hübsch tolle Klangwunder umschreiben, sie sind mit blumigster Sprache niemals richtig beschreibbar. Entweder Frequenzanalyse oder (wissenschaftliche) Tonaufnahme, anderes überlässt man den "Fachblättern".
Wer verkaufen und (teuer) kaufen will, ist mit all dem richtig bedient, wer nur vernünftige Kondensatoren in seiner Klampfenschaltung (oder im Amp?!) will, ignoriert es besser. Über Klang/Sound sollte man diesbezüglich ohnehin nicht sprechen.


Nichts anderes habe ich oben beschrieben, nichts anderes wollte ich...

Umso mehr wundert es mich, dass die Leute, die eher auf der - ich nenns jetzt mal "wissenschaftlichen" Seite - stehen, hier wieder eher aggressiv auftreten und alles für den voodoo bullshit abdeklarieren und als UNWISSENDE abstempeln (was ich ohne Zweifel auch bin), anstatt wie oben GROß ERWÄHNT an der besagten Stelle das Lesen aufzuhören... :D

Also lass ma doch diese Diskussion jetzt gut sein. Wers hören mag OK, wer den Text nicht mag der braucht ihn nicht zu mögen...

Ich überlege noch es aufzunehmen. Hab nur momentan schlecht die Möglichkeit zu einer qualitativen Aufnahme. Und übers JamVox kann ichs mir sparen!!!





Ach und eins KANN ich mir nicht verkneifen... Wenn all eure Frequenzanalyse Geschichten nur einen deut mehr Aussage hätten wie blumige Sprache, müsste über sowas gar nicht mehr gestritten bzw. diskutiert werden. Hat es aber nicht... und deshalb spalten solche Diskussionen immer noch die Foren. Und manche Leute können mit blumiger Sprache einfach sooviel mehr anfangen als mit Fachgesimpel.

Und letztendlich ist es doch mit allem so. Auch bezüglich Tonhölzer, Pickups, Röhren usw kann man diskutieren. Es wird aber oft der Fall sein, dass ein Instrument, ein Amp, ein Irgendwas anders klingt, als die hochwissenschaftlichen Werte vermuten lassen...
 
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Ich finde es trotz (oder vielleicht gerade wegen) der "nichtwissenschaftlich" erodierten Eindrücke sehr erfrischend und spannend. Daher steht es jetzt auch auf der Startseite. :D

Ich hatte ähnliches damals mal mit meiner Classic Vibe Tele gemacht. Die Unterschiede waren wirklich sehr minimal, zumal die Höreindrücke eben durch die benötigten zeitlichen Abstände durch das Einlöten eingeschränkt wurden.
Also kein A/B/C/D/E-Vergleich, sondern eher "nach und nach". Und ich bin seitdem an den Mustard-Caps hängengeblieben...:)
 
Si senòr!

Die haben imho einen sehr ausbalancierten Ton gemacht und haben meiner Gretsch 6118 letztes Jahr nochmal ordentlich "Holz" geliefert. Wie sie im Vergleich der "wintätsch Spec Caps" abschneiden, weiß ich nicht. Aber im Vergleich zu den verbauten caps war das quasi eine Offenbarung. Zugegeben, im gleichen Zug habe ich fette Alpha-Potis verbaut. Wem nun diese Tonänderung anzukreiden ist, bleibt mir verschlossen. Aber das war schon immens.....
 
Oh mann, die hätte ich auch gerne mal ausprobiert!!!!
macht Conrad nicht mehr diese grabbel-Überraschungstüten für ein paar Euro ?
da war so was öfters drin. Aber für den richtigen Wert muss man natürlich Glück haben :p

cheers, Tom
 
Hey, nicht aufregen!
Ich zähle mich auch zur "wissenschaftlichen Seite " wie Du sie nennst - und nehme Dir komplett ab, dass Unterschiede zu hören sind!
1. Wegen der Toleranzen wie ich oben schon geschrieben habe
und
2. weil die verschiedenen kondensatoren auch physikalisch anders funktionieren und daher sicher nicht alle gleich "scharf" ab einer gewissen Frequenz durchlässig sind.

Meinen Vorschlag mit dem vorher durchmessen habe ich gemacht, um Punkt 1 auszuschliessen und ausschliesslich den Punkt 2 zu hören.

Aber das ist Dir wahrscheinlic auch alles nicht so wichtig. Wichtig ist ja, dass Du etwas gefunden hast, was Dir gefällt ;)
 
Ach und eins KANN ich mir nicht verkneifen... Wenn all eure Frequenzanalyse Geschichten nur einen deut mehr Aussage hätten wie blumige Sprache, müsste über sowas gar nicht mehr gestritten bzw. diskutiert werden. Hat es aber nicht... und deshalb spalten solche Diskussionen immer noch die Foren. Und manche Leute können mit blumiger Sprache einfach sooviel mehr anfangen als mit Fachgesimpel.

Und letztendlich ist es doch mit allem so. Auch bezüglich Tonhölzer, Pickups, Röhren usw kann man diskutieren. Es wird aber oft der Fall sein, dass ein Instrument, ein Amp, ein Irgendwas anders klingt, als die hochwissenschaftlichen Werte vermuten lassen...

Weisst du, ich habe überhaupt nichts gegen dich, auch nicht wirklich gegen deinen Test. Noch nicht einmal was gegen TT und andere, die noch im vernünftigen Rahmen Kondensatoren und unzählige andere nützliche Dinge für uns Lötkolben- und Schraubenzieherschwinger bereit halten.
Mir kommt allerdings das ungute Gefühl hoch, dass du all das was "Fachblätter" (welche diese Art nutzen um ihre Seiten zu füllen und natürlich um indirekte Werbung zu machen) und manche andere Experten (ich spreche explizit von solchen, die mit Hokuspokus übertrieben viel Kasse machen, erst vorgestern sah ich simple neue Caps für über 70€ das Stück, natürlich handgewickelt) einfach blind vertraust und es in Marketingmanier weiter verbreitest. Vermutlich weil du es für sehr interessant hälst, zurecht, tolle Geschichten tun sich da auf ;) Mit Physik, insbesondere Elektrotechnik, hat das nichts mehr zu tun.

Wenn du wirklich die Unterschiede hören willst, drehe das Tone-Poti immer komplett zu, ohne gleiche Kapazität ist dabei allerdings auch ein 1:1 Vergleich gar nicht möglich.
 
Habs ja auch nicht persönlich genommen ;)


Mit einem 0815 Multimeter kann ich solche Caps nicht messen, gell?!
 
Hauptsache ist, dass wir alle wieder lieb miteinander sein sollen.... :).... ;)
 
Naja, über Religionen zu diskutieren artet immer recht schnell aus... :evil:
 
Guten Morgen,

ich erlaube mir, aus Deinem Ansatz zu extrahieren:

- Ich habe mich also mit Kondensatoren und deren Wirkung in MEINER Gitarre beschäftigt...

- Eigentlich war ich im BEREICH KONDENSATOREN ein Ungläubiger...

- Ich habe schon immer dieselben Werte verglichen....Jedoch...diese vorher NICHT gemessen. Ich habe kein Multimeter das dies ermöglicht. Nur so ein 0815 Standard Dings...

- Es ist ein Unterschied hörbar. Deutlich und klar, wenn man konzentriert hinhört. Es verändern sich Nuancen des Klangbildes...

- Wie stark die Unterschiede zu hören sind, ist auch extrem vom Amp und vom Gitarrenkabel abhängig...

- Mein Diezel offenbart die Unterschiede nicht so gut, wie mein Tube Thomsen Nepomuc, bei dem die Unterschiede sehr deutlich hörbar waren...

1. es ist gut und gesund und richtig, dass jemand über seine Materie nachdenkt, die ihn umgibt und dass er mit ihr experimentiert. :great:

2. Du hast völlig richtig herausgefunden, dass der (in seinen Komponenten austauschbare) Konsens der Umgebungsvariablen zusammen (Gitarre-Kabel-Amp) hörbare Unterschiede hervorbringt

3. es fehlt offenbar immer noch ein wirklich exakter Test mit exakt ausgemessenen Ko's. Auch das Elektroakustik-Labor der Hochschule Regensburg schweigt sich darüber aus.

Allein nur schon wegen der ersten beiden Punkte, nämlich dass Du die Augen offen hast und Dir eigene Gedanken machst - ob das nun Voodoo-Gegnern und Wissenschaftlern passt oder nicht, ist mir sowas von egal: *bekekst* :)

Gruß Michael


Der Standartwert liegt...

Nein. Ausnahmsweise kein Kommentar. Nein, ich schau' nicht hin.... ;)
 
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Das ist aber wirklich keine Religion...

Ich habe nicht so viel Zeit und es trotzdem gerade versucht - aber nicht sehr erfolgreich.
Wenn jemand die Zeit hat, suche er doch mal nach dem "Frequenzgang" von Kondensatoren verschiedener Bauformen.
Ich bin mir fast sicher, dass die sich von Typ zu Typ unterscheiden.

Beispielsweise wissen hier vermutlich auch die wenigsten "Hardcore-Anti-Vodoo-Leute", dass der Widerstand bei höheren Frequenzen wieder ansteigt. Die Charakteristik dieser Kurve lässt sich mit einem Wert "xy F" NICHT erfassen.

Um einen für die weniger in E-Technik vertieften Leute einen anschaulichen Vergleich zu geben:
Ein 100 PS Diesel ohne Turbolader ist auf dem ersten Blick gleich wie ein 100 PS Elektroauto. Beide lassen sich auf den Wert 100 PS zusammenfassen.
trotzdem hat der Motor des E-Motors eine komplett andere Kennlinie und performt daher auch fühlbar anders.

Um also wirklich einen - wie Du es nennst - "wissenschaftlichen" Beweis für die Klangunterschiede zu erreichen, recijht es vermutlich die Frequenzgänge verschiedener kondensatortypen miteinander zu vergleichen. Und auch wenn ich nichts dazu gefunden habe, bin ich mir SICHER, dass es da Unterschiede gibt.

Gruss
Dongle
 

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