Vom Saxophon inspiriert...
Ist immer gut und interessant, sich von den Spielarten anderer Instrumemente was abzuholen, da jedes Instrument bauartbedingt zu etwas anderen "bevorzugten" Tonfolgen und Licks tendiert.
Da hast Du dir richtig viel Arbeit gemacht und es hat sich gelohnt. Dass es eine einzige Passage gibt (eine bestimmte, öfter vorkommende Abwärstsequenz), die weniger sauber als der Rest ausgeführt ist, ist dir sicher auch schon aufgefallen.
Schade ist, dass der Sound Deinem Spielvermögen etwas hinterherhinkt. Ich würde das Delay dezenter einstellen, es wirkt auf Dauer doch etwas zu aufdringlich und vordergründig.
Zum zweiten merkt man, dass du dich halt sehr auf das richtige Spielen konzentrieren musst und dabei wenig Kapazität für die Soundgestaltung übrig bleibt. Das wäre zum einen: PU-Wechsel und auch: wechselnde Anschlagpositionen zwischen Steg und Hals, da kann man eine Menge bewirken, gerade bei einem so langen Stück.
Größter Knackpunkt (nicht falsch verstehen, ich "meckere" hier Richtung höheres Niveau
) ist die offenkundig digitale Zerre., die sich sehr undynamisch nur in sehr engem Rahmen mit persönlichem Spiel beeinflussen lässt und einem damit abgestuftere Ausdrucksmöglichkeiten nicht zulässt. Was bei dem über weite Strecken gut gespielten Song gut wäre. Aber wenn man nun mal drauf angewiesen ist, ist meine Erfahrung für etwas mehr Gestaltungsspielraum: Immer etwas weniger Gain einstellen, als man eigentlich möchte. Und den Volume-Regler an der Gitarre auf 9 oder 8,5 runterstellen, womit man verhindern kann, dass die Modelling-Zerre bei etwas stärkerem Anschlag sofort künstlich hochkratzt = etwas dynamischeres und runderes Signal möglich. Man merkt das besonders am Anfang des Songs, wo du vom Konzept her völlig richtig dezent beginnst, die Gerätschaft und dessen Einstellungen dich jedoch förmlich dazu zwingen, hörbar kraftlos (und damit zu drucklos) anzuschlagen, um nicht gleich in die Vollzerre umzukippen. Es ist leider gerade dieser schmale Grat, der vom Modelling bis heute nicht befriedigend gelöst ist.