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voice7
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@PVaults:
1. Lydisch ist fest etabliert und spielst hintereinander die Töne G, F, E und hast somit alles zerstört. G, Gb (enharmonisch F#), F, E würde aber gehen weil F als chromatische Durchgangsnote zu verstehen ist die zum E hin strebt (F hat hier sehr viel sterbe Energie).
2. Lydisch ist fest etabliert und dann spielst du die Töne E, F, G und hast somit alles zerstört. E, F, F#, G würde aber gehen weil F als chromatische Durchgangsnote zu verstehen ist die zum F# hin strebt.
Wichtig im beispiel ist das F NIE exponiert auftritt und somit keine schweren Zählzeiten annehmen kann weil es "avoid note" ist! Und "avoid note" ist so zu vertehen das man sich auf solchen noten nicht ausruhen "darf". "Sich ausruhen" kann man, unter anderem, mit exponiertheit auf schweren Zählzeiten gleichsetzen.
Wenn man statt lydisch aber ionisch etablierst, dann gilt das ganze umgekehrt -
F# = Durchgangsnote und F = exponiertes auftreten - ich erwähne das nur damit jetzt kein Missverständnis auftritt!
So, um nun schon mal einen Einwand wegzunehmen: Beides gleichzeitig (abwechselnd) zu exponieren klingt für gewöhnlich scheiße und es gibt nicht allzu viele Möglichkeiten es klanglich befriedigend hinzukriegen. Das ist so zu verstehen: Wenn ich mich auf einer Ionischen Tonika befinde (Sprich die 4 ist exponiert) und unmittelbar auf eine lydische Tonika wechsel (#4) klingt das sowas von pfui ... wenn ich aber den Wechsel mit passenden Akkorden und Stimmführung vorbereite, kann es befriedigend klingen (die Überlegung hier von eine Modulation zu reden ist sicherlich auch nicht verkehrt). Ein umstand auf dem man hinweisen sollte, nicht?
@Funkeybrother:
Man achte besonders auf "Chromatische Verbindungstöne zähle ich nicht mit."
@PVaults:
Deshalb bin ich dafür "Avoid Notes" nicht als "verbotene Töne" oder "Töne zum vermeiden" zu beschrieben weil es falsch ist. Sie sind nicht verboten und vermeiden sollte man sie auch nicht! Man muss sich nur über die Funktion der Töne bewusst werden, daher brauchen wir neue Begriffe zur Klassifikation und "Avoid Notes" muss wie das h von unserem Sprachschatz gestrichen werden!
Gruß
Dir ist schon klar das sich mein Satz mitunter auf deinen Beitrag #20 bezog?:Vielleicht verstehst du mich jetzt besser - man muß halt die ein oder andere Zeile zwischen der Leere lesen... - doch genug davon!
Ist nicht Co7, also der verminderte Septakkord ein polytonaler Akkord? Er beinhaltet doch schließlich alle 24 Tonarten, nicht?
Die Erwähnung der realen Tonika ist als entgegenkommen zu verstehen und als "ich habe dich verstanden und deine Arbeit mit mir war bisher nicht umsonst". Dennoch habe ich "G-Dur (pfui ^^ ...)" nicht ohne Grund geschrieben, sondern auch um meine Haltung mit einfließen zu lassen (eben die, das bei mir fast alles eine Tonika (im Sinne eines Zentrums) einnehmen kann, so auch ein lydischer Modus bzw. subdominantischer) und nicht zu letzt das ein G-Dur an der stelle für mich (oft) wirklich pfui ist, wenn ich auf der Subdominante modal dahinschwebe. Oder anders: Ich wollte schon schreiben das es sich für mich um einen bitonalen "Tonikatypus" (je nach Kontext) handelt, aber dann wäre wahrscheinlich von dir die reale Tonika genant worden (G-Dur) und das hätte den Eindruck hinterlassen das ich dir bisher nicht zugehört habe (du hast mir ja schon oft erklärt das man sich bei lydisch auf einen subdominantischen Bereich befindet. Aber um so mehr verwundert mich dein plötzlicher wandel). So ist es aber nicht, den deine Sicht über lydisch habe ich mittlerweile sehr wohl verinnerlicht und (hoffentlich) verstanden und eröffnet mir neue Möglichkeiten.Jazzkurs Teil II: Du hast recht, wenn du G als Tonika für diesen Akkord nennst - jetzt darfst du dich aber festhalten:
Das ist mir schon klar - siehe oben. Und ich dachte bisher das du das wüstest? Was mich aber umso mehr verwundert ist, das du der Subdominante nun auch den Anspruch auf einen Tonikaypus zugestehst Habe wir die ganzen Monate wirklich aneinander vorbei geredet?Du darfst (und sollst!) diesen Akkord auch AN STELLE EINER TONIKA einsetzen. Auch wenn C-Dur die Tonika ist, darfst du ihn da spielen. Dieser Akkord gehört wegen seiner großen Septime zum Tonikatypus, und dazu zählen T und S-Akkorde.
Nein (bwz. Jain). Wenn du den lydischen Modus wirklich etablierst - eben dadurch das die #4 sehr oft exponiert auftritt - kann man 4 nur als chromatische Nebennote die sich nach #4 auflöst verstehen. Der Bruch wäre für das ohr einfach zu hart wenn die 4 genauso exponiert wie die #4 auftritt. Ein Beispiel für einen harten Bruch:Und das Witzige dabei ist, daß bei Improvisationen über der Tonika trotz dieses Akkordes oft eine gemischte Tonleiter rauskommt, die sowohl 11 als auch #11 enthält.
1. Lydisch ist fest etabliert und spielst hintereinander die Töne G, F, E und hast somit alles zerstört. G, Gb (enharmonisch F#), F, E würde aber gehen weil F als chromatische Durchgangsnote zu verstehen ist die zum E hin strebt (F hat hier sehr viel sterbe Energie).
2. Lydisch ist fest etabliert und dann spielst du die Töne E, F, G und hast somit alles zerstört. E, F, F#, G würde aber gehen weil F als chromatische Durchgangsnote zu verstehen ist die zum F# hin strebt.
Wichtig im beispiel ist das F NIE exponiert auftritt und somit keine schweren Zählzeiten annehmen kann weil es "avoid note" ist! Und "avoid note" ist so zu vertehen das man sich auf solchen noten nicht ausruhen "darf". "Sich ausruhen" kann man, unter anderem, mit exponiertheit auf schweren Zählzeiten gleichsetzen.
Wenn man statt lydisch aber ionisch etablierst, dann gilt das ganze umgekehrt -
F# = Durchgangsnote und F = exponiertes auftreten - ich erwähne das nur damit jetzt kein Missverständnis auftritt!
So, um nun schon mal einen Einwand wegzunehmen: Beides gleichzeitig (abwechselnd) zu exponieren klingt für gewöhnlich scheiße und es gibt nicht allzu viele Möglichkeiten es klanglich befriedigend hinzukriegen. Das ist so zu verstehen: Wenn ich mich auf einer Ionischen Tonika befinde (Sprich die 4 ist exponiert) und unmittelbar auf eine lydische Tonika wechsel (#4) klingt das sowas von pfui ... wenn ich aber den Wechsel mit passenden Akkorden und Stimmführung vorbereite, kann es befriedigend klingen (die Überlegung hier von eine Modulation zu reden ist sicherlich auch nicht verkehrt). Ein umstand auf dem man hinweisen sollte, nicht?
Das ist mir schon klar, aber du ziehst die falschen schlüssle. die 4 ist bei einen lydischen Modus als "chromatic apporache" zu verstehen. Das sollte dir doch klar sein!? Oder würdest du die 4 wirklich exponiert spielen wenn du vorher wirklich lydisch etabliert hast? Das glaube ich dir nicht. Sorry.Ich meine, wenn Leute spielen, die SPIELEN und nicht Kreuze und Be´s zählen...
Für mich ist das ein bitonaler Akkord der bei mir je nach Kontext Tonikatypus haben kann.Was meinst du, ist der Akkord, den ich gezeigt habe, ein polytonaler oder schlichtweg ein Upper-Structure-chord? (Für mich ist er immer noch BITONAL!)
@Funkeybrother:
Nein, das ist sogar wünschenswert wenn so viele wie möglich hier und im Subforum Harmonielehre mitmischen! Ich halte mich da auch nicht zurück, obwohl sich das einige hier wünschen würdenTschuldigung, wenn ich mich kurz einmische
Du hast es erkannt! +10!Daß man die #11 über die Tonika - also quasi Lydisch - spielen kann, wäre nicht neu für mich.
Aber wieso sowohl 11 als auch #11?
Die 11 klingt doch sowieso allgemein gräßlich (eben avoid-note).
Chromatische Verbindungstöne zähle ich nicht mit.
Man achte besonders auf "Chromatische Verbindungstöne zähle ich nicht mit."
@PVaults:
PVaults, du scheinst den Begriff "Avoid Notes" falsch zu interpretieren (es ist aber auch kein Wunder, der begriff ist sowas von unbrauchbar, das es schon echt schmerzt). "Avoid Notes" sagt ja nicht aus das man nur bestimmte Töne spielen darf. Man kann und darf alle 12-Töne spielen (ich mache das sehr ausgiebig!), aber einigen davon sind eben nicht an exponierten stellen zu nutzen, sondern dienen als Wechselnoten, Durchgangstönen, usw. Und so ist Funkeybrother Beitrag auch zu verstehen, er hat ja nicht umsonst "Chromatische Verbindungstöne zähle ich nicht mit." geschrieben, mit dem er nur andeuten wollte das nicht die 4 und #4 in einer Skala vorkommt sonder je nach Kontext (Ionisch, Lydisch, ...) entweder die 4 oder #4 als "Chromatische Note" zu verstehen ist.Den Begriff "Avoid Notes" kann man mittlerweile getrost entsorgen, das wurde so streng nie in der Praxis gesehen, und heute hat sich das - glaube ich - völlig erledigt.
Deshalb bin ich dafür "Avoid Notes" nicht als "verbotene Töne" oder "Töne zum vermeiden" zu beschrieben weil es falsch ist. Sie sind nicht verboten und vermeiden sollte man sie auch nicht! Man muss sich nur über die Funktion der Töne bewusst werden, daher brauchen wir neue Begriffe zur Klassifikation und "Avoid Notes" muss wie das h von unserem Sprachschatz gestrichen werden!
Das ist was typisch deutsches die Musik in E-Musik (Ernsthaftemusik) und U-Musik (Unterhaltungsmusik) zu unterteilen. Und der angedeutete pseudo "intellektuelle" Hörerkreis ist wirklich ein Thema für sich. -- Ach übrigens: Jazz ist nach der E-/U-Klassifikation U-Musik.Allerdings zeigt das Beispiel noch etwas anderes: Man muß sehr wohl zwischen einfacher Popmusik und ernsthafter Musik unterscheiden, das zeigen schon die harmonischen Konzepte. Im Prinzip kann man für Popmusik die gleiche Harmonielehre anwenden wie für Schlager, Volksmusik und sonstige seichte Musik. Die Kadenzierung unterscheidet sich erheblich, ebenso der Hörerkreis - doch das ist wieder ein ganz anderes Thema...
Gruß