Bass aus den '70ern

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Jamirie
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Servus und Hallo!

erstmal-ich bin neu hier und bin erstaunt, das es doch ein lebendiges Musiker Forum gibt....Bin schon länger auf der suche nach einem anständigen Board, viele sind ja verwaist/verstaubt, sprich da wurde schon lange nichts mehr aktuelles gepostet... Nunja somit nochmals Griazi, Servus und Hallo!!!

Ich habe mal eine ganz spezielle Frage.
Und zwar habe ich mir einen ausgeschlachteten d'Angelico 4-Saiter Bass aus den `70ern gekauft. Bisher dachte ich das d'angelico nur Gitarren herstellen...Wie dem auch sei...

Jedenfalls möchte ich den Bass gerne Original wieder aufbauen, jedoch lassen sich keinerlei Informationen auf dem Bass, noch zu dem Bass finden. Könnt Ihr mir vielleicht anhand der Bilder sagen, was genau ich da besitze? (Bilder im Anhang)
Wie war die Standartausführung dieses Modelles (Pickups, Mechaniken, Elektronik usw.)? Wert des Komplettbasses? Weiss das jemand von euch? Oder habt Ihr eine Idee an wen ich mich wenden könnte?

Ach ja, die Bundstäbchen sind auch nicht vorhanden, welche sind denn evtl. geeignet? Kann man das so pauschal sagen?


Vielen Dank schonmal für die Mühe die ich euch mache... ;-)

Viele Grüße! Yves
 
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Hi und willkommen im Forum,

die Seite http://www.dangelicodirect.biz/ wirst du wahrscheinlich schon kennen, viel ist nicht rauszufinden. Von einem Bass dieser Marke (kannte ich bis dato nicht), hab ich gar nichts gefunden. Kannst du mal ein Detailfoto des Headstocks machen? Sieht irgendwie nach einem dieser "Wotan" Modelle aus, die zeitweise bei ebay rumschwirren, will jetzt aber nichts behaupten oder unterstellen!

lG mario
 
Lieber Mario, erstmal vielen Dank für die schnelle Antwort!

Die Seite kenne ich, ja. nur finden sich dort bloß Gitarren... :confused:
Mein Knipser liegt gerade bei einer Freundin, übermorgen bekomme ich die Cam wieder, dann mach ich mal ein Detailfoto vom Headstock.

Wotan Serie? Noch nie gehört, ist das was schlechtes? Weil du sagtest nichts behaupen oder unterstellen zu wollen... ;-)

LG Yves
 
Mit dem Unterstellen meinte ich eher, dass das Branding nicht stimmt. Wotan Bässe kenne ich nur von ebay her, hatte noch nie einen in der Hand.
 
"Wotan" ist mir auch direkt eigefallen. Da schwirren ab und zu mal Bässe unter dieser Bezeichnung bei ebay umher, die in etwa so aussehen.

An sich sollte das was recht anständiges sein. Die Korpusflügel schauen aus, als seien sie aus massiver Esche, der durchgehende Hals dürfte aus 3 Streifen Ahorn mit dunklen Trennfurnieren sein. P/J- Pickupbestückung ist auch nicht verkehrt.

Nicht so schön ist natürlich, dass jemand die Bünde rausgerissen hat. Wenn man das nicht selbst erledigen kann, hilft einem ein Gitarrenbauer weiter, allerdings will der natürlich auch was dafür haben. Da das nciht mal eben in ner Stunde erledigt ist, wird's normalerweise auch nicht unbedingt billig. Vermutlich teurer, als der Bass selbst war.
Den Bunddraht selbst kannst du im Grunde frei wählen. Dünner als "Medium" würde ich nicht unbedingt wählen, ansonsten ist im Allgemeinen "Jumbo"-Bunddraht recht beliebt und verbreitet. Wichtig hierbei ist, dass der untere Teil des Bunddrahts zu dem Schlitzen im Griffbrett passt, welche idealerweise der Stärke des Teils des Bunddrahts entsprechen, der später im Griffbrett sitzt.

Eine Alternative wäre natürlich ihn als Fretless zu spielen. Aber bevor ich drauf näher einghe, würde ich gerne wissen, ob das überhaupt in Frage käme.
 
Fretless??? Das wäre auch was, zumal ich in letzter Zeit schon auf der suche nach einem Fretless Neck für meinen 2ten gesucht habe...und auch fündig geworden bin. Wie dem auch sei...

Aber wie funktioniert das denn? Muss an der Grundkonstruktion erheblech was veränder werden? Und wenn ich die Bundstabschlitze von einem Gitarrenbauer "verschließen" lasse, was würde mich das kosten? Ich selber habe Schreiner gelernt und kenne mich somit ganz gut aus mit Holzarbeiten, würde ich das auch selber schaffen???

Danke euch für das zahlreiche Erscheinen und Antworten, das ist super hier!!!

Wem noch die kleinste Kleinigkeit zu dem Bass einfällt, der möge hier Posten... ;-) Danke!!!

LG
 
Als gelernter Schreiner solltest du keinerlei Schwierigkeiten haben, das auch selbst hinzukriegen. Um die Schlitze zu verschließen werden einfach Furnierstreifen eingeleimt und bündig zur Oberfläche verschliffen. Eventuell muss der Sattel noch ein wenig nachgekerbt werden, weil die Saiten weiter runter müssen, das wars dann aber auch schon im Großen und Ganzen.

Wenn dich das Thema interessiert, geh am besten mal ein wenig in der Bastelecke hier im Bassforum stöbern. Einen ehemals bundierten Bass zum Fretless umzubauen ist hier keine Seltenheit und wurde schon vielfach dokumentiert.
 
Na das klingt doch erstmal ganz gut. Wenn, dann würde ich eben gerne Einsätze machen, welche nur ganz dezent zu sehen sind, dunkel eben, sowas wie cocobolo oder Makassar. Aber Furnierstreifen aneinandergereiht sind vielleicht nicht die beste Methode(?) Wegen dem Schwund... oder?

LG
 
Hallo Jamirie,

der Bass dürfte in der Tat Ende der 70er, Anfang der 80er hergestellt worden sein. Das ist die Zeit in der ich in meinen ersten Bands (als Drummer) spielte. Er ist ganz klar im Zuge der "Alembic Histerie" entstanden! Würde mich nicht wundern, wenn er in der gleichen Fabrik hergestellt wurde, in der auch Aria Bässe gefertigt wurden.
Form / Kopfplattel, durchgehender viele Regler deuten eindeutig auf eine "Alembic-Interpretation" im mittleren Preissegment hin.

Leider weiß ich nicht, ob der Bass eine aktive Elektronik hatte. Vermutlich ...
Die größere Bohrung sieht mir nach "Troggle Switch" (also Les Paul 3-Weg-Schalter) aus.

Gruß
Andreas
 
Oh Mann. Der sieht aus wie mein erster (eigener) Bass, ein extrem kopflastiger "Vantage"-Bass. Mir liefs gerade kalt den Ruecken runter. Jetzt fehlt nur noch ein Foto das einen "Eko" oder "Eku" Shortscale zeigt...mein erstes Mal....
 
@Cadfael: Ok, er scheint sich also wirklich um einen Bass aus den 70/80ern zu handeln. Das mit der "Alembic Histerie" musst du mir nochmal erklären, was soll das heißen? Vielen Dank auch für deine weiteren Hinweise, wir kommen dem Ziel näher....hoffe ich.

@Logout: Lief es dir kalt den Rücken runter weil du dich an sein Spielgefühl erinnerst? War es gut oder eher nicht???

Und nochwas zum Thema Fretless: Die Saiten liegen doch bei einem Fretless-Bass schon ein wenig höher als bei einem seiner bundierten Brüder, oder?(Ja klar manche Bässe mit Bünden haben natürlich auch eine schreckliche Saitenlage)

LG
 
Hallo Jamirie,

Mitte/Ende der 70er kam die Edelbassfirma Alembic groß raus.
Alembic Bässe haben erlesene Qualität und sind (zu Recht) schweine teuer. John Entwistle war nur einer der Alembic Kunden (und er hat mit einem Alembic Bass im Rockpalast gespielt).
Heutzutage sind in Deutschland Sandberg Bässe (ebenfalls zu Recht) "in". Aber verglichen mit den Alembic Bässen bleiben die Sandbergs (1000 bis 2000 Euro - Made in Germany) Mittelklasse-Bässe ...

Du brauchst dir nur die Preisliste anzusehen: www.alembic.com

Dein Bass ist zur Zeit des Alembic-Hype entstanden. Alembics stellen immer noch die Spitze der Bassbaukunst dar - aber sie sind mittlerweile weitgehend out und der allgemeine Soundgeschmack geht in andere Richtungen.

Gruß
Andreas
 
Dein Bass ist zur Zeit des Alembic-Hype entstanden. Alembics stellen immer noch die Spitze der Bassbaukunst dar - aber sie sind mittlerweile weitgehend out und der allgemeine Soundgeschmack geht in andere Richtungen.

Das heisst er ist zu dieser Zeit entstanden, hat aber sonst nichts mit diesen hochwertigen Alembic Bässen zu tun??? Oder meinst du es ist ein solcher? Wie gesagt es ist der Schriftzug D'Angelico auf dem Headstock zu erkennen, ob es original ist, oder nicht, kann ich nicht bewerten...

Ich komme eigentlich aus der Richtung Akustikgitarre, deshalb hab ich so wenig Ahnung von Bässen... Vor ca. 2 Jahren habe ich dann nach der Musikmesse die Liebe zu diesem Instrument entdeckt (nachdem ich dort günstig einen Akustikbass erstand:great:) und gemerkt, dass Bassspielen gar nicht so langweilig ist wie ich immer dachte-es ist der Hammer! :great::great::great:

...Egal, das nur am Rande...

liebe Grüße
 
Lief es dir kalt den Rücken runter weil du dich an sein Spielgefühl erinnerst? War es gut oder eher nicht???

Jau. Und an die Zeit und die ganzen Auftritte damals. Mit dem Teil hatte ich auch meinen ersten Auftritt. Hab keinen einzigen richtigen Ton gespielt aber weder Publikum noch Band haben sich beschwert :D
Es war eigentlich ein guter Bass. Guter schlanker Hals, flache Saitenlage, guter Sound, schlecht gewichtet.
 
Wenn du schon auf Fretless umbaust, mach es wie Jacko - bau dir den Bass of Doom selber :D
Spachtelmasse und Bootslack gibt es im Baumarkt.

PS bevor du das jetzt machst, es war ein Scherz :D
 
Nene, wenn Fretless, dann so ordentlich wie es geht. Spachtel und Bootslack kommen höchstens auf meinem Weltmeeres-Kreuzer zum Einsatz;-).... Ne Spaß beiseite. An Logout: Also könnte es sich tatsächlich um das Bassmodell handeln, welches du früher gespielt hast? Wie genau war denn die Bezeichnung für deinen Bass? Vielleicht lässt sich so ja mehr zu meinem erfahren...

Welche Pickups sind denn eurer meinung nach zu empfehlen? Ich stehe auf klaren knackigen Sound, der typische Warwick Sound z.B. ist schon geil. Ich meine dass teil muss schon ein bisschen power unter den Saiten haben(wenns denn soweit ist). Ich denke ich werde Aktiv s,pielen, am liebsten wäre mir ebe wenn ich die Originalausstattung/Lieferzustand wiederherstellen könnte.

LG
 
Sag' mal, woher hast Du die Info, daß es sich um einen D'Angelico Bass handelt? Der sieht nämlich tatsächlich sehr aus wie entweder ein Vantage (ich hatte den mit eingeleimten Hals) oder ein Washburn.
Allerdigs hatten die andere Kopfplatten, wenn mich mein gedächtnis nicht verläßt.
Zu den TA und Elektrik: Häussel Tonabnehmer, Noll 2 Band. Stellt sich die Frage, ob Du das ausgeben willst?
Gruß
C.
 
Nur noch als Anmerkung zu der Jaco-Bootslack-Mär:

Das war kein "Bootslack" (worunter man sowieso vieles verstehen kann)!
Jaco hat Epoxidharz aus dem Bootsbedarf genommen und damit das Griffbrett versiegelt. Im Gegensatz zu klassischem Bootslack, der nie richtig hart wird und immer zähelastisch bleibt, bildet Epoxidharz eine äußerst strapazierfähige und harte Oberfläche. Hätte Jaco Pastorius damals wirklich Bootslack genommen, hätte er seinen Bass vermutlich wegschmeißen können.

Zum Schwund der Furnierstreifen kann ich eigentlich nix beisteuern, allerdings gibt es hier etliche Beispiele, wo diese Methode anscheinend einwandfrei funktioniert hat. Zudem sollte der Schwund bei bereits trockenem Holz sich doch in Grenzen halten, erst recht, wenn da wirklich nur Stärken von ca. 0,6mm ins Spiel kommen. Breiter sind die Schlitze übrigens meist auch nicht, weshalb ein handelsüblicher Furnierstreifen von ca. 0,6mm Stärke optimal passen müsste.
 

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