Alternierende Dreiklänge ohne gemeinsame Töne

  • Ersteller Hagenwil
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@PVaults:
Vielleicht verstehst du mich jetzt besser - man muß halt die ein oder andere Zeile zwischen der Leere lesen... - doch genug davon!
Dir ist schon klar das sich mein Satz mitunter auf deinen Beitrag #20 bezog?:
Ist nicht Co7, also der verminderte Septakkord ein polytonaler Akkord? Er beinhaltet doch schließlich alle 24 Tonarten, nicht? ;)



Jazzkurs Teil II: Du hast recht, wenn du G als Tonika für diesen Akkord nennst - jetzt darfst du dich aber festhalten:
Die Erwähnung der realen Tonika ist als entgegenkommen zu verstehen und als "ich habe dich verstanden und deine Arbeit mit mir war bisher nicht umsonst". Dennoch habe ich "G-Dur (pfui ^^ ...)" nicht ohne Grund geschrieben, sondern auch um meine Haltung mit einfließen zu lassen (eben die, das bei mir fast alles eine Tonika (im Sinne eines Zentrums) einnehmen kann, so auch ein lydischer Modus bzw. subdominantischer) und nicht zu letzt das ein G-Dur an der stelle für mich (oft) wirklich pfui ist, wenn ich auf der Subdominante modal dahinschwebe. Oder anders: Ich wollte schon schreiben das es sich für mich um einen bitonalen "Tonikatypus" (je nach Kontext) handelt, aber dann wäre wahrscheinlich von dir die reale Tonika genant worden (G-Dur) und das hätte den Eindruck hinterlassen das ich dir bisher nicht zugehört habe (du hast mir ja schon oft erklärt das man sich bei lydisch auf einen subdominantischen Bereich befindet. Aber um so mehr verwundert mich dein plötzlicher wandel). So ist es aber nicht, den deine Sicht über lydisch habe ich mittlerweile sehr wohl verinnerlicht und (hoffentlich) verstanden und eröffnet mir neue Möglichkeiten.

Du darfst (und sollst!) diesen Akkord auch AN STELLE EINER TONIKA einsetzen. Auch wenn C-Dur die Tonika ist, darfst du ihn da spielen. Dieser Akkord gehört wegen seiner großen Septime zum Tonikatypus, und dazu zählen T und S-Akkorde.
Das ist mir schon klar - siehe oben. Und ich dachte bisher das du das wüstest? Was mich aber umso mehr verwundert ist, das du der Subdominante nun auch den Anspruch auf einen Tonikaypus zugestehst :rolleyes: Habe wir die ganzen Monate wirklich aneinander vorbei geredet?

Und das Witzige dabei ist, daß bei Improvisationen über der Tonika trotz dieses Akkordes oft eine gemischte Tonleiter rauskommt, die sowohl 11 als auch #11 enthält.
Nein (bwz. Jain). Wenn du den lydischen Modus wirklich etablierst - eben dadurch das die #4 sehr oft exponiert auftritt - kann man 4 nur als chromatische Nebennote die sich nach #4 auflöst verstehen. Der Bruch wäre für das ohr einfach zu hart wenn die 4 genauso exponiert wie die #4 auftritt. Ein Beispiel für einen harten Bruch:
1. Lydisch ist fest etabliert und spielst hintereinander die Töne G, F, E und hast somit alles zerstört. G, Gb (enharmonisch F#), F, E würde aber gehen weil F als chromatische Durchgangsnote zu verstehen ist die zum E hin strebt (F hat hier sehr viel sterbe Energie).
2. Lydisch ist fest etabliert und dann spielst du die Töne E, F, G und hast somit alles zerstört. E, F, F#, G würde aber gehen weil F als chromatische Durchgangsnote zu verstehen ist die zum F# hin strebt.

Wichtig im beispiel ist das F NIE exponiert auftritt und somit keine schweren Zählzeiten annehmen kann weil es "avoid note" ist! Und "avoid note" ist so zu vertehen das man sich auf solchen noten nicht ausruhen "darf". "Sich ausruhen" kann man, unter anderem, mit exponiertheit auf schweren Zählzeiten gleichsetzen.

Wenn man statt lydisch aber ionisch etablierst, dann gilt das ganze umgekehrt -
F# = Durchgangsnote und F = exponiertes auftreten - ich erwähne das nur damit jetzt kein Missverständnis auftritt!

So, um nun schon mal einen Einwand wegzunehmen: Beides gleichzeitig (abwechselnd) zu exponieren klingt für gewöhnlich scheiße und es gibt nicht allzu viele Möglichkeiten es klanglich befriedigend hinzukriegen. Das ist so zu verstehen: Wenn ich mich auf einer Ionischen Tonika befinde (Sprich die 4 ist exponiert) und unmittelbar auf eine lydische Tonika wechsel (#4) klingt das sowas von pfui ... wenn ich aber den Wechsel mit passenden Akkorden und Stimmführung vorbereite, kann es befriedigend klingen (die Überlegung hier von eine Modulation zu reden ist sicherlich auch nicht verkehrt). Ein umstand auf dem man hinweisen sollte, nicht?

Ich meine, wenn Leute spielen, die SPIELEN und nicht Kreuze und Be´s zählen...
Das ist mir schon klar, aber du ziehst die falschen schlüssle. die 4 ist bei einen lydischen Modus als "chromatic apporache" zu verstehen. Das sollte dir doch klar sein!? Oder würdest du die 4 wirklich exponiert spielen wenn du vorher wirklich lydisch etabliert hast? Das glaube ich dir nicht. Sorry.

Was meinst du, ist der Akkord, den ich gezeigt habe, ein polytonaler oder schlichtweg ein Upper-Structure-chord? (Für mich ist er immer noch BITONAL!)
Für mich ist das ein bitonaler Akkord der bei mir je nach Kontext Tonikatypus haben kann.


@Funkeybrother:
Tschuldigung, wenn ich mich kurz einmische :)
Nein, das ist sogar wünschenswert wenn so viele wie möglich hier und im Subforum Harmonielehre mitmischen! :) Ich halte mich da auch nicht zurück, obwohl sich das einige hier wünschen würden ;)

Daß man die #11 über die Tonika - also quasi Lydisch - spielen kann, wäre nicht neu für mich.
Aber wieso sowohl 11 als auch #11?:confused:

Die 11 klingt doch sowieso allgemein gräßlich (eben avoid-note).
Chromatische Verbindungstöne zähle ich nicht mit.
Du hast es erkannt! +10!
Man achte besonders auf "Chromatische Verbindungstöne zähle ich nicht mit." :)


@PVaults:
Den Begriff "Avoid Notes" kann man mittlerweile getrost entsorgen, das wurde so streng nie in der Praxis gesehen, und heute hat sich das - glaube ich - völlig erledigt.
PVaults, du scheinst den Begriff "Avoid Notes" falsch zu interpretieren (es ist aber auch kein Wunder, der begriff ist sowas von unbrauchbar, das es schon echt schmerzt). "Avoid Notes" sagt ja nicht aus das man nur bestimmte Töne spielen darf. Man kann und darf alle 12-Töne spielen (ich mache das sehr ausgiebig!), aber einigen davon sind eben nicht an exponierten stellen zu nutzen, sondern dienen als Wechselnoten, Durchgangstönen, usw. Und so ist Funkeybrother Beitrag auch zu verstehen, er hat ja nicht umsonst "Chromatische Verbindungstöne zähle ich nicht mit." geschrieben, mit dem er nur andeuten wollte das nicht die 4 und #4 in einer Skala vorkommt sonder je nach Kontext (Ionisch, Lydisch, ...) entweder die 4 oder #4 als "Chromatische Note" zu verstehen ist.
Deshalb bin ich dafür "Avoid Notes" nicht als "verbotene Töne" oder "Töne zum vermeiden" zu beschrieben weil es falsch ist. Sie sind nicht verboten und vermeiden sollte man sie auch nicht! Man muss sich nur über die Funktion der Töne bewusst werden, daher brauchen wir neue Begriffe zur Klassifikation und "Avoid Notes" muss wie das h von unserem Sprachschatz gestrichen werden!

Allerdings zeigt das Beispiel noch etwas anderes: Man muß sehr wohl zwischen einfacher Popmusik und ernsthafter Musik unterscheiden, das zeigen schon die harmonischen Konzepte. Im Prinzip kann man für Popmusik die gleiche Harmonielehre anwenden wie für Schlager, Volksmusik und sonstige seichte Musik. Die Kadenzierung unterscheidet sich erheblich, ebenso der Hörerkreis - doch das ist wieder ein ganz anderes Thema...
Das ist was typisch deutsches die Musik in E-Musik (Ernsthaftemusik) und U-Musik (Unterhaltungsmusik) zu unterteilen. :rolleyes: Und der angedeutete pseudo "intellektuelle" Hörerkreis ist wirklich ein Thema für sich. -- Ach übrigens: Jazz ist nach der E-/U-Klassifikation U-Musik.

Gruß
 
Gratuliere zum 100. Beitrag - ein guter Beitrag, wie ich finde. Feierlich, festlich, der Anlaß paßt. Dein Beispiel zeigt, daß alle Harmonielehre nur ein Näherungsversuch ist, die Realität zu beschreiben, auch wenn die Notenschlüssel fehlen.

Allerdings zeigt das Beispiel noch etwas anderes: Man muß sehr wohl zwischen einfacher Popmusik und ernsthafter Musik unterscheiden, das zeigen schon die harmonischen Konzepte. Im Prinzip kann man für Popmusik die gleiche Harmonielehre anwenden wie für Schlager, Volksmusik und sonstige seichte Musik. Die Kadenzierung unterscheidet sich erheblich, ebenso der Hörerkreis - doch das ist wieder ein ganz anderes Thema...


Danke, ich war auch äusserst geschockt, dass ich schon hundert Posts gemacht habe ohne mit euch über die eigentliche Musik zu sprechen. Wenn ein erfahrener Komponist was zum Besten gibt, dann hört sich das natülich ein wenig anders an als wenn Musikologen Harmonielehrbücher schreiben. Ausserdem gibt es ja noch die "Dummie" Serie für alle möglichen Hobbies.

Ich würde sagen das Musik in etwa so viel mit Harmonielehre zu tun hat wie Literartur mit dem Alphabet inklusive Sekundarstufengrammatik, wobei eine Allgemeine Musiklehre in etwa dem lernen des ABC in der ersten Klasse entspricht, und ein erweitertes Harmonieverständniss zumindest am Ende des Gymnasiums verstanden werden sollte, das gilt natürlich nur für angehende Komponisten und Berufsmusiker.

Man kann vielleicht schon sagen das sich gewisse Stile der Musik auf die einfachsten Mittel beschränkt. Ich darf aber hier auch Anfügen, dass das Einfache meistens schwieriger zu bewerkstelligen ist als das vermeintlich Komplexe. Zum Beispiel spielt es oft keine Rolle ob in einem Orchesterwerk eine Föte mehr oder weniger ist, oder ein weiterer Ton da ist oder nicht - wobei in der Welt der minimalen Musik jeder Ton mehr Gewicht bekommt, und der Kopmonist oder Arrangeur ein rechtes Mass an Erfahrung braucht um die richtige Balance zu finden. Mit anderen Worten, vieleicht ist einiges an ernster Musik überkomponiert.

Was den Hörerkreis angeht mach ich mir nicht viel Gedanken, ausser das man denn Musikliebhaber nicht unterschätzen darf, ansonsten fällt man als Musiker auf die Schnauze.

Auch in anderen Ländern ist es üblich zwischen ernster Musik (earnest or serious music) und anderen Stilen zu unterscheiden. Ein englischer Komponist würde auch von sich selber sagen das er entweder ernste Musik schreibt (earnest writing) oder ob er Popmusik komponiert, oder Folklore oder was immer.
 
@PVaults:
Dir ist schon klar das sich mein Satz mitunter auf deinen Beitrag #20 bezog?:

Ach so... das ist schon so lange her...da sind wir wieder...

Die Erwähnung der realen Tonika ist als entgegenkommen zu verstehen und als "ich habe dich verstanden und deine Arbeit mit mir war bisher nicht umsonst". Dennoch habe ich "G-Dur (pfui ^^ ...)" nicht ohne Grund geschrieben, sondern auch um meine Haltung mit einfließen zu lassen (eben die, das bei mir fast alles eine Tonika (im Sinne eines Zentrums) einnehmen kann, so auch ein lydischer Modus bzw. subdominantischer) und nicht zu letzt das ein G-Dur an der stelle für mich (oft) wirklich pfui ist, wenn ich auf der Subdominante modal dahinschwebe.

Ja, wenn das einer so gelesen hätte, hätte er es sicher nicht gleich verstanden. Das konnte ich so nicht stehen lassen. Es freut mich aber, wenn du mein Konzept - was ja auch an sich nicht wirklich was Neues ist - verstanden hast und anwenden kannst.

Nein (bwz. Jain). Wenn du den lydischen Modus wirklich etablierst - eben dadurch das die #4 sehr oft exponiert auftritt - kann man 4 nur als chromatische Nebennote die sich nach #4 auflöst verstehen. Der Bruch wäre für das ohr einfach zu hart wenn die 4 genauso exponiert wie die #4 auftritt. Ein Beispiel für einen harten Bruch:
1. Lydisch ist fest etabliert und spielst hintereinander die Töne G, F, E und hast somit alles zerstört. G, Gb (enharmonisch F#), F, E würde aber gehen weil F als chromatische Durchgangsnote zu verstehen ist die zum E hin strebt (F hat hier sehr viel sterbe Energie).
2. Lydisch ist fest etabliert und dann spielst du die Töne E, F, G und hast somit alles zerstört. E, F, F#, G würde aber gehen weil F als chromatische Durchgangsnote zu verstehen ist die zum F# hin strebt.

Wichtig im beispiel ist das F NIE exponiert auftritt und somit keine schweren Zählzeiten annehmen kann weil es "avoid note" ist! Und "avoid note" ist so zu vertehen das man sich auf solchen noten nicht ausruhen "darf". "Sich ausruhen" kann man, unter anderem, mit exponiertheit auf schweren Zählzeiten gleichsetzen.

Wenn man statt lydisch aber ionisch etablierst, dann gilt das ganze umgekehrt -
F# = Durchgangsnote und F = exponiertes auftreten - ich erwähne das nur damit jetzt kein Missverständnis auftritt!

Du magst in gewissen Punkten durchaus recht haben, jedoch zeigt deine Erklärung, daß diese Art an Theorie vollig für das Spielen ungeeignet ist.
Während einer Improvisation steht mir nur ein Bruchteil einer Sekunde zur Verfügung, um zu entscheiden, welchen Ton ich als nächstes spielen kann.
Wenn du in einer Tonart bleibst, kürzt du das ab. Und kannst es mit Leittönen ausschmücken, so arbeiten auch viele Musiker, die nach Gehör spielen, meist wissen sie es aber gar nicht, was sie da machen, was auch völlig okay ist, wenn es gut klingt.

So, um nun schon mal einen Einwand wegzunehmen: Beides gleichzeitig (abwechselnd) zu exponieren klingt für gewöhnlich scheiße und es gibt nicht allzu viele Möglichkeiten es klanglich befriedigend hinzukriegen. Das ist so zu verstehen: Wenn ich mich auf einer Ionischen Tonika befinde (Sprich die 4 ist exponiert) und unmittelbar auf eine lydische Tonika wechsel (#4) klingt das sowas von pfui ... wenn ich aber den Wechsel mit passenden Akkorden und Stimmführung vorbereite, kann es befriedigend klingen (die Überlegung hier von eine Modulation zu reden ist sicherlich auch nicht verkehrt). Ein umstand auf dem man hinweisen sollte, nicht?
Da gibt es aber noch die Möglichkeit, den Akkord mit einem 4-3-Vorhalt zu versehen. Der funktioniert auch auf der Subdominante...


Das ist mir schon klar, aber du ziehst die falschen schlüssle. die 4 ist bei einen lydischen Modus als "chromatic apporache" zu verstehen. Das sollte dir doch klar sein!? Oder würdest du die 4 wirklich exponiert spielen wenn du vorher wirklich lydisch etabliert hast? Das glaube ich dir nicht. Sorry.
Doch. Es ist eigentlich ein vorgezogenes Ab-lydisch, auch da bleibe ich lydisch, lydischer als in den meisten Beispielen, die wir hier hatten... ;)
Ich wechsle von C-lydisch nach Ab-lydisch, das vorgezogen ist. Gleichzeitig bilden zwei Töne 4/b5 eine Dissonaz, die aber aus der Vermischung beider Skalen erfolgt. So geht das in der Praxis - put it in the Mixer, schrieb ich schon mal hier irgendwo...

Für mich ist das ein bitonaler Akkord der bei mir je nach Kontext Tonikatypus haben kann.
Ja, da sind wir einer Meinung, wobei wir ja nun den Terminus "polytonal" verwenden sollten, das wäre politisch korrekter.

@Funkeybrother:
Nein, das ist sogar wünschenswert wenn so viele wie möglich hier und im Subforum Harmonielehre mitmischen! :) Ich halte mich da auch nicht zurück, obwohl sich das einige hier wünschen würden ;)

So ist es recht! Da können ruhig ein paar mehr Leute mitmischen, auch wenn es manchmal verrückte Konstruktionen ergibt. Ich finde das unterhaltsam, lehrreich und interessant.

Nur aus Fehlern lernt man, daß man nicht immer recht hat. Manchmal aber doch...

@PVaults:
PVaults, du scheinst den Begriff "Avoid Notes" falsch zu interpretieren (es ist aber auch kein Wunder, der begriff ist sowas von unbrauchbar, das es schon echt schmerzt).
Ja, da hast du recht. Den Begriff "Avoid Tones" meide ich auch wie der Teufel das Weihwasser...

Deshalb bin ich dafür "Avoid Notes" nicht als "verbotene Töne" oder "Töne zum vermeiden" zu beschrieben weil es falsch ist. Sie sind nicht verboten und vermeiden sollte man sie auch nicht! Man muss sich nur über die Funktion der Töne bewusst werden, daher brauchen wir neue Begriffe zur Klassifikation und "Avoid Notes" muss wie das h von unserem Sprachschatz gestrichen werden!

HALT! Das "H" bleibt!!! Wie soll ich da jemals B-A-C-H spielen?!? Neinnein, das H ist ein H und kein B. So wie ein X kein U ist. Die Anglizismen können wir gerne streichen.
Ganz erhlich, ich glaube es hat was mit dem H zu tun, daß aus dem deutschsprachigen Raum so viele geniale Musiker kamen (und kommen). Wenn man das mit dem englischsprachigen Raum vergleicht, sieht´s da ziemlich düster aus. Nur was den Jazz betrifft, den ich als Neuerung und eine Nebenform der Klassik (als Überbegriff) verstehe, sehe ich da ein paar Lichtblicke. Es ist aber durchaus nicht so, daß ausschließlich amerikanische Jazzmusiker gut sind/waren...


Das ist was typisch deutsches die Musik in E-Musik (Ernsthaftemusik) und U-Musik (Unterhaltungsmusik) zu unterteilen. :rolleyes: Und der angedeutete pseudo "intellektuelle" Hörerkreis ist wirklich ein Thema für sich.
Bushido und Co würde ich jetzt mal - rein musikalisch betrachtet - sicher nicht als ernsthafte Musik empfinden. Auch weiter Teile abendlicher Volkstümlicher Musiksendungen. MTV und Co...?!?!? Mit Kultur hat das nichts mehr zu tun, nur mit Subkultur, und da würde ich dann auch die Betonung auf die Bedeutung der Vorsilbe legen und das mal richtig interpretieren. Aber eben mit U n t e r h a l t u n g...;)

Ach übrigens: Jazz ist nach der E-/U-Klassifikation U-Musik.
Wenn ich da nur sehe, w e r so alles "Jazz" machten soll, ist die Einteilung korrekt. Kathie Melua (wie heißt die Tante richtig?) neben Dixiland in Plattenregal geben da tiefe Einblicke über das Verständnis dieses Musikstils. Jetzt sind wir aber völlig weit weg vom Thema, ich hau jetzt hier die Bremse rein...:bang: (Man achte auf die Wand...)
 
Ach so... das ist schon so lange her...da sind wir wieder...
Ich dachte nur das es aus dem Kontext von meinem Beitrag #34, Absatz 2, ersichtlich war, bezog sich dieser Absatz doch auf deinen Beitrag #20 und den von Hagenwil. Hier ein neuer Versuch und ich hoffe es ist diesmal verständlicher: Ich konnte ja wie gesagt "verminderte Septakkord == polytonaler Akkord" nicht wirklich nachvollziehen bis Hagenwil mit den Tensions kam. Und erst da ging mir ein Licht auf das du eigentlich das meintest. Deshalb schrieb ich ja am ende, mit einem Augenzwinkern, das es oft schwer ist dich zu verstehen. Ich muss nämlich sagen das ich bei einem verminderten Septakkord auch nicht gleich an einen mit "Tensions" denke - ich habe z.B. jetzt gemerkt, dass bei dir mit einm Cmaj7, Co7 usw. nicht nur Vierklang gemeint ist, sondern immer(?) mit Tensions zu verstehen ist; du bist da ein wenig schreibfaul ;) Das du Tensions nicht angibst kann nach reichlicher Überlegung (+Sikora) sehr gut nachvollziehen. ;) Und wenn man, wie im Fall von Co7, die Tensions mitberücksichtigt, ist es klar weshalb du von Polytonalität redest. Weil du aber die Tensions nicht angegeben hast, glaube ich aber das du von den Anfängern diesbezüglich zuviel erwartest, weil das viel Wissen voraussetzt um z.B. von einem Co7 auf einen Polytonalen Akkord zu schließen.

Da gibt es aber noch die Möglichkeit, den Akkord mit einem 4-3-Vorhalt zu versehen. Der funktioniert auch auf der Subdominante...
Daraus wird doch aber aus C-Ionisch kein C-Lydisch, denn die lydische Quarte ist in C-Dur kein F, sondern F# und wäre dann ein #4-3-Vorhalt. Oder verstehe ich dich falsch?

Ganz erhlich, ich glaube es hat was mit dem H zu tun, daß aus dem deutschsprachigen Raum so viele geniale Musiker kamen (und kommen).
Du glaubst ernsthaft das es nur an einen Buchstaben liegt?! :D Ich finde ja das es in der Musik schon genug Esoterik gibt. Und mit Esoterik meine ich nicht den Buchstaben H, sondern deine Ansicht die Ursache zwischen der Quantität genialer Musiker eines Landes in einem Buchstaben zu suchen.
 
Ganz erhlich, ich glaube es hat was mit dem H zu tun, daß aus dem deutschsprachigen Raum so viele geniale Musiker kamen (und kommen).

Wäre sicherlich interessant endlich mal in Erfahrung zu bringen wieso alle grossen Deutschen eigentlich Österreicher waren.

Das H ist selbstverständlich der universellste Ton (lat. tonus universalis), das nur schon deshalb weil sie alle anderen Töne in unmittelbarer Nachbarschaft hat, und auch weil sie, ja das H ist ein Weibchen, als fast einziger aller Töne die verschiedensten Funktionen übernehmen kann, aber auch von allen umherschwirrenden Tönen, von denen natürlich die meisten Männchen sind, verehrt wird.

MfG

Dr. prof. h.c. Alfred Affenbuckel

Bosse-de-Nage und Pavian der von der menschlichen Sprache nur die zwei Wörter Ha Ha kennt; privat Dozent für Katachemie und Patamusik am Robert Panmuffel College Lindau-Friederichshafen-Romanshorn (RPCLFR)

alfred-jarry-on-bicycle.jpg


.
 
Habe mal gehört daß der deutsche Ton "h" auf einen Schreibfehler zurückzuführen ist.
Jemand hätte ein undeutlich von Hand geschriebenes kleines "b", das unten nicht ganz geschlossen war, als kleines "h" gelesen und falsch kopiert.:eek:

Gerücht?:rolleyes:
 
Habe mal gehört daß der deutsche Ton "h" auf einen Schreibfehler zurückzuführen ist.
Jemand hätte ein undeutlich von Hand geschriebenes kleines "b", das unten nicht ganz geschlossen war, als kleines "h" gelesen und falsch kopiert.:eek:

Gerücht?:rolleyes:

Ist Quatsch. Der Mönch war nicht besoffen. Zu der damaligen Zeit wurden Handabschriften sehr genau vorgenommen, daß solche Fehler sehr selten waren.

Das wird eher was mit der christlich-katholischen religiösen Bedeutung der Zahl "Sieben" zu tun...
 
Ich glaube der Stammton H wurde deshalb Tradition weil das Zeichen für das tiefere "b rotundum" in der Neumenschrift aussieht wie ein kleines b, und das höhere "b quadratum" dem kleinen Buchstaben h ähnelt
 
Ich glaube der Stammton H wurde deshalb Tradition weil das Zeichen für das tiefere "b rotundum" in der Neumenschrift aussieht wie ein kleines b, und das höhere "b quadratum" dem kleinen Buchstaben h ähnelt

Ja, das kenne ich ebenfalls so. Hier einer meiner früheren Beiträge:

Im Lydischen hatte man diese übermäßige Quarte, die für das damalige Empfinden sehr „hart“ klang. Um Lydisch dem Ionischen und Mixolydischen anzugleichen, teilte man den Ton B (wir sprechen hier natürlich von F Lydisch) in zwei Tonstufen auf. Zum einen in die ursprüngliche übermäßige Quarte und zum anderen in die um einen Halbton niedriger gelegene reine Quarte. Man hatte also zwei Töne für die IV Stufe zur Auswahl. Die reine Quarte wurde bevorzugt und bekam nun den Namen B zugeordnet. Die Bezeichnung der ursprünglichen übermäßigen Quarte, um diese von der reinen Quarte zu unterscheiden, erhielt nun zum Tonnamen B den Zusatz durum (=hart). Das Zusatzzeichen für durum sah dem heutigen Auflösungszeichen sehr ähnlich. Beim Notendruck war diese Letter anscheinend nicht vorhanden und man benutzte dafür die Letter H was dem Auflösungszeichen im weitesten Sinne ähnlich sah. …
 
Ich tippe was anderes:

A - Alpha
C - Christus
H - der a c h t e Buchstabe...

Wer sich mal mit dem Malteserkreuz beschäftigt hat, weiß, was ich meine. Das ist ein Zahlencode, sehr beliebt in gewissen Kirchenkreisen...

Es würde zu weit führen, das hier alles aufzuführen. Soll nur eine Anregung sein.

Es wundert mich bei dir Hagenwil, daß dir das noch nicht aufgefallen ist...
 
Ich tippe was anderes:

A - Alpha
C - Christus
H - der a c h t e Buchstabe...

Wer sich mal mit dem Malteserkreuz beschäftigt hat, weiß, was ich meine. Das ist ein Zahlencode, sehr beliebt in gewissen Kirchenkreisen...

Es würde zu weit führen, das hier alles aufzuführen. Soll nur eine Anregung sein.

Es wundert mich bei dir Hagenwil, daß dir das noch nicht aufgefallen ist...

Ich bin halt kein Malteser, sondern ein Wittelsbacher Luitpoldinger, und dieses neureiche Schnöselzeug kann mich mal
 
H
  • Gelöscht von klaus111
  • Grund: Offtopic. Außerdem kann der gesperrte PVaults auf den Nekropost nicht antworten.

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