"Attack"? Sustain? Neckthru? Bolt-on? Häh?

  • Ersteller neuronic
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Ich bin ja nur froh, dass ich gerade so was baue: :D

Carbonita Neck.JPG


Kein Holz, kein Übergang Hals/Body - kein Grund zu zur Sorge :cool:
Nur einb durchgehender Monocoque-UD-Carbon-Hals 3 mm mit 2 Hochkant-UD-Carbon-Streben, und 6 mm Griffbrett, aufgeklebte Bünde aus Wiptam-Draht (Cobalt-Legierung), Stahl für Bridge und Sattel und etwas Plexi für die Dots.
Die Body-Flügel kommen auch aus Carbon, innen hohl und eigentlich nur als Elektronik-Behälter und für die Ergonomie. OK - auf die Decke kommt ein 0,4 mm Riegelahorn-Furnier - für die holzige Note ;)
Kein Trussrod - die Durchbiegung beträgt bei 10 kg mittiger Belastung ca. 1/10 einer Holkzkonstruktion mit Trussrod.
Was ich bisher (trocken angespielt) sagen kann: Klingt eher stratig als paulig :eek:, aber Sustäng bis übermorgen :tongue:

No Wood - no cry :evil:
 
Aber es würde mich doch sehr wundern (auch hier könnte ich dir eine verklärte Sicht unterstellen ;-) ), wenn Leonardo in der Lage gewesen wäre seine Darstellung von Mona Lisas Lächeln wissenschaftlich zu erklären...
Mich tatsächlich nicht.
Ich gehe davon aus, dass viele Künstler erklären können, warum sie grad etwas tun, und warum nicht, und nicht alle einfach nur aus dem Bauch heraus arbeiten.
Grad die Ninjaturtle-Künstler sind doch sehr logisch in ihren Ergebnissen, da kann man ganz klar sagen, "hier sind Farben geflossen weil damit wird hier eine Wechselwirkung erreicht" oder sowas. Und daVinci wird vielleicht auch erklären können, oder sogar gezielt versucht haben, das Lächeln so zu gestalten wie es ist.

So oder so wissen wirs heute nicht, aber definitiv gibt es heute noch logisch herangehende Künstler.
Ich bin eher ein aus-dem-Bauch-heraus, aber ich hab auch Momente, wo ich analysiere was wir tun, und dann gezielt mit Logik, Zusammenhängen, Experimenten, Schlussfolgerungen und Dokumentation an das Songwriting gehe, um festzustellen, welcher Weg ab besten transportiert, was ich grade mit dem Song erreichen möchte.
 
Ein Richtig oder Falsch sehe ich hier nicht.
Das ist ein guter Nenner!
Widerspricht aber etwas der Aussage:
Wir reden hier ja immer noch über Kunst und Kunst wissenschaftlich zu erklären hat noch nie funktioniert.

Leute wie Leonardo Da Vinci haben Leichen ausgebuddelt und seziert, um die Anatomie ihrer Modelle zu verstehen und richtig darstellen zu können. Man muss das nicht tun, um schöne Bilder zu zeichnen, es kann aber dabei helfen.
 
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Es geht hier ja auch nicht ums Holz, sondern um die Konstruktion des Hals-Korpus Übergangs. :tongue:
Ja neee - is klar :D Ist aber eben nich nur "kein Holz" sondern auch "kein Übergang" :tongue:
Ich hab' bisher fast immer durchgehend gebaut, weil's natürlich viiiiiel besser klingt :evil:
Käse - ist für mich einfacher herzustellen als z.B. ein Set Neck mit passgenauen Fräsungen und ermöglicht mir auf einfache Weise einen smoothen Hals-Body-Übergang.
Man muss aber auch unterscheiden, was technisch besser ist und was am Ende besser klingt. Der Charakter einer Gitarre kommt am Ende ja überwiegend aus einer glücklichen Kombination ihrer Schwächen zustande.
In sofern mache ich mir bei der Carbon-Konstruktion schon ein wenig Sorgen, ob sie dann am Ende zwar lange klingt, aber eben auch etwas steril. Aber noch sind die Pickups in Arbeit....

Klanglich kann ich an der Art des Übergangs nix unterscheiden, solange der Übergang handwerklich gut gemacht ist. Nicht halbwegs passgenaue Verbindungen und lockere Schrauben können da aber schon zu Effekten führen - bei Gitarren wie bei Menschen ;)
Ich hab' auch schon Lackschichten von Schraubhals-Konstruktionen abgekratzt, geschraubte Hälse eingeleimt - einschneidende Auswirkungen auf den Klang konnte ich jeweils nicht feststellen.

Müsste ich in Serie für den Verkauf produzieren, würde ich wohl auf Schraubhäse setzen. Einfacher Grund: Im Falle eines Fehlers oder eines "schlechten" Halses (Deadspots...) ist das Problem schnell behoben. That's it.
 
Müsste ich in Serie für den Verkauf produzieren, würde ich wohl auf Schraubhäse setzen. Einfacher Grund: Im Falle eines Fehlers oder eines "schlechten" Halses (Deadspots...) ist das Problem schnell behoben. That's it.
Genau das war ja die Motivation von Leo Fender. Der Hals war aus Austauschteil an der Gitarre gedacht.
 
Das halte ich für einen großen Irrtum! Die wirklich großen Künster, wie Leonardo Da Vinci waren eher Universalgelehrte, deren Ziel es war, auch zu verstehen, was sie darstellen. Ich halte es für eine verklärte und naive Vorstellung, dass Kunst nur „aus dem Bauch“ kommt oder kommen sollte. Ein Künstler ist immer auch ein „Handwerker“ der schon im Vorteil ist, wenn er weis, wie sein Handerwerkszeug funktioniert.

Mein Kunstlehrer hat immer gesagt: "Kunst kommt vom Können. Wenn es vom Wollen käme, hieße es Wulst".....Und hat mir eiskalt ne Vier gegeben :D

on Topic: Sustain kann auch durch Spieltechnik verlängert werden. Natürlich nur bei gegriffenen Tönen...
 
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Das komplette Handling ist bei zweiteilig trennbarer Konstruktion viel einfacher. Auch das Einsetzen der Bünde im Übergangsbereich ist beim einzelnen, geschraubten Hals viel einfacher (zumindest dann wenn man es nach dem Aufleimen des Griffbretts macht). Außerdem können im Zweifelsfall auch die Arbeitsschritte parallel von zwei verschiedenen Gitarrenbauern gemacht werden.
Meine erste "Selbstgebaute" hatte eine schlechte Halsverbindung und war nix. Deshalb hatte die zweite "Selbstgebaute" einen durchgehenden Hals. Die dritte "Selbstgebaute" war ja ein vorgefertigter, zweiteiliger Bausatz und wurde von mir zu "Paulus" modifiziert und zusammengebaut. Da merkte ich deutlich die Erleichterung des Handlings.
Allerdings ist der Übergang natürlich auch nicht so schön wie bei der "Zweiten" oder meiner gekauften Line6 JTV-59.
Vom Sustain her hängt ja vieles an der Einstellung und dem verwendeten Zerrgrad. Je mehr Gain, desto länger. Große Unterschiede beim unverzerrten Spielen habe ich noch nicht entdeckt.
 
Think less – play more

Das soll bitte niemanden davon abhalten nach dem Sustain-Saitenschwing-Holy-Grail zu suchen.
Aber es ist etwas müßig wenn es mit einem sehr guten musikalischen Ergebnis nicht wirklich viel zu tun hat ;)

Rock on

Mit der Argumentation sollte man sich fragen, warum es überhaupt andere Instrumente als z.B. die Blockflöte gibt. Wenn es nicht auf das Instrument für ein sehr gutes musikalischer Ergebnis ankommt, sollte die Blockflöte doch reichen.
 
Hey, mach' die Blockflöte nicht schlecht.
 
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also sind es keine charakteristischen merkmale, das ohne amp, bei einer strat die transienten prägnanter sind und der nachfolgende ton der note leiser, und bei einer les paul die transienten nicht so herausstechen, der nachfolgende teil der note aber lauter ist?

und dies irgengwie bauartbedingt abhängig ist?

(ernstgemeinte frage ohne das ich mir einbilde, dass dies bei jeder git dieser art der fall sein muss)

hab ne fender mim und ne epi standard paula, bei denen das der fall ist.

jetzt überlege ich schon lange, ob ich ne les paul finden könnte, bei der die transienten so rüberkommen, wie bei der strat, weil ich dieses "knallen" der transienten mag, clean; aber verzerrt die les paul lieber mag.

sorry falls zu off topic...
 
Die Frage ist, ob die Eigenschaften, die Dir bei beiden Gitarren so gut gefallen, auf die gleiche Ursache - in dem Fall Transienten zurückzuführen sind. Oder ob die spezifische Strat-Charakteristik eher eben auf die Transienten zurückgeht und der verzerrte Klang der Paula eher auf die Frequenzwidergabe.
Meines Wissens werden die Transienten um so bedeutungsloser, je mehr der Amp/die Zerre übersteuern.

Beispiel: Ich habe eine Strat-Kopie gebaut (3x Singlecoil), die mir als solche erst mal prima gefällt.
Für einige Dinge brauchte ich aber mehr Power in den Mitten. Also habe ich einen 2. mittleren SC direkt neben den Bridge-PU gebaut und dieses Pächen als Singlecoiloder serieller Humbucker schaltbar gemacht. Im Singlecoil-Betrieb klingt die Bridge also genau wie vorher.

Wenn ich den selbstgebastelten Humbucker aktiviere und den clean oder leicht angecruncht mit der Paula vergleiche, ist der Unterschied immer noch erheblich. Wenn ich Gain voll aufdrehe, relativiert sich das immer mehr. Wenn ich dann noch den Frequenzgang des Selbstbau-Humbuckers per Kondensator auf den Verlauf des Gibson-HBs runterschraube, höre ich zwischen beiden bei High-Gain keinen Unterschied mehr, es fühlt sich auch beim Spielen nicht anders an. Egal ob Röhrenamp oder Modeller.
Ich habe also in der Gitte clean und crunch etwas sehr stratiges, bei viel gain vermisse ich die Paula nicht.

Also meine Lösung: Strat mit Zusatz-Singlecoil an der Bridge + C-Switch ;)

In sofern scheint der Unterschied bei High-Gain eben eher nicht in den Transienten zu finden zu sein. Bei Clean und Crunch schlägt das aber noch durch. Deshalb dürfte Start und Paula-Sound in einer Gitte bei Clean und Crunch schwierig werden. Die mechanischen Schwingungseigenschaften in einer Gitte "umshaltbar" zu machen, kann ich mir kaum vorstellen. Mit einer veränderbaren Bridge, ähnlich einem feststellbaren Tremolo, könnte man aber etwas in die Richtung kommen.
 
habe schon überlegt, ob ein humbucker im steg der strat eine lösung sein könnte.
das werde ich mal ausprobieren.

die alternative wäre dann, das "knallen" bei der paula durch einen kompressor auszugleichen. hatte das mal ausprobiert und in der mittelstellung und mit comp ging es schon deutlich in die richtung.

ist nicht leicht einen guten kompromiss zu finden, wenn man den cleanen strat attack-sound und den verzerrten paula sustain-sound mit einer gitarre abdecken will.

hatte auch schon über ne tele mit s s h und tune o matic / stop tail piece bridge konfiguration nachgedacht.

evtl hätte ich dann einen ähnlichen sound wie bei der strat in den ersten drei positionen und in der bridge etwas les paul mäßiges.

die art der bridge ist evtl auch für den sound verantwortlich dachte ich mir oft.
die bridge der strat und der les paul sind schon sehr verschieden.

wobei ich den klanglichen unterschied der tele zur les paul größer finde, als den der strat zur les paul.

ich finde ne tele klingt eher wie ne sg.
 
Wie klingt Deine Paula denn trocken gespielt, kommts da bischn besser?
Ich hab selbst ne Epi Paula, und finde da die OEM Tonabnehner sehr Klangmindernd. Seit dem ich da P-Rails drin hab, kommt der Attack toll rüber, ohne dass die Kiste an Fundament und Wärme verliert. Twangt matürlich nicht wie ne Tele, dafür ist die zu aanders gebaut, aber funkiges kommt trotzdem sehr präzise und gut.
 
die les paul klingt trocken gespielt eher wie ich mir den clean sound vorstelle, als am amp. aber es fehlt halt die direktheit.
 
die les paul klingt trocken gespielt eher wie ich mir den clean sound vorstelle, als am amp. aber es fehlt halt die direktheit.
Dann teste mal Tonabnehmer, denn genau das trifft auf meine auch zu :)
 
das werde ich evtl mal machen.
hatte aber auch vor, mir ne gibson les paul standard zuzulegen und da werde ich dann evtl eine mit splitbaren pus nehmen.
könnte mir dann vllt schon reichen.

oder halt strats mit hb in der bridge.

eins von den beiden wirds wohl werden.

oder halt ne tele:D
 
Was haben wir denn in der Regel für Konstruktionsmerkmale der gängisten Gitarrentypen?

Tele und Strat = Esche/Erlebody, Maple bolt on neck, Singlecoils, feste Brücke (Tele), Tremolo (Strat)
Superstrat = Esche/Erle/Pappel/Lindebody, Maple bolt on neck, Humbucker, Tremolo
Les Paul, SG, Flying V, Explorer = Mahagony/Korina Body, Mahagony/Maple Setneck, Humbucker/P90, stop tail Piece

Daraus folgt schon mal, das sowohl Gitarren mit Setneck wie als auch Gitarren mit bold on neck stark mit anderen Merkmalen (Holztypen, Pickuparten, Art der Brücke) korrespondieren.

Fazit: das eine Les Paul mehr Sustain mitbringt als eine Strat hört jeder , ob es alleine am Setneck liegt wage ich aber zu bezweifeln.
 
Fazit: das eine Les Paul mehr Sustain mitbringt als eine Strat hört jeder
Selbst das ist nicht eindeutig, wie ich finde. Meine Sustainstärkste ist eine Tele, und ich hab ähnlich Sustainstarke Strats gespielt...
 
Dieses Video zeigt recht gut, wie ein Tremolo das Sustain beeinflusst:

Ein Hardtailgitarre dürfte also die beste Chance haben, ein langes Sustain entwickeln zu können.
 

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