Amp an- und ausschalten: Erst Volume/Gain runterdrehen von Nöten?

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Der Standby-Schalter (sofern einer vorhanden ist) ist dafür gedacht die Röhren in Spielpausen "warm zu halten", die Anode wird dadurch aus dem Signalweg genommen; die Röhre selbst bleibt erwärmt damit man danach gleich wieder loslegen kann. Wenn man jetzt egal ob mit oder ohne Standby den Amp einschaltet, kommt eine gewisse Zeit lang kein Ton....die Röhre muss erst auf Betriebstemperatur kommen. Und es ist auch richtig dass es Verstärker ohne Standby-Schalter gibt, dort schaltet man halt nur ein oder aus; was anderes geht nicht.

Es gibt da keine Einigkeit, einige meinen sogar, dass ein Standby-Schalter generell Schwachsinn ist (zB Heartley Peavey).

Der einzige Grund, warum ein Standby-Schalter notwendig sein könnte, ist die beim Einschalten an manchen Stellen der Schaltung plötzlich anliegende, aber unter normalen Betriebsbedingungen nicht entstehende hohe Spannung . Grund ist, dass es eine gewisse Zeit dauert, bis die Heizfäden der Röhren glühen und damit die normalen Ruheströme fliessen. Wenn der Konstrukteur diese "anomalen" Startbedingungen bei der Auswahl der Bauteile (Belastbarkeiten) nicht berücksichtigt, kann dann auf die Dauer schon mal was kaputtgehen. Um dem aus dem Weg zu gehen, gibt man dem Benutzer die Möglichkeit, die hohe Betriebsspannung erst dann zu den Röhren durchzuschalten, wenn die Kathoden durch die Heizfäden angewärmt sind. Und nennt das dann nicht ganz korrekt Standby-Schalter.

Auf Standby schalten bei Betriebspausen: Ist stiller, da es nicht mehr rauscht. Und spart Strom. Allerdings: Wenn man einen Amp lange auf Standby geschaltet lässt, kann das zu erhöhtem Röhrenverschleiß führen (Kathodenvergiftung)


Alle Röhrenverstärker haben einen Standby-Schalter -- oder eine Gleichrichter-Röhre ??
ja, abgesehen von Spielzeugen mit 0,1 oder 1 Watt, haben die eine Gleichrichterröhre.
Gegenbeispiel: Mein Peavey Classic 30. Nur die neuste Classic-30-Version hat einen Standby Schalter.
Übrigens ist ausgerechnet mein 30er der Verstärker, der Ausschalten mit einem richtig saftigen Schaltknacks quittiert. Unabhängig von der Stellung der Lautstärkeregler.


Was die ursprüngliche Frage angeht:
An- und Ausschalten von Verstärkern sollte unabhängig von irgendwelchen Stellungen irgendwelcher Regler ohne Schädigungen möglich sein. Und mir ist auch kein Fall bekannt, wo sowas doch passiert ist. Ist das nicht so, ist das Ding eine Fehlkonstruktion. Schliesslich kann jederzeit der Strom ausfallen oder eine Sicherung rausfliegen (wegen anderer Ursachen). In Betriebsanleitungen mag sowas drinstehen, aber da werden oft ziemlich unrealistische Dinge verlangt (zB Stecker ziehen, wenn ein Gerät nicht in Betrieb ist). Vielleicht, damit man bei Bedarf Garantieforderungen abschmettern kann, weil kein normaler Mensch alles einhält, was da drinsteht.
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Von technischer Seite - sprich Röhrentechnik - braucht es keinen Standby-Schalter.
Die Kathode muss beheizt werden, um Elektronen zu emittieren; eine anliegende Anodenspannung juckt die Röhre erst mal nicht, solange sie nicht geheizt wird.
Will man den Amp für kurze Zeit stumm schalten, wäre der Stdby eine Möglichkeit - das geht aber auch mit dem Volume-Pot.
Bei manchen
Wird der Stdby-Schalter falsch benutzt - d.h. stundenlang im Standby - dann ist das sogar schädlich (Stichwort Kathodenvergiftung).
Kurzum: Ich benutze, repariere und baue seit Anfang der 70er Röhrenamps - der Standbyschalter blieb bis jetzt bei allen in der "On" - Stellung (außer um mal eine Gitarre an-/abzustecken).
Irgendwelche "Einschalt-Orgien" kann man sich durchaus sparen......
 
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Iss ja gut - du warst schneller - ich hatte zwischendurch was anderes ....
 
Ich bin da auch recht grob mitlerweile. Gut, manchmal mach ich auch power on -> gitarre ran und stimmen -> standby raus. Oft genug aber auch einfach beides gleich anschmeißen. Beim ausschalten betätige ich idR beide schalter mit einer Bewegung. Röhren leben, sehe da kein Problem.
Dieses „Anoden reißen Elektronen raus“ wenn man nicht „vorwärmt“, las ich schön öfter, aber nach meinen Verständnis fließt da erst kein, dann ein wenig, und dann eben irgendwann voller Strom. Son Elektronen rausreißen würde sich ja auch sicher irgendwie „hörbar“ machen. Wer da wirklich mal ne technische Erklärung hat, möge sie posten. Aber ich habe an der Behauptung meine Zweifel...
 
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Der Standby-Schalter (sofern einer vorhanden ist) ist dafür gedacht die Röhren in Spielpausen "warm zu halten", die Anode wird dadurch aus dem Signalweg genommen; die Röhre selbst bleibt erwärmt damit man danach gleich wieder loslegen kann.
Dafür ist der Standby-Schalter definitiv nicht gedacht

ohne Vorheizen werden die Elektronen aus der kalten Kathode
mit Gewalt raus gerissen
Es gibt diesen Effekt zwar, aber nicht bei den vergleichsweise relativ geringen Anodenspannungen unserer Amps, hier dürfte dieser zu vernachlässigen sein
 
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Es gibt diesen Effekt zwar, aber nicht bei den vergleichsweise relativ geringen Anodenspannungen unserer Amps, hier dürfte dieser zu vernachlässigen sein
was ist für dich gering, mein Marshall macht knapp 500 Volt
Mein Peavey Classic 30. Nur die neuste Classic-30-Version hat einen Standby Schalter.
ich kenne die Schaltung von Peavy Classic 30 nicht, vielleicht hat man es mit einem NTC gelöst
 
Leute, ihr verfehlt alle das Thema...

Es geht um einschalten oder scharf schalten der Amps mit entweder aufgedrehten gain und Volume oder eben runter gedrehten Knöppen

Ist doch völlig egal warum Standby oder wie der funktioniert..

Jetzt zum Thema

Ich lasse grundsätzlich gain und Volume wo sie sind... sowohl beim Transen Top als auch beim Röhren Top..
Vorher Stöpsel ich die Gitarre ein..

Knacken/ ploppen beim Einschalten tut nur der Transen Amp... egal ob Volume auf 0 oder aufgedreht
 
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Ich lasse grundsätzlich gain und Volume wo sie sind... sowohl beim Transen Top als auch beim Röhren Top..
Vorher Stöpsel ich die Gitarre ein..
Danke, dass du wieder zur ursprünglichen Frage zurückkehrst. :great:

Ja, das ist wesentlich, Gitarre vorher einstecken bzw erst nach dem Ausschalten ausstecken. Wobei ich schon mal (an der Gitarre) ausstecke, wenn ich die Gitarre tausche und dann dreh ich auch nichts runter. Da muss man nur aufpassen, wie man das Kabel hält, dass man nicht unendlich Störgeräusche hat.

Aber passieren kann eigentlich nicht viel, ausser eben unangenehmen Geräuschen.
 
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ja, Stoffl.s , passieren kann da nichts.. hier und da stört einen das Bei-Geräusch beim ein/aus Stöpseln der Gitarre..

ich gehe da auch gern her und trete auf den Tuner (der schaltet das Signal zum Amp dann ja eh stumm)

grundsätzlich mag ich aber am Verstärker alles so lassen an Einstellungen - gerade beim Proben versuchen wir da immer realtiv zurückhaltend mit der Lautstärke zu sein
und da reichen manchmal drei Millimeter mehr oder weniger am Volume schon aus, dass es zu laut oder auch zu leise ist im Kontext.

Ich fotografiere mir auch gern die Reglereinstellungen oder markiere mir die Stellen auf der Skala der Knöppe :D
 
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was ist für dich gering, mein Marshall macht knapp 500 Volt
Deshalb sagte ich VERGLEICHSWEISE gering. Was sind denn schon die 500V deines Marshalls im Vergleich zu bspw. der Anodenspannung leistungsstarker Sendeendstufen, da ist man schnell mal in Größenordnungen von 15kV zuhause
 
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Mein H+K Amp hat nur AN-Aus, kein StdBy. Mein Princeton bekommt das auch nicht. Ich mache nur an aus, mehr nicht. Alles andere bleibt wie es ist. Funktioniert seit ...ööh..so 8 Jahren jetzt.
Nachlesen kann man hier ganz gut, was wie wirkt, wenn überhaupt:

http://www.schroeteramplification.com/technisches.html
 
Ok, ich bin dann mal raus hier....:rolleyes:

Der TE & die stille Leserschaft haben ja jetzt genügend Beispiele erhalten, wie man es macht/nicht machen sollte, dem TE wurde seine Frage beantwortet und zusätzlich noch ein paar Backgroundinfos hinterher geworfen... Thema ist somit durch! ;)

Cheerio, fellows
 
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Die Knöpfe am AMP bleiben beim Ein/Ausschalten unberührt.

Vol und Gain ... na ja ... wenn 0 Signal anliegt (z.B. Tuner getreten) ... dann ist das per VOL und GAIN x-fach verstärkte Signal ja auch 0 :D. Ich sorge also für die Ruhe vorher in der Kette, dann brauch ich am AMP nicht drehen. Und ja, da macht wenig Regelweg viel Wirkung.

Gruß
Martin

P.S. was ist eigentlich VOL und GAIN für ein neumodisches Zeugs :eek: ...
 
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da würd mich eine erklärung interessieren, denn eine 'Betriebspause' ist im Grunde ja die Definition von 'Standby'
Um dem aus dem Weg zu gehen, gibt man dem Benutzer die Möglichkeit, die hohe Betriebsspannung erst dann zu den Röhren durchzuschalten, wenn die Kathoden durch die Heizfäden angewärmt sind. Und nennt das dann nicht ganz korrekt Standby-Schalter.
Ansonsten musst du denjenigen fragen, der den Schalter so genannt hat. Der ist aber sicherlich nicht hier im Board zu finden. ;)
 
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Man macht den Amp an, knallt dann den Stecker rein, dann in den letzten Effekt vorm Amp, dann patcht man alles in Richtung Gitarre und rüttelt ordentlich um Wackler zu entdecken und dann haut man das Kabel in die Gitarre. Es muss jedes mal knallen, dann sind die Verbindungen okay. Ausschalten: das ganze rückwärts, wer läuft denn zum Amp und dann zurück?

Hilfreich? Gern geschehen :hat:
 
@no regrets ...und so mache ich das auch. Egal ob nötig oder nicht.
 
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Das musst du mir genauer erklären :engel:
Wenn beim dritten Kabel von Amp Richtung Gitarre nicht mehr rummst, ist ein Kabel davor hinüber. Lösung: Schlagzeuger beleidigen.
Ein ordentliches Krachen beim Einstöpseln entstaubt auch die Karotte vom Speaker und hält die Sicke geschmeidig. Ich seh da nur Vorteile:D
 
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