Der Banjo-Userthread

Hi, Jo,

Gratuliere zum Weihnachtsgeschenk. Du hast aber ganz, ganz liebe Eltern! :great:

So wie es aussieht, hält sich der Renovierungsaufwand in Grenzen. Ein schönes Teil!

Ich wollte dich als Zither-Banjo-Neuling unter die Arme greifen und dir die Adresse der Zither-Banjo-Website mitteilen - aber als ich eben versuchte, sie aufzurufen, kam "404". Deshalb einfach so ein paar Hinweise.

Als die Zither-Banjo aufkam, waren alle normale Banjos "open-backs" und hatten Darmsaiten. Das Zither-Banjo mit seinem Resonanzkorpus sollte wohl lauter sein, und wahrscheinlich deshalb zog man als 1., 2. unf 5. Saiten Stahl auf - 3. und 4. blieben Darm bzw. umwickelte Seide. So sind auch meine ZBs besaitet - natürlich mit Nylon statt Darm oder Seide. Entsprechend Saitensätze gibt es bei Clifford Essex aus England online zu bestellen.

Das Zither-Banjo wird mit den Fingernägeln gezupft. Es gibt 2 mögliche Längen für die Nägel: entweder etwas länger als für den gepflegten Herrn üblich, sodass die Fingerkuppe über die Saite streicht, ehe der Nagel greift; oder etwas länger, sodass nur der Nagel die Saite berührt. Der Daumen (meistens die fleischige Seite) bedient 3., 4. und 5. Saite, der Zeigefinger die 2. Saite und der Mittelfinger die 1. Saite. Schnelle Läufe auf der 1. Saite werden abwechselnd mit Zeige- und Mittelfinger ausgeführt; schnelle Läufe auf der 2. Saite abwechselnd mit Zeigefinger und Daumen.

Die Saiten des Zither-Banjo (im Gegensatz zum darmbesaiteten normalen Banjo) werden im Bereich zwischen Hals und Korpus gezupft, also weiter weg vom Steg. Um gewollt einen härteren Ton zu erzeugen, kann man näher an den Steg zupfen. (Gängige klassische Gitarrentechnik.)

Also, los!:D

Deine geschichtliche Ausführung über die Zither-Banjo als solches und Temlet insbesondere ist interessant. Allerdings befriedigt dein Hinweis af Windsor nicht ganz. Du schreibst:

Es ist strittig, ob Arthur O. Windsor die Entwicklung und Perfektion des Zitherbanjos beeinflusste und das Banjo zusammen mit weiteren Modifikationen wie dem modernen, nicht fest verbundenen Resonator, schuf. Später kam dann noch Gibson mit Entwicklungen des Tonrings dazu, doch das ist eine andere Geschichte. Windsor jedenfalls behauptete, er habe das Hohlhals-Banjo mit der Halsstange erfunden und die 5. Saite nach dem 5. Bund mit Stimmwirbel seitlich am Hals versehen, statt am Kopf.

Den Resonator sehe ich nicht als Nebenprodukt der ZB-Entwicklung, sondern einfach als Verbesserung des normalen Banjo. Ursprünglich geb es Resonatoren als Nachrüstteil, um das Dämpfen eines open-back durch Kleidung (und Bauchfett!) des Spielers zu vermindern.
Und die seitliche Stimmwirbel für die kurze Saite war schon bei den frühesten Proto-Banjos vorhanden. Sie ist Teil des westafrikanischen Erbguts. Der Gibson-Tonring ist beim ZB überflüssig, da das Fell eh auf ein Metallbauteil gespannt wird.

Der sog. "hollow neck" ist wohl von Windsor. Er hat allerdings nichts mit einem etwaigen "truss-rod" (Halsstange) zu tun. Der Hohlraum ist vielmehr eine Erweiterung des Resonanzraumes des Korpus, und es gab ihn nur bei den Spitzenmodellen von Windsor - wie meinem Artiste No. 2. Hier ein Foto:

WP_20171015_19_38_12_Pro.jpg

Der schwarze Strich in der Perlmutteinlage des 7. Bundes ist keiner, sondern ein Schalloch für den Hohlraum im Hals!
Ferner sieht man die Anordnung von "Tunneleingang" und "pip" der 5. Saite, die anders ist, als bei deinem Temlett.
Außerdem ist der gestaffelte 2. Bund zu sehen - ein Versuch, die lästige gleichtemperierte Anordnung der Bünde zu überlisten, und sowohl einen C-Dur-Dreiklang mit natürlichem Terz als auch einen G-Dur Dreiklang mit natürlichem Quint zu erreichen. Spätere Windsors hatten dieses Merkmal nicht.

Faszinierendes Instrument, das Zither-Banjo! Ich wünsche dir viel Spaß mit deinem Temlett.

Cheers,
Jed
 
@Jed : Vielen Dank für deine Ausführungen und Wünsche! :)

Ich hatte bewußt zur Geschichte nur eine Kurzfassung geschrieben, da ich den Eindruck habe, dass die alten Instrumente nicht so viele Forumsmitglieder interessieren.
Zu A.O. Windsor gibt es etwas widersprüchliche Aussagen in den verschiedenene Medien, aber Du hast dich da sicher umfassend informiert.
Hier gebe ich noch zwei Links, die Du eventuell noch nicht kennst: Die Zither-Banjo-Website wird seit einiger Zeit nicht mehr gepflegt. "Save the Banjos" von Tim Smith befaßt sich mit der Restauration der alten Banjos.
http://www.zither-banjo.org.uk/pages/gallery.htm
http://savethebanjos.com/

Viel Spaß beim Betrachten der uralten Teile.;)
LG,
Jo
 
@Snake-Jo,

Vielen Dank für den Hinweis auf "zither-banjo.org.uk" - das Link führt zu der Webseite, die ich vorhin erwähnte (ich hatte das "uk" nicht drin). Sie enthält alle Infos zur ZB, die man braucht, und noch einige dazu!

Allerdings habe ich nirgendwo einen Hinweis auf einen großen Vorzug der Zither-Bauweise gelesen, und zwar die Wetterunempfindlichkeit. Naturfelle haben es an sich, dass sie bei Kälte und Trockenheit strammer und bei Wärme und Feuchtigkeit schlapper werden. Da das Zither-Banjo einen kleineren Felldurchmesser hat, als ein normales Banjo, ist in meiner Erfahrung dieser Effect beim ZB weniger ausgeprägt.
In Zahlen:
Mein altes open-back hat einen Fellduchmesser von 11" = 28 cm
Meine beiden Windsors haben einen Felldurchmesser von 8 3/4" = 22.5 cm
Mein J.E. Dallas ZB hat einen Felldurchmesser von 7 3/4" = 20 cm

Beim open-back muss ich öfter die Fellspannung nachjustieren, z.B. in einem warmen Saal voll Leute fester anziehen. Und wehe, ich trete den Heimweg durch trockene Kälte an, ohne die Spannung wieder zurückzuschrauben - auf dieser Weise habe ich schon mal ein Fell platzen lassen!
Mein Konzert-Windsor muss lediglich bei extremer Luftfeuchtigkeit nachgezogen werden, und mein Dallas brauche ich fast nie zu justieren. Dafür klingt das kleine Dallas weniger "kultiviert" - ehrlich gesagt etwas blechern - im Vergleich zum Spitzen-Windsor, ist aber eben unempfindlicher. Eher ein "Lagerfeuerinstrument".

Cheers,
Jed
 
@Snake-Jo,

Vielen Dank für den Hinweis auf "zither-banjo.org.uk" - das Link führt zu der Webseite, die ich vorhin erwähnte (ich hatte das "uk" nicht drin). Sie enthält alle Infos zur ZB, die man braucht, und noch einige dazu!

Klar, dacht ich mir, dass Du diese Seite meinst!:)
Du mußt Dir das so vorstellen: Vor einem Jahr wußte ich noch nicht, was ein Zither-Banjo ist und was es ausmacht. In Vorfreude auf das Temlett hatte ich mich umfassend informiert und alle greifbaren Webseiten aufgesucht. Dabei auch -zig Zither-Banjos angeschaut. Um Dein Windsor beneide ich Dich wegen des doch besseren Klanges, aber: Ich wollte erstens ein Teil aus der Gründerzeit und sozusagen vom Erfinder und zweitens brauche ich wieder was zum Restaurieren. :rolleyes:
Zwischenzeitlich hatte ich mich auch für ein Windsor bei den Auktionen (englische Auktionshäuser online) näher interessiert und für ein siebensaitiges.

Den Erklärungen zum Felldurchmesser kann ich gut folgen, da ich ja immerhin noch zwei Mandolin-Banjos mit kleinem Naturfell besaß (das eine hat jetzt ein Freund).

Nebenbei bemerkt: Du warst es, der mich auf die Zither-Schiene gebracht hat! ;)
 
Nebenbei bemerkt: Du warst es, der mich auf die Zither-Schiene gebracht hat! ;)

@Snake-Jo,

Das bereue ich überhaupt nicht!

Dadurch hat schließlich ein schönes, altes Temlett ein liebevolles Zuhause gefunden!

Cheers,
Jed
 
Nach dem ersten Anlauf vor vielen Jahren der sich zerschlagen hatte gehe ich es jetzt noch einmal an.
Mögen alte Framus Banjos in der Welt des Dixie auch nicht so eine grosse Aufmerksamkeit und Beachtung genießen...

...Ich liebe das Ding!


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Scheint das gleiche (oder zumindest ein sehr ähnliches) Modell wie meines zu sein ...

Hab nur grade kein Foto greifbar. Meines hat einen schönen Lederformkoffer (und hat mich Mitte der 70er glaube ich 130,- DM gekostet).

Auf diesem Zeitungsauschnittsfoto sieht man es ...
1978-04-03.jpg
 
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Es macht in jedem Fall richtig Spaß :)
Ich habe mir verschiedene Grifftabellen aus dem Netz besorgt und fange jetzt erstmal an einfache Songs zu üben. Ist natürlich was ganz anderes als E oder Kontrabass aber ich komme voran. ;)
Habe auch Plecs in verschiedenen Stärken bestellt wobei ich vermute, dass die Dünnen besser geeignet sind.
Wenn alles gut läuft wird es bestimmt nicht das letzte Banjo bleiben. Die alten aus den 30er Jahren sind schon sehe reizvoll.
Der Import aus den USA dürfte wegen CITES allerdings schwierig werden.
 
Ich glaube, das teuerste Buch, dass ich jemals gekauft habe lag bei 320 Mark. ;)
1000 £ ist mir doch etwas viel.

Welche Banjo Marken vor 1950 gelten denn als die Empfehlenswertesten, mit Ausnahme von Gibson die ja auch mit anderen Instrumenten lange Zeit in der oberen Liga spielten?
 
Das kommt ein wenig aud den Musikstil an.

Wenn es um jazziges Akkordspiel geht, dürfte Bacon&Day ganz vorne dabei sein. Im Gegensatz zu Gibson haben B&D-Banjos weniger Trennschärfe und einen weniger betonten Anschlag, genau das richtige, wenn man einen satten Akkord will und nicht vier einzelne Noten hintereinander. Weitere Marken wären z.B. Vega, Paramount, Epiphone, Ludwig und viele andere.

Für irisches Melodiespiel sind u.a. alte französische Banjos recht beliebt, ich glaube, da gibt es ein berühmtes Vorbild aus Irland. Ist aber nicht meine Welt, da kennen sich andere vielleicht besser aus.

Gibson hat die Nase vorn, wenn es um Fingerpicking geht, wie im Bluegrass. Die eignen sich dafür besoinderes, weil der Anschlag sehr explosiv kommt und der Maschinengewehr-Effekt entsteht, auch bei hohem Tempo verschwimmt da nix.

Es gibt jedenfalls, auch hierzulande, jede Mange alte Banjos in gut spielbarem Zustand, jedes mit seinem eigenen Charme und die meisten davon auch gut bezahlbar, wenn man mal von wenigen Sammler-Spitzenmodellen absieht. Wenn es irgendwie geht, würde ich empfehlen, selbst nach Düsseldorf zu fahren und Dir bei Banjoworld.de selbst eins rauszusuchen (nach voriger Absprache), das ist ein sehr netter, älterer Herr mit einer Banjomission. Er ist auch sehr engagiert im Düsseldorfer Banjoclub.

Banjo
 
@Moulin,
Nach dem, was @Banjo geschrieben hat, ist klar, dass ich eine ernsthafte Warnung aussprechen muss: du läufst Gefahr, in den Strudel des "Banjo Acquisition Syndrome" zu geraten. Wenn du dich eingespielt hast, wirst du feststellen, dass dein Banjo zwar ganz schön klingt - aber ein bißchen knackiger, oder ein bißchen runder im Ton wäre perfekt. Also fängst du an, mit anderen (meist teureren) Instrumente zu liebäugeln. Und das kann teuer werden!

Aber es gibt ein Gegengift!
Das Banjo ist einmalig unter den Zupfinstrumente insofern, dass fast alles vom Spieler selbst "eingerichtet" werden kann. Es fängt mit dem Fell an. Dessen Spannung lässt sich über die Muttern der Spannhaken regulieren. Ein bißchen strammer, und der Ton wird dünner, härter, eher höhenbetont; etwas lockerer, und der Ton wird runder, weicher, eher bassbetont. Eine Achtelumdrehung and den Müttern macht oft den Unterschied aus. Dafür gehört in jeden Banjokoffer ein passender Schraubenschlüssel.
Und wenn das nicht ausreicht, um den gewünschten Ton zu erreichen, kann man sehr leicht - und ohne großes Geld - einen neuen Steg einsetzen. Ein schwererer Steg geht Richtung runder Ton, reduziert aber leicht die Lautstärke; ein leichterer Steg geht Richtung knackig und laut.

Erst dann, wenn du alle Fellspannungen und verschiedene Stege ausprobiert hast, und dein Banjo immer noch nicht deinen Vorstellungen entspricht, brauchst du an ein neues Instrument zu denken.

Viel Spaß beim 'rumprobieren!

Cheers,
Jed
 
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Sehr gute Tipps, Jed:great:

Ich fasse mal zusammen: Man kann auf der Suche nach dem perfekten Banjoton seine Zeit oder sein Geld verplempern. Oder beides. Oder einfach spielen;)

Banjo:)
 
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Alte Banjos in großer Auswahl findest Du auch hier, ohne CITES-Stress:

http://banjoworld.de/
@Banjo Faszinierende Website!

Bei so vielen hochwertigen Banjos fehlen mir die Worte ...

Interessant finde ich die Seite mit den Figurinen. Diese zeigen, wo das Banjo zur Zeit seiner großen Popularität in Europa verortet wurde. Ich habe keine Cowboy- oder Hillbilly-Figur entdecken können. Die meisten Exponate verwenden zwei Motive: einmal den "Nigger Minstrel" (Afro-Amerikaner, oder Europäer mit schwarzer Schminke) oder den "Pierrot" (Clowngestalt mit weißer Schminke). Die amerikanischen Minstrel Shows waren es, die das Banjo im UK und Europa überhaupt bekannt machten, und in der Zeit vor und nach 1900 durften "Blackface"-Banjospieler an keinem englischen Urlaubsstrand oder Varietetheater fehlen. Im 20. Jahrhundert schüttelte das Banjo dann das afro-amerikanische Image ab und die "Pierrot Shows" übernahmen das Instrument. Allerdings gab es zunehmend "ungeschminkte" Banjovirtuosen - wobei einer der größten und der bekannteste Komponist für das Banjo, Joe Morley, bei den Pierrots anfing.
Spielten die Minstrels meist einfache Banjos, zeigen die Fotos der Pierrots die hochwertigen Openback- und Zither-Banjos, die auch die Virtuosen spielten.
Viele Fotos aus dieser Zeit gibt es hier.

Das andere häufige Motiv bei den Figurinen nenne ich mal das "Mignon-" Schema: hübsches Mädchen mit Banjo. Mal kindlich-unschuldig wie Goethes Mignon, die vom Land, wo die Zitronen blühen singt, mal erwachsen-elegant bis frivol. Auch gerne im Pierrot-Kostüm.

Ich möchte mal sagen: die Minstrels und Pierrots waren für das Banjo, was die Pop- und Rockgruppen unserer Zeit für die E-Gitarre sind. Eine ganze Unterhaltungskultur, die sich um ein bestimmtes Instrument kristallisiert.

Cheers,
Jed
 
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Danke für die vielen Infos.
Nach 38 E-Bässen bin ich natürlich etwas vorbelastet, was das "Banjo Acquisition Syndrome" angeht. ;)

Ich habe mir aber im Vorfeld schon ein Ziel gesetzt, das es zunächst zu erreichen gilt bevor ich mich mit einem kultigeren Tenor Banjo belohnen werde.

Die Musikrichtung geht bei mir schon dahin wo ich am Ende wohl ganz alleine da stehe. :D
Es ist aber beim Bass auch schon so gewesen, dass ich lieber zum virtuellen Nat King Cole Trio auf YouTube spiele als in erfolgreichen Cover Bands mit modernerer Musik.

Ein Songbook habe ich schon gekauft aber wenn ich die Akkorde sehe wird der Weg wohl trotz Musikerfahrung steinig. ;)

Screenshot_2018-02-20-12-48-04.png


Ich fange jetzt aber erst mal klein an. Mit solchen Sachen zum Beispiel:


*** Copyright ***
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe mir aber im Vorfeld schon ein Ziel gesetzt, das es zunächst zu erreichen gilt bevor ich mich mit einem kultigeren Tenor Banjo belohnen werde.

Sowas finde ich gut:great: Das edlere Banjo will verdient werden.

Banjo
 
Ja. Es macht keinen Sinn die nur an die Wand zu hängen. Die wollen gut gespielt werden.
Das alte Framus klingt mit der Einstellung des Vorbesitzers eigentlich ziemlich gut. Zumindest so, dass ich da noch nichts ändern würde.

Bei Banjo World habe ich schon zwei gesehen die mir gefährlich werden könnten. :)

http://banjoworld.de/Sale2875.htm

http://www.banjoworld.de/Sale2879.htm

Das motiviert noch intensiver zu üben. ;)
 
Die wollen gut gespielt werden.

So wie die "anderen" 37 E-Bässe:)

Von Owophone hab ich noch nie was gehört. Ein deutsches Vorkriegsbanjo, das fände ich ja mal extrem cool. Sieht auch recht solide aus.

Banjo
 
Die Musikrichtung geht bei mir schon dahin wo ich am Ende wohl ganz alleine da stehe. :D
Es ist aber beim Bass auch schon so gewesen, dass ich lieber zum virtuellen Nat King Cole Trio auf YouTube spiele als in erfolgreichen Cover Bands mit modernerer Musik.

Bei mir ist es ähnlich. Dabei sehe ich mich sogar auf der Seite des Fortschritts ...

Wenn man heute von "alter Musik" redet, meint man meist die akademische Musik der Renaissance und des Barok. Das heißt nicht nur eine vormoderne Art zu komponieren, sondern auch zu musizieren, und zwar auf vergessenen und reaktivierten Instrumente wie Laute und Gambe. Auch die durchgängig weiterentwickelte Violine wird "zurückgerüstet" mit Darmsaiten und kurzem Bogen. Der Leitgedanke ist es, Partituren alter Komponisten so zum Klingen zu bringen, wie es die Komponisten bei den Musikern ihrer Zeit erwartet hätten.

In der Banjowelt gibt's das auch. Das Banjo hatte nicht immer Stahlsaiten, Tonring und Resonator, und es wurde nicht immer mit den heute bekannten Licks und Rolls der Old-timer und Bluegrasser gespielt. In der Zeit um 1900 wurde viel "gehobene Unterhaltungsmusik" für 5-saitiges Banjo komponiert. Und die wird heute wieder gespielt, und zwar auf Open-back Banjos mit Nylonsaiten. Viele Infos dazu - einschließlich Lernvideos - gibt's bei der "Classic Banjo" Ning-Group. Mal was Anderes als Mumford & Sons! Ich arbeit z.Zt. an Instrumentalarrangements alter irischer Salonballaden und deutscer Volkslieder. Macht Spaß, und man kann immer wieder erleben, wie die Leute staunen, dass ein Banjo überhaupt so etwas kann.:great:

Cheers,
Jed
 
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