Verrätst Du uns Deine Amp-Einstellungen / eingesetztes Effektgerät? So nahe am Original habe ich auch den Klang bisher noch nie gehört.
Klar. Wichtig ist zunächst die 2006er Squier Affinity-Strat mit ihrem handselektierten 3-teiligen Korpus und dem dicken Polylack. Kenner wissen, dass die Jahre 2004-2006 bei Affinitys besonders gesucht sind. Leider sind die originalen Pickups nicht mehr drin, sondern Leosounds 62 Overwounds......
quatsch beiseite....
Ich gehe damit in einen TC-Hyper-Gravity Kompressor. Der simuliert einen Studio-Comp und ich habe etwa knapp über der Hälfte vom Clean Signal mit dem Blend Regler dazugemischt, damit das Attack nicht verlorengeht. Dann in den Röhren-Preamp des Echos, der gaanz leicht Pegel dazugibt und auch überhaupt seinerseits etwas färbt/komprimiert, ähnlich wie die entprechenden Pedale für Echoplexes (EP-booster oder so). Das Echo hat alle 3 Playback Heads an. Der mittlere ist voll offen, und eine schnellere und eine langsamere zeit nur ganz leicht, sodass eine Mischung aus einem distinkten und mehr 2 mehr atmosphärischen Echos gibt, die merhr wie ein Hall agieren. Dann gehts's in den einen BadCat BlackCat 30R, dort in den EF86-Kanal, Gain auf ca 10 Uhr, also kurz bevors anfängt bei hartem Anschlag ganz leicht anzuzerren. Bass 10 Uhr, Treble 11, Uhr Cut 1 Uhr (ist ein Vox-Tonestack) Als nächstes in den Captor X, dort ist eine Hiwatt IR mir Fane Speakern drauf. 2 Mikros: ein Close-mike SM57 und ein Neumann Kondensatormikro hinten im Raum, leiser dazugemischt. Dann hinterher auf die ganze Sache Plate-Reverb, der als Plugin im CaptorX implementiert ist. Für den zweiten Teil mit mehr Gain steige ich noch auf einen Nobels ODR-1, alle Regler auf 1 Uhr.
Das Original ist trockener: Ich bin mir nicht sicher ob da überhaupt viel Echo/Hall drauf ist. Ich habe das zunächst auch so probiert. Leider gibt es die originalen Tracks nicht und für den Backing Track hat imho mein jetziger Sound etwas besser funktioniert als ein möglichst originalgetreuer Ansatz.
Im Gegensatz zu einigen völligst überdrehten/gehypten Fuzz oder Overdrive Pedalen sind die aber wenigstens
"the real shit". Aber ein NG51 ist auch nice
Das stimmt. Würde ich einem originalen Klon z.b. vorziehen. Aber wie meinte ein Kollege: Das ist wie mit einem alten Alfa... italienisch, wunderschön, klingt unfassbar....und ist ständig kaputt.
Wobei das ganze Klemt/Echolette Zeug auch teurer geworden ist in den letzten 10 Jahren. Ich beiss mich in den Arsch dass ich mir damals nicht günstig nen Goldkäfig auf ebay geschossen habe!
Ich habe 2 von den Teilen. Mein erstes habe ich umsonst bekommen, das stammt aus meiner alten Schule. Ich habe das anderswo im Forum schonmal erzählt, aber:
Die Schule wurde in den frühen 60ern gebaut und damals wurde das angeschafft. In meiner Schulzeit wurde Musiksaal und einige weitere Gebäudeteile renoviert. Ich musste damals in der 10 Klasse eigentlich 2 Wochen Praktikum machen, weil ich aber in der Zeit mehr an Sport und Gitarrespielen interessiert war habe ich mich viel zu Spät darum gekümmert und nur für eine Woche noch kurzfristig was gefunden. Weil ich die andere Woche nicht einfach daheimbleiben durfte, aber auch kein Unterricht stattfand (alle anderen waren ja bei ihren Praktika) musste ich eine Woche dem Hausmeister helfen, der in die renovierungsarbeiten einbebunden war. Und da sollte ich doch eines Tages das Ding zum Elektro-Schrott Container bringen, weil: Das benutze ja eh niemand mehr.
Für mich rausgesprungen ist dabei: Ein Dynacord Jazz Verstärker, ein Echolette M80 und das NG-51. Fast konnte ich noch eine alte Höfner Archtop ergattern, aber das war in Augen des Direktors und der Musiklehrerin ein Instrument. Das andere hielten sie für Elektro-Schrott und sie habens mir mitgegeben. Man weiß eben vorher nie für was es gut ist.......
Mein zweites habe ich letztes Jahr für 100 Euro als Kellerfund in Kleinanzeigen gekauft. Beim Tech bin nochmal 200 losgeworden. Also mit etwas Glück und Suche kann in dem Bereich schon noch eins finden.
grüße B.B