@Antipasti:
Hmm, sollte aufhören, so spät nachts zu zählen.
Wie auch immer:
Klar geht so Einiges - du kannst auch Achteltriolen mit punktierten Achteln plus Sechzehnteln kombinieren, und erhälst:
Du-stinkst-wie
(triolisch)
ein-Arsch
(punktierte Achtel, 16tel)
loch.
(Viertel)
--
(Viertelpause)
Aber die Frage lautet ja nicht, was alles geht, sondern was gut klingt.
Ich bin nicht der übelste Punkhörer, aber alle Melodien, die mir grob aus der Punkecke im Kopf hängen bleiben, sind immer sehr knackig und prägnant.
Einfachstes Beispiel:
Schrei nach Liebe.
Die Zahlen stehen für die Beats, ich nehme jetzt zur Verdeutlichung das doppelte Tempo.
1---2---3---4
-x--dei--ne--Ge
1-----2-----3-----4
walt---ist---nur----ein
1-----2--------3------4
stum--mer---Schrei--nach
1-----2--------3------4
Lie---hie------be-----x
1------2--------3--------4
Dei----ne------Spring---ger
1------2-------3---------4
Stie---fel-----seh-------nen
1------2--------3--------4
Sich--nach---Zärt-----lich
1------2-------3---------4
keit----x------x----------x
Extrem einfache Rhythmik, was logischerweise dazu führt, dass der Song ein richtiger Mitgröhler ist.
Wenn man sich den Text zu Gemüte geführt hat, ohne die Musik vorher zu hören -
erkennt man immer noch klipp und klar eine gewisse Rhythmik, auch wenn die tatsächliche Rhythmik durch Umplatzieren des ersten Tons auf den 2. Beat leicht variiert:
Dei-ne-Ge-walt-ist-nur-ein-stum-mer-Schrei-nach-Lie-be
Dei-ne-Sprin-ger-Stie-fel-seh-nen-sich-nach-Zärt-lich-keit
Deswegen war ja auch meine Ausgangsfrage: Ist schon eine Vertonung angedacht?
Ich meine, letztlich werden hier ja auch immer holprige Stellen in Texten kritisiert, warum wohl? Wenn ohnehin alles die Interpreation des Autors ist, wäre das ja nicht nötig.
Tatsache bleibt ja, dass bestimmte Texte (nicht mal thematisch...) eher, andere weniger geeignet zur Vertonung sind.
Je weniger Wörter, desto mehr Freiheiten hat man natürlich -
Ein "I love you" kann man auf hunderte Arten vertonen.
Ein "I need you baby like I never did before" presst hingegen die Zeile in einen gewissen Rahmen, da die interne Rhythmik sich nunmal wesentlich eher herauskristallisiert.
Es sind immer mehrere Varianten möglich - nur bleibt, wie bereits gesagt, immer die Frage offen, wie kompliziert die Rhythmen je nach Musikrichtung werden dürfen.
Nicht, dass eine Rhythmik irgendwo irgendwie "verboten" wäre - nö.
Aber eine komplizierte, synkopierte Rhythmik wie z.B. im größten Teil von I will survive passt schlicht und ergreifend nicht zu einem gute-Laune-Partysong.
Wie auch immer, würde hier ja zu weit führen.
Muss ja niemand auf mich hören, aber meine Meinung ist, dass die unterschiedlichen Anzahl der Silben bei der Vertonung eines Songs in Punkrockrichtung hinderlich sein könnte.
Aber naja, das Vertonen von Texten ist generell keine leichte Sache, gerade wenn es darum geht, eine Melodie zu finden, die zu einem gewissen Grad in einen bestimmten Musikstil passen soll.
Greetz,
Birki