Armbanduhr auf der Bühne?

[frankpaush]

Ich möchte jetzt am liebsten einen Thread eröffnen.

"manchmal off" ... ein Symphonieorchester mit bedruckten T-Shirts bekleidet ist vermutlich deine symbolfreie Normalität Sei's drum. Bühnenoutfits sind Botschaftsträger, auch wenn dir das vielleicht zu überkandidelt vorkommen mag.

 

[Salty]

Ich weiß nicht was ihr habt.

Bill Haley wusste schon was die Stunde geschlagen hat.

 

[robbert]

Bühnenoutfits sind Botschaftsträger,

...wenn irgendwer oder irgendwas Nebenluft zieht, höre ich immer so ein Pfeifen...

 

[WorkingMusician]

(1) Mir ist das völlig egal, ob jemand anderes eine Uhr trägt, ich achte in der Regel nicht darauf. (2) Ich selbst trage auf der Bühne keine, da mich das Gewicht am Handgelenk stört. Wenn wir auf Zeit achten müssen, dann lege ich das Teil irgendwo hin ab (auf den Notenständer)

 

[InTune]

...über eine „Wirkung“ meiner Uhr habe ich noch nie nachgedacht, aber die trage ich einfach auch ständig , ich dusche sogar mit Armbanduhr...., dabei bin aber keinesfalls „Uhr-addicted“. Ich trage sie und schau drauf, wenn ich wissen möchte/muss, wie spät es ist. Fertig.
Bei Gigs habe ich wohl noch nie auf die Uhr geschaut, warum auch, die waren für mich eher zu früh vorüber, als die nicht vorbei gehen wollten...

...aber bei der Show, dem Outfit und der Musik, wohl auch kein großer „Deal“.

Bei professionellen Acts, würden mir sehr teure Schmuckuhren eher negativ auffallen wg. dem Protzigklischee. Aber ein guter Musiker, der eine „normale“ Uhr trägt, ist für mich ein „normaler“ Mensch, dem Pünktlichkeit auch nicht völlig schnuppe ist.

 

[dubbel]

Wenn ich so drüber nachdenke, wird mir bewusst, dass mir noch nie aufgefallen ist, ob jemand eine Uhr trägt oder nicht.

 

[punkadiddle]

Der Herr Malmsteen spielt auch schon mal mit 2 Rolex

und ich habe nur eine , die Welt ist einfach ungerecht

Beitrag automatisch zusammengefügt: 26.03.21

sehr teure Schmuckuhren eher negativ auffallen wg. dem Protzigklischee.

Naja, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, fällt einem auf, dass die "richtig" teuren Armbanduhren, und da gibt es noch eine Menge Luft jenseits von ROLEX, eher unauffällig daherkommen. Wer möchte, kann ja mal "Royal Oak" oder "Nautilus" googlen. Da würde man nicht so einfach drauf kommen, dass hier unter 5stelligen und sehr gerne auch 6stelligen Eurobeträgen nix zu haben ist.

 

[Tracii]

Ich trage sie und schau drauf, wenn ich wissen möchte/muss, wie spät es ist. Fertig.

Irgendwie hätte ich bisher auch gedacht, dass das so ist. Ist halt wie eine Brille oder ein Schuh - es geht (außer bei offensichtlichen Sonderfällen) um die Funktion.

Wenn mich jetzt sagen müsste, wer in meinem Umfeld eine Armbanduhr trägt... keine Ahnung!

 

[prs85]

Ich halte es da gern, wie John Mayer:
Es ist nicht schlimm, während eines Gigs auch mal zwischen meinen Rolexen und Omegas zu wechseln. Ich finde es schön, meinen Reichtum zur Schau stellen zu können und möchte auch gern andere daran teilhaben lassen.
Und allen, denen das nicht gefällt, sage ich dann immer: "Deine Armut kotzt mich an! ". Meist sind die Fronten dann geklärt. (/Sarkasmus aus)

 

[frankpaush]

Ist halt wie eine Brille oder ein Schuh

abgesehen davon, dass "kein outfit" auch ein outfit ist, ich kenne genug Künstler, bei denen das eine (bewußt gestylte) Einheit mit ihrem Image bildet. Lenny Kravitz spielt nicht nur bei Gegenlicht, oder? Verträgt Elton John keine Kontaktlinsen? Ist Prince wirklich zu klein gewesen? Müssen Rapper sich gegen Wind schützen? Es gibt auch sicher Musiker, die glauben, dem zu entgehen. Ich halte das aber für einen Trugschluss. Bestenfalls haben sie sich keine Gedanken über ihre Bühnenwirkung gemacht.

höre ich immer so ein Pfeifen...

.Tinnitus vielleicht?

 

[WilliamBasie]

hach, was ein Thema...
...als ich jung war, gabs noch keine "elektrischen" Uhren, da gabs welche zum Handaufziehen, und welche, die sich durch Bewegung selber aufgezogen haben (die ersten wohl von TIMEX?).
Ich habe gerne die Selbstaufzieher getragen, nur haben die auf Dauer das Schlagzeugspielen nicht vertragen, das war zuviel "Input", relativ schnell war die Aufziehmechanik hinüber.

Also hab ich schon relativ früh keine Armbanduhren mehr getragen, sondern bin auf Taschenuhren umgestiegen. Irgendwie hatten da aber auch die hochwertigeren Uhren ein Problem mit Dreck, der sich im Berufsleben anscheinend in meiner Hosentasche angesammelt hat und die Uhren abgemurkst hat.
Nach 20 Jahren war schluß mit Taschenuhr.

Seitdem trage ich gar keine Uhren mehr, habe aber überall wo ich mich länger aufhalte große Wanduhren hängen - man will ja pünktlich sein.

Auf der Bühne brauche ich keine Uhr, man kennt die Stücke und weiß in etwa, wieviele für die Sets gebraucht werden. Üblicherweise nach 2 Sets und max. 2 Zugaben ist der Gig fertig, egal wie spät. Wichtig war nur der pünkliche Beginn.

 

[chris_kah]

Ist halt wie eine Brille oder ein Schuh

So geht es mir auch. Ich brauche die Uhr im Tagesablauf immer wieder, daher wird sie morgens angezogen und abends ausgezogen. Ist aber auch nur ein Funktionsstück und kein Schmuckstück - und wird in der Regel durch lange Ärmel ohnehin verdeckt.
Wer ohne Uhr in den Tag hinein leben kann ... schön, aber das geht nicht bei allen. Ich habe immer wieder Interaktion mit anderen zu vereinbarten Zeiten und da ist es ätzend, wenn so ein zeitloser das verpennt oder zu spät auftaucht. Hat auch was mit gegenseitiger Rücksichtnahme zu tun.
Bei meinen Lehrveranstaltungen brauche ich immer wieder eine Orientierung, wieviel Zeit noch bleibt und wieviel Stoff noch zu behandeln ist. Da muss ein kurzer Blick reichen.
Bei Auftritten lege ich die Uhr nicht ab, schaue aber nicht ständig drauf. Wir spielen da ja ohnehin nach Setlist. Gerade bei Open Air-Sachen im Stadtbereich gibt es aber durchaus Deadlines (Nachtruhe), die man einhalten sollte, sonst gibt es Ärger. Da hilft eben rechtzeitiges Anfangen. (Und ich finde es durchaus ätzend bei Konzerten, die mit einer halben Stunde oer mehr Verspätung anfangen).
Ob ein Künstler jetzt mit Uhr spielt oder nicht, ist mir völlig schnuppe, solange er sie nicht demonstrativ zur Schau stellt. Ob das jetzt ein besonders teures Modell ist, wird mir in der Regel gar nicht auffallen, da ich darauf gar nicht achte.

Man könnte übrigens die gleiche Diskussion um andere Schmuckstücke führen: Ketten, Halsbänder, Armbänder, fette Ringe, dicke baumelnde Ohrringe/Gehänge ...
wobei mir fette Ringe und Ohrgehänge tatsächlich schon negativ aufgefallen sind, Uhren jedoch nicht (außer demonstrativ zur Schau gestellt wie bei einigen Rappern - da fällt das auch negativ auf)

 

[frankpaush]

Wer ohne Uhr in den Tag hinein leben kann ...

... hat entweder ein Handy (man rumort, die hätten inzwischen sogar Erinnerungsfunktionen, haptisch wie akustisch, ... aber sowas hat sicher nur James Bond in den 70er Jahre Filmen ... ) , wohnt in der Stadt, verfügt über Wand- und Standuhren, hat im Auto eine Uhr, in der Computerleiste, an der Bahnhaltestelle, beim Bäcker, an der Apotheke, am Kirchturm ... ich habe nicht den Eindruck, dass man ohne Armbanduhr (die du vermutlich in deiner Aussage meinst?) zeitlos vor sich hindudeln müsste.

Ob ein Künstler jetzt mit Uhr spielt oder nicht, ist mir völlig schnuppe,

... letztlich mir auch, das schließt ja nicht aus, dass ich das irgendwie bewusst oder nicht bewusst einordne. Es gibt ja Bands, die sich über ihre Bühnenerscheinung durchaus fundierte Gedanken machen. Im Prinzip wie bei allen Dingen, manche interessiert's, andere nervt's, wieder anderen ist es egal. Aber anzunehmen, dass etwas reine Haarspaöterei ist, nur, weil man es nicht versteht und interessant findet, ist schon etwas borniert. Gerade in einer Gesellschaft, die eben mit hochspezialisierter Arbeitsteilung funktioniert.

Man könnte übrigens die gleiche Diskussion um andere [...]

ja, klar, und dann wird es wieder Leute geben, die jeden Gedanken DARAN für verschwendet halten Was ich nicht ganz nachvollziehen kann: warum schreiben eigentlich Leute, die sich für solche Überlegungen überhaupt nicht zu interessieren scheinen und folglich auch nichts dazu beitragen können und wollen, Kommentare hier und müssen denen, die sich dafür begeistern können, irgendwelche Hirnschäden unterstellen? Ist das irgendeine Irritation des liebgewordenen Normalitätsbildes? Irgendeine Kompensation, weil man sich unterbemittelt fühlt? Ich habe echt keine Idee. Ich gehe auch nicht in einen Modelleisenbahnthread und ziehe über Kommentatoren her, die sich den Kopf über Wagenbeleuchtung zerbrechen ...

 

[chris_kah]

hat entweder ein Handy (man rumort, die hätten inzwischen sogar Erinnerungsfunktionen, haptisch wie akustisch,

Siehst du, das wäre etwas, was ich nicht will. Ständig nach dem Ding fischen und dann irgendwann erinnert werden ... oh jetzt sollte ich schnell und dann etwas anderes hektisch abbrechen.
Zum Bühnenoutfit machne wir uns durchaus Gedanken zwecks Klamotten, dass es nicht den Eindruck erweckt, man käme gerade zufällig irgendwoher. Häufig sind wir in schwarz, weil dann die akustischen Instrumente deutlicher optisch hervorkommen (akustisch ändert das ja nichts).
Aber die Uhr gehört nicht dazu. Das wäre dann eher die Frage: stört die mich irgendwie beim Spielen?

Ansonsten wundere ich mich schon sehr über deine heftigen Reaktionen anderen Teilnehmern (nicht nur mir) gegenüber. Man hat ja fast den Eindruck jemand hätte da deine religiöse Weltanschauung verletzt.

 

[Tracii]

Mich würde mal interessieren, ob das anderen auch so geht, oder stören euch Uhren auf der Bühne nicht (also vom Publikum aus gesehen)?

warum schreiben eigentlich Leute, die sich für solche Überlegungen überhaupt nicht zu interessieren scheinen und folglich auch nichts dazu beitragen können und wollen, Kommentare hier

Weil danach gefragt wurde (s.o.).

Ich frage mich vielmehr, warum hier als Nullhypothese angenommen wird, dass JEDER IMMER mit ALLEM, was er auf der Bühne trägt, eine Nachricht sendet.

 

[Salty]

dass JEDER IMMER mit ALLEM, was er auf der Bühne trägt, eine Nachricht sendet.

Nun ja, obwohl es mir egal ist was und ob jemand etwas auf der Bühne trägt, ist es nicht unerheblich zu benennen: „ Man kann nicht nicht kommunizieren „

Wie und ob das vom Sender (Musiker) vielleicht unbewusst kommunizierte dann vom Empfänger interpretiert und mitunter sogar bewertet wird ( siehe diesen Thread ) entzieht sich dann eben manchmal auch der Verantwortung des Sendenden.

Warum also werden hier mögliche Intentionen Uhren tragender Musiker und Musikerinnen diskutiert.

Vielmehr doch würde ich mir überlegen, warum wirkt dies so auf mich?
Bzw. warum ist es überhaupt möglich gewesen dass mich solch ein Detail vom eigentlichen Live Konzertgenuß ablenkt und diesen trübt?

„Hat die Band mich vielleicht einfach nicht adäquat eingefangen?“

Mein Gedanke kommt nicht von ungefähr.
Vor einigen Jahren, wir waren auf Tour, proklamierte eine große Süddeutsche Zeitung in ihrer entsprechenden Konzertkritik
vor allem ihren Unmut über unsere, wohl zu legeren und abgerissenen, Alltagsklamotten.

Tatsächlich sagte unser Gitarrist darauf hin „ tja dann waren wir wohl nicht gut genug wenn ihm sowas auffällt“

Ergo haben wir die gammligen Hosen nicht gewechselt sondern einfach besser gespielt - zumindest gab es diese Kritik nie mehr

 

[MusikBert]

Mich würde mal interessieren, ob das anderen auch so geht, oder stören euch Uhren auf der Bühne nicht (...)

Es kommt auf die Uhr an; der Einzeiger von Meistersinger ist für die Bühne wie geschaffen. Musikalisch angehaucht ...

tickt dezent im Takt, und bei dem Ablesen der Uhrzeit gibt es keinen Streß, denn da guckt man nicht auf die Minute.

Gruß, Bert

 

[dr_rollo]

Also, dass zu einem professionellem Verhalten auch ein gewisses Maß an Pünktlichkeit gehört, steht außer Frage. Aber ob jemand ne Armbanduhr trägt oder nicht interessiert mich nicht, und stört mich auch nicht, muss jeder selbst für sich entscheiden.
Ich hatte mit 22 Jahren, nachdem ich 4 Jahre exzessiv Gigs gespielt hab, eine Sehnenscheidenentzündung am linken Handgelenk, konnte das aber durch Tragen von einem Schweissband am Handgelenk (war n Tipp von meinem Hausarzt) in Griff bekommen. In dem Moment hab ich aufgehört, Armbanduhren zu tragen, denn ne Armbanduhr am rechten Handgelenk geht als Gitarrist nicht.
Ich hab sie nie wirklich vermisst, und war trotzdem immer pünktlich. Uhren gibt‘s überall, im Auto, im Handy, im Rechner. Auf der Bühne hab ich ein Tablet und nen Rechner und daher auch dort die Zeit immer im Blick.

Aber hier scheint es ja anscheinend nicht nur um die Uhr zu gehen, sondern noch um andere Accessoires. Jeder hat da so seine Marotten, der eine trägt nen Schal, der andere ne Mütze oder Hut, der andere Ringe oder Armreifen oder Ketten. Die Armbanduhr ist da eher das Utensil, das man sicher nicht extra für die Bühne anlegt, daher verstehe ich die Aufregung nicht.

 

[lil]

Die Armbanduhr ist da eher das Utensil, das man sicher nicht extra für die Bühne anlegt, daher verstehe ich die Aufregung nicht.

vielleicht ist das mein Problem - es ist ein alltägliches Accessoire, das für mich in den Alltag gehört und nicht auf die Bühne. Deshalb lenkt es mich vom eigentlichen Bühnengeschehen ab (auch wenn die Musik mich durchaus abholt). Wenn es eindeutig zum Bühnenoutfit gehört (wie bei der Truppe mit den übergroßen Uhren) dann ist es etwas anderes, so wie auch, wenn in einem Theaterstück oder Film die Uhr zum Kostüm der dargestellten Figur gehört.
Natürlich ist eine Armbanduhr eine völlig nebensächliche Sache; ich rege mich auch nicht darüber auf - mich interessierte eben, ob das anderen genauso geht und ich weiß jetzt, dass das nicht der Fall ist. Damit ist meine Neugier gestillt und ich werde maximal noch meine Duopartnerin damit belästigen (die ich öfter mal bitte, die Uhr abzulegen, die sie standardmäßig trägt).

 

[glombi]

Nur aus Interesse. Was wirst du tun, wenn deine Partnerin die Uhr gerne anbehalten möchte, oder dich sogar bittet auch eine zu tragen, weil ihr das auf der Bühne wichtig ist?

Gruß,
glombi