Ich habe wohl alle Ampvariationen durchgetestet und meine Erfüllung in einem Röhrenamp mit einer 112 oder 212 Box gefunden. Bis ich zu dieser erkenntnis kam, habe ich leider viel Geld verbraten.
(Anfänger-) Modelling Combo
Als ich mit dem Gitarrenspielen anfing, hat mir der Verkäufer den VOX VT20+ empfohlen, welchen ich schlussendlich auch verkauft habe. Ist natürlich schon cool, soviele Ampvariationen und Effekte in so einer kleinen günstigen Kiste zu haben. Und als der Verkäufer darauf spielte, klang das schon sehr beeindruckend.
Zuhause war ich dann mit der Bedienung massiv überfordert. Ich wusste einfach nicht wie die ganzen Drehregler, Knöpfe Blinklichter etc. einzustellen sind. WTF ist Delay, Chorus, Tab, Flanger etc? Ich wollte doch nur Akkorde und Fingersätze üben statt an dem Ding jedwede Einstellungen vorzunehmen.
Im Nachhinein betrachtet, nachdem das Fachwissen und das Spielvermögen einiges besser geworden ist, würde ich die Kiste als brauchbar bewerten. Schlecht klingt es nicht, aber auch kein wirklicher Ohrenschmaus.
ich kenne den Vox nicht, aber es gibt sehr günstige Modeling Amps, die wirklich sehr gut klingen, nicht nur "gut für das Geld", sondern wirklich gut.
Die Frage des Bedienung ist je nach Modell unterschiedlich, vielleicht ist der Vox hier besonders schlecht konzipiert.
Allerdings ist das eine Frage, bei der ein einfacher Blick in die Anleitung helfen sollte - das finde ich kein Argument gegen diese Art von Anfängeramps
iRig
Wow! Gitarrenspiel übers iPhone/iPad! Ideal fürs nächtliche Üben mit Kopfhörer. Der Nachwuchs will ja schließlich auch in Ruhe schlafen. Und dann noch mit Backingtracks spielen, ideal!
Aber auch das war ein reinfall und verschwendetes Geld. Ganz mieser, künstlicher Klang trotz Studiokopfhörer. Ganz umständlich wenn sich das Handy dauernd sperrt und man dies für Einstellung dauernd entsperren muss.
Das Teil landete schlussendlich im Müll.
Das wundert mich. ich hatte früher diverse unterschiedliche (Röhren) Amps, je nach Anwendung oder gefragtem Stil.
Nach seeerh langer Pause wollte ich wieder ein bisschen anfangen und fand das iRig eine sehr günstige Lösung, die zudem imho auch sehr gut klingt.
Man muss es nicht mögen mit dem iPad Musik zu machen, dass aber das Amplitube schlecht klingt ist meiner Meinung nach einfach falsch.
Egal ob es die Marshalls sind, die Fenders, die Boogies oder die Soldanos oder Roland Jazz Chorus ... es mag sein, dass ein bisschen was zum Original fehlt, aber dass es total künstlich klingt halte ich für stark übertrieben. Vor 20-25 Jahren hätten Anfänger für so einen Sound getötet ;-)
Interface/PC Software
Hier habe ich am meisten Geld in den Sand gesetzt. Ein eigenes kleines Homestudio musste her. Gut, der iMac mit Logic Pro war schon vorhanden. Also musste noch ein Interface samt Studiomonitore her.
Die Erwartungen waren groß. Dermaßen viele simulierte Ampmodelle für wenig Geld. Welches Programm ich damals verwendete, weiss ich auf die schnelle nicht mehr. Ich habe damals aus dem "Custom Shop" gleich meine Lieblingsamps (Orange Rockerverb und Mesa Dual Rectifier) runtergeladen. Das Ergebnis wir einfach mies. Kein Vergleich zu meinem zwischenzeitlich gekauften richtigen Rockerverb. Nicht mal annähernd klingt das ähnlich. Ich habe dann noch Demoprogramme von anderen Herstellern runtergeladen und getestet, leider mit dem selben Ergebnis.
Hinzu kam, dass mir das Gitarrenspiel vor dem Computer keinen Spaß macht. Ich sitze während der Arbeit den ganzen Tag vor dem Computer und das brauche ich dann nicht auch noch bei so etwas schönem wie Musikmachen.
Immerhin bin ich jetzt im Besitz von brauchbaren Studiomonitoren.
dass es die vor dem PC keinen Spaß macht, ist eine persönliche Ansichtssache, dass kann ich sehr gut akzeptieren - ist was anderes als mit einer Band o.ä.
Ansonsten kann ich hier nur das gleiche schreiben wie beim iRig - die PlugIns klingen inzwischen richtig gut.
Ist auch eine Frage der Erwartung. Inzwischen gibt es einige A/B Vergleiche, bei denen die Probanten keinen Unterschied mehr hören, oder nur noch mit Mühe.
Ich finde aber, dass man vielleicht nicht vergessen sollte, dass ein Anfänger vielleicht auch das Gefühl schätzt "Kabel rein und los geht's" ... das bekommt man natürlich nur mit einem Amp.