Basssprünge, Fingersatz

[barbara56]

Liebe Leute, ich bin Akkordeon-Anfängerin, kann aber Klavier, jetzt meine Frage: Wenn ich links einen Basssprung habe von C, C-Dur auf E, E7 (72-Bass-Akkordeon)´, gehe ich dann mit dem kleinen Finger aufs C und mit dem Mittelfinger auf das E und dem 2.Finger auf E7 oder gehe ich mit dem vierten Finger aufs C und rutsche dann hoch und gehe mit dem 4.Finger auch aufs E? Im letzteren Fall ist es komfortabler, aber auch ein grosses Gerutsche. Mit meinem Fingersatz vom Klavier komme ich nicht weiter. Vielleicht hat jemand einen Tipp, ich bringe mir ansonsten das Akkordeon nach der Haas-Schule bei. Grüße Barbara

 

[Pfefferminzchen]

Ich rutsche, darum trage ich ja auch einen Handschuh.

So haben es, glaube ich, die meisten gelernt.

 

[maxito]

Hallo Barbara,

mit den Fingersatzsystemen vom Klavier kannst du auf der basseite beim Akkordeon nicht viel anfangen, da der eine ganz andere Systematik hat.

Aber es gibt auch hier viele Möglichkeiten, wie man das bewerkstelligen kann und eine einzig seeligmachende richtige Version gibt es nicht. Es kommt einerseits drauf an, wie man es lernt und was einem persönlich besser liegt. Ich persönlich verwende meist die gleichen Finger und springe, bzw. rutsche oder drehe die Hand in die neue Position.

Anderseits kommt es auch immer drauf an, was vorher gespielt wurde und was danach kommt. Und so kann es auch durchaus auch vorkommen, dass ich beim Wechsel auch erst einen anderen Fingersatz nehme und dann wenn ich auf der neuen Position bin, auf den gewohnten wieder wechlse. Wenn es aber z.B. gleich danach wieder wo anders hingeht , dann mache ich mir da meist nicht mal die Mühe wieder einen Standardfingersazt hinzu bekommen - lohnt sich dann ja nicht.

Du kannst aber auch problemlos erstmal beides ausprobieren und schauen, was dir besser liegt. Es gehen beide Methoden. Und weil du auf der Bassseite ja eh nichts siehtst und alles blind machen musst, schadet es aus meiner Sicht auch nicht, wenn mann mehrere Möglichkeiten kennt, mit deren Hilfe man sich auf den Bassreihen umorganisieren kann. Auf längere Sicht bringt das eher mehr Sicherheit.


Hier geht es auch um größere Sprünge beim Basswechsel:

https://www.musiker-board.de/spieltechnik/423511-akkordwechsel-basseite.html

https://www.musiker-board.de/spieltechnik/250708-sicherheit-beim-bassspiel.html

... es gibt auch noch mehr Fäden, die sich mit Basswechsel befassen - gib doch mal in die Suchfunktion ein paar Begriffe ein und lies dich da in einer ruhigen Stunde durch.

Gruß, maxito

 

[barbara56]

Vielen Dank! Habe ich das richtig verstanden, dass es auch beim Akkordeon wie beim Klavier "stumme" Wechsel gibt, das heißt ich wechsle bei großen Sprüngen erst von der vier auf die drei und wechsle dann "stumm"auf dem gleichen Ton von der drei auf die vier, um den nächsten Akkord wieder besser greifen zu können?
Danke für die Tipps mit den anderen Seiten. Offenbar ist es beim Akkordeon anders als beim Klavier, da hat man eher wenig Auswahl mit dem Fingersatz. Ich habe auch das Gefühl, der kleine Finger ist auf der Bassseite eher schwierig zu benutzen. Gibt es vielleicht sogar Akkordeonisten, die gar keinen kleinen Finger benutzen?

 

[maxito]

Hallo Barbara,

so richtig "stumme Wechsel" kannst du auf der Basseite nicht machen - dazu sind die Knöpfe zu klein. Da kannst du nicht mir dem nächsten Finger drauf, während der erste noch hält.
Aber meist werden ja die Akkorde über mehrere Takte gespielt und dann kann es schon sein, dass man den Grundbass zuerst mit einem anderen Finger drückt, weil es sicherer zu greifen war, wenn man einen Basssprung macht. Aber wenn dann die Tonart bleibt wird meist dann bei den folgenden Bässen schon wieder auf das Grundschema gewechselt.

Man könnte dies also eher als einen "lauten" Wechsel bezeichnen (wenn es den Begriff gäbe)

Und was den kkleinen Finger angeht, der führt wohl tatsächlich eher ein Schattendasein. Da man die Knöpfe eher von oben drückt und nicht flach, haben die meisten Spieler das Problem, dass der kleine Finger relativ kurz ist und dadurch eben meist nur noch relativ kraftlos bis auf den Knopf kommt.
Die absolut dominaten Finger sind auf der Basseite ganz klar: 4,3 und 2 und der 5. wird eher für "spezielle" Einsätze verwendet.

Gruß, maxito

 

[Monteverdi]

Und was den kkleinen Finger angeht, der führt wohl tatsächlich eher ein Scahttendasein. Da man die Knöpfe eher von oben drückt und nicht flach, haben die meisten Spieler das Problem, dass der kleine Finger relativ kurz ist und dadurch eben meist nur noch relativ kraftlos bis auf den Knopf kommt.
Die absolut dominaten Finger sind auf der Basseite ganz klar: 4,3 und 2 und der 5. wird eher für "spezielle" Einätze verwendet.

Also hör mal, in jeder Tonleiter braucht man links den 5. Finger - und ansonsten braucht man ihn auch alle Nase lang. Das Thema hatten wir hier auch schon des öfteren.

Monte

 

[grollimolli]

Ich brauche den kleinen Finger auch, allerdings lieber sind mir die andern. Ich denke auch, dass der Kleine sich mit der Zeit etwas trainiert.

Gruß grollimolli

 

[maxito]

in jeder Tonleiter braucht man links den 5. Finger - und ansonsten braucht man ihn auch alle Nase lang

klar braucht man den 5. Finger auch - aber er ist zumindest bei mir und vielen meinen Bekannten definitiv ein "schwächerer" Finger.

Den verwende ich selbstverständlich auch, aber wenn Bassläufe oder Griffe notwendig sind, wo ich den 5. definitiv brauche, dann merke ich einfach, dass der Finger bei mir schwächer ist, als die anderen. Das konnte ich in den letzten 10 Jahren nicht wegtrainieren, weshalb ich denke, dass das bei mir auch so bleiben wird - auch weil er eben einfach ein gutes Stück kürzer ist, als die anderen und ich mich dadurch nicht so sicher fühle.

Wenn man allerdings vom Klavier her kommt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der kleine Finger in besserer Form ist und dadurch vielleicht auch wesentlich besser integriert werden kann - das könnte ein Vorteil sein. Da wäre es vielleicht sogar sinnvoll den Lehrer darauf anzusprechen. Damit kann man sich eventuell eine individuell angepasste Fingertechnik angewöhnen, die manche Problemstellen beim typischen Bassspiel gar nicht erst aufkommen lässt.

Gruß, maxito

 

[CCRFan]

so richtig "stumme Wechsel" kannst du auf der Basseite nicht machen - dazu sind die Knöpfe zu klein. Da kannst du nicht mir dem nächsten Finger drauf, während der erste noch hält.

Ich hab ein Stück, da geht es im Baß (nur Akkorde, ganze Noten, legato): hm, d7, g, c, ... Das spiele ich 2, 5-2, 4, 5, ... Geht gerade so.
Gruß vom CCRFan