Baby Ringo zeigt wie es geht

  • Ersteller Dr_Martin
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Für mich zählt eigentlich nur, ob mir die Musik gefällt. Diese Einordnung fand ich schon immer komisch.

Meist haben sich Journalisten, die selbst eher wenig Ahnung von Musik haben, solche Katalogisierung ausgedacht.
Das ist manchmal auch nicht nachzuvollziehen.

Ich kann mich erinnern, dass Jethro Tull für ein Album einen Preis als "Heavy"-Band bekam. Jethro Tull? Die kommen eher aus dem Folk und Jazz. Ihren ersten Auftritt hatten sie meines Wissens Ende der 60er bei ein "JAZZ"-Festival.

Zurück zur Frage, ob Ringo auch Metal kann?
Wenn das bedeutet schnell und technisch anspruchsvoll zu spielen? Vielleicht nicht so, wie man es heute kennt.
 
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Für mich zählt eigentlich nur, ob mir die Musik gefällt.
Genau! Lieber mal ǹe Beatles Scheibe auflegen, zurücklehnen und genießen. Auch auf die Gefahr hin, keine super vertrackten und kniffelige Groove dabei zu finden. Einfach nur die Musik genießen.
 
peep purple hätte ich in hard rock einsortiert, ebenso wie black sabbath, oder vanhalen. ACDC ist für mich rock, iron maiden, metal.
 
Ich werde wohl nie verstehen, was manche Leute an Ringo Starr finden. Für mich ist er der mit großem Abstand überbewertetste Drummer aller Zeiten. Das Hauptargument was seine Fans immer hervorbringen ist: "Er spielt nicht spektakulär, aber es passt zur Musik und ist kein Störfaktor."

Wow. Also wenn DAS die Kriterien sein sollen, die jemanden zu einem "großartigen" Drummer machen, dann dürften wohl 99% aller (semi-)professionellen Drummer guten Gewissens als "großartig" bezeichnet werden können.

Ähhh - nein, das war auch nicht das, worum es in dem allerersten Video ging, ebenso wie die reine Wiedererkennbarkeit. Es ging im letzter Konsequenz um Kreativität.

Und das legt die junge Dame auch mMn doch ziemlich überzeugend dar. Viele Beispiele zeigen für mich jedenfalls, wie Ringo "outside the box" gedacht hat und mit den relativ wenigen Instrumenten sehr individuelle Parts kreiiert hat. Gerade das Integrieren der Toms in den Groove ist doch um einiges origineller als dieses "Einen Groove macht man mit Bassdrum(s), Snare, HiHat und Ride, der Rest ist für Fills und Effekte", wie es der weit überwiegende Teil der Rockdrummer spielt.

Ringos Ansatz erscheint mir (als Nicht-Drummer) in gewisser Weise fast schon eher "melodisch" als einfach nur rhythmisch. Im letzterer Hinsicht ist er vielleicht nicht so komplex und ausgefeilt, aber die Beatles waren ja auch keine "hart rockende Band", sondern hatten nach meiner Überzeugung ein ganz anderes Selbstverständnis. Es war eher darauf ausgerichtet, Popmusik neu und anders zu denken und zu spielen, andere Musikrichtungen zu integrieren usw., und da passte Ringos Ansatz doch sehr gut hinein.

Ich selbst bin anscheinend auch gar nicht so empfänglich dafür, denn zum einen liebe ich Oktopus-Drumming á la Neil Peart, Alex Van Halen, Tommy Aldridge, oder gar Mike Portnoy, und zum anderen nervt mich eine Überdosis Beatles relativ schnell... Aber ich respektiere die unglaubliche Bandbreite dieser Truppe, und ich muss sagen, dass keine einzige spätere Band diese unglaubliche stilistische Vielfalt auch nur ansatzweise erreicht, jedenfalls keine mit Breitenwirkung. Ich persönlich brauche zu meinem Glück wie gesagt weder eine Marschkapelle noch eine Bach-Trompete in einem Rocksong, aber wer macht sowas noch? Frank Zappa fiele mir da noch ein, aber der lebt ja nun leider auch nicht mehr.

Wenn ich mal die Fanbrille weglasse und meine Lieblingsbands realistisch betrachte, bewegen die sich doch in einem jeweils eher eng umrissenen stilistischen Feld, auch wenn sie dieses dann bis zur Perfektion auf diesem Gebiet beackern. Bei "1987", "Defenders Of The Faith" und "Back In Black" sowieso, aber selbst wenn ich mir sowas ansehe/höre wie "Exit...Stage Left", "Leftoverture", "Eat 'Em And Smile" oder "When Dream And Day Unite", ist das alles doch stilistisch noch recht klar eingegrenzt. Das White Album oder "Sgt. Pepper" sind da doch noch mal eine ganz andere Hausnummer. Und ja, auch in Bezug auf die Drumparts.

Virtuosität und Kreativität sind zwei grundlegend unterschiedliche Dinge, und beide müssen nicht immer zusammenkommen. Im ersten Punkt mag man über Ringo diskutieren, im zweiten empfinde ihn schon als etwas besonderes.

Gruß, bagotrix
 
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Ringo Starr war ein guter Drummer für die damalige Zeit, er hat songdienlich gespielt und klang gut. Klar, aus heutiger Sicht war er technisch nicht der Bringer, Virtuosität war damals noch nicht so angesagt wie später in der 80ern. Die Beatles-Songs waren rund, melodisch und hatten Substanz und Ringo hat sein Teil dazu beigetragen.

Bsp. George Harrison war technisch auch nicht auf dem Level von einem Paul Gilbert, Chris Broderick oder Buckethead...
Jimi Hendrix - aus heutiger Sicht ist seine Spielweise geradezu stümperhaft - aber es klingt trotzdem tierisch geil (zumindest die Aufnahmen, bei denen er nicht komplett zugedröhnt war). Und worum geht es nochmal in der Musik? Gell, da war was? ;)

Am einfachsten lässt sich das ganze einem anderen Beispiel veranschaulichen:
War Pythagoras ein großer Mathematiker? Seinen berühmten Satz (a2 x b2 = c2) lernen Schüler bereits in der 5. Klasse. Aus heutiger Sicht geradezu banal, trotzdem war es die Grundlage für viele Bereiche der Trigonometrie.

Zurück zum Ringo: auf Youtube gibt es Aufnahmen, wo er mit Größen wie Steve Lukather und anderen hochkarätigen Musikern spielt... das ganze ist rund und klingt geil.
 
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... auf Youtube gibt es Aufnahmen, wo er mit Größen wie Steve Lukather und anderen hochkarätigen Musikern spielt... das ganze ist rund und klingt geil.

Au jeh, das hatte ich befürchtet ...
Schonmal geschaut, wer da Schlagzeug spielt ? ;-) Meist Greg Bissonette und auch mal Sheila E. (Ex Prince).

War Pythagoras ein großer Mathematiker? Seinen berühmten Satz (a2 x b2 = c2) lernen Schüler bereits in der 5. Klasse

Schlechtes Beispiel. Die Schüler lernen, daß es den Satz gibt. Pythagoras dagegen hatte geometrisch beweisen können, daß der Satz so gilt. Das war die eigentliche Leistung.
Den mathematischen Beweis liefern die Schüler typischerweise nicht in der 5. Klasse, und schon gar nicht von alleine ...

So, ich gehe auch schon wieder. Ich habe die Diskussion hier nebenher mitgekriegt und diese zwei Punkte wollte ich jetzt nicht so stehen lassen. Cheerz !
 
Zuletzt bearbeitet:
(Heavy)Metal begann so in etwa mit Black Sabbath
Hmm ..nicht unbedingt und Absolut , gut Black Sabbath war wohl die erste Metal Band wenn man so will
Aber wichtiger waren Led Zeppelin und speziell die mittelpassage von "Dazed and Confused" (Powerakkorde , Downstrokes und Maximal verzerrung für die damalige Zeit ..halt noch kein "Brettsound ..also High Gain ..) Dazu Plant´s Exzessiver ,Lauter Gesang .
Sabbath haben den Sound dann noch mehr Kultiviert und zur Methode gemacht .:)

Was Ringo betrifft : :hail::hail: Ist Unterbewertet als Drummer (Nicht als Songschreiber)
Sein Stil war Definitiv Lässig und Kunstvoll zugleich ..
The Beatles waren wirklich meine erste grosse Liebe der Musik ...daran hat Ringo Starr Definitiv einen GROSSEN Anteil , denn , auch wenn ich Gitarre spiele ,bin ich ein Fan von Guten Drummern und finde dass ein Schlagwerker oft 50 % des Bandsounds Ausmacht

Das Lustigste was ic über Ihn gelesen habe : Nac der Trennung der Beatles , war er Zehn Jahre in Las Vegas verschollen ..irgendwie :D
 
Es geht halt immer um mehr als 280 bpm mit der Doppelhufmaschine und Crashgewitter bis der Arzt kommt
irgendwie super bizarr, überhaupt die Beatles mit Heavy Metal zu vergleichen. Wenn ich nach 'aktuellen guten Schlagzeugern' google, kommen da meist irgendwelche Jazz-Minimalisten bei raus - könnte man vielleicht eher nach solchen Maßstäben gehen ^^
 
irgendwie super bizarr, überhaupt die Beatles mit Heavy Metal zu vergleichen. Wenn ich nach 'aktuellen guten Schlagzeugern' google, kommen da meist irgendwelche Jazz-Minimalisten bei raus - könnte man vielleicht eher nach solchen Maßstäben gehen ^^
Wir hatten es just gestern während der Autofahrt mit Kollegen von diesem Thema, weshalb ich das erwähne: Welche Bands prägen und schreiben heute Musikgeschichte? Oder verändern sie nachhaltig oder schaffen Neues? Ich persönlich kenne mehrheitlich Bands, die in ihrer Nische und für ihr Zielpublikum Grossartiges leisten. Aber wer hat zuletzt den Musikkonsum der breiten Masse massgeblich beeinflusst? Ich bin da offen für Beispiele.
... sind hat aus der Zeit, als die Musik und die Typen hinter der Musik wichtig waren und nicht deren Reduktion auf ihr "spieltechnisches Können"...
Ganz genau.

Alles Liebe,

Lim
 
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Welche Bands prägen und schreiben heute Musikgeschichte? Oder verändern sie nachhaltig oder schaffen Neues? Ich persönlich kenne mehrheitlich Bands, die in ihrer Nische und für ihr Zielpublikum Grossartiges leisten. Aber wer hat zuletzt den Musikkonsum der breiten Masse massgeblich beeinflusst? Ich bin da offen für Beispiele.

Das "Schreiben von Musikgeschichte" bzw auch der Punkt, WAS "medientauglich" bzw "massenpräsent" ist, hat mehr mit Agenturen, Management, Business an sich....... zu tun, als mit einzelnen Künstlern.
Der westliche Musikmarkt (Bilboard und Co), also all das, was "unters Volk gestreut wird" ist aber nicht das Maß aller Dinge.
Global gesehen haben sich sog. Koriphäen, bzw jene die "Musik historie" prägten, nämlich eher da orientiert.
Grad Asien/Indien/Arabischer Raum waren da mehr als prägend (ebenso wie afro-kubanisches).

Ich sehe es schon noch so, dass eher unbekannte Künstler/Drummer/Percussionisten massiven Einfluß haben und auch Musik nachhaltig prägen. Nur erfährt man von Ihnen meist gar nichts, weil sie eben nicht "vermarktbar" sind.

Business is business, darum gehts. making money.
Obwohl es "underground" Leute gibt, die eine Menge Einfluss hätten, wenn sie auch publik gemacht würden.
 
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Ich sehe es schon noch so, dass eher unbekannte Künstler/Drummer/Percussionisten massiven Einfluß haben und auch Musik nachhaltig prägen. Nur erfährt man von Ihnen meist gar nichts, weil sie eben nicht "vermarktbar" sind.

Habe ich vor Jahren mal einen Bericht über einen Percussionisten aus Afghanistan gesehen. Man nennt ihn "die goldene Hand". Er musste fliehen, weil er von den Taliban verfolgt wurde.
Was der mit einer Rahmentrommel gemacht hat, war unvorstellbar.
Diese Fingerfertigkeit - da wird jeder Konzertpianist blass vor Neid.
Ich habe den Namen wieder vergessen, ohnehin würde den hier niemand kennen.

Grad Asien/Indien/Arabischer Raum waren da mehr als prägend (ebenso wie afro-kubanisches).

Eine spannende, hier aber fast ignorierte Musikkultur.
Moderne Musik hier im Westen wird von der anglo-amerikanischen Musik geprägt.
Ab und an gibt es mal kleine Einflüsse aus anderen Bereichen, massentauglich ist das aber meist nicht.
 
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Wir hatten es just gestern während der Autofahrt mit Kollegen von diesem Thema, weshalb ich das erwähne: Welche Bands prägen und schreiben heute Musikgeschichte? Oder verändern sie nachhaltig oder schaffen Neues? Ich persönlich kenne mehrheitlich Bands, die in ihrer Nische und für ihr Zielpublikum Grossartiges leisten. Aber wer hat zuletzt den Musikkonsum der breiten Masse massgeblich beeinflusst? Ich bin da offen für Beispiele.
vielleicht Mark Guiliana auf Bowie: Blackstar. Naja, wahrscheinlich immernoch Kunst-Musik

Ja gut, dagegen sind die meisten Drummer in erfolgreichen Bands irgendwo zweckdienlich

Eine spannende, hier aber fast ignorierte Musikkultur.
Moderne Musik hier im Westen wird von der anglo-amerikanischen Musik geprägt.
Ab und an gibt es mal kleine Einflüsse aus anderen Bereichen, massentauglich ist das aber meist nicht.
Vielleicht ist an Musikern am Ende hier einfach am einflussreichsten auf neue Musiker, wer auch populär ist
 
Vielleicht ist an Musikern am Ende hier einfach am einflussreichsten auf neue Musiker, wer auch populär ist

Was nicht unbedingt was mit dem Musiker(n) selbst zu tun hat, sondern mit der Industrie (oder sollte man Lobby oder Marktmacht sagen?), die dahintersteckt. Über Qualität sagt das absolut gar nichts.

Da sind wir wieder beim Thema: was ist "gute" Musik? Aber das lassen wir lieber, soll sich jeder seinen eigenen Reim drauf machen...
 
Was nicht unbedingt was mit dem Musiker(n) selbst zu tun hat, sondern mit der Industrie (oder sollte man Lobby oder Marktmacht sagen?), die dahintersteckt. Über Qualität sagt das absolut gar nichts.
naa, kannst ja super easy alles an Alternative im Internet anhören. Vielleicht ja sogar genau andersherum: Man sagt ja: Jeder, der Velvet Underground gehört hat, gründet seine eigene Band

Könnte ja son Umfrage-Tool machen, welche Drummer hier Einfluss gebracht haben :D
 

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