Bajan-Converter Anfänger: Musik-Baß direkt, via Akkord-Baß oder Beide parallel?

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ThiloMinator
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Hallo Bajanista und Bajaneros,

ich bin beim Einstieg in das Bajan-Converter Spiel (B-Griff-russisch). An Literatur habe ich u.A. B. Semenov, der mit dem Musik-Baß beginnt und Rudolf Würthner, der mit dem Akkord-Baß beginnt. Ich möchte von Euch Musik-Baß-Spielern wissen:

[ ] Ich sollte mit dem Musik-Baß anfangen und später (wann?) zum Akkord-Baß erweitern.

[ ] Ich sollte Musik-Baß und Akkord-Baß parallel nebeneinaner erlernen.

[ ] Ich sollte erst mit dem Akkord-Baß anfangen und später (wann?) zum Musik-Baß erweitern.

[ ] ...?

Ein paar Informationen zur mir: Aktuell habe ich noch keinen Lehrer. Ich spiele diverse andere Instrumente und bin mit Musik-Theorie vertraut. Ich habe mich bewußt für B-Griff-russisch und Musik-Baß entschieden, der Converter läßt mir beide Möglichkeiten offen. Hätte ich mich zwischen einem reinen Musik-Baß-Instrument und einem reinen Akkord-Baß-Instrument entscheiden müssen, hätte ich dem Musik-Baß-Instrument den Vorzug gegeben.

Die Frage danach, was ich gern spielen möchte, habe ich im Thread

https://www.musiker-board.de/chroma...sch-welches-instrument-fuer-den-einstieg.html


so beantwortet:
In den Genres, die ich spielen möchte, finden sich definitiv Balkanmusik, französische Musetten, Tango, Bach, Chopin, Schostakowitsch, Waldteufel etc. Die linke Hand möchte ich nicht zur Standard-Baß-Hand haben sondern als chromatische Musik-Hand. Das heißt aber nicht, daß ich nur dort verweilen werde, ich bin für alles offen.

Vielen Dank & Viele Grüße
Thilo
 
Eigenschaft
 
Hallo Thilo,

nach meiner Einschätzung ist es nur davon abhängig, was dir wichtiger ist, was du zuerst lernst.
Melodiebass und Standardbass sind jeweils für sich eigenständig und nicht voneinander abhängig. Es ergibt keinen Vorteil für das andere System wenn du das eine oder andere zuerst lernst.

Deshalb würde ich das nun davon abhängig machen, was dir an Musik momentan wichtiger ist... und mit dem würde ich anfangen.

Gruß, maxito
 
Hollo Thilo,
fang doch mit beiden Systemen gleichzeitig an,
zB. C-Dur rechte Hand, linke Hand Standart, Linke Hand Melodie Bass,
C-Dur rechts+Links zusammen Standart, das gleiche mit Melodie Bass beidhändig

dann die gleiche Reihenfolge , nur in G-Dur und D-Dur,
als nächstes kanns te dann Arpedgio in den gleichen Tonarten Üben
und dann wurde ich die Akkorde nach dem gleichen Prinzip lernen.

fiel erfolg !
 
Hallo,

vielleicht solltest du dir ein Stück nehmen, welches dich total begeistert und an dem du dich festbeißen kannst und willst.

Dann kommt der Rest von alleine.
Christian
 
Genau.

Mach doch beides wenn Du schon beides hast.
Checke gleich den Zusammenhang zwischen Standart- und Melodiebass:
Höre Dir einen Akkord im Standartbass an und suche dann die drei Töne im Melodiebass.
Das gleiche mit Grundbass und entsprechendem Melodiebass.
So lernst Du die Oktaven kennen und wie die Register wirken. Außerdem bemerkst Du, was das Standartbassmanual für Erleichterungen bringt und es schult das Gehör. Es nimmt gewisse Hemmungen und wenn Du ein Stück findest, das beides benutzt ... perfekt!
 
nach meiner Einschätzung ist es nur davon abhängig, was dir wichtiger ist, was du zuerst lernst.
Melodiebass und Standardbass sind jeweils für sich eigenständig und nicht voneinander abhängig. Es ergibt keinen Vorteil für das andere System wenn du das eine oder andere zuerst lernst.

Deshalb würde ich das nun davon abhängig machen, was dir an Musik momentan wichtiger ist... und mit dem würde ich anfangen.
Meine Prämisse liegt beim Musikbass. Rein technisch gesehen kann ich ja jeden Akkord auch mit dem Musikbass spielen und anders als beim Akkordbaß habe ich sogar noch die Möglichkeit, den Akkord wahlweise in Grundstellung, erster Umkehrung oder zweiter Umkehrung zu spielen. Natürlich ist das anspruchsvoller, ich empfinde es aber als logisch, beiden Händen wie beim Klavier oder der Orgel dieselbe Anforderung zu geben.

Es gibt für mich einen pragmatischen Aspekt der für den Akkordbaß spricht: In der "freien Wildbahn" begegnen mir in unseren Breitengraden mutmaßlich mehr Akkordbaß-Instrumente als Converter oder Nur-Musikbässe. Wenn ich auch mit dem Akkordbaß umgehen kann, kann ich mir auch mal ein anderes Akkordeon für ne Mucke schnappen.

fang doch mit beiden Systemen gleichzeitig an,
zB. C-Dur rechte Hand, linke Hand Standart, Linke Hand Melodie Bass,
C-Dur rechts+Links zusammen Standart, das gleiche mit Melodie Bass beidhändig

dann die gleiche Reihenfolge , nur in G-Dur und D-Dur,
als nächstes kanns te dann Arpedgio in den gleichen Tonarten Üben
und dann wurde ich die Akkorde nach dem gleichen Prinzip lernen.
Solche Übungen sind zur Verbesserung der Geläufigkeit gut geeignet. Auch der Semenov macht diverse Parallel-Übungen (linke und rechte Hand), aber eben nach Noten. Beim Akkordeon möchte ich initial den Bezug zu den Noten aufnehmen. Rechts klappt das schon so gut, daß ich überrascht bin, was meine Hände da von den Noten lesen, ohne mir während des Spiels bewußt zu sein, welchen Ton ich gerade drücke. Wenn die Finger dann ohne nachzudenken, wissen, wie sie laufen müssen, werde ich auch auf freies Spiel bzw. Improvisation gehen.

vielleicht solltest du dir ein Stück nehmen, welches dich total begeistert und an dem du dich festbeißen kannst und willst
Huiuiui, bis ich mich an den Stücken, die ich gerne spielen möchte, versuchen werde, ist es noch ein wenig hin.

So lernst Du die Oktaven kennen und wie die Register wirken.
*hust* da habe ich bei meinem Borsini Etude II nicht so die große Auswahl:
- das Diskant ist zweichörig und hat zwei Kinnregister (8' und 8'/16')
- der Akkordbaß ist fest zweichörig, hat also keine Register
- der Musikbaß ist einchörig (16')
aber das ist für den Anfang völlig ok.

Außerdem bemerkst Du, was das Standardbassmanual für Erleichterungen bringt und es schult das Gehör.
Was meinst Du mit "es schult das Gehör"?

Es nimmt gewisse Hemmungen und wenn Du ein Stück findest, das beides benutzt ... perfekt!
Gibt es Arrangements, die bewußt daraufhin geschrieben worden sind, daß zwischen Musikbaß und Akkordbaß gewechselt werden soll, als letztlich für Converter-Instrumente?

Woher kommt eigentlich das Anordnungsschema für die Grundtöne im Akkordbaß? Eine lineare Anordnung ist logisch. Die Logik der Grundtöne des Akkordbasses habe ich noch nicht verstanden.

Vielen Dank für Eure Hilfe

Viele Grüße
Thilo
 
Hallo Thilo,
wenn du den Semonov hast, dann ist das doch ein guter Anfang. Da sind Stücke drin für Melodie- und Stradella-Bass. Und wenn du schon Theorie-Kenntnisse hast, dann musst du ja nicht jedes Stück durchackern, sondern suchst dir die aus, die dir gefallen. In dieser Schule hast du alles drin, von russischer Folklore bis Beethoven und Bach. Schöne russische Schmachtfetzen sind in der Schule von Ivanov drin (schreib mir eine PN, wenn do mehr darüber wissen willst) und es gibt auch noch Lehrbücher für ein sechsreihiges Arroddeon (auch B-Griff), da sind Balkan-Stücke drin (auch bitte PN, dann erfährst du mehr).
Gruß
Sonido
 
N'abend!

Woher kommt eigentlich das Anordnungsschema für die Grundtöne im Akkordbaß? Eine lineare Anordnung ist logisch. Die Logik der Grundtöne des Akkordbasses habe ich noch nicht verstanden.

Der Standardbass, Stradellabass oder (kannte ich nicht) Akkordbass bietet die Grundtöne für gewöhnlich in zwei Reihen (es gibt aber auch dreireihige Bauweisen). Die äußerste Reihe an Grundtönen ist die "eigentliche" Grundtonreihe. (Mit äußerst meine ich jetzt am weitesten vom Balg weg). Bild unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Stradella-Bass Die Reihe heißt dort Grundbässe.
Die Anordnung folgt dem Quintenzirkel: ausgehend von C wäre das Quintzirkel nach oben G, D, A, E, H, Fis, Cis, Gis, Dis bzw. Quintenzirkel nach unten F, Bb, Es, As, Des, Ges....

Der "Gag" bzw. die große Einschränkung ist bei diesem Bass-System nun, dass sich das alles in einer Oktave abspielt...

Die Knopfreihe direkt davor enthält sofern vorhanden die Dur-Terz (also nicht sofern die Dur-Terz vorhanden ist, sondern die Knopfreihe:D, es gibt auch kleine Instrumente ohne). Bei einer weiteren vorgelagerten Reihe hat die ggf. die Moll-Terz. Es gibt aber noch andere Anordnungen. Hierzulande sind diese Systeme aber nicht gerade gebräuchlich, sondern eher Exoten, soweit ich das beurteilen kann. Spontan fällt mir nur die 140 Bass Hohner Organola ein... Es gab aber vermutlich noch mehr und in anderen Ländern vielleicht sogar gebräuchlich.

Musiktheoretisch mag ich jetzt vielleicht die ein oder andere "enharmonische Verwechslung" verwechslt haben und vielleicht umfasst der Standard-Bass auch keine Oktave sondern eine große Septime: das mögen die Cracks bitte unter sich ausmachen. Im wesentlichen sollte das aber verständlich sein.

Bitte keine Hemmungen, mich zu korrigieren!

Ach ja: viel Erfolg mit dem Akkordeon und noch wichtiger viel Spaß!
 

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