Basscut ab 50 Hz auf live-Konzerten

  • Ersteller der-sidai
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Ja, die Tendenz zur Lead-Bass-Drum ist unüberhorbar. Das beobachte ich mittlerweile bei fast allen Konzerten. Bass hat da keinen Platz mehr. Vollkommen egal, was der Bassist an Sound liefert. Eine sehr traurige Entwicklung!
 
Ich war gestern auf einem Konzert einer richtig guten, professionellen Coverband. Location: ein bekannter und etablierter Live-Club. Und auch hier: dominierende Bass-Drum. Das funktionierte so lange ganz gut, bis die Band eine Ballade einstreute: Every Breath You Take von The Police. Und da wirkte die donnernde Bass-Drum einfach nur völlig deplatziert.

Und die Tendenz, dass dabei der Bass im Mix untergeht, kann ich ebenfalls bestätigen. Find' ich als Bassist ziemlich ... na, das muss ich wohl nicht ausformulieren ...
 
Sind hier zufällig die Leute, die sich doch recht generell über Mischer beschweren genau die, die sich für ihre eigene Band den Tagessatz eines Profi-Mischers nicht leisten können? (Bei Stadtfesten sieht's mit den Budgets oft ähnlich aus…)

Wer am Mischpult Dynamik einschränkt, also Kompressoren benutzt, z.B. um eine Kick stark zu machen, ist auch am Fader dafür verantwortlich, dementsprechend (laufend) nachzujustieren.

Aber das Wort „Stadtfest“ schürt bei mir sowieso keinerlei Erwartungen an guten Sound.
 
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(Nachtrag: Bei einer jüngst erlebten Tiefbass-Eskapade frage ich mich dann aber schon, wie die Leute vor der Bühne das überlebt haben.)
 
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Was hat das aktuelle Mischverhalten, speziell der Bassdrum, mit dem hier besprochenen Thema, dass laut TE zu wenig Tiefbässe bei PA Systemen übertragen werden, zu tun? Deshalb will ich hier zur Bassdrum Thematik gleich gar nichts sagen. Eventuell ist es was für die PA Plauder Ecke oder Live on Stage in der Musikpraxis Abteilung.
 
Sind hier zufällig die Leute, die sich doch recht generell über Mischer beschweren genau die, die sich für ihre eigene Band den Tagessatz eines Profi-Mischers nicht leisten können? (Bei Stadtfesten sieht's mit den Budgets oft ähnlich aus…)

Wer am Mischpult Dynamik einschränkt, also Kompressoren benutzt, z.B. um eine Kick stark zu machen, ist auch am Fader dafür verantwortlich, dementsprechend (laufend) nachzujustieren.

Aber das Wort „Stadtfest“ schürt bei mir sowieso keinerlei Erwartungen an guten Sound.
Ich rede hier von professionellen Bands wie Dream Theater, Schandmaul, Deep Purple, etc. Das hat nichts mit meiner eigenen Band zu tun.
Was hat das aktuelle Mischverhalten, speziell der Bassdrum, mit dem hier besprochenen Thema, dass laut TE zu wenig Tiefbässe bei PA Systemen übertragen werden, zu tun? Deshalb will ich hier zur Bassdrum Thematik gleich gar nichts sagen. Eventuell ist es was für die PA Plauder Ecke oder Live on Stage in der Musikpraxis Abteilung.
Aktuelle PAs sind im Bassbereich zu weit aus mehr fähig als das früher der Fall war. Das beweist auch wie mit der Bassdrum umgegangen wird. Und dies passt sehr wohl zu diesem Thema. Bei diesem absurden Mischverhalten der Bassdrum wird der Sound einfach unerträglich, was dann logischerweise auch wieder die Beschneidung von tiefen Frequenzen nach sich zieht. Es wird an Symptomen rumgedoktert. Und siehe oben. Ich spreche von Tendenz. Das ist somit keine Verallgemeinerung.
 
Dass die Bassdrum zu laut gemischt wird, hat meiner Meinung nach gar nichts damit zu tun ob man eine PA bis 50 Hz oder, sagen wir mal, 25 Hz runter laufen lässt (wobei ich bei 25 Hz schon so meine zweifel habe ob man die auch wirklich mit den aktuellen Systemen wirklich abdecken könnte). Das was man als zu laut im Bass empfendet ist weitaus höher, so ab ca 100 Hz. Zumal das wohl so ein Fetisch Dingens ist, dass einige Kollegen das eine oder andere gerne hervorheben. Zumal es ja genügend Techniken gibt um diverse basslastige Instrumente gut kooperieren zu lassen ohne das eine oder andere übermäßig laut machen zu müssen. Aber auch das ist wieder ein Thema, das nicht hier her gehört.
Ich rede hier von professionellen Bands wie Dream Theater, Schandmaul, Deep Purple, etc.
die habe ich noch nie Live gehört, aber es auch immer wieder erlebt, dass da bei Veranstaltungen mit sog. Top Acts ein Mix angeboten wurde, der unter aller Würde war. Min Negativ-Highlight diesbezüglich war ein Konzert von Jamiroquai. einen derartigen undifferenzierten Brei an Lärm habe ich vorher und nachher nie gehört. Es war schon schwierig, rauszuhören, welches Stück gerade gespielt wurde. Furchtbar. Letztendlich kochen auch die nur mit Wasser und das halt nicht immer gut.
 
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Ich kenne, aus Mixer-Sicht und als Gitarrist, der manchmal auch den Bass zur Hand nimmt, diese Diskussion. Mein letzter Basser sagte mir: "Mein Bass geht bis 40 Hz runter und die wirst Du mir nicht "weg-cutten".

Die folgenden Sätze sollen nur zum Verständnis beitragen und sind inhaltlich nicht in Stein zu meißeln, weil ausschließlich grundsätzlich.

Da es auf der Bühne, wie auch im Mix, um den musikalischen Gesamtsound geht, werden die eintreffenden Signale möglichst so gestaltet, dass die einzelnen Elemente sauber getrennt sind (sich nicht überlagern und maskieren). Dazu gehört, dass das EQing so gestaltet wird, dass die Instrumente usw. gut zu hören (zu orten) sind.

Dafür, da wir ja hier im Bass Forum sind, werden z.B. Kick und Bass nicht einfach und ausschließlich als Bass-Instrumente betrachtet, weil die Durchsetzungsfähigkeit und Hörbarkeit dieser beiden Instrumente (im Mix) nicht nur im Bassbereich stattfindet.

Die Kick hat einen Grundton und auch der Bass (pro Song), der im Bassbereich liegt.
Wenn die Kick z.B. bei 60 Hz ihren Grundton hat, zieht man ihn oder ggf. die Harmonische (120 Hz) im Bass herunter, um diese Grundtrennung zu erreichen. Bei der Kick kann man ihn eventuell noch etwas prominenter anheben. Gleiches gilt für den Bass, dessen Grundton bei der Kick reduziert wird. Hier möchte ich kurz anmerken, dass es oft Mischungen pro Song auch Live gibt (Snap Shots).

Im Bereich zwischen 250 bis 700 Hz senkt man bei beiden Instrumenten die "mulmigen" Frequenzen großzügig ab. Auch dort sucht man jeweils die prominent hervorstehenden Bereiche, die störend sind.

Der Anschlag des Schlägels der Kick findet man oft so im Bereich um die 3 kHz. Dieser wird, nach Bedarf, betont (im EQ lauter gemacht). Das trägt dann zur besseren Wahrnehmung der Kick bei (im Metal ist das sehr prominent). Der Bass, das ist Geschmacksache, wird, aus gleichem Grund, oft so um die 1 kHz angehoben.

Insbesondere beim Bass kommen, je nach Sound des Musikers, noch Harmonien zum Tragen, die oberhalb des Bassbereiches liegen.

In der Summe ergibt sich pro Instrument ein Signal, das bis weit über den Bassbereich stattfindet und dessen "definierte" Hörbarkeit im Bereich der Mitten geformt wird. Der "gesäuberte" Bereich des Basses bringt dann das Fundament, grob bis etwa an die 200 Hz heran. Grob deshalb, weil die Snare oft schon um die 200 Hz den Grundton mitbringt, der sie massiv klingen lässt und auch Gitarren dort mit hinein wirken.

Das Faszinosum des Low Cut ist deshalb, insbesondere live, eher eine Entscheidung, die von den Möglichkeiten der Anlage und des Raumes abhängig sind und weniger von den Möglichkeiten des Instrumentes.

Ich hoffe, dass diese Erläuterung hilft, hier etwas entspannter mit dem Thema umzugehen. Die oben genannten Dinge helfen, neben der Lautstärke übrigens auch im Proberaum, wenn es um die Hörbarkeit (ich höre mich nicht) geht.

Das waren meine Gedanken...

Viele Grüße
Ray
 
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