Auftritte unter der Woche?

  • Ersteller Mr. Pickles
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Ich muss schon sehr staunen. Was soll denn da dabei sein, auch mal mitten in der Woche einen Gig zu bestreiten? Das geht doch vermutlich eh max. bis 0.00 Ur, wenn überhaupt, und da ist man doch wohl noch rechtzeitig im Bett. Und wenn ich dann noch lese Schüler, Studenten - dann fällt mir nichts mehr ein. Wo ist denn der Rock'n'Roll geblieben?
Ich hab während meiner Abi Zeit mit Tanzmucke angefangen. Da hatten wir u.a. auch Wochen, wo Montags ne Silberhochzeit lief, Mittwoch ein Polterabend, Freitag ne Hochzeit, Samstag und Sonntag Schützenfest. Ich hab mein Auto schon gar nicht mehr ausgeladen, zum Leidwesen meiner Mitschüler, die ich sonst in weniger hektischen Tagen mit zur Schule genommen hab. Wenn ich Glück hatte, lag ich am Montag um 5.00 im Bett, Mittwoch um 3.00, von Freitag, Samstag, Sonntag reden wir mal lieber nicht.
In diesem Thread geht's doch höchstens um einen 1-2 Stunden Gig.

Heute, wo ich scharf auf die 50 zu gehe, brauche ich das auch nicht mehr wie früher, würde das in der Form auf Dauer auch nicht durchstehen. Ich hab aber auch die Freiheit, mir für Gigs frei zu nehmen, oder einfach später anzufangen, auch mal früher zu gehen, wenn nötig. Sind ja auch nur noch 20-25 Pro Jahr und nicht mehr 150-200.
 
Unser Sänger/Gitarrist (der einzige ohne Kinder) ist da strickt: niemals am Wochenende proben... da will er feiern...
Und Gigs nur Samstags - aber auch bitte nicht mehr als 6 Stk. im Jahr. Wir hatten einmal einen Gig an einem Freitag. Da war er voll schlecht gelaunt. "...ich hatte heute schon voll Stress auf der Arbeit und jetzt muss ich mich noch voll hetzen...noch nix gegessen...maul, maul..."
So einen Gig findet er immer sehr stressig... die ganze Schlepperei und das teure Auto wird dann schmutzig oder es verkratzt etwas...
Da können wir anderen machen was wir wollen... er akzeptiert keine Ausnahmen.
Jetzt sagt ihr bestimmt: weg mit ihm!!! .. nein, nein... Er kann sehr gut Singen und spielt auch sehr, sehr gut Gitarre... ihm gehört der schöne Proberaum und er ist ein wirklich feiner Kerl... ausserdem geht's uns auch nicht so wirklich um Erfolg. Wir haben alle (mehr oder weniger) gut bezahlte Jobs und Familie. Das ist für uns also nicht so schlimm. (aber ein paar mehr Gigs fänd ich schon nicht schlecht)

Hätte ich ihm einen Gig vorgeschlagen der an einem Mittwoch wäre, wäre die selbe Antwort gekommen wie bei deinem Kollegen: "...das ist ein Mittwoch, ist das dein Ernst... oder hast du dich im Datum vertan?"

(ach ja: 4 Mann-Band zw. 35 - 40J.)
 
Ich würde auch unter der Woche spielen. Gerade auf Tour geht es eben nicht, nur freitags/samstags zu spielen und sich den Rest der Woche die Welt anzuschauen. Mit meiner alten Band wär es nicht möglich gewesen, weil die Gitarristin lohnarbeitend ist (der Rest Studendeköpp). Ist imho auch völlig ok so, bleibt halt die Frage was die Band möchte, also letztendlich: ob Job/Ausbildung wichtiger ist als die Musik.
Bei der Entfernung kannste auch schon nach nem Pennplatz fragen, finde ich...
 
Und wenn ich dann noch lese Schüler, Studenten - dann fällt mir nichts mehr ein. Wo ist denn der Rock'n'Roll geblieben?

Die jungen Leute heutzutage wissen doch gar nicht mehr, was das ist ;)
 
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Zumindest viele nicht. Zum Glück kenne ich einige, die das auch heute noch leben, was mich immer wieder freut, und aufbaut :great:
 
Also wenn ein Auftritt unter der Woche ansteht, warum nicht? Ich hatte zwar in meiner "Karriere" erst 3 Auftritte, davon aber zumindest 1/3 in der Woche ;) Wir haben an nem Donnerstag auf der Reeperbahn gespielt damals. Ich musste von der Arbeit direkt da hin und war nachts erst um 2 oder 3 zuhause. Am nächsten Morgen dann um 6 wieder aufstehen. Sowas kann man aber mal machen. Man muss aber auch die Mitmusiker haben, die da Bock drauf haben. Doof ist nur, wenn sich einer oder mehrere dann sperren. So eine Situation könnte bei uns derzeit entstehen.
 
Hallo,

wenn Du Musik als Amateur betreibst, dann ist es immer eine Abwägung zwischen Aufwand und Spaß.
Ich bin als knapper u50 inzwischen auch so weit, dass ich nicht mehr alles was kommt spielen will. Glücklicherweise sind wir in der Band in diesem Punkt ählich gestrickt und spielen nur noch ca. einmal im Monat, meistens am Samstag und auch nur in einem begrenzten Radius. Das ist natürlich nicht festzementiert, wenn ein lohnenswerter Auftritt dazwischenkommt, dann spielen wir auch ausnahmsweise unter der Woche, weiter weg oder öfter.
Wenn Du allerdings als junge Band noch etwas erreichen willst, dann bleibt Dir nichts anderes übrig als zu spielen, zu spielen, zu spielen..

Gruß
B
 
Unter der Woche geht mal. Aber brauche das nicht mehrmals im Monat.
 
Die jungen Leute heutzutage wissen doch gar nicht mehr, was das ist ;)

nun ja da muss ich jetzt mal einlenken.
Die Meisten die ich bisher gesehen habe, die Rock´n´Roll noch leben spielen auf der Bühne maximal die 1 vom Takt zusammen weil sie zu dicht sind. Gibt aber zum Glück auch Ausnahmen, die Rock´n´Roll leben und Tight spielen

außerdem: Metal ist kein Rock´n´Roll :D

Aber stimmt schon, vor allem viele Junge Leute haben weniger Bock drauf 3 Tage am Stück unterwegs zu sein und auf Autositzen zu schlafen, leider.
Andererseits muss ich auch sagen, dass ein Drummer, der überwiegend auf 180 bis 220 Bpm Doublebass und Blastbeats spielt für einen Auftritt echt fit sein muss, wenn man da nciht tight ist, klingts nicht mehr gut ;-)

aber wie gesagt ich werde nochmal hinreden, dass es klappt ^^
 
Aber stimmt schon, vor allem viele Junge Leute haben weniger Bock drauf 3 Tage am Stück unterwegs zu sein und auf Autositzen zu schlafen, leider.
Das sehe ich nicht so, hab ich an und für sich kein Problem mit. Das Problem liegt eher darin, das das restliches Leben dafür sehr wenig Platz lässt. Dummerweise füllt eine ungebremste Rock'N'Roll-Attitüde nur in Ausnahmefällen den Kühlschrank... Und es ist leider momentan nicht so das man sich jederzeit seinen Traum-Ausbildungs- oder Studienplatz abholen kann oder man sich zwischen den Traumjob nicht entscheiden kann.

Das Leben besteht aus mehr als "nur" Musik. Und wenn man dann erstmal nächtelang mit schlaflosen Nachwuchs im Arm Balladen-Ideen ausarbeitet um dann nach einer Minimaldosis Schlaf wieder damit beschäftigt zu sein, Windeln&Babybrei zu finanzieren... Dann ist es meiner Ansicht nach auch schon ziemlich Rock'N'Roll einmal die Woche mit der Band zu proben oder aufzutreten...

Andererseits muss ich auch sagen, dass ein Drummer, der überwiegend auf 180 bis 220 Bpm Doublebass und Blastbeats spielt für einen Auftritt echt fit sein muss, wenn man da nciht tight ist, klingts nicht mehr gut ;-)
Wer sein Live-Programm nicht unabhängig von der Tagesform spielen kann, der sollte entweder einfachere Songs schreiben oder die Füße von der Bühne lassen und üben.
 
*schluck* Und ich dachte, das wird gerade ab 40 entspannter, da die Kinder größer oder schon aus dem Haus, das Häuschen fertig gebaut oder schon wieder weg-geschieden und die Karriere vollzogen oder endgültig abgehakt ist???!!!!!!!! :eek: ;)
So ist es auch. Lass Dich nicht verrückt machen :)
Und ob eine Band funktioniert oder nicht, liegt nicht am Alter von den Leuten, sondern an der Einstellung. Ich leiste mir den Luxus auch in einer "Feierabendband" spielen zu können. (da macht´s definitiv am meisten Spaß. Die restlichen Bands sind zum Geldverdienen :)) Wir sind zu zehnt und spielen auch unter der Woche. Warum? Weil´s Spaß macht und jeder Bock drauf hat :)

Die jungen Leute heutzutage wissen doch gar nicht mehr, was das ist ;)
:great:

Woher sollen sie´s auch wissen ;)
 
Wer sein Live-Programm nicht unabhängig von der Tagesform spielen kann, der sollte entweder einfachere Songs schreiben oder die Füße von der Bühne lassen und üben.

das war eher darauf bezogen, dass man nicht bis 5 Uhr früh Saufen kann und nach ner Nacht im Auto pennen am Nächsten tag die entsprechnde Leistung abliefern kann und solche Exzesse verstehe ich unter Rock`n`Roll attitude. Ein "Sweet home Alabama" oder ein "ACDC TNT" bringt man nach so einer Nacht trotzdem ohne Schwierigkeiten auf Punkt hin, ein Stücke von Necrophagist oder Kataklysm eher nicht mehr.

Das Können muss aber sonst unabhängig von der Tagesform sein, da geb ich dir recht und dem ist auch so ;)
 
das war eher darauf bezogen, dass man nicht bis 5 Uhr früh Saufen kann und nach ner Nacht im Auto pennen am Nächsten tag die entsprechnde Leistung abliefern kann und solche Exzesse verstehe ich unter Rock`n`Roll attitude.

Hm... also mit 30 konnte ich das noch - sogar mehrere Gigs am Tag in verschiedenen Städten.

Mod-Paul schrieb:
Und ob eine Band funktioniert oder nicht, liegt nicht am Alter von den Leuten, sondern an der Einstellung.

Das würde ich so nicht unterschreiben (Profimusiker natürlich ausgeschlossen). Zwar ist nicht das Alter selbst der primäre Grund, aber die veränderten Lebensumstände, die das Alter zwangsläufig mit sich bringen kann.

Als Student mit 20-Stunden-Nebenjob von 16 bis 20 Uhr habe ich eine völlig Zeitplanung denn als Vollzeitbeschäftigter, der auch noch 2-3 Kinder zu versorgen hat. Das ist nicht nur eine Frage der Einstellung.

Dass Sebis Mitmusiker da dennoch nicht mitziehen, kann nur bedeuten, dass das Interesse nicht groß genug ist (in dem Fall ja - wäre es eine Frage der Einstellung) oder dass sich das Studentenleben stark verändert hat. Letzteres ist Medienberichten ja durchaus möglich. Heute muss alles schneller gehen: Schnelleres Abi, schnelleres Studieren, noch paar Auslandssemester mitnehmen usw. Da bleibt vielleicht wirklich nicht sooo viel Zeit für Hobbies.

Vielleicht liegt die Zukunft in Rentnerbands. :)
 
(...) Zwar ist nicht das Alter selbst der primäre Grund, aber die veränderten Lebensumstände, die das Alter zwangsläufig mit sich bringen kann. (...)

Das kenne ich auch. Ich würde das genau so formulieren, dass die Altersspanne möglichst nicht über gewisse Grenzen gehen sollte. Schüler/Student könnte gehen. Student/Manager stell ich mir schwieriig vor. Jungspund/Familienvater ebenso. Es ergeben sich eben gewisse Prioritäten, wenn man nicht hauptamtlich Musikant ist. Geld muss verdient werden, Dinge müssen gelernt werden, Familie darf auch nicht zu kurz kommen, womöglich hat man außerhalb der Band auch noch Freunde...?

Dementsprechend braucht's Verständnis für die Situation der anderen - und das fällt umso schwerer je weiter die Lebenswirklichkeiten auseinander liegen...

Rentnerband? Zukunft? Hm, zum Dazuverdienen, weil Rente + Riester nicht reichen, das kommt bestimmt auf mich zu... :eek:
 
In dem Genre muss man den Gig doch mitnehmen.
Wennst du mit Familie was gegen Auftritt hast, OK.
Aber die jungen Kollegen in meinem Alter... Waren die noch nie vor der Schule Feiern ...
Ich hatte vor der Arbeit, bzw. jetzt wieder vor der Schule auch meine Gigs. Das kann man doch mal gut wegstecken mit 1-2h Schlaft wieder in die Schule/arbeit zu gehen.
Bei mir geht die Band da vor.

Aber das wichtigste ist, dass die Bandathmosphäre nicht kaputt gemacht wird...vielleicht ist ja nicht jeder der Typ dafür bzw. vielleicht haben doch die Eltern was dagegen und es ist ihnen Peinlich...
 
Aber das wichtigste ist, dass die Bandathmosphäre nicht kaputt gemacht wird...

das ist halt das was mir auch enorm wichtig ist. ein Gig hin oder her ist eher wurst, aber ne schlechte Bandathmosphäre macht das Hobby kaputt
 
..vielleicht ist ja nicht jeder der Typ dafür bzw. vielleicht haben doch die Eltern was dagegen und es ist ihnen Peinlich...

Aber das IST doch der Sinn von Rock'n'Roll - dass es den Eltern peinlich ist !
Oder sollte ich statt "ist" besser "war" schreiben ? Ich glaube manchmal, ich bin auf einem anderem Planeten jung gewesen...
 
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Aber das IST doch der Sinn von Rock'n'Roll - dass es den Eltern peinlich ist !
Oder sollte ich statt "ist" besser "war" schreiben ? Ich glaube manchmal, ich bin auf einem anderem Planeten jung gewesen...

Metal ist nicht Rock`n´Roll :D

und ganz ernsthaft...
wenn man früher ne Band gemacht hat, dann hatte man nach der Schule Hausaufgaben gemacht und dann musik. bzw. gearbeitet und dann musik.
dann mal hier und dort gespielt usw.

heute muss man als Band folgendes haben:
Homepage
Facebook
Myspace
Twitter
professionel aufgenommene CD
Coverartwork
usw...

Dazu kommt noch Schichtarbeit, bzw. G8, usw.

die Anforderungen an die Medien die eine Band bereitstellen muss sind mittlerweile enorm hoch und geld ist immer knapp, somit muss man sich mit allem selbst auseinandersetzen. Zumindest im Metal ein Demotape oder ein CD rohling der Beim Label oder Veranstalter landet wird nichtmal angehört, sondern gleich entsorgt.
wenn wir einfach nur musikmachen könnten wäre das echt einfacher, sowas geht aber heute nach meinen Erfahrungen nicht mehr.
 
Nun Driften wir ein wenig in OT ab...

Metal ist nicht Rock`n´Roll :D
Hier geht's weniger um den Musikstil, sondern um eine Lebenseinstellung.
Und zu früher: ja, die Zeiten haben sich geändert, aber es ist auch vieles einfacher geworden. Man hat heute viel mehr Moeglichkeiten, z.B. mit überschaubaren Mitteln und Kosten ein Demo zu erstellen, das man zudem auch sofort einer breiten Masse zur Verfuegung stelle kann (FB, YT, Soundcloud, Email etc.). Omepage ist schon fast wieder aus. Und die sozialen Netzwerke muss man eher als Vorteil ansehen. Ein Muss ist es nicht, sondern eher eine Moeglichkeit.
Klar kostet das auch alles Zeit, die man hält investieren muss, genau wie man früher auch Zeit investieren musste.
Ich glaube auch nicht, dass ein eingereichtes Demo weniger Beachtung finden soll, als früher. Lediglich die Auftrittsmoeglichkeiten sind heute magerer, was - um wieder auf's Thema zurückzukommen - umso wichtiger ist, auch alle Gelegenheiten zu nutzen, auch wenn sie mitten in der Woche liegen.
 

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