corrados
Registrierter Benutzer
Hallo,
habe vor kurzem einen ersten erfolgreichen "Bandprogramm"-Test absolviert von dem ich hier in diesem Forum mal kurz berichten möchte (vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen...)
Und zwar besteht die Möglichkeit, wenn man einen schnellen DSL-Anschluss besitzt, dass man gemeinsam über's Internet Musizieren kann. Ich habe für diesen Zweck ein Programm geschrieben, was ähnlich wie das open-source Programm ldas (http://www.q2s.ntnu.no/~asbjs/ldas/ldas.html) aufgebaut ist, aber mit einer anderen Auslegung (eher für DSL-Anschlüsse optimiert und nicht für LANs).
Die Idee ist, dass man ein "Client"-Programm auf seinem Rechner laufen lässt, das ein "Server"-Programm auf einem entfernten Rechner kontaktiert, der einen sehr schnellen Internetanschluss hat. Dort werden die Audiosignale zusammengemischt und das Ganze wir dann an alle angeschlossenen "Client"-Programme zurückgeschickt.
Randbedingungen, damit das funktionieren kann, sind, dass man auf seinem Rechner ein Linux installiert hat und eine etwas bessere Soundblaster-Soundkarte besitzt (ich habe hier einen Soundblaster Audigy installiert). Außerdem muss man natürlich einen Server haben, auf dem auch ein Linux installiert ist und der einen schnellen Internetanschluss hat (pro angeschlossenem Client kommt ein Datenstrom von ca 200 kbps zusammen, das bedeutet, dass man bei vier Musikern mindestens eine Server-Datenrate von ca 800 kbps in beiden Richtungen bereitstellen muss). Aber mit der Datenrate allein ist es leider nicht getan, der Server muss auch eine möglichst geringe Ping-Zeit zum übrigen Internet haben.
Die Software, die ich geschrieben habe, arbeitet mit einer möglichst geringen Datenrate, da das ganze ja noch bei DSL funktionieren soll. Deshalb wird mit einer Abtastrate von 24 kHz Mono gearbeitet. Als Audio-Kompression kommt ein IMA-ADPCM-Kompressor zum Einsatz, da dieser eine Latenz von nur einem Sample hat. Die Kompressionsrate ist dabei ungefähr 1/4.
Glücklicherweise habe ich einen DSL-Anschluss mit einer ziemlich geringen Ping-Zeit. Zu dem Testserver habe ich ca 21 ms Ping-Zeit (Strecke: München <-> Darmstadt). Mit der (noch nicht vollständig optimierten) aktuellen Version meines Programms kriege ich damit eine gesamt-Latenz von ca 50 ms. Dies ist gerade noch so akzeptabel um einigermaßen Zusammenspielen zu können.
Letzte Woche habe ich nun einen ersten "echten" Test mit einem anderen Musiker gemacht. Und zwar hat der Entwickler von dem Programm ldas eine Testverbindung zu meinem Serverprogramm aufgebaut. Wir haben dann zusammen ein bißchen Blues-Schema rauf und runtergespielt, wobei ich mit Schlagzeug/Gitarre und er mit Gitarre gespielt hat. Das erstaunliche ist, dass die Audiosignale dabei einen Weg von über 1000 km zurückgelegt haben (der Entwickler von ldas war dabei an einer Uni in Norwegen).
Ist schon wirklich erstaunlich was heutzutage alles so möglich ist. Und das Internet wird ja immer schneller und ich denke mal, dass man bald auch Latenzzeiten von weniger als 20 ms hinkriegt.
Aber alleine die Vorstellung, dass man einfach so mit jedem beliebigen Musiker auf der Welt (ok, ich träume gerade ein bißchen ;-) ) mal spontan eine Jam-Session machen kann, ist doch schon cool, oder? Man könnte sich eine Web-Seite vorstellen, auf der man sich einträgt mit den Daten welches Instrument man spielt, welche Stilrichtung, welche Lieder man kann, wann man online ist, etc. So kann man sich in wenigen Minuten eine Band zusammenstellen ;-)
So, jetzt habe ich genug geträumt, jetzt seid ihr dran
Gruß,
Volker
habe vor kurzem einen ersten erfolgreichen "Bandprogramm"-Test absolviert von dem ich hier in diesem Forum mal kurz berichten möchte (vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen...)
Und zwar besteht die Möglichkeit, wenn man einen schnellen DSL-Anschluss besitzt, dass man gemeinsam über's Internet Musizieren kann. Ich habe für diesen Zweck ein Programm geschrieben, was ähnlich wie das open-source Programm ldas (http://www.q2s.ntnu.no/~asbjs/ldas/ldas.html) aufgebaut ist, aber mit einer anderen Auslegung (eher für DSL-Anschlüsse optimiert und nicht für LANs).
Die Idee ist, dass man ein "Client"-Programm auf seinem Rechner laufen lässt, das ein "Server"-Programm auf einem entfernten Rechner kontaktiert, der einen sehr schnellen Internetanschluss hat. Dort werden die Audiosignale zusammengemischt und das Ganze wir dann an alle angeschlossenen "Client"-Programme zurückgeschickt.
Randbedingungen, damit das funktionieren kann, sind, dass man auf seinem Rechner ein Linux installiert hat und eine etwas bessere Soundblaster-Soundkarte besitzt (ich habe hier einen Soundblaster Audigy installiert). Außerdem muss man natürlich einen Server haben, auf dem auch ein Linux installiert ist und der einen schnellen Internetanschluss hat (pro angeschlossenem Client kommt ein Datenstrom von ca 200 kbps zusammen, das bedeutet, dass man bei vier Musikern mindestens eine Server-Datenrate von ca 800 kbps in beiden Richtungen bereitstellen muss). Aber mit der Datenrate allein ist es leider nicht getan, der Server muss auch eine möglichst geringe Ping-Zeit zum übrigen Internet haben.
Die Software, die ich geschrieben habe, arbeitet mit einer möglichst geringen Datenrate, da das ganze ja noch bei DSL funktionieren soll. Deshalb wird mit einer Abtastrate von 24 kHz Mono gearbeitet. Als Audio-Kompression kommt ein IMA-ADPCM-Kompressor zum Einsatz, da dieser eine Latenz von nur einem Sample hat. Die Kompressionsrate ist dabei ungefähr 1/4.
Glücklicherweise habe ich einen DSL-Anschluss mit einer ziemlich geringen Ping-Zeit. Zu dem Testserver habe ich ca 21 ms Ping-Zeit (Strecke: München <-> Darmstadt). Mit der (noch nicht vollständig optimierten) aktuellen Version meines Programms kriege ich damit eine gesamt-Latenz von ca 50 ms. Dies ist gerade noch so akzeptabel um einigermaßen Zusammenspielen zu können.
Letzte Woche habe ich nun einen ersten "echten" Test mit einem anderen Musiker gemacht. Und zwar hat der Entwickler von dem Programm ldas eine Testverbindung zu meinem Serverprogramm aufgebaut. Wir haben dann zusammen ein bißchen Blues-Schema rauf und runtergespielt, wobei ich mit Schlagzeug/Gitarre und er mit Gitarre gespielt hat. Das erstaunliche ist, dass die Audiosignale dabei einen Weg von über 1000 km zurückgelegt haben (der Entwickler von ldas war dabei an einer Uni in Norwegen).
Ist schon wirklich erstaunlich was heutzutage alles so möglich ist. Und das Internet wird ja immer schneller und ich denke mal, dass man bald auch Latenzzeiten von weniger als 20 ms hinkriegt.
Aber alleine die Vorstellung, dass man einfach so mit jedem beliebigen Musiker auf der Welt (ok, ich träume gerade ein bißchen ;-) ) mal spontan eine Jam-Session machen kann, ist doch schon cool, oder? Man könnte sich eine Web-Seite vorstellen, auf der man sich einträgt mit den Daten welches Instrument man spielt, welche Stilrichtung, welche Lieder man kann, wann man online ist, etc. So kann man sich in wenigen Minuten eine Band zusammenstellen ;-)
So, jetzt habe ich genug geträumt, jetzt seid ihr dran
Gruß,
Volker
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