... und selbst das ist klanglich eine kritische Sache.
Ein verzerrtes Signal, ist auch immer ein komprimiertes Signal. Mischt man das komprimierte mit dem unkomprimierten, ist der Höreindruck auch von dem komprimierten beeinflusst. Es hört sich an, als wären die Bässe geraubt. Tatsächlich ist aber der Attack geraubt - und damit der Bass-"Eindruck".
Eine wirklich saubere Lösung ist es, nicht nur das Signal zu splitten, sondern auch dem verzerrten Signal einen Low-Cut zu verpassen. Je nach Geschmack noch einen High-Cut, damit es weicher klingt und nicht zu harsch.
Ich habe leider keine Ahnung mehr, welches Gerär das war, aber einen Signature-Bassverzerrer hatte ich mal gesehen, der das zumindest in der Theorie kann. Eben nur ein wählbares Mittenband zu verzerren und das dem cleanen Signal zuzumischen. Witzigerweise hört man aber immer nur von den üblichen Verdächtigen. Evtl. könnte das aber auch am Preis liegen...
Letztendlich glaube ich aber, dass das, was man meistens als "angezerrten" Bass, auf Aufnahmen hört, eigentlich nur sehr harter Anschlag - und damit Fretbuzz - in Verbindung mit recht niedriger Saitenlage und etwas milder Kompression ist. So bleibt nämlich auch der Attack erhalten. Der Basston hat aber im Bandgefüge etwas Dreckiges bis Singendes. Das kennt man ja auch von manchen Fretless-Spielern, wie z.B. von Tony Franklin auf dem Album Bazooka von Travers und Appice.
Grüße, Pat