[Baubericht] Eigenbau Tophead Vox AC30

Mooorjen zusammen :D

Hahaha was für ein Zufall, ich habe gestern angefangen am Verstärker weiterzuarbeiten und mein Bruder meinte noch zu mir, dass ich doch ein Update ins Forum hauen soll, weil die Leute wahrscheinlich ungeduldig werden ^^

Kurze Info: Wir haben so lange nichts gepostet da wir zum einen beide mit unseren Umzügen und diversen Lebensumstellungen zu tun hatten (nichts negatives) und zusätzlich dazu habe ich noch ein anderes Projekt durchgezogen was ich schon lange vor Augen hatten. Hab mir einen Racing Quadcopter gebaut :D http://intofpv.com/t-it-s-happening-martian-ii-apicalis-first-build

Des weiteren muss ich ehrlich gesagt zugeben, dass ich ein wenig Schiss hatte nach der ganzen Zeit wieder anzufangen, weil ich mir nicht mehr ganz sicher war wo und wie ich aufgehört habe. Gestern konnte ich dann mit Freude feststellen, das ich ein gewisses System eingehalten habe mit dem ich komplett nachvollziehen kann, welche Verkabelung ich schon vorgenommen habe, was noch offen ist und was wo hingehört :D *Schweiß von der Stirn wisch* Trotzdem habe ich natürlich immer noch bammel davor den Bau abzuschließen und das Gerät einzuschalten.

Über den ganzen Verlauf des Verstärkerbaus bisher bin ich überglücklich doch derartig skeptisch mit meiner Arbeit gewesen zu sein, dass ich die 3D Modelle und Handzeichnungen immer wieder überprüft und nachgezeichnet habe. Ich hab teilweise Papiermodelle vom Layout angefertigt und ausgerichtet und konnte somit viele Fehler vermeiden. Wenn ich die Tage meine Bilder poste werdet ihr feststellen, dass für das Frontpanel gerade noch ausreichend Platz frei gewesen ist bzw. für die Elemente im Frontpanel wie die Potis etc.




Das heißt "sauber" oder "aufgeräumt" oder wasweißichwas. Aber offensichtlich ist man heute schon mit der eigenen Sprache überfordert. Ich bekomm da Ausschlag. Das musste mal raus. Diese Ansammlung an Buzzwords und Bullshit besonders bei den Gitarristen (Speaker, Cab...) ist einfach irgendwie...arghs.

Zur Verdrahtung: Das ist keine Entschuldigung. Schau dir mal alte Siemens Geräte oder Rohde&Schwarz oder irgendwelches anderes Industriezeug aus den 50ern an.

Anhang anzeigen 533928
Da ist der Kabelbaum nirgends befestigt, der ist nur mit gewachster Schnur ordentlich gebunden und die Leitungslängen stimmen so, dass der Kabelbaum von sich aus da bleibt, wo er hingehört.

Sternmasseführung (nicht Erde!): Kann man machen, wenn man zuviel Zeit hat. Bei einem Gitarrenverstärker sollte man sowieso die Masse mit der Schutzerde verbinden - aus Sicherheitsgründen und für bessere Abschirmung (wobei dazu eigentlich ein Schirmkäfig gehört und nicht nur ein Blech auf einer Seite...) und dann kann man genauso einfach die Massepunkte der eigenen Stufen direkt an das Gehäuse anschließen. Bei Stahlchassis kann das nicht ausreichen und man muss aufpassen, was man tut, aber wenn das Netzteil bereits ausreichend brummarme Spannungen liefert, sodass diese Störströme nur innerhalb des Netzteils fließen (Schleifen beachten!) und nicht quer durch den Verstärker, dann geht auch das problemlos (siehe Larry z.B. und die Endstufenecke bei den Marshalls usw...).
Dass du dir bei einem Kupferchassis überhaupt Gedanken über Sternerde machst, verstehe ich nicht. Egal was du da anstellst, besser als eine niederohmige Verbindung der einzelnen Stufen mit dem massiven Kupferblech und dann eine Verbindung des Netzteils an dem Punkt, wo die Wechselstromanteile klein sind mit diesem Kupferblech erscheinen mir naheliegender.
Ich habe einmal in meinem Leben eine sternförmige Masseverdrahtung benutzt (weil ja alle sagen dass das so gemacht werden muss) und dann - besonders bei Platinen - mal überlegt, was eigentlich wo wie Probleme machen kann und dann einfach zum Großteil mit Masseflächen gearbeitet. Und da brummt und schwingt nichts - auch nicht bei Hi Gain auf Leiterplatten.



Tipp: Elektrochemische Spannungsreihe anschauen.



Von der Frequenz ist beides abhängig - nur eben das eine von der Spannung und das andere vom Strom.



Ich hab das auch nur deswegen sofort gesehen, weil ich das auch schon dezent verkackt hab - aber in die andere Richtung. Wenn man die ECC83 immer mit 6.3 V heizt, dann schließt man die instinktiv so an, wie ich das erwähnt habe. Dumm nur, wenn man dann einen Rack-Preamp baut, der mit 12.6 V DC heizt...die ECC83 leuchten dann ganz schön hell :D



Sich ans originale Datenblatt zu halten vielleicht?



Das heißt "sauber" oder "aufgeräumt" oder wasweißichwas. Aber offensichtlich ist man heute schon mit der eigenen Sprache überfordert. Ich bekomm da Ausschlag. Das musste mal raus. Diese Ansammlung an Buzzwords und Bullshit besonders bei den Gitarristen (Speaker, Cab...) ist einfach irgendwie...arghs.

Zur Verdrahtung: Das ist keine Entschuldigung. Schau dir mal alte Siemens Geräte oder Rohde&Schwarz oder irgendwelches anderes Industriezeug aus den 50ern an. Da ist der Kabelbaum nirgends befestigt, der ist nur mit gewachster Schnur ordentlich gebunden und die Leitungslängen stimmen so, dass der Kabelbaum von sich aus da bleibt, wo er hingehört.

Sternmasseführung (nicht Erde!): Kann man machen, wenn man zuviel Zeit hat. Bei einem Gitarrenverstärker sollte man sowieso die Masse mit der Schutzerde verbinden - aus Sicherheitsgründen und für bessere Abschirmung (wobei dazu eigentlich ein Schirmkäfig gehört und nicht nur ein Blech auf einer Seite...) und dann kann man genauso einfach die Massepunkte der eigenen Stufen direkt an das Gehäuse anschließen. Bei Stahlchassis kann das nicht ausreichen und man muss aufpassen, was man tut, aber wenn das Netzteil bereits ausreichend brummarme Spannungen liefert, sodass diese Störströme nur innerhalb des Netzteils fließen (Schleifen beachten!) und nicht quer durch den Verstärker, dann geht auch das problemlos (siehe Larry z.B. und die Endstufenecke bei den Marshalls usw...).
Dass du dir bei einem Kupferchassis überhaupt Gedanken über Sternerde machst, verstehe ich nicht. Egal was du da anstellst, besser als eine niederohmige Verbindung der einzelnen Stufen mit dem massiven Kupferblech und dann eine Verbindung des Netzteils an dem Punkt, wo die Wechselstromanteile klein sind mit diesem Kupferblech erscheinen mir naheliegender.
Ich habe einmal in meinem Leben eine sternförmige Masseverdrahtung benutzt (weil ja alle sagen dass das so gemacht werden muss) und dann - besonders bei Platinen - mal überlegt, was eigentlich wo wie Probleme machen kann und dann einfach zum Großteil mit Masseflächen gearbeitet. Und da brummt und schwingt nichts - auch nicht bei Hi Gain auf Leiterplatten.



Tipp: Elektrochemische Spannungsreihe anschauen.



Von der Frequenz ist beides abhängig - nur eben das eine von der Spannung und das andere vom Strom.



Ich hab das auch nur deswegen sofort gesehen, weil ich das auch schon dezent verkackt hab - aber in die andere Richtung. Wenn man die ECC83 immer mit 6.3 V heizt, dann schließt man die instinktiv so an, wie ich das erwähnt habe. Dumm nur, wenn man dann einen Rack-Preamp baut, der mit 12.6 V DC heizt...die ECC83 leuchten dann ganz schön hell :D



Sich ans originale Datenblatt zu halten vielleicht? Da stehen dann auch so Sachen drin wie "Ua max 300 V Ug2 max 300 V" und für Ikmax und Pg2max steht da auch was drin...

Das mit dem Kathodenwiderstand ist problematisch weil wenn dir eine Röhre stirbt, dann übernehmen die anderen deren Kathodenstrom zum Großteil. Da die im Normalbetrieb schon kurz vor der thermischen Selbstzerstörung stehen, werden sie dann erst recht massiv überlastet und folgen der Erstgestorbenen teils sehr zeitnah. Teils geht dann auch der Ausgangsübertrager mit oder beim originalen AC30 kann auch mal der komplette Verstärker abbrennen (Holz, thermisches Design fragwürdig, Staub...).
Bau einfach für jede Röhre einen eigenen Kathodenwiderstand (vierfacher Wert!!!) und Kathodenkondensator ein, dann sind die Röhren bezüglich des Arbeitspunktes unabhängig und begehen keinen Gruppenselbstmord.



Das VDE Prüfgerät ist aber nicht wirklich dazu geeignet, eine Leitung die permanent unter Netzspannung steht dahingehend zu beurteilen, ob sie die nächsten 20 Jahre überlebt. Außerdem legitimiert das Prüfgerät nicht, dass du da irgendwelche Leitungen fragwürdiger Quelle und Zulassung einbaust. Ich habe selber einige Geräte, die mit Stoffleitungen aufgebaut sind, aber das ist dann in der Regel getauchter Isolierschlauch, teils Glasgewebe, wie das eben in den 50ern und 60ern in Industriegeräten gemacht wurde. Heute würde ich sowas nicht mehr einbauen und diese Geräte werden auch nicht dauerhaft am Stromnetz belassen.

Andere Idee: Netzschalter hinten einbauen, sich die ganze Kabelkatastrophe quer durchs Gerät sparen und mit dem Schalter vorne statt dessen die Verbindung der Sammelschiene der Endröhrenkathodenwiderstände/Elkos gegen Masse abschalten (Standby)? Parallel zum Schalter dann sowas wie 100 kOhm/2W schalten, um Kathodenvergiftung vorzubeugen.
Dann hättest du einen Standbyschalter vorne, der nur Gleichstrom schalten muss...

Voraussetzung ist, dass deine Elkos im Netzteil das Ganze spannungsmäßig aushalten.





Ich muss jetzt leider auf diesen Post eingehen. Selbstverständlich bin ich immer dankbar für Tipps, hier sind defintiv absolut wichtige Infos enthalten die ich brauche. Mir sind schon einige Fehler unterlaufen und es werden wahrscheinlich noch einige auftauchen, da ich vorher noch nie mit Röhrentechnik gearbeitet habe.

Aber in meinem Thread derartig seinen Dampf abzulassen über die Wortwahl die einem nicht passt ist für mich unter aller sau. Vor allem mit herablassenden Formulierungen wie "Aber offensichtlich ist man heute schon mit der eigenen Sprache überfordert." Ich komme nicht aus dem Musik Bereich und die Verwendung des Wort Cleans kenne ich aus vielen anderen Bereichen. Mal abgesehen davon das Wort "Buzzwords" zu verwenden einfach Doppelmoral ist

Ich kenne natürlich diese Bundverdrahtung und finde diese natürlich auch optisch absolute ansprechend. Wir haben bei uns vor kurzem noch alte Tonband anlagen entsorgt und anderen NF Technik die komplett so verdrahtet wurde. Aber ich möchte es nicht so machen, weil ich darin nicht geübt bin und der Bau auch so schon extrem lange dauert und zweitens weil unglaublich wenig Platz in meinem Gehäuse ist. Wenn ich z.B. ein originales AC30 Gehäuse hätte und das Gerät restaurieren würde, würde ich natürlich auf diese Abbindetechnik zurückgreifen.

Da ich mein Gehäuse natürlich auf Schutzleiter Potential lege habe ich das Wort Erde verwendet. Wobei du natürlich recht hast und der Begriff eher in der Energietechnik verwendet wird und weniger bezogen auf Signal Massen. Was die Schirmung angeht, musst du dir keine Sorge machen. Der Holzkasten wird von innen noch mit Kupferfolie ausgekleidet damit ein kompletter Faradayscher Käfig entsteht.

Warum ich mir überhaupt Gedanken mache über eine Sternerde? Weil ich einfach 0 Erfahrung mit NF Technik (außer dem Verbinden fertiger Geräte) und Röhrentechnik habe und es viele Dinge aus dem NF Bereich gibt die nicht mit Berufschulwissen gelöst werden. Mal abgesehen davon, dass in meiner Ausbildung einfach garnicht auf eine solche Technik eingegangen wurde außer evtl. mal eine Schaltung zu entwerfen mit einem Operationsverstärker der ein NF Signal verstärkt. Aber natürlich sehr beruhigend deine Info zu erhalten. Hatte mir selber schon gedacht, dass es bei dem niedrigen Widerstand der Kupferplatte wahrscheinlich nicht problematisch sein würde.

Die Elektrochemische Spannungsreihe hatte ich seit Anfang an im Kopf, weil mir ein Fall bekannt ist bei dem jemand seine Dachantenne auf einem Zinkblech montiert hatte und dadurch starke Störungen auf der Leitung hatte. Schon verrückt was alles in der Elektrotechnik einfluss haben kann.

Bei den restlichen Statements kann ich nur sagen, danke für die Info. Wichtige Punkte :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Aber in meinem Thread derartig seinen Dampf abzulassen über die Wortwahl die einem nicht passt ist für mich unter aller sau. Vor allem mit herablassenden Formulierungen wie "Aber offensichtlich ist man heute schon mit der eigenen Sprache überfordert."

Lies mal mehr in diesem Forum, dann verstehst du warum ich das so schreibe. Dampf ablassen sieht anders aus, glaub mir ;)

Warum ich mir überhaupt Gedanken mache über eine Sternerde?

SternMASSE (!!!!) :D

Wie ich geschrieben habe: Man kann das machen - es spricht technisch (!) bei NF (!!) nichts dagegen, es kostet halt nur zusätzliche Zeit und damit der Verstärker nicht brummt wie sonstwas musst du die Masse eh mit Erde verbinden.
Was du da machst ist absolut richtig, nur da du Erde und Masse eben nicht wirklich trennen kannst, ist es zusätzliche Arbeit.

Bei den restlichen Statements kann ich nur sagen, danke für die Info. Wichtige Punkte :D
Ich möchte meine Zeit nicht damit verschwenden, rumzuschwabulieren und alles so zu formulieren, dass bloß keiner irgendwo aneckt. Mein Ziel ist, Leuten wie dir zu helfen, mit sachlicher Kritik und sachlichen Hinweisen, die dann auch dementsprechend ungeschliffen daherkommen. Siehe auch mein Signatur. :)

Also mach weiter und gib uns neue Bilder, damit ich wieder meckern kann :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Leider immer noch nicht viel Zeit, ich hab jedoch die Kupferplatte in der höhe nach ca. 45 Minuten Schleifarbeit so stark reduzieren können, dass sie jetzt genau in die Front passt. Man sieht auf den Bildern noch etwas den Kupferstaub auf den Chickenheads. Das immer noch offene Bohrloch kommt vom CUT Poti, dass ich noch nachbestellen muss, da ich es in linear anstatt logarithmisch bestellt habe.

Wie ihr euch schon denken könnt wird die Oberfläche nicht behandelt (poliert, geschliffen oder ähnliches). Wie ihr auf den letzten Bildern sehen könnt, ist das Kupfer der Oberseite mittlerweile richtig schön angelaufen, die optik gefällt mir ausnehmend gut. Ich hoffe ich kann bald mehr daran Arbeiten. In der Gesamtansicht kann man sehen, dass der Platz wirklich sehr knapp geworden ist.





20170529_145548.jpg

20170529_145542.jpg

20170529_145521.jpg
20170529_145509.jpg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 13 Benutzer
We're not done yet :D

 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 7 Benutzer
Wtf, von der Gitarre könnt ihr dochh nicht nur 3 Frames im Video lassen!
Bitte mehr Bilder von Amp und Box!
 
Wtf, von der Gitarre könnt ihr dochh nicht nur 3 Frames im Video lassen!
Bitte mehr Bilder von Amp und Box!

Das ist mein Thread und ich mache hier was ich will :D

Hier die Gitarre

Vom Rest wird es erst später bessere Aufnahmen geben. Bin aktuell zu sehr im Stress und es gibt noch Probleme im Verstärker bzgl. Störgeräuschen. Bin jetzt mit richtiger Old-School Fehlersuche beschäftigt. Macht sehr viel Spaß und ist gleichzeitig unglaublich frustrierend.

Die Box ist noch nicht zusammengebaut. Aktuell steht ein einzelner 16 Ohm Celestion Vintage 30 Speaker direkt angeschlossen.

 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Moin zusammen,

es wird mal wieder Zeit für ein ausführlicheres Update:

Der Verstärker ist aktuell bezogen auf die Schaltung voll funktionsfähig. Problem das jedoch gerade besteht, was schon von vielen hier erwartet wurde ^^ ein Brummen.

Problem ist, dass das Brummen hier eine Mischspannung aus vielen sich überlagernden Störungen. Es ist also aktuell ein Freundenfest den die einzelnen Fehler zu isolieren.

Begonnen habe ich zuerst damit einen einzigen Masse Sternpunkt festzulegen. Er befindet sich wenige cm vom Netztrafo. Auf diese weiße konnte ich die Störung schon merkbar reduzieren.

Danach habe ich die Schaltung an mehrere Stellen aufgetrennt um im Endeffekt nur den "Normal" Kanal zu nutzen. Das hat ebenfalls die Brummspannung massiv reduziert, aber selbst da ist noch nicht alles weg.

Problem ist natürlich, dass ich auf den Lötleisten die Massen der unterschiedlichen Kreise zusammengeführt habe daher vermute ich, dass hier die stärksten Störungen herkommen. Die Lötleisten waren eher auf "möglichst wenig Brücken" als auf "saubere Trennung der einzelnen Kreise" ausgelegt.


Wie wir also dem Text entnehmen könnt hab ich noch eine Heidenarbeit vor mir da alles sehr kompakt verbaut ist. Ich werde irgendwann in der nächsten Woche Bilder vom aktuellen Innenleben hochladen. Aktuell bin ich krank zuhause

20180823_071621.jpg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Ich hab mir jetzt mein Layout nochmal angeschaut um zu prüfen ob ich die verschiedenen Verstärkerkreise sich bezogen auf die Masse auftrennen lasse und musste glücklicherweise feststelle, dass es relativ einfach möglich sein sollte.

Links in Grün ist der Brilliant Kreis, Pink ist Normal, Rot ist die Treiberstufe und Gelb der Vibrato Teil.

Daraufhin habe ich Brilliant und Vibrato abgeklemmt ( Versorgungsspannung und Masse ) und die Röhren gezogen und mir die Brummspannung angeguckt
Varys-game-of-thrones-30202636-1500-844.jpg




Deutlich zu erkennen ist, dass die Form der Brummspannung deutlicher an eine Sinuswelle rankommt. Aber was auf dem Bild noch nicht sichtbar wird ist...
index.jpg


dass bei gleichen Oszilloskop Einstellungen wie bei der Aufnahme aus dem Post zuvor ( der rechte Kanal war angewählt ) die Brummspannung einen sehr niedrigen Pegel hat. Ich kann das Brummen immer noch deutlich hören aber es ist nicht annähernd so störend.
20180823_071621.jpg



Ich würde mich extrem freuen, wenn jemand die Möglichkeit hätte mir ein Oszillogramm hier zu postenmit den Einstellungen des Oszilloskops auf dem ich eine "normale" Brummspannung sehen kann die vorkommen kann.

Mir kommt das Brummen immer noch zu deutlich vor aber ich habe 0 Ahnung davon um ehrlich zu sein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Frohe Kunde

Nach Rücksprache mit meinem ehemaligen Chef (der Röhrenguru) kam er zu der Schlussfolgerung, dass es sich bei meinem Brummen in der Hauptsache um 50Hz aus der Heizung handelt und der Pegel wäre seiner Meinung nach akzeptabel und nur abzusenken indem man die Verkabelung massiv ändert für minimalen Effekt oder eine Gleichspannung zum Heizen verwendet.

Es ärgert mich, dass ich selber nicht auf die Idee gekommen bin mal die Frequenz auszurechnen über das Oszilloskop ( auf den Bildern ist die Feineinstellung des Time/Div. Stellschalters nicht auf 0 daher kommt man beim ausrechnen nicht auf 50 Hz ).


Ich werde als nächstes noch die Massepotentiale an den Potis nach Kreis auftrennen, dort gibt es noch Überschneidungen. Danach wird der Brilliant Kreis wieder in Betrieb genommen und die Brummspannung getestet und logischerweise danach mit dem Vibrato der Sack zugemacht :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Der Übeltäter ist gefunden!

Ich konnte auch die 90 mV Brummspannung nicht auf mir sitzen lassen und habe die Aussage des Brummens über die Heizung auf Probe gestellt.


Ich habe also die Wechselspannungsheizung der Verstärkerröhren vom Trafo abgelötet und über ein Gleichspannungsnetzteil extern mit 6,3 V Gleichspannung versorgt. Die Gleichrichterröhre heizt weiterhin mit Wechselspannung.


Hier ist die Brummspannung mit Gleichspannungsheizung. Das Oszilloskop ist auf der feinstmöglichen Einstellung (1mV/div.). Selbst mit dem Ohr direkt am Lautsprecher ist es kaum wahrnehmbar.
20181126_122701.jpg


Fazit? Ich werde die Heizung auf Gleichspannung umstellen.
Wie macht man das? Mit einem Brückengleichrichte, einem Glättungskondensator und einem Spannungsregler mit entsprechenden passiven Bauteilen.

Die Spannung nach Gleichrichtung wird sich auf den Scheitelwert der Wechselheizspannung einstellen abzgl. der Spannung der Dioden des Gleichrichters.


Also 6,3V * 1,414 - 2 * 0,65V = 7,6V. Die Differenz der gewünschten stabilisierten Spannung (6,3V) zur unstabilisierten Gleichspannung nach dem Brückengleichrichter (7,6V) beträgt also 1,3V.

Dementsprechend muss ich einen Spannungsregler finden der mit nur 1,3V Differenz von Eingang zu Ausgang auskommt. Daher kommen wahrscheinlich nur "LDO Regler" in Frage da normale Linearregler zuviel Spannungsdifferenz benötigen. Die 1,3V sind auch ein sehr optimistischer Idealwert. Es empfiehlt sich eher mit 1,1V-1,2V zu rechnen.

Das ganz hört sich für manche sehr kompliziert an, ist es aber nicht. Ich muss bei der Reglersuche einfach nur meine Grenzwerte beachten dann ist die Schaltung in Worte gefasst ungefähr so:

Trafoausgang->Brückengleichrichter->Glättungskondesator->ein oder mehrere Regler (mit ein paar Widerständen und Kondesatoren)

Wie sieht meine Bastelecke eigentlich aus?

20181126_122731.jpg


Ich dachte mir es wäre vielleicht interessant zu sehen wie meine Arbeit am Verstärker gerade aussieht.
Links sehen wir ein Tischmultimeter mit dem ich die Gleichspannung des schwarzen Netzteils rechts oben im Bild eingestellt habe da ich den alten analogen Anzeigen nicht traue.

Beim Netzteil musste ich beide Ausgänge parallelschalten da einer nur 2,5A kann und somit die Spannung zusammenbrach.

Unter dem Netzteil befindet sich eine Weller WMD-3 Lötstation und links im Bild unter dem Tischmultimeter finden wir noch einen HAMEG Funktionsgenerator.


Im Verstärker könnten euch folgende Änderungen auffallen:

- Das Relais mit der Röhren/Diodengleichrichtungsumschaltung ist rausgeflogen, genauso die Spannungsdopplung die von Nöten war um das Relais zu betreiben. Es bleibt nun konstant bei einer Röhrengleichrichtung.

- Viel fliegende Verdrahtung, im Rahmen der Änderung meiner Erdung (Brummschleifenmeidung) habe ich erstmal mit modernen Kunststoffisolierten Leitungen gearbeitet um schneller arbeiten zu können. Sobald alles in Funktion ist werden die Leitungen durch klassischen Kupferlackdraht mit Stoffmantel ausgetauscht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 7 Benutzer
Ich find das ja sehr cool wie Du das berichtest, ich würde mich aber umso mehr freuen, wenn Du das in normaler Textgröße schreiben würdest - auf dem Smartphone hat man leider keinen Textfluss :redface:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich find das ja sehr cool wie Du das berichtest, ich würde mich aber umso mehr freuen, wenn Du das in normaler Textgröße schreiben würdest - auf dem Smartphone hat man leider keinen Textfluss :redface:
Gute Info, hab ich nicht bedacht. Schaue mir das immer nur am PC an. Werde in Zukunft maximal die Überschrift größer und fetter machen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Bitte erschießt mich

Wie beschrieben hab ich vor meine Röhren mit Gleichspannung zu heizen. Beim rumhantieren an der Schaltung ist mir aufgefallen, dass bei meiner Gleichspannungsschaltung die aktuell noch anstehende Brummspannung durch das Gleichrichten (Glättungskondensator zu klein) deutlich hörbar ist. Ich wollte mir das ganze mit dem Oszilloskop anschauen und direkt als ich den Massekontakt angeschlossen hab ist die Brummspannung weg gewesen.

... da fiel mir ein, dass ein Kollege mich drauf hingewiesen hat mal einen "Abklatsch C" zu verwenden. Also einfach einen 100nF Folienkondesator genommen, ein Bein gegen Masse und das andere als Tastkopf mal anhalten.

[EDIT: Also alles wieder zurück gebaut auf Wechselspannungsheizung und mal eine "Abklatsch C" drangehalten]

Siehe da die Brummspannung verringert sich und wird von unangenehmen Klängen befreit
(Oszilloskop steht auf 5mV/div.)


Ich könnte gerade den Putz von den Wänden fressen. Hätte ich das vorher getestet, hätte ich die Brummspannung als akzeptabel empfunden. Sie ist sehr weich im Klang und absolut nicht laut.

Naja jetzt ist das Kind schon in den Brunnen gefallen und ich hab den über 10€ teuren Regler gekauft. Ein Glättungselko von 22000uF (22mF) ist ebenfalls bereits bestellt.

Wenn ich feststellen sollte, dass ich die Brummspannung auf diese Weise nicht noch kleine kriege, bleibe ich bei Wechselspannungsheizung mit Filter C gegen Masse und verwende die bereits erworbenen Teile für irgend ein zukünftiges Projekt.
Ist ja mein Fehler, dass ich nicht vor dieser Lösung die einfachste Testmethode nicht angewandt hab.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Kleines Update

Nachdem ich mir vergleichbare Amps angeschaut habe bin ich mit meiner Leitungsverlegung absolut unzufrieden geworden was die direkte Leitungsverlegung an den Röhren angeht. Daher habe ich jetzt alles wieder ausgelötet und mir AWG18 und AWG20 Leitungen nach UL1017 ( PVC isoliert, 600V Nennspannung, 105°C Temperaturresistenz ) bestellt und werde wieder von vorne beginnen. Ist natürlich vorerst schade um die Optik der Stoffisolierten Leitungen aber das Ganze nochmal von vorne mit den alten Leitungen würde Ewigkeiten dauern.

Das komplette Erdungskonzept wird auch über den Haufen geworfen und an das Original bzw. andere Nachbauten die ich mir angeschaut habe angeglichen. Vielen Dank an Luciman nochmal für den Hinweis auf seinen Bauthread, sehr detaillierte Bilder! Kann ich nur weiterempfehlen https://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,17192.0.html
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich freu mich jedes mal, wenn es hier was neues gibt und das Projekt nicht in der Versenkung verschwindet.
Und auf den Sound bin ich gespannt wie ein Flitzebogen.
 
Nach Rücksprache mit meinem ehemaligen Chef (der Röhrenguru) kam er zu der Schlussfolgerung, dass es sich bei meinem Brummen in der Hauptsache um 50Hz aus der Heizung handelt und der Pegel wäre seiner Meinung nach akzeptabel und nur abzusenken indem man die Verkabelung massiv ändert für minimalen Effekt oder eine Gleichspannung zum Heizen verwendet.

Die Brummspannung sieht für mich so aus, als hättest du nur ein Heizungs-Massebezugsproblem. Wie 90 mV (die sind eine Spannung und kein Pegel, das wäre dBV oder sowas) OK sein sollen, weiß ich nicht. Das ist viel zu hoch.

Ich weiß nicht, was man tun muss, um als "Guru" zu gelten und warum ein Guru das als Problem sieht, was bei Millionen von Geräten problemlos funktioniert hat, nämlich die Wechselspannungsheizung.
Sogar Mikrofonvorverstärker funktionieren problemlos ohne Gleichspannungsheizung. Wenn ein Gitarrenverstärker ohne DC Heizung brummt, dann ist das Layout falsch oder eine Röhre kaputt.

Wenn du die Vorstufenheizkreis symmetrisch auf Masse legst oder ihn besser noch auf +90 V oder so hochlegst (Datenblätter aller Röhren im Heizkreis lesen, Ufk!), dann sollte sich das erledigt haben.

Nachdem ich mir vergleichbare Amps angeschaut habe bin ich mit meiner Leitungsverlegung absolut unzufrieden geworden was die direkte Leitungsverlegung an den Röhren angeht. Daher habe ich jetzt alles wieder ausgelötet und mir AWG18 und AWG20 Leitungen nach UL1017 ( PVC isoliert, 600V Nennspannung, 105°C Temperaturresistenz ) bestellt und werde wieder von vorne beginnen. Ist natürlich vorerst schade um die Optik der Stoffisolierten Leitungen aber das Ganze nochmal von vorne mit den alten Leitungen würde Ewigkeiten dauern.

Warum denn das bitte? Die Verkabelung ist eher problematisch, weil du alle möglichen Signale parallel führst anstatt sie möglichst weit voneinander entfernt zu halten. Das ist keine Frage des Leitungsmaterials sondern des Layouts. Wenn du also irgendwas verbessern willst, dann wäre da der Punkt, wo man ansetzen könnte.

Hier siehst du einen 3kanaligen Hi Gain Amp, der mit Wechselspannung geheizt wird, halb so groß ist wie ein JCM800 und bei dem nichts brummt:

heizung.jpg


Der rote Pfeil kenzeichnet die Symmetrierung der Heizung, deren Mittelpunkt dann auf +90 V oder so gelegt wird.
Bei den Vorstufen siehst du auch die weit voneinander entfernt von den Fassungen zur Lötleiste abgehenden Leitungen. Das ist mit dem originalen AC30 Layout wohl nicht möglich, d.h. du kannst das ordentlich selbst neu machen oder mit dem suboptimalen Layout von damals leben.

Das komplette Erdungskonzept wird auch über den Haufen geworfen und an das Original bzw. andere Nachbauten die ich mir angeschaut habe angeglichen.

Du hast da eine massive Kupferplatte. Warum du die nicht als Massebus verwendest, erschließt sich mir nicht. Wahrscheinlich ist das Original deswegen die Referenz, weil keiner kritisch hinterfragt hat, ob das nicht besser geht und dann baut man eben, weil man es nicht besser weiß, einfach die alten Konstrukte nach, auch wenn diese technisch schlechter sind als eine alternative Lösung.

Der oben gezeigte Verstärker benutzt auch eine sternförmige Masseführung (siehst du links, der Bügel da ist der Massepunkt). Die anderen Verstärker, die ich mit identischer Schaltung gebaut habe, benutzen einen Massebus und ein Unterschied in der Störspannung war nicht erkennbar.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
[OT]
Schöner Amp, Stefan....und ein lustiger Mix aus NOS (MKT1822, MKT1813(?), Schraubelko) und aktuellen Komponenten (Metallschicht Rs, WIMAs, Finder Relais) ...wo zum Teufel kriegt man bitte heute noch diese RFT Doppelpotis her?
[/OT]
 
wo zum Teufel kriegt man bitte heute noch diese RFT Doppelpotis her?
Vom Schrott... :D
Auch EROFOL, alte Glimmer-Cs, Kohlepresswiderstände (wer will sowas bitte verbauen...), NOS 6L6WGB usw gibt es. Nur halt nicht dort, wo die typischen Verstärkerbastler einkaufen, sondern in alternativen Quellen. Dazu muss man seine Fühler überall haben und dann rufen einen die Leute an, wenn sie was finden, von dem sie denken, man könne es brauchen.
Vor allem in dem Zeug, das Leute wegwerfen, findet man diese Sachen. Ist ja alles Müll...alter Müll.

Zur Wahl der Bauteile: Es ist wichtiger zu überlegen, was technisch Sinn ergibt als sich zu fragen, was "damals" benutzt wurde. Die akustischen Eigenschaften kann man nachher immer noch ausprobieren, wenn man denn will. Die hatten "damals" keine anderen Bauteile - hätten sie sie gehabt, dann hätten sie sie genommen. Außerdem muss man sehen, dass alte Bauteile niedriger Qualität in den Verstärkern über 30+ Jahre gealtert sind und dann anders klingen können als neue Bauteile des gleichen Typs aus der gleichen Charge.
Ich habe hier "Mustard Caps", die verhalten sich unterschiedlich je nach Einbaulage, also wenn man sie umpolt, dann klingen sie anders...

Auch der Aufbau an sich sollte immer elektrotechnischen Gesichtspunkten folgen und nicht irgendwelchen Vorlagen von damals. Deswegen auch mein Hinweis oben auf das Layout des AC30. Aus meiner Sicht wurde bei diesem Projekt zuviel Hirnschmalz in die Optik und zu wenig in die Aufbautechnik / Schaltungstechnik investiert, denn die quer unter der Lötleiste verlaufenden Leitungszüge hätte man wahrscheinlich durch ein anderes Layout vermeiden können. Das macht wahrscheinlich hier keine Probleme, aber ich persönlich finde das unschön - auch aus Servicegründen.
Die direkt an den Fassungen liegenden Bauteile hätten auch nicht sein müssen usw, aber das ist alles Geschmackssache und das soll jeder so handhaben wie er meint.

Back to topic... :)
 
Hm, mein oller AC30 brummt auch, er hat auch immer gebrummt, jedenfalls in ruhiger Umgebung. Ich fand es immer beruhigend, wenn er nach dem Einschalten langsam anfing zu Summen. Dann war er da!

Wenn ich dann in die Saiten gegriffen habe, hat man nix mehr vom Brumm wahrgenommen, nur noch Gitarre!

Ist das nicht auch eine Frage des Signal-Störabstands?

Wie hoch ist denn deine Signalspannung an der 90mV-Messstelle, wenn dein Bruder voll in die Gitarre haut?
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben