Ich habe die letzten Tage mal ein neues Projekt eingespielt. (Call me Al, Paul Simon)
Ich wolle mal richtig in großer Besetzung jammen. Das war auch gar nicht vorrangig als Aufnahme gedacht.
Aber
vielleicht ist die Vorgehensweise interessant, daher dieser Post.
Anfangs habe ich mich verkopft, wie ich denn die erste Orientierungsspur aufnehme, denn das Stück hat ja schon seine rhythmischen Spezialitäten. Ging irgendwie alles nicht so richtig.
Dann ist mir ein MIDI File in die Hände gefallen. So unbearbeitet klang das eher fürchterlich, war aber ganz gut zur Orientiereung, obwohl da auch gegenüber dem Original noch einige Diskrepanzen drin sind (die auch in der Aufnahme drin sind).
Sollte ich das tatsächlich später noch einmal richtig aufgreifen, dann würde ich das MIDI file so editieren, dass der Ablauf stimmt und das als neue Vorlage nehmen.
Wie bin ich vorgegangen?
Zunächst habe ich das MIDI file in Reaper improtiert. Da ich keine entsprechenden VST Plugins für General MIDI hatte, musste mein externer Roland JV1010 Expander das über USB-MIDI Interface übernehmen. Dieses MIDI Setup herauszufinden war etwas zeitaufwändig und wird noch für spätere Projekte (dann mit VST Plugin) fortgesetzt.
Also: die unterschiedlichen MIDI Spuren wurden auch als getrennte MIDI Spuren in Reaper importiert.
Das war dann sozusagen der Luxus-Clicktrack. MIDI hat den großen Vorteil, dass es exakt im Zeitraster der DAW abgespielt wird.
Die Spuren, die ich dann mit echten Instrumenten dazu eingespielt habe, wurden übernommen und die entsprechende MIDI Spur konnte wieder rausfliegen.
So wurden nach und nach alle Spuren eingespielt und die MIDI Spuren alle wieder entfernt.
Vom Original MIDI ist nichts mehr übrig, alles wurde akustisch eingespielt.
Equipment:
Mein Behringer XR18 als Audio Interface und Monitor-Mixer
Sennheiser E945 für die Vocals, Sennheiser MD421 für alle Instrumente, nur Cajon wie sonst auch immer mit der eingebauten Grenzfläche und Kleinmembraner von vorne (so wie das für Live auch verkabelt ist).
Instrumente:
Gitarre (meine Blue Moon Strat) über Amp Modeller, Yamaha E-Bass direkt ins Pult, Cajon (1 Take auf 2 Spuren), Tambourin, Vocals + 3 Backing Vocals (ich), Sopran Blockflöte in Ermangelung einer Tin Whistle, und ein Schüler Saxophon (auch 3 Stimmen)
Die DAW sah am Schluß so aus:
Ein gemeinsamer Hall für alles, in den Kanälen teilweise EQ
Vom Material war es tatsächlich gar nicht so viel, aber eben viele Spuren. Allein 3 Durchgänge für die Backing Vocals und die 3 Durchgänge für die Bläser haben eben Zeit gekostet.
Auch wenn es weit weg von perfekt ist (sonst hätte ich die Bass Solo Linie auch noch richtig gemacht), es hat tierisch Spaß gemacht, eine große Jam Session eben.
Das Ergebnis:
Viel Spaß