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band-olero
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1. Hersteller bauen entweder einfach die Schaltungstechnik der 50er Jahre nach ("Vintage" mit allen Nachteilen der Schaltung, wie schlecht verlegte Masseleitungen, usw. oder sind top kreativ und bauen mit jetzt modernen und machbaren Mitteln (Überwachung der Röhren in ihren dynamischen Daten) tolle Röhrenschaltungen.
2. Die teuren Amps sind am Markt und müssen verkauft werden => man kreiere einen Mythos oder eine Legende um den Amp drumherum.
3. Die angepeilten Zielgruppen kennen die Technik ohnehin nicht mehr, leben also vom Mythos und kaufen dadurch.
4. Die hergestellten Amps sind zwar sicherheitstechnisch konform mit allen Zulassungen, schaltungstechnisch aber oftmals, sagen wir mal, bedenklich: unterdimensionierte Trafos oder Widerstände, oder falsch plazierte Elkos, usw. usf.
Test können dies kaum oder oftmals wenig belegen, da die Tester selbst kaum noch Kenntnis der Technik haben oder eben vorrangig nur nach mechanischer Verarbeitung und Sound schauen.
5. Reparaturnetz ist dünn, ausgebildete Techs gibts kaum. Amps werden auf den Markt gepusht, Reparatustützpunkte kaum. Macht ja auch Sinn: Legenden berichten höchstens darüber, dass Speaker abgeraucht sind oder die Leutz ihre Amps zertrümmert haben. Kaum jemand will einen Amp verkaufen wollen, bei dem der Ausgangsübertrager aufgrund seiner schlechten Dimensionierung einen Grossteil der zugeführten Leistung in Wärme verbrät. Ist ja "Vintage" und aber dafür zerrts um so besser.
6. Zwangsläufig resultieren aus dem Nichtvorhandensein der Kenntnis und den gepushten Mythen und Legenden Unmengen an Wirrwar, Vorurteilen, Meinungen, Unsinn im Netz: "Röhren klingen soundso", "Röhrenamps sind generell besser als Transistoramps", "Röhrenamps sollte man nur soundsorum einschalten, erst Standby, dann Netz", was gibt es noch? Sollte man mal sammeln, ist bestimmt lustig!
Eine verfahrene Situation.
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Ich gebe dir bei Punkt 2 bis 6 völlig recht, Punkt 1 kann ich nicht beurteilen, da ich das Knowhow nicht habe um ein Urteil abgeben zu können ... ;-)
Es stimmt, die Situation ist verfahren, aber es gibt kaum Alternativen, denn
- Modeller plagen zuweilen Softwareprobleme und/oder eher mittelprächtige Sounds und/oder eher komplizierte Bedienung; das Servicenetz ist mutmaßlich auch nicht besser als bei Röhrentechnik,
- reine Transenamps ohne Modelling klingen zuweilen nicht so prall bei Zerrsounds (Ausnahmen bestätigen die Regel), was imho aber eher am Preisbereich und zum Teil der Absetzbarkeit liegt als an der Technologie an sich. Ein reiner Transenamp, und sei er klanglich noch so gut, würde sich für 1500 oder 2000 Euro kaum verkaufen. Bei einem gutem Röhrenamp ist das anders (Ausnahmen bestätigen ...) ...
Es bleibt also verfahren ...
Band-O-Lero