Applaus gleich Erfolg? - Fehlanzeige!

@Nashrakh
Haha, sehr gut! Ich nehme grad ein Buch über Walking Bass durch, und irgendwie kommts mir so vor, als obs voll Wurst ist, was du da jetzt spielst, solange du nicht zu auffällig "falsch" spielst und ab zu mal die I, III und V triffst ^^

Hi hi, das habe ich selbst während einer Probe mal erleben dürfen. Wir spielten gerade mal wieder einen Song, welchen ich mit einer kurzen Walking-Bass-Einlage aufgepeppt habe. An jenem Abend klappte diese Passage überhaupt nicht, jedoch alle fanden dieses "Riff" gaaanz toll. Leider konnte ich dieses aber nicht mehr nachvollziehen, da ich mich eigentlich nur gnadenlos verspielt habe...
 
Unzufriedenheit mit sich selbst ist doch ein ganz normales verhalten nach dem Gig, könnte man da im Backstage bequatschen, Bier trinken und gut.
Ich finde auch, wenn das Publikum zufrieden ist, hat man seine Sache gut gemacht.

Gespräch mit Gutfinder nach dem Gig: "Ihr wart so Geil:rock:"->"ach ich hab mich nur vergeigt:bang:"->"quatsch! hat keiner gemerkt:great:"->"OK, Cheers:D".

Also, an Patzern arbeiten und für den Moment die Euphorie der Leute mitfeiern.

Die Musikpolizei (lustig, hab ich hier das erste mal gehört, passt aber), geht sowieso schon bevor man gespielt hat, davon aus, das man eh Scheiße ist und bestätigen sich selbst damit Fehler rauszuhören.
 
Zuletzt bearbeitet:
Morgen,

Also wenn ich auf ein Konzert gehe, dann fast immer zu ganz unbekannten bands. Und wenn die sich bemuehen, koennen sie auch schlecht spielen was sie wollen, ich werd dort abgehen und rumgrölen wie nur was. Weil ich das Gefuehl kenne, wenn du vor einem haufen leute stehst, die dich mit verschränkten Armen anstarren und nach nem Song dezent in die Patschhanderln klatschen.
Und wenn ich mit meiner band anwesend bin, kann die Band auf der Buehne sicher sein, dass zumindest wir dort derbe abgehen und unser Gebruell am livemittschnitt wirkt, als wuerde die ganze Huette kochen :)
Ich bin ja nicht als Kritiker dort, sondern um nen netten Abend zu haben. Und den hab ich auch mal mit einer Band wo der Bassist improvisierte Grundtoene mitspielt.
Und bisher haben sich bands gerade in solchen Situationen darueber sehr gefreut :)

cu
martin
 
Mal so als Tipp ...

ALS BAND ist man nicht gut, wenn man fehlerfrei spielen kann ...

ALS BAND ist man gut, wenn man jeden Fehler so bewältigt, dass es weiter geht. Ob das falsche Töne sind, falsche Reihenfolge (Strophe / Refrain / Solo), vergessene Texte oder Läufe ...
Eine gute Band achtet aufeinander und versucht Fehler des Anderen auszubügeln.

Als Musiker bin ich automatisch immer auch etwas "Musikerpolizei". Ein Metzger sieht in jeder Kuh auf der Weide auch gleichzeitig ein potentielles Schnitzel ...
Für mich ist aber am wichtigsten, wie die Band versucht das Publikum zu packen und wie man mit Fehlern umgeht.

Ich habe Brian Adams vor fast 20 Jahren als Vorgruppe von ZZ Top im Müngersdorfer Stadion gesehen. Obwohl er nicht auf den Plakaten angekündigt war, hat er das Publikum begeistert. Adams Band haut live einiges an Fehlern rein; das ist ihm aber egal. Adams geht so weit, dass er sogar bei CD Live-Aufnahmen die Fehler mit drauf lässt! Sein Kommentar: "Fehler gehören zum Live-Spiel dazu ..."

Gruß
Andreas
 
Haha, sehr gut! Ich nehme grad ein Buch über Walking Bass durch, und irgendwie kommts mir so vor, als obs voll Wurst ist, was du da jetzt spielst, solange du nicht zu auffällig "falsch" spielst und ab zu mal die I, III und V triffst ^^

Tja, schön wär's :) Aber das ist in etwa so als guckst du in einen Atlas und es kommt dir vor, als wären alle Länder einfarbig ausgemalt...

Selbstverständlich spielen auch bei Walking Bass Lines alle musikalischen Aspekte eine Rolle, also auch die Entwicklung mehrtaktiger Phrasen.

Auf der anderen Seite ist es schon so, dass ein Walking Bass als improvisierte Musik natürlich nicht immer von höchster kompositorischer Qualität ist. Darum geht es auch gar nicht, sondern es geht um genau die gleichen Dinge, die hier schon angesprochen worden sind: (1) Die Musik muss grooven (swingen), (2) man muss darauf reagieren, was die anderen Musiker so machen.

Ich hab übrigens noch kein gutes Buch über Walking Bass gefunden. Die Grundlagen stehen überall, aber wie du selbst festgestellt hast, geben die nicht viel her.
 
Mal so als Tipp ...

ALS BAND ist man nicht gut, wenn man fehlerfrei spielen kann ...

ALS BAND ist man gut, wenn man jeden Fehler so bewältigt, dass es weiter geht. Ob das falsche Töne sind, falsche Reihenfolge (Strophe / Refrain / Solo), vergessene Texte oder Läufe ...
Eine gute Band achtet aufeinander und versucht Fehler des Anderen auszubügeln.

Als Musiker bin ich automatisch immer auch etwas "Musikerpolizei". Ein Metzger sieht in jeder Kuh auf der Weide auch gleichzeitig ein potentielles Schnitzel ...
Für mich ist aber am wichtigsten, wie die Band versucht das Publikum zu packen und wie man mit Fehlern umgeht.

Ich habe Brian Adams vor fast 20 Jahren als Vorgruppe von ZZ Top im Müngersdorfer Stadion gesehen. Obwohl er nicht auf den Plakaten angekündigt war, hat er das Publikum begeistert. Adams Band haut live einiges an Fehlern rein; das ist ihm aber egal. Adams geht so weit, dass er sogar bei CD Live-Aufnahmen die Fehler mit drauf lässt! Sein Kommentar: "Fehler gehören zum Live-Spiel dazu ..."

Gruß
Andreas

Kann ich nach 30 Jahren als coverrockender Gitarrist nur zustimmen... :great:

Einerseits achten wenige Zuhörer (ZUHÖRER - nicht die MuPo...) darauf, ob mal
irgendwo ein falscher Ton fällt. Andererseits ist die traurige Wahrheit, daß man
als Coverband immer an den Studio-CDs der gecoverten Bands gemessen wird.
Da wird erwartet, daß die Mucke von der Bühne so klingt wie von der Konserve,
so daß man manchmal schon auf die ketzerische Idee kommen könnte, doch
einfach direkt Playback zu spielen... (Aber wir sind ja keine Stars, gelle?:gruebel:)

Ich habe schon Konzertauschnitte von bekannten Bands gesehen, bei denen sich
mir die Zehnägel aufgerollt haben - aber das Publikum fand's geil, weil's eben die
Fans waren, die zu IHRER Band auf's Konzert gegangen sind. Und die kann
dann so fürchterlich klingen, wie sie will, wenn sie dem Publikum nur ne gute
Präsentation liefert; Hauptsache "Stimmung" (und wenn's sein muß, ruhig auch
mit verstimmten Instrumenten... :D).

Und das ist jetzt keine Hetze auf das "doofe Publikum", sondern eine Erfahrung,
die ich in weit über 100 Gigs immer wieder gemacht habe.

Fazit für mich: Wenn ich nen Gig habe, spiel ich mir den A.... ab. Und zwar für mich.
Ich habe an mich den Anspruch, dem Publikum ne gute Arbeit abzuliefern, und wenn
die Songs zusammen mit Kollegen, die die gleiche Einstellung haben, so richtig schön
grooven, dann hab ich Spaß. Und das merkt das Publikum auch. Und wenn die Leute
einfach zufriedenzustellen sind, ok, immer noch besser als anders herum, und gut für
mich. Deshalb strenge ich mich aber nicht weniger an - schließlich will ich in erster Linie
meinem eigenen an mich gestellten Anspruch gerecht werden.

Daß man nicht auf jedem Gig ein total abfahrendes Publikum erwarten kann, ist klar.
Aber mit ner passenden Setlist kann man zumindest immer wenigstens einen Teil der
Leute ansprechen. Und für die spielt man dann, und wenn's, wie oben schon gesagt,
nur 10 Leute sind.

Und wenn vom Publikum so gar keine Resonanz kommt, kann man sich immer noch
damit zufriedengeben, daß man für den kommenden (und hoffentlich schöneren) Gig
ne gute Probe abgehalten hat... :D :D :D
 
Also wenn ich als Zuschauer auf einem Konzert bin, dann achte ich zwar schon auf die Musiker, und wie diese spielen, aber ich versuche auch immer mich so zu verhalten, wie ich möchte, dass das Publikum sich auf meinen Konzerten verhält und das heißt hemmungslos abgehen! :D
Und das auch, wenn es bedeutet mal zu dritt zu Pogen, die Band anzuschreien, sie sollen nochmal "Jesus left Chicago" spielen oder "Hey Joe" mit zu gröhlen :D
Das gehört für mich einfach zu nem Konzert dazu... Ich bezahle doch keine x Euro Eintritt um mit verschränkten Armen vor der Bühne zu stehen und mir mit meinen Musikerkollegen das Maul über den Bassisten zu zerreissen...
Wir sind nunmal ne kleine Familie, da muss man sich unterstützen...
 
Das gehört für mich einfach zu nem Konzert dazu... Ich bezahle doch keine x Euro Eintritt um mit verschränkten Armen vor der Bühne zu stehen und mir mit meinen Musikerkollegen das Maul über den Bassisten zu zerreissen...
Wir sind nunmal ne kleine Familie, da muss man sich unterstützen...


w0rd!
So is es!!

Einfach vor der Bühne zu stehen und penibel auf die paar kleinen Fehler zu achten, statt einfach Spass zu haben und abzugehen wär nix für mich. Wenn man net auf Fehler achtet, hört man se auch meistens net (außer es sind gravierende).
Und wie Dennis sagte: Wenn ich auf en Konzert gehe, will ich Spaß haben! Und das geht am besten, wenn man einfach den "Kopf aussschaltet" und zu der Musik (wenn man sie denn mag) abgeht.
 
Alles Heilige hier. :) Was mich betrifft, ab und zu läster ich schon mal. Ich hab auch nichts dagegen, wenn man über uns lästert. Im Endeffekt kommt's aufs selbe 'raus. Weder spiele ich besser noch die anderen schlechter. Wirklich 'runter machen tu ich niemanden, meistens gibt es auch kein Anlass dazu. Meistens sehe ich aber das positive, so ein Ar*** bin ich dann nicht.

Was das Hören auf's Publikum betrifft, gelegentlich sind Leieneinschätzungen gut. Man darf da allerdings meiner Meinung nach auch nicht zu viel drauf geben. Wir bekamen früher bei unseren eigenen Songs immer zu hören, dass wir zu wenig Melodie drin hätten. Ja, wir haben keine Melodien, das ist schon richtig so. Genau wie ein Picasso keine idyllischen Stilleben gemalt hat. Zu dem hat ja auch niemand gesagt, mal doch mal ein Pferd, das man wenigstens erkennt und nicht so'n Gekrickel…

Naja. wie auch immer. 'S ist ein schwieriges Geschäft, mit dem gut sein… ;)

Gruesse, Pablo
 
Ich mein, und jetzt Alle mal ehrlich sein:
Man fängt an Musik mit anderen Leuten zu machen, weils einfach Spaß macht ,oder?
Der Musiker, der ohne dieses Motiv angefangen hat in einer Band zu spielen, soll mich mit dem ersten Stein bewerfen!:D
Natürlich macht ein Gig mit gutem Publikum um längen mehr Spaß als ohne. Aber Proben macht doch auch Spaß (also zumindest mir:)).
Und wenns mal nicht läuft dann läufts halt nicht, klar man fühlt sich dabei nicht gut aber das vergisst man dann einfach nach dem Auftritt beim Feierabendbier (oder einem anderen Getränk, da ich weiß, dass es hier auch nicht-Trinker gibt;))

Solange man Musik dem musikmachen wegen macht dann ist doch alles in Ordnung...Die Meinung anderer kriegt mannoch oft genug zu hören
 
die situation kenn ich mittlerweile auch relativ gut. spiele seit mehr als 1 jahr in ner coverband und meine erfahrung war bisher so, dass das publikum vorallem gute stimmung, bisschen show und paar bekannte lieder will. solange alles erkennbar und mehr oder weniger gut gespielt wird, sind die meisten zufrieden. wir hatten auch schon einen auftritt, nachdem wir wirklich ALLE von der band restlos von sich selber enttäuscht waren, wir waren wirklich üüüberhaupt nicht zufrieden und dachten schon, dass war unsere letzte buchung -> die leute kamen nach dem gig "echt super konzert", "voll geil, voll abgegangen jungs..." und so weiter.
mittlerweile haben wir uns in der region ein bisschen einen namen gemacht und das nicht, weil wir unendlich toll spielen, sondern weil wir vorallem party machen (wollen). das heisst unter anderem auch, bisschen show, z.B. nen kleinen ghetto-blaster zerstören, aus dem irgendwelcher ballermann-sound draufläuft, oder in kostümen spielen u.s.w., mag für die einen sich ins lächerliche ziehen, aber das publikum hat meist freud daran und sie wissen es zu schätzen, wenn die band sich nicht besonders ernst nimmt. so kommt dann auch gute stimmung auf und die leute gehen ab. die liederwahl macht natürlich auch viel aus, vornehmlich lieder in mundart oder hochdeutsch, da singt so gut wie jeder mit oder sonst grundsätzlich lieder, mit nem einprägsamen refrain (z.b. she hates me, bro hymn usw.). auf jeden fall, ich würde mal behaupten, solche sachen ziehen mehr als einfach alles fehlerfrei zu spielen....
 
Also ich schreibe nicht aus der Persbektive einer Cover- oder Top-40s-Band, darum ist meine Sichtweise evtl. ziemlich anders motiviert...

Wir hatten gerade am Samstag einen Gig mit einigen anderen Rock- und Punk-Bands. Wir spielten als erstes, da muss man ja eh erstmal ein bißchen begeistern und auftauen.
Unsere Mukke ist nicht unbedingt einfach zu erfassen, wenn man sie beim ersten mal hört, aber wir bringen sie mittlerweile so konkret und selbstsicher rüber (Applouse ist nicht unser Ziel), dass wir schon irgendwie als "etwas professionellere Band" aufgefasst werden (im Gegensatz zur 0815-Regional-Punkband).

Nun war es auch letzten Samstag so, dass zwar recht viel geklatscht wurde, aber recht wenig darüber hinaus - der Beifall kam schon irgendwie verhalten rüber.

Als wir dann später im Publikum standen sagten uns total viele (aus eigener Kontakt-Initiative), dass sie uns richtig gut fanden und sich vor allem aufs Zuhören konzentriert hatten.

So wirkte der leicht mäßige Beifall im Nachinein doch ganz anders, zumal wir das schon öfter zu hören bekommen haben;)
 
Nun war es auch letzten Samstag so, dass zwar recht viel geklatscht wurde, aber recht wenig darüber hinaus - der Beifall kam schon irgendwie verhalten rüber.

Als wir dann später im Publikum standen sagten uns total viele (aus eigener Kontakt-Initiative), dass sie uns richtig gut fanden und sich vor allem aufs Zuhören konzentriert hatten.

So wirkte der leicht mäßige Beifall im Nachinein doch ganz anders, zumal wir das schon öfter zu hören bekommen haben;)

Kenn ich!
Hatte auch schon ein paar Mal das Gefühl, hm die sind verhalten und danach echt gutes Feedback bekommen.
Grade in der HC/DIY Szenen sind die Leute halt anders drauf als die Punks die ich vorher vor meinen Bühnen hatte:D
 
Sorry, ich Unwissender, aber was ist DIY?:D
 
Kann dem zustimmen, habe auch schon in diversen Bands gespielt, die eine proben alles ganz genau, das Tempo genau festegelegt, die anderen machen es eher locker.

Meine Lieblingsauftrittre mache ich mit der Band, die sich das nicht-proben zum Motto gemacht hat. Da wird sich manchmal während der ersten Takte auf die Tonart geeinigt, und das ganze dann so rüberbringen, dass es nicht auffällt, das fetzt! Schlüsse werden immmer irgendwie improvisiert... Und die Truppe wird bei unsere Heimspielen jedes Jahr im Voraus gebucht....

Das ist für mich einfach die größte Herausforderung und macht den meisten Spaß: Einfach auf die Bühne und sehen, was der Abend bringt. Allerdings sind das Gigs, bei denen es mehr aus Spaß an der Freud läuft (heißt wenig oder bei Freunden mal kein Geld), aber die Leute sind begeistert. Wenn ich ausnahmsweise als Notbassist irgendwo bezahlt einspringe, bemühe ich micht natürlich um möglichst sauberes Spiel und versuche die Songs vorher mir möglichst reibungsfrei reinzuziehen.

Allerdings, wie schon oft gesagt wurde, das Publikum möchte unterhalten werden, und wenn musikalisch da ein gewisses Level verhanden ist, werden Verspieler bzw. das sich darausretten sogar von Musikern honoriert. Wenn man allerdings als Möchtegernprofiband mit hoher Nase auf die Bühne klettert, dannn freut sich die MuPo!

Und klar, wenn man vor der Bühne steht, schaut man schon, ob der Bassist sich verzockt und wie sauber er spielt. Ich habe aber in 30 Jahren als Hobbymukker für mich die Erkenntnis erlangt, das nicht die perfekteste Handhaltung, das perfekteste Spiel ausschlaggebend sind. Das "Miteinander" spielen, Ideen spontan umsetzen und lächelnde Gesichter sehen, das macht es für mich aus. Und grundsätzlich habe ich vor jedem Respekt, der sich auf die Bühne stellt, und wenn er noch so schlecht ist. Natürlich versuche ich auch jedesmal ein klein wenig besser zu sein, aber zuerst solte der Spaß an der Musik kommen.

Meine ganz persönliche bescheidene Meinung!
 
Allerdings, wie schon oft gesagt wurde, das Publikum möchte unterhalten werden, !

Aber hallo...kurze Story dazu:

Ich spiele neben meiner "aktuellen" Band noch in einer Deutschpunkband. Diese band gibt es seit 12 Jahren in derselben Besetzung. Mittlerweile alle in mehr oder weniger guten Jobs, Banker und so, z.T verheiratet;-) Also ziemlich unpunk...
Proben tun wir höchst selten bis nie. Mindestens einmal im Jahr ein Auftritt...
Letztes Wochenede wars wieder soweit, auf einem lokalen Festival.
Als wir dran waren, so um 11, konnten wir kaum noch stehen;-)
Während des Gigs ist ein Mikro und ein Gitarrentop kaputt gegangen etc.
Totales Chaos, improvisierte Songs, keine Setliste, Gitarrist singt auf einmal und umgekehrt^^
Musikalisch waren wir sicher die schlechteste Band des Tages. Aber:
200 Leute sind abgegangen...und zwar wie Sau! Tage danach haben mir Leute gesagt wie geil das doch war, dass es sie an ihre Punkerjugend erinnert hat, sie sich lange nichmehr so gut auf nem Konzi amüsiert haben etc.
Eigentlich schlimm...
 
und sie wissen es zu schätzen, wenn die band sich nicht besonders ernst nimmt.

Word! Eine gewisse Souveränität gehört meiner Meinung nach zwar dazu, aber der größte Fehler, den man machen kann, ist für mich, wenn man todernst auf die Bühne geht und den arroganten Alleskönner raushängen lässt (so wie's eine bestimmte Band macht, in der ein Freund von mir spielt :rolleyes: ). Wenn man schon mit der "Ich bin der Geilste"-Attitüde auf die Bühne geht, kann man sich wirklich keine Fehler erlauben, sonst wirds peinlich. Das hat auch für mich nichts mit der vielzitierten Professionalität zu tun. Wer auf der Bühne eine bestimmte "wir sind hier, um Spaß zu haben"-Attitüde rüberbringt, hat beim Publikum schon so gut wie gewonnen (sofern er nicht wirklich wirklich grottig spielt :D)
Ein Beispiel aus einem anderen Genre: Ich hab mir vor nicht allzulanger Zeit "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" im Ronacher in Wien angesehen. Da gibts eine Tanzszene, in der ein paar Paare im Kreis rumtanzen. Eine von den Tänzerinnen rutschte auf ihrem eigenen Rockzipfel aus und hätte fast ihren Tanzpartner mit zu Boden gerissen. Der schaffte es gerade noch, sie irgendwie in die Höhe zu ziehen und weiterzumachen.
Jetzt hätte man natürlich das ganze mit todernster Miene überspielen können und sich nichts anmerken lassen, aber stattdessen musste die Beste über ihre eigene Ungeschicklichkeit lauthals lachen und hätte um ein Haar deshalb gleich die nächsten Tanzschritte wieder versemmelt... So wird aus einem peinlichen Stolperer ein sympathisches Hoppala :)
Meiner Erfahrung nach verzeiht einem das Publikum Schwächen, zu denen man steht. Peinlich wirds nur, wenn man Fehler krampfhaft überspielt. Das Publikum kommt nicht, um ausschließlich richtige Töne zu hören, das Publikum kommt wegen dem Gesamtpaket eines Konzerts: dazu gehört natürlich die Musik, aber auch die Show, die Interaktion mit der Band und das soziale Drumherum im Publikum. Ich finde, dass ein guter Gig an den Publikumsreaktionen gemessen werden sollte, auch wenn man selber nicht zufrieden damit ist....

grühs
Sick
 
...Eigentlich schlimm...

...aber auch echt witzig!
Aus sowas muss man dann auch nen Spaß machen, weil alles Andere allen den Abend versauen würde - das Publikum eingeschlossen.
Ich habt im Grunde Glück, dass ihr den "Spaß", der daraus entstanden ist, aufs Publikum übertragen konntet - das ist nicht unbedingt selbstverständlich:great:
 

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