@Mattschinsky: Ein Thread vielleicht auch für Dich?
Ja das ist mir bewusst, steht auch so bei ihm auf der HP.
Wenn man ein Refin NOS haben möchte, sodass das weather checking erst nach mehreren Jahren auftritt wäre sein Lack ja der falsche, da er in den 3-5 Tagen den Charakter von 50-60 Jahren bekommt. Ist natürlich alles Geschmacksache.
Niemand, der ein Makeover beauftragt oder es aufgrund handwerklichen Talents selber durchführt, will einen zeitgemäßen Alterungsprozess, sondern er will sofort das Ergebnis, als sei das Instrument alt und ordentlich gebraucht worden.
Man kann das wahrscheinlich nicht vergleichen, aber durch das schnelle aushärte Verfahren hat der Lack auch keine Chance ins Holz einzuziehen, heißt er nutzt sich ganz anders ab, so das gerade bei einer Strat der Abnutzungszustand wenig Chance hat.
Z.B. war der Custom shop Lack (war ne Relic) so, dass ich ihn in 2 Jahren schön runtergespielt hatte, der Lack wurde dünner und dünner und irgendwann warst auf dem Holz. Jetzt nach dem refin ist er sehr hart und ich habe das Gefühl das es auch so bleibt. Es ist echt schwer zu beschreiben
Nein. Da muss ich Dir widersprechen. Kein seriöser Gitarrenbauer, der Makeover anbietet, würde den Lack huschhusch auftragen.
Sondern es wird sich Zeit gelassen mit Auftrag jeder Schicht, Trocknung, Schmirgeln, Reinigung, nächster Schichtauftrag usw.
Für das Weatherchecking braucht man auch Zeit. Das ist nicht einfach die Gitarre für ein paar Minuten an die Luft stellen.
Zudem kann das je nach Gitarrenkorpustyp auch holzschädigend werden.
Vor vier Jahren bauftragte ich einen Gitarrenbauer am Bodensee mit dem Bau einer Gretsch im Telecasterkostüm. Das war für ihn nicht außergewöhnliches, denn er hatte schon zwei davon gebaut, aber meine war etwas anders. U. a. wollte ich ein Nitrogewand - aber ich wollte sie nicht relict/geaged. Im November 2020 war der Baufortschritt soweit, dass lackiert werden konnte. Soweit ich das erinnere waren die letzten Schichten Klarlack aufgebracht worden und die Gitarre sollte bei üblicher Raumwärme (beheizt) trocknen. Über nach fiel aber die Heizung aus. Dieser "Temperatursturz" reichte aus, um Wellen zu schlagen im Lack. Der Gitarrenbauer entschied sich zum Blankschliff und lackierte von neuem. Sie kam dann wirklich einwandfrei zu mir. Ziemlich zügig stellten sich bei mir zu Hause die Risse ein.
Jetzt komme ich noch mal auf das Weatherchecking zu sprechen:
Eine Solidbodygitarre verträgt das besser. Bei einer Hollowbody - wie die zuvor beschriebene - kann u. a. das Holz reißen, wenn z. B. noch Feuchtigkeit dazu kommt.