Amp - welche Leistung braucht man wirklich?

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Michi_SG
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Hallo Leute,

ich habe einen Laney 65 Watt Verstärker.

Im Proberaum und auch bei unseren Auftritten kann ich die Kiste maximal auf Lautstärke 2 oder 2,5 von 12 Stellen, damits und nicht die Ohren weghaut.
Ich dachte damals beim Kauf - wau 65 Watt wie geil..

Mittlerweilen denke ich, daß man mit viel weniger Leistung auskommt als man denkt.

Ich finde auch, daß sich das Teil bei hoher Lautstärke viel besser anhört.

Auftritte haben wir in erster Linie auf Geburtstagen und in nicht all zu großen Räumen.

Da würden doch sicher auch 30 Watt reichen (und dann richtig aufgetreht) oder was meint Ihr?

Gruß
Michi
 
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ich hab nen 18w Plexi Combo, den kann ich auch nur auf 3-4 aufdrehen, der is höllisch laut.

Für Clubs und Geburtstage reicht der locker und auf openairs oder größeren sachen wird der amp eh abgenommen.
 
Ich würds eher lassen. Klar Klingen die Lautsprecher besser wenn sie ordentlich ins Schwingen kommen. Bei der Endstufe siehts dann schon wieder anders aus. Transistorendstufen klingen ausgelastet tendenziell eher schlechter. Grade ältere Röhrenverstärker klingen jedoch richtig gut wenn die Röhren ordentlich was zu Arbeiten haben. Die Lebenszeit der Röhren verkürzt sich aber auch, und neuere Röhrenverstärker klingen auch schon leise richtig gut.
65 Watt sind für Bandprobe und Gigs schon im Bereich des empfohlenen Standarts. Bei halbwegs professionellen Gigs wird der Verstärker eh über Mikro abgenommen, so das du den Verstärker (egal wie groß) sowieso nicht in die Sättigung treibst (außer dein Sound besteht aus echtem Röhren-Overdrive ;)).
 
Nach eigener Erfahrung sollte man sich nicht so auf die Leistung des Amps festlegen.
1. Es kommt auf die Musikrichtung bzw. die Lautstärke an, mit der man probt.
2. Die Leistung ist eben kein Maß für die Lautstärke, die der Amp mit Box produziert. Z.B. schafft es mein 50w Röhrenamp gerade so, lautstärkemäßig mitzuhalten in meiner Band (wobei meine Band nicht gerade die leiseste ist...). Bei anderen 50w (oder auch weniger) Amps würden mir hingegen die Ohren wegfliegen bei entsprechender Master-Einstellung (etwas mehr als die Hälfte...)
 
Ich habe mit nem 10W Cornell Amp schon größere Festivalbühnen beschallt (naja, abgenommen natürlich) und musste das Teil nicht mal voll aufdrehen. Im heutigen PA Zeitalter sind also 50 oder 100 Watt Half/Fullstacks also kaum noch notwendig. Wobei zugegeben - ich fühl mich auch irgendwie "größer" wenn mein Orangehalfstack hinter mir steht, aber das ist wohl eher ne psychische Sachen...
 
Reglerstellungen sind leider Schall und Rauch. Der Amp (Line6 Flextone II HD 2*75W) vom Kollegen ist auf 2 (von 10) fast so laut wie mein 2553 (50W) auf 6,5 von 10 kurz vor Endstufenzerre. Das hängt immer davon, wie die Kisten sonst eingestellt sind und wie der Hersteller die Regelwege ausgelegt hat. Es kann also durchaus sein, das du schon eine Menge Leistung abrufst. Bässe fressen Leistung. Vor allen Clean provitiert von der Leistung, der Amp hat mehr Headroom und zerrt nicht. Vor allen Dingen wenns mal wieder lauter wird.

Ich denke, du bist von der Leistung her bei deiner jetzigen Lösung gut bedient. Wenns in die härtere Ecke geht müßtest du über Aufstockung nachdenken.
 
Das sehe ich genau so. Die Leistung sollte men eher nach der Musikrichtung oder ob man sehr tief stimmt, wählen. 65 Watt sind da für die meisten Sachen schon locker genug. Mein HD147 hat zwar 300 Watt, nicht weil ich ihn unbedingt laut haben will (Bei Master auf 11 Uhr ist der schon höllisch laut und das geht durchweg bis zum Ende des Reglers so weiter!)), sondern weil ich sehr tief stimme und Headroom haben will. Dafür braucht man nun mal mehr Leistung, aber nicht wegen der Lautstärke.

Zumal die Leistung in Watt nicht viel über die Lautstärke ausagt. Es ist immer noch ein weit verbreiteter Irrglaube, dass die dopellte Wattzahl auch doppelt so laut ist. Meine Rocktron Velocity Endstufe mit 500 Watt wäre in etwas doppelt so laut wie ein 50 Watt Amp. Aber testen will ich das sicher nicht!

Ebenso sind Reglerstellungen (wie mein Vorposter ganz richtig sagte) in keinster Weise aussagekräftig. Manche Amps werden sehr schnell sehr laut und ab z.B. 12 Uhr kommt nur noch Kompression und endstufenzerre dazu (bei Röhren), manche haben eine lineare Lautstärkeregelung und man muss (kann) den ganzen Regelweg nutzen, um die selbe Lautstärke zu erzielen.

Man liest z.B. oft "Mein Röhrenamp ist auf Master 10 uhr schon viel lauter als meine Transe mit der selben Leistung und der selben Einstellung." Daher kommt mMn auch der oft verbreitete Irrglaube, Röhrenwatt seien lauter als Transenwatt, nur weil die Regler anders arbeiten.

Also zusammenfassend: Wenn du mit dem Klang, der Lautstärke und dem Headroom deines 65Watt Amps zufrieden bist, sehr gut. Aber schließe daraus nicht, dass es immer auch mit weniger ginge.
 
Was hier auch bereits erwähnt wurde und was auch immer falsch gepostet wird:
Watt ist keine einheit der Lautstärke!
Meine mikrowelle hat 600 watt, ist aber doch recht leise.
Wirkungsgrade (von speakern und schaltungen) spielen da auch viel mit rein.
Angabenvon herstellern über die wattzahl sind auch oft augenwischerrei.
Viele 100watt röhrenamps (5150, dual recto...) haben eine reelle ausgangsleistung von ~ 75 watt.
Ein Fireball wohl angeblich nur ~35 watt.
Laut sind sie dennoch.
Mit fortschreitender erfahrung ist das ziel des gitarristen aber eigentlich sogar mit möglichst wenig lautstärke auszukommen. Irgendwann kommen die meisten auf diesen trichter.
Ich finde aber auch gut, wenn jeder selbst seine erfahrungen sammelt....so gehts im leben.
 
kurze zwischen frage, ich wurde aus den bereits gegebenen antworten nich 100% schlau, und ich will auch nicht extra n neuen thread aufmachen:

ich will mir ein marshall jvm top teil holen.

entweder den jvm 205 h , oder den jvm 210 h .

die sind komplett gleich , ausser das der 205 50 watt hat, und der 210 100 watt.

ich tendiere eher zu dem 205er, aber ich bin mir im moment nicht sicher, ob das reicht. mal angenommen ich würde in ein paar jahren in einer riesigen halle vor 20.000 leuten oder so spielen (ich weiss, das ist übertrieben, aber nur mal so als beispiel :) würde da der 205 auch reichen?
 
ja weil du da ganz sicher ne PA haben wirst ;)
 
Ja, weil mit einer Gitarrenamp nicht die Zuschauer beschallt werden.
Man kann sogar sagen, je größer das Konzert, desto kleiner kann der Amp sein, weil die Beschallungsanlage und das Monitoring größer sind.
 
super, danke für die schnellen antworten! :)
 
Das hängt eher davon ab was für einen sound du lieber hast - Lautstärketechnisch geben sich die Dinger nichts. Die 50W modelle klingen in aller Regel etwas weicher als die 100W modelle und neigen bei hohen Lautstärken zu mehr Kompression.
 
Ab einem gewissen Feature Level, z.B. Vollröhre 4 Kanal, bekommt man die Amps garnicht mehr mit weniger als 100W. Da stellt sich die Frage nach der Leistung garnicht. Hat jemand Ausnahmen gefunden ?
 
Es kommt in der Tat sehr auf den Amp an, und ob Du die Leistung clean brauchst oder verzerrt.

Beim Budda Superdrive 30 oder dem Marshall Vintage Modern 50W habe ich jeweils Punch und Druck vermisst, wobei der 50W Shiva und der XTC im Half Power Mode (also 50W) beide jeweils schon bei 1/4 Lautstärke zu viel für sogar Festivalbühnen sind.

Ich habe so meine eigene Theorie, dass die Transformer viel ausmachen. Grosser Transformer bringt irgendwie kraftvollere Transienten und wirkt daher gleich viel lauter, weil die Lautstärke schneller mit dem Anschlag aufgebaut wird.

Zusammenfassend muss ich sagen, dass i.d.R. 50W genug sind, es sei denn Du musst Dich mit einem anderen Gitarristen messen (rumschlagen?) der gerne aufdreht, dann würde ich eher zu 100W raten.

Das alles gilt natürlich für laute bands (wie bei meinem Metalprojekt). In der Coverband mit weiblicher Stimme und gezügeltem Drummer wäre wohl 30W ideal.
 
Ich habe so meine eigene Theorie, dass die Transformer viel ausmachen. Grosser Transformer bringt irgendwie kraftvollere Transienten und wirkt daher gleich viel lauter, weil die Lautstärke schneller mit dem Anschlag aufgebaut wird.

stimm ich zu ... nen richtig fetter ausgangstrafo gibt doch nen bisschen mehr punch meiner meinung nach :)
 
Es reichen doch schon 20 Watt, alles andere ist Headroom Clean und Stabilität im Ton, was bei tiefergelegten Sachen tatsächlich viel ausmacht. Je mehr Speaker, desto breiter wird der Sound. Bei Kleinwattern kann man dadurch auch Größer wirken ohne groß die Lautstärke damit zu beeinflussen.

Druck kommt vom Basser und der Bassdrum. Was Daheim als geiler Sound abgedreht wird, ist oft für Band sinnfrei. Ich musste meinen Überschall immer mit dem Bassregler auf 14/15 Uhr, damit der Drummer überhaupt seine Bassdrum gehört hat und der Basser seine Lines hörbarer spielen konnte.
 
Amp - welche Leistung braucht man wirklich?

Moin.

Das kann man so pauschal nicht sagen.

Warum kann man das nicht?

Das hat drei Gründe:

1. Zuverlässigkeit/Vergelichbarkeit der Wattangaben
Wattangaben sind teilweise relativ nichtssagend. Viele billige Transen-Amps haben recht hohe Wattangaben, nehmen wir z.B. mal 60 Watt RMS bei 10% THD als Beispiel.
Diese Angabe hilft nur nix, denn bei 10 % THD klingt es schaurig.
So schaurig, dass das niemand nutzten kann oder will.
Real nutzbar sind im Beispiel vielleicht 44 Watt Impulsspitzenleistung, also vielleicht etwa 30 Watt Sinusleistung.
Bei einem Röhrenamp kann es wieder anders aussehen. Der hat z.B. laut Hersteller 30 Watt RMS bei 5% THD. Dreht man dieses Amp weiter auf, dann liefert er vielleicht 32 Watt Sinus/45 Watt Musikleistung bei 15% THD und klingt dańn vielleicht erst richtig gut.
Man sieht also, die Wattangaben sind z.T. eher nichtssagend.
Übrigens wird auch bei Röhrenamps oft nicht die korrekte Musikleistung angegeben, die (wichtigere) Sinusleistung eigentlich so gut wie nie.

2. Speaker-Wirkungsgrad
Wenn wir ein und den selben Amp einmal an eine Box mit einem Speaker mit 95 dB Wirkungsgrad hängen, und dann an einen Speaker mit 102 dB Wirkungsrad, wird man einen sehr deutlichen Lautstärkeunterschied hören. 6 dB mehr bedeutet: doppelter Schalldruck, was das menschliche Ohr als etwa 60% lauter empfindet.
Und dabei ist die Frequenzabhängigkeit noch völlig unbetrachtet.
Wenn zwei Speaker den selben Schalldruck abgeben, der eine besonders um die 1 KHz bis 3 KHz, der andere eher im Bereich 120 bis 400 Hz, dann werden wir den ersten Speaker als lauter empfinden.

3. Fast am wichtigsten: Anwendungsfall
Wie viel Lautstärke ich brauche, hängt von sehr vielen Faktoren ab.
Ein wichtiger Faktor ist die Musikrichtung und die Lautheit des Drummers.
Eine Rolle spielt auch die Art des Sounds (clean, crunchy, high-gain).
Bei Highgain brauche ich oft etwas mehr Lautstärke, um neben einem lautem Drummer gehört zu werden, da hierbei z.T. höhere, gut hörbare Frequenzen wegkomprimiert werden und die Dynamik es Cleansounds meistens wegfällt.
Wie viel Watt oder besser Lautstärke ich aus dem Amp benötige, hängt auch davon ab, wie stark mein Speaker/meine Box bündelt, ob ich über PA spiele und ob ich ein brauchbares Monitorsystem habe.
Im Falle einer (guten) PA-Abnahme und eines guten Monitoring komme ich auch mit wenig Watt aus bzw. kann ganz ohne Endstufe spielen (d.h. mit 0 Watt) und mit einem Modeller oder Preamp mit Redbox direkt in die PA gehen; hören tue ich mich (und die Mitmusiker auch) dann über das Monitorsystem.

Pauschalangaben sind also schlicht unmöglich!

So, um nun doch ein paar brauchbare Praxisangaben zu machen für den Proberaum (wo ich weder Monitor noch PA habe):
- für Blues, Country, Schlager/Tanzmucke, Oldies bis zu gemäßigtem Rock reichen 15 Röhrenwatt i.d.R. aus, halbwegs leistungsgradstarker Speaker vorausgesetzt.
- Für etwas härteren Rock bis Classic Metal sollten 30 Röhrenwatt ausreichen, auch bei Cleanparts und lauterem Drummer,
- und für den richtig heftigen Metal, mit ebenso heftigem Drummer, sollte ich mit 50 Watt Röhrenpower auskommen; 100 Watt schaden aber auch nicht.

Das aber nur als gaaaaaanz grobe Richtschnur.
Da die Leistungsangaben bei Transenamps oft (noch) unzuverlässiger sind als bei Röhrenamps, beziehe ich mich auf Röhrenamps; zumal man Röhrenamps klanglich gesehen eher am Limit fahren kann als Transenendstufen.

Ich gehe von Normaltunig aus. Spielt man in Dropped C oder eine 7-Saitige oder so, schaden ein paar Watt mehr auch nicht, da man bei tieferen Tönen mehr Lautstärke braucht, um gehört zu werden.

Band-O-Lero
 
Das hängt eher davon ab was für einen sound du lieber hast.

Meiner Meinung nach ist das die eigentliche Frage. Ok, für Proberaum und Bühnentauglichkeit sollte eine gewisse Leistung da sein, das hat band-olero ja schon zusammengefasst, aber danach kommts vor allem auf den Sound und dem Amp an. Deswegen werde ich meine Verstärkerwahl garantiert nie mehr von der Leistung des Amps abhängig machen. Da spielen einfach zu viele andere Faktoren mit rein. Zum Beispiel klingt mein Diezel Herbert mit 180W schon bei Zimmerlautstärke richtig gut während mir der VHT 50/CL mit 50W den ich vorher hatte auf Zimmerlautstärke garnicht gefallen hat. Gleichzeitig hatte ich mit dem Herbert aber auch teilweise ein paar Durchsetzungsprobleme in der Band, die ich mit dem VHT nie hatte.
 
also ich finde 50W auch mehr als ausreichend.
Die Amps die mehr als 100 Watt haben waren vllt früher interessant, aber heute wird eh alles mehr oder weniger mit PA abgenommen ;)
 

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