Alternative zu herkömmlichen Tasten

  • Ersteller markus85
  • Erstellt am
Vielen Dank für Deine Antwort, McCoy!
In vielen Punkten ist meine Musik-Auffassung ähnlich wie Deine.
Auch ich spiele verschiedene Instrument (Gitarre, Keyboard, 4 verschiedene Akkordeonsysteme ...)
Jetzt aber, um es wirklich zu lernen, fast nur noch das 6+6-Akkordeon.

...
Schwierigkeiten hatte ich mit der Instrumenten- und Handhaltung: muß gleichzeitig noch ziehen und drücken und dabei die linke Hand auch noch durch einen Lederriemen stecken. :redface: Das liegt mir als Pianist nicht.
Dafür sind die Ausdrucksmöglichkeiten aber vielfältiger als am Klavier nur mit Anschlag und Pedal.
Und die Möglichkeiten, es überall hin mitzunehmen.

...
Das ist jetzt eher kein klaviertastenspezifisches Problem. Enharmonische Verwechslung ist ein Begriff aus der Musiktheorie, der auf allen Instrumenten seine Anwendung und Berechtigung hat.
Da hast Du recht.
Aber eine Berechtigung sehe ich eigentlich nur auf stufenlosen Instrumenten, wo man jede Tonart "rein" spielen kann,
und wo es deshalb tatsächlich einen hörbaren Unterschied zwischen E und Fes etc. gibt.

... Die Klaviertastatur glaube ich schon, sehr gut zu durchschauen, nur hat das eher wenig mit Logik denn mit Üben, Lernen und Begreifen zu tun.

Das ist beim 6+6-Akkordeon genauso.
Mir bestätigte aber ein russland-deutscher Musiklehrer, der an der Moskauer Gnessin-Akademie Bajan und Klavier studiert hat:
"Es dauert oft 20 Jahre, bis man das Klavier oder das Bajan wirklich beherrscht. Aber 6+6 lerne ich schneller."

...Die seelischen Ausdrucksmöglichkeiten und Urgründe der Musik interessieren mich z.B. mehr als die mathematischen Kombinationsmöglichkeiten.
Das geht mir genauso.
Die Kombinationsmöglichkeiten interessieren mich erst, wenn sie mich seelisch berühren.
Wenn das aber der Fall ist, möchte ich sie verstehen, spielen und abspeichern können.
Da finde ich Unterscheidungen zwischen C- und Cis-Dur nicht ganz so wichtig, wie sie auf der Klaviertastatur werden.

Viele Grüße und schöne Sommertage!
iofilter
 
In vielen Punkten ist meine Musik-Auffassung ähnlich wie Deine.
Das freut mich zu lesen!

Ich muß aber an ein paar Punkten nochmal widersprechen. ;)
Dafür sind die Ausdrucksmöglichkeiten aber vielfältiger als am Klavier nur mit Anschlag und Pedal.
Das stimmt nicht. Die Ausdrucksmöglichkeiten sind beim Klavier, wie bei jedem gescheiten Instrument, unendlich! Das Klavier reagiert auf feinste Änderung der Körperbewegung höchst empfindlich. Allein auf spieltechnischer Ebene könnte ich Dir zahllose Beispele aufzeigen.

Und die Möglichkeiten, es überall hin mitzunehmen.
Das stimmt. :great: Ich nehme immer Gitarre, Melodika und Flöte mit. Viele nehmen auch ein Digitalpiano oder Keyboard mit.

Aber eine Berechtigung sehe ich eigentlich nur auf stufenlosen Instrumenten, wo man jede Tonart "rein" spielen kann,
und wo es deshalb tatsächlich einen hörbaren Unterschied zwischen E und Fes etc. gibt.
Aber gerade da braucht man die enharmonische Verwechslung ja nicht, wenn ich für E und Fes zwei verschiedene tasten habe.

"Es dauert oft 20 Jahre, bis man das Klavier oder das Bajan wirklich beherrscht. Aber 6+6 lerne ich schneller."
20 Jahre reichen nicht, das dauert ein Leben lang, Und gerade deshalb macht es ja so einen Spaß.

Da finde ich Unterscheidungen zwischen C- und Cis-Dur nicht ganz so wichtig, wie sie auf der Klaviertastatur werden.
Das Ges-Dur Impromptus von Schubert wird häufig in G-Dur aufgeschrieben, weil es vielen zu schwer ist, so viele Vorzeichen zu lesen. Aber es klingt besser in Ges-Dur!

Viele Grüße,
McCoy
 
Ich muß aber an ein paar Punkten nochmal widersprechen. ...
Die Ausdrucksmöglichkeiten sind beim Klavier, wie bei jedem gescheiten Instrument, unendlich!
Das ist natürlich wahr.
Ich hatte es etwas anders gemeint, und dachte z.B.an ausgefeilte Akkordeon-Balgtechnik und mehr.
Und Du hast auf jeden Fall auch Recht damit, daß die frei linke Hand am Klavier viel lockerer spielen kann als am Akkordeon, wo sie auch noch "pumpen" muß.

"Es dauert oft 20 Jahre, bis man das Klavier oder das Bajan wirklich beherrscht. Aber 6+6 lerne ich schneller."
20 Jahre reichen nicht, das dauert ein Leben lang, Und gerade deshalb macht es ja so einen Spaß.
Klar. Ich meinte mit "beherrschen" den Zeitpunkt, wo man 100% sicher sofort mit links und rechts immer den Ton trifft, den man im Kopf hat.
Wenn im Kopf allerdings Zweifel sind, wird es etwas schwieriger.
Manche solcher Zweifel kann man vielleicht durch mehr oder weniger dissonante Akkorde auch noch sofort ausdrücken.
Da aber wie bei der Sprache ein "Wort" das nächste ergeben kann, kann man sich auch beim Improvisieren verfahren.
Überhaupt gibts so manche Parallele zur Sprache.
Manchmal kann man sich besser und verständlicher ausdrücken als in anderen Situationen.
Die Musik beherrscht man nie, das eine oder andere Ausdrucksmittel (Instrument) schon eher, zumindest in hinreichendem Maß.

Das Ges-Dur Impromptus von Schubert wird häufig in G-Dur aufgeschrieben, weil es vielen zu schwer ist, so viele Vorzeichen zu lesen. Aber es klingt besser in Ges-Dur!
Ja. Auch ich liebe Cis- und Fis-Dur.
Klingt es in Ges-Dur auch besser als in Fis ?-)
Durch das Spielen im 6+6-System erfahre ich gerade die Besonderheiten der Tonarten neu, weniger getrübt durch veränderten Fingersatz.
Diese Erfahrung hatte ich schon beim Erlernen des Bajan.
Sogar noch stärker, weil ich ein besonders schön klingendes Bajan besitze.
Aber weil 6+6 wie das Klavier linear aufwärts geht und nicht in Schlangenlinie wie beim Bajan, ist die Erfahrung nochmal eine andere.

Die Ges-Noten für das Impromptus sind eine halbe Linie höher als die Fis-Noten, obwohl dieselben Tasten gespielt werden.

Bei meinem 6+6-Notensystem steht der Grundton immer auf derselben Linie.
So kann ich durch eine Tönung der Linien den immer an gleicher Stelle stattfindenden Tastenreihen-Wechsel bei Dur-, Moll- oder auch anderen Tonarten kenntlich machen.
Wo der Grundton und die Tonika absolut liegen, steht bei mir im Notenschlüssel.

Das herkömmliche Notensystem ist mit dem Klavier ge- und verwachsen.
Für 6+6 ist ein neues System sinnvoll.
Aber das nur am Rande.
Generell tendiere ich eher zu einer Art "Noten-Stenografie", um Notenblattwender endgültig arbeitslos zu machen.

Viele Grüße und schöne Konzerte!
iofilter
 
Klingt es in Ges-Dur auch besser als in Fis ?
Ist durchaus nicht dasselbe, wenn man auf Instrumenten spielt, die Ges und Fis unterscheiden können.
Ob ja oder nein, lasse ich offen. Ist mE Geschmacksache.

Die Ges-Noten für das Impromptus sind eine halbe Linie höher als die Fis-Noten, obwohl dieselben Tasten gespielt werden.
Anders herum betrachtet macht es mehr Sinn:
Ob ein Stück in Ges oder Fis notiert wird, macht wegen der temperierten oder gleichtönigen Stimmung auf Tasteninstrumenten keinen Unterschied.

Bei meinem 6+6-Notensystem steht der Grundton immer auf derselben Linie.
So kann ich durch eine Tönung der Linien den immer an gleicher Stelle stattfindenden Tastenreihen-Wechsel bei Dur-, Moll- oder auch anderen Tonarten kenntlich machen.

Gute Idee. Ist dann natürlich ein Sondersystem.


Wo der Grundton und die Tonika absolut liegen, steht bei mir im Notenschlüssel.

Welchen Notenschlüssel verwendest Du?


Das herkömmliche Notensystem ist mit dem Klavier ge- und verwachsen.

So allgemein stimmt das aber nicht.
Was ist mit den Noten für all die anderen Instrumente? Liedernoten? Chornoten?

Für 6+6 ist ein neues System sinnvoll.

Mag sein, ist dann aber ein Sondersystem, mit dem andere Instrumentalisten nichts anfangen können.
Sondersysteme, die Eigenheiten eines bestimmten Instrumentes berücksichtigen, gibt es ganz verschiedene. Man denke nur an Tabulaturen für Gitarre, Laute oder Banjo, Griffschriften für Schwegel oder Okarinas, Unterlegnoten für Akkordzithern oder die Griffschrift für Bandoneon. Das Bandoneon ist ein Beispiel dafür, dass es aufgrund der verschiedenen Tastensysteme nach normalen Noten nur sehr schwer erlernbar ist. Solange es verbreitet war, die Instrumente mit Hilfe der Zahlen-Griffschrift zu erlernen, hatte das Instrument den Ruf, leicht erlernbar zu sein und dementsprechend viele Liebhaber. Als die Bandoneon-Griffschrift an Akzeptanz verlor, ging auch die Beliebtheit des Instruments zurück.

Gruß
Lisa
 
Hallo Lisa,

Ist durchaus nicht dasselbe, wenn man auf Instrumenten spielt, die Ges und Fis unterscheiden können.

Wo gibts denn sowas?

Was ist mit den Noten für all die anderen Instrumente? Liedernoten? Chornoten?

Ich wage die Vermutung (mehr nicht), daß diese Noten der Einfachheit halber ebenfalls diese gewachsenen Klaviernoten sind (abgesehen vom Bass vielleicht).

Mag sein, ist dann aber ein Sondersystem, mit dem andere Instrumentalisten nichts anfangen können.

Manche Instrumentalisten können vielleicht doch was damit anfangen.

Aber das ist für mich erst mal Nebensache.
Es ist ein Tabulatur- oder Griffschrift-Notensystem für das 6+6-Akkordeon, wobei das System für die linke Hand immer noch nicht ganz fertig ist.
Mich treibt ja keiner (mich bremsen nur viele;-)
Aber die linke Akkordeon-Hand interessiert Dich vielleicht ja auch gar nicht so sehr.

Irgendwo las ich, daß die AXiS-Entwickler ebenfalls ein Notensystem entwickeln.
Das müßtest Du dann selber im Netz suchen.

Ein erster Entwurf meiner 6+6-Akkordeon-Noten ist hier anzusehen:
http://www.gerd-r-hamann.de/ChromaKlav/Noten/Notenschrift-6+6-Akk.jpg
http://www.gerd-r-hamann.de/ChromaKlav/Noten/Notenschrift-6+6-Beispiel.jpg

Gruß
iofilter
 
Ich wage die Vermutung (mehr nicht), daß diese Noten der Einfachheit halber ebenfalls diese gewachsenen Klaviernoten sind (abgesehen vom Bass vielleicht).
Die heutige Notation ist aus den frühmittelalterlichen Neumen entstanden, die hauptsächlich dazu dienten, gregorianische Gesänge schriftlich festzuhalten. Sie ist also eine gewachsene Gesangsnotation. Die heutige Klaviernotation in 2 Systemen mit Violin- und Baßschlüssel ist eine spätere Adaption und ein Spezialfall dieser Notation. Ursprünglich wurden die Notenschlüssel auf ganz verschiedene Linien so gesetzt, daß der Tonumfang des notierten Liedes in die 5 (früher 4) Notenlinien passt, ohne Hilfslinien benutzen zu müssen.

Viele Grüße,
McCoy
 
Wo gibts denn sowas?

https://www.google.com/search?hl=en...=Welche+Instrumente+unterscheiden+fis+und+ges


Ich sehe in Deinem Entwurf eine relative Halbtonschrittnotation mit gruppiertem Liniensystem.
Wo ist der Notenschlüssel?
Wie begründest Du die Tonartziffer?
Warum verwendest Du keine Notenwerte?

Gruß
Lisa
 
Die heutige Notation ist aus den frühmittelalterlichen Neumen entstanden, die hauptsächlich dazu dienten, gregorianische Gesänge schriftlich festzuhalten. Sie ist also eine gewachsene Gesangsnotation. Die heutige Klaviernotation in 2 Systemen mit Violin- und Baßschlüssel ist eine spätere Adaption und ein Spezialfall dieser Notation. Ursprünglich wurden die Notenschlüssel auf ganz verschiedene Linien so gesetzt, daß der Tonumfang des notierten Liedes in die 5 (früher 4) Notenlinien passt, ohne Hilfslinien benutzen zu müssen.

Vielen Dank für diese Informationen!

Gruß iofilter

- - - Aktualisiert - - -

Wo ist der Notenschlüssel?
Wie begründest Du die Tonartziffer?
Warum verwendest Du keine Notenwerte?

Der Notenschlüssel ist die Fläche, in der die Tonart-Ziffer drin steht.
Er ist noch nicht ganz fertig bezüglich der Lage-Bezeichnung der Tonika, denn
wie gesagt: Die Bass-Tabulatur ist noch nicht ganz fertig.

Die Notenziffer bezeichnet die Tonart.
3 bedeutet Es-Dur bzw. c-moll.
Der Grundton liegt wie gesagt immer auf der Grundlinie.

Ich habe die Badinerie hier also in c-moll notiert.
Ein Transponieren nach h-moll bestünde allein im Austausch der Ziffer 3 durch die 2.

Mit Notenwert meinst Du vermutlich die Zeitwerte (Viertel, Achtell etc)?
Die ergeben sich ja durch die Breite der Noten-Balken.
Hat man mal einen besonders schnellen Takt (relativ zum Gesamt-Tempo),
dann wird die Taktbreite verdoppelt, damit die Vierundsechzigstel-Noten bequem notierbar sind.

An dieser Stelle ist die Relativität bezüglich der Ton-Wahrnehmung auch mal erwähnenswert:
Das relative Gehör ist natürlich viel feiner als das absolute:
So kann man im Melodie-Zusammenhand ein fis vom ges natürlich viel leichter unterscheiden als in umgebender Stille,
genau wie man bei zwei Stäben vor weißer Wand, die 100 und 99 cm lang sind nur dann sagen kann, welcher länger ist, wenn sie direkt nebeneinander stehen.

Ein Halbton-Abstand ist schon eine recht grobe Stufe, deren Unterschied man mit etwas Übung auch absolut heraushört,
Aber fis und ges ? Niemals und niemand, nur eine Maschine, behaupte ich.

Das Gehirn ist zwar wohl unvorstellbar fein, aber nur in bezug auf Informationen, die es als relevant empfindet.

Gruß
iofilter
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ein Halbton-Abstand ist schon eine recht grobe Stufe, deren Unterschied man mit etwas Übung auch absolut heraushört,
Aber fis und ges ? Niemals und niemand, nur eine Maschine, behaupte ich.
Aber sicher kann das jeder, der ein bisschen geübt ist, deutlich hören, und zwar im Zusammenhang mit anderen Tönen. Ein D-Dur Akkord mit einem rein gestimmten ges wird sich ziemlich schrecklich anhören, ein D-Dur-Akkord mit einem rein gestimmten fis dagegen wunderschön. Mir schon zu schön, ich mag die etwas rauheren Klänge der temperierten Stimmung lieber. Jeder Klavierstimmer arbeitet mit solch feinen Unterschieden, Musiker, die Instrumente ohne Bundierung spielen (z.B. Streichinstrumente), können die Terz im Akkord anpassen (in der Regel nach oben), Bläser haben durch den Ansatz Möglichketen, Feintuning zu machen.

Bei der Gitarre habe ich das Problem hier mal ausführlich erörtert:
https://www.musiker-board.de/review...hner-essential-roots-er-1-m0.html#post6416354

Viele Grüße,
McCoy
 
Aber sicher kann das jeder, der ein bisschen geübt ist, deutlich hören, und zwar im Zusammenhang mit anderen Tönen.

Bei der Gitarre habe ich das Problem hier mal ausführlich erörtert:
https://www.musiker-board.de/review...hner-essential-roots-er-1-m0.html#post6416354

Genau das sagte ich doch:
Relativ zu andern Tönen: Ja.
Absolut (in umgebender Stille): Nein.

Auch ist hier vielleicht erwähnenswert, daß seit ca. 1940 dasselbe A, das zuvor 435 Hertz hatte, plötzlich für alle auf 440 Hertz genormt wurde.
Auch das ist ein Indiz dafür, daß die absoluten Töne nicht ganz so wichtig zu sein scheinen.
Das Ges-Dur Impromptu war z.B. also im Original noch ein bißchen tiefer als das heutige Ges.

Und es ist auch eine großartige Leistung des Gehirns, sich inclusive seiner Wahrnehmung der Umgebung und Situation anzupassen und nicht nur starr und steif auf festgeschraubten Werten zu beharren.
Auch wenn es eine weitere Hirn-Leistung ist, Abweichungen von solchen festen Werten zumindest noch zu registrieren, bevor es sich auf die neuen Werte einschwingt, z.B. auf die Stimmungslagen anderer Musiker, sowohl deren Frequenz, aber vor allem allgemein seelischer Stimmungen.

Deine Erörterung lese ich mir später mal genau durch.
Kompromisse zwischen wohltemperierter und reiner Stimmung sowie weitere Klangkomponenten durch Resonanz-Körper sind vielleicht auch ein endloses Thema.

Gruß
iofilter
 
Der Notenschlüssel ist die Fläche, in der die Tonart-Ziffer drin steht.
Er ist noch nicht ganz fertig bezüglich der Lage-Bezeichnung der Tonika, denn
wie gesagt: Die Bass-Tabulatur ist noch nicht ganz fertig.

Die Notenziffer bezeichnet die Tonart.
3 bedeutet Es-Dur bzw. c-moll.
Der Grundton liegt wie gesagt immer auf der Grundlinie.

Ich habe die Badinerie hier also in c-moll notiert.
Ein Transponieren nach h-moll bestünde allein im Austausch der Ziffer 3 durch die 2.

Das ist eine Beschreibung.
Ich habe nach der Begründung gefragt.


Für gewöhnlich definiert ein Notenschlüssel die Tonhöhe einer einzigen Linie. Von dieser Schlüsselposition aus erschließt sich dann die Deutung der restlichen Linien und Zwischenräume.
Deshalb gibt es ja G-Schlüssel, F-Schlüssel und C-Schlüssel. Weitere Bezeichnungen weisen zusätzlich auf ihren Anwendungsbereich hin: Bassschlüssel, Baritonschlüssel, Tenorschlüssel ... Violinschlüssel ...
Desweiteren gibt es Schlüssel für Notationssysteme, in denen keine absoluten Tonhöhen angezeigt werden.
Eine Fläche, die eine große Zahl von Linien und Zwischenräumen gruppiert, als Notenschlüssel zu bezeichnen, finde ich etwas eigenartig.
Dein Liniensystem würde sich besser erschließen, wenn ein Tonbuchstabe anzeigen würde, wo beispielsweise das c bei der angezeigten Notenziffer steht. Ich hätte kein Problem damit, wenn der Schlüssel im Liniensystem wandern würde.
Der hergebrachte C-Schlüssel tut das ja auch in gewisser Weise, jedoch mit anderen Begründungen (Stichwort "Stimmlage").

Die Begründung der Notenziffer reime ich mir folgendermaßen zusammen:
Die C-Dur-Leiter definierst Du als 0-Position.
Gleichzeitig ergeben sich aus dieser 0-Position Paralleltonarten, auf die hier jedoch nicht weiter eingegangen wird.

Die anderen Dur-Tonleitern definierst Du, indem Du die Zahl der Halbtonschritte abzählst, die der Grundton von C entfernt ist.
Dabei zählst Du grundsätzlich aufwärts und ignorierst dabei auftretende Doppeldeutigkeiten.
Das Erkennen der sich jeweils ergebenden Paralleltonarten wird durch gesonderte Angabe der Grundtonposition erleichtert.

Das bezeichne ich als relative Positionsnotation.
Die absoluten Tonhöhen erschließen sich nur durch Ausrechnen.
Auch die Anzahl der zur Tonart gehörenden Vorzeichen muß man sich selbst ausrechnen.



Mit Notenwert meinst Du vermutlich die Zeitwerte (Viertel, Achtell etc)?
Die ergeben sich ja durch die Breite der Noten-Balken.
Hat man mal einen besonders schnellen Takt (relativ zum Gesamt-Tempo),
dann wird die Taktbreite verdoppelt, damit die Vierundsechzigstel-Noten bequem notierbar sind.

Ich kenne noch ein anderes Notationssystem, dass von der Viertelnote an aufwärts Notenwerte durch Strichlänge darstellt. Bei mit Schreibmaschine erstellten Schlagzeugnoten gibt es ein in gewisser Weise vergleichbares System, bei dem der kleinste gemeinsame Nenner mit - dargestellt wird und die Schläge mit x o @ usw. an der Stelle dargestellt werden, wo sie angeschlagen werden. Auch nachdem ich die verschiedenen Systeme längere Zeit genutzt habe, finde ich die Lesbarkeit der Notenwerte der traditionellen Notenschrift immer noch am besten. Damit ein Anfänger diese abstrakten relativen Zeitsymbole richtig deuten lernt, benutze ich vorzugsweise Notenmaterial, in denen die verschiedenen Notenwerte gleichzeitig durch die Abstände von Note zu Note dargestellt werden. Ist die Bedeutung der Notensymbole verinnerlicht, verschwindet in vielen Fällen die Notwendigkeit, die Abstände von Note zu Note ihrer Dauer entsprechend einzurichten.


An dieser Stelle ist die Relativität bezüglich der Ton-Wahrnehmung auch mal erwähnenswert:
Das relative Gehör ist natürlich viel feiner als das absolute:

????
Wieso das denn?
Die Fähigkeit winzige Tonhöhenunterschiede wahrzunehmen hängt doch nicht davon ab, ob man ein relatives oder absolutes Gehör hat?


...
Ein Halbton-Abstand ist schon eine recht grobe Stufe, deren Unterschied man mit etwas Übung auch absolut heraushört,
Aber fis und ges ? Niemals und niemand, nur eine Maschine, behaupte ich.

Den Unterschied hören die meisten Musiker nicht absolut heraus, sondern als relative Bezugsetzung.
Zu dem Thema hat McCoy ja bereits ausreichende Erläuterungen geschrieben.
Wer regelmäßig Instrumente stimmt, lernt mit feinsten Tonhöhenunterschieden zu arbeiten.
Auch für mich als Flötenspieler sind xis und xes zwei verschiedene Töne, von denen sich einige auf einer Barock-Blockflöte recht gut unterscheidbar spielen lassen.

Gruß
Lisa
 
Das ist eine Beschreibung.
Ich habe nach der Begründung gefragt.
Die Begründung, überhaupt ein neues Notensystem zu entwerfen, liegt im Bemühen, einen besseren Zugang zum neuen Instrument zu bekommen.
Ich hatte das schon beim Einüben klassischer Stücke auf dem Bajan gemacht und dort festgestellt, daß es für mich einfacher war, zuerst die herkömmlichen Klaviernoten in die Position umzurechnen, an der sie auf dem Bajan gespielt werden und sie dann auf kariertem Papier so darzustellen, daß die Lage auf den Karos unmittelbar die Knopflage auf dem Bajan beschreibt.
So war das Üben für mich leichter.
Jetzt mit dem 6+6-Akkordeon bin ich wieder am Experimentieren und sagte bereits, daß das noch nicht fertig ist und nicht die oberste Priorität meines Weges hat.

Auch die Anzahl der zur Tonart gehörenden Vorzeichen muß man sich selbst ausrechnen.
Wozu brauchst Du Vorzeichen?
Aus der (Dur- oder moll-)Tonart herausfallende Töne, die im herkömmlichen System mit Auflösungszeichen oder Extrakreuz bzw. b bezeichnet werden, sind in meinem System zu erkennen daran, daß sie im grauen Bereich zwischen und im weißen Bereich auf den Notenlinien liegen.
Ansonsten gilt:
"Ob uns Kreuze vorne schmücken oder Kreuze hinten drücken, das tut, das tut nichts dazu." (Das Bürgerlied)

Dabei zählst Du grundsätzlich aufwärts und ignorierst dabei auftretende Doppeldeutigkeiten.

Ich nehme an, damit meinst Du sowas wie fis und ges?
Allgemein gesprochen: Ich ignoriere alles, was ich für unwichtig und vom wesentlichen ablenkend halte.
Der Unterschied von fis und ges und seine Relevanz im Zusammenhang ist mir bekannt (wie ich bereits erwähnte), aber für Tasteninstrumente, die ihn nicht wiedergeben können, benötige ich ihn nicht.

Den Unterschied hören die meisten Musiker nicht absolut heraus, sondern als relative Bezugsetzung.

Es ist für mich klar nachvollviehbar, wenn McCoy sagt, das Impromptu klingt in Ges-Dur besser als in G-Dur.

Hier handelt es sich vielleicht um eine Mischung aus absolutem und relativem Gehör.
Absolut, weil ja in beiden Versionen die Intervalle zwischen den Tönen identisch sind.
Trotzdem haben sicher viele Musiker das Gefühl, daß die Original-Version in Ges-Dur besser klingt.
Im Original lag diese Version wegen der alten A-Norm von 435 Hertz ja noch ein paar Cent tiefer.

Gruß
iofilter
 
Die Begründung, überhaupt ein neues Notensystem zu entwerfen, liegt im Bemühen, einen besseren Zugang zum neuen Instrument zu bekommen.
Ich hatte das schon beim Einüben klassischer Stücke auf dem Bajan gemacht und dort festgestellt, daß es für mich einfacher war, zuerst die herkömmlichen Klaviernoten in die Position umzurechnen, an der sie auf dem Bajan gespielt werden und sie dann auf kariertem Papier so darzustellen, daß die Lage auf den Karos unmittelbar die Knopflage auf dem Bajan beschreibt.
So war das Üben für mich leichter.
Jetzt mit dem 6+6-Akkordeon bin ich wieder am Experimentieren und sagte bereits, daß das noch nicht fertig ist und nicht die oberste Priorität meines Weges hat.
Deine Beweggründe, nach einem neuen Notationssystem zu suchen verstehe ich und habe auch kein Problem damit. Auch ich habe schon Hilfs- und Sondernotationen erdacht, wenn es darum ging, in ungewöhnlichen Leiterstrukturen melodische Wege besser sichtbar zu machen. Aber das steht hier nicht zur Debatte. Das ist ja akzeptiert.
Ich wollte eigentlich den Grund dafür wissen, warum Du es so und nicht anders machst. Ich frage mal anders. Warum bezeichnest Du eine Fläche als Notenschlüssel? Ein Notenschlüssel ist meines Erachtens dafür da, die Liniatur zu entschlüssen. Die Fläche sagt nichts aus. Zumindest kann ich ihre Aussage nicht erkennen. Deine Notenziffer ist auch kein Notenschlüssel. Man könnte sie auch als Transpositionszahl bezeichnen.
Aber wie gesagt, ich wollte (!) es wissen. Jetzt ist es mir nicht mehr wichtig. In dieser Diskussion sind schon so viele Fragen nicht beantwortet worden, dass ich irgendwie resigniert habe.

Wozu brauchst Du Vorzeichen?
Aus der (Dur- oder moll-)Tonart herausfallende Töne, die im herkömmlichen System mit Auflösungszeichen oder Extrakreuz bzw. b bezeichnet werden, sind in meinem System zu erkennen daran, daß sie im grauen Bereich zwischen und im weißen Bereich auf den Notenlinien liegen.
Ansonsten gilt:
"Ob uns Kreuze vorne schmücken oder Kreuze hinten drücken, das tut, das tut nichts dazu." (Das Bürgerlied)
Das Bürgerliedzitat ignoriere ich jetzt mal :gruebel:.
Die aus dem Zusammenhang heraus gerissene Frage macht so keinen Sinn.
Wenn Du allein im stillen Kämmerlein musizierst, ist es völlig legitim, dir ein System zurecht zu legen, mit dem Du Dich besonders gut orientieren kannst. Deine Griffschrift hat im Umgang mit dem 6x6-System gewiss einige Vorteile. Nur wenn man mit anders strukturierten Instrumenten musiziert, verkehren sich diese ins Gegenteil.

Es ist für mich klar nachvollviehbar, wenn McCoy sagt, das Impromptu klingt in Ges-Dur besser als in G-Dur.
Hier handelt es sich vielleicht um eine Mischung aus absolutem und relativem Gehör.
Absolut, weil ja in beiden Versionen die Intervalle zwischen den Tönen identisch sind.
Trotzdem haben sicher viele Musiker das Gefühl, daß die Original-Version in Ges-Dur besser klingt.
Im Original lag diese Version wegen der alten A-Norm von 435 Hertz ja noch ein paar Cent tiefer.

???
Um Intervalle erkennen zu können reicht das relative Gehör völlig aus.
Die Menschen, die ein absolutes Gehör besitzen, erkennen aufgrund ihrer Fähigkeit, welche Tonhöhe sie hören.
Die Diskussion darum, ob ein Musikstück in der einen Tonart besser klingt, als die andere hat mE weder mit dem absoluten noch mit dem relativen Gehör zu tun.
Aber diese Thematik ist nun dermaßen oT, dass ich mich darauf hier nicht einlasse.

Gruß
Lisa
 
"...Es ist für mich klar nachvollviehbar, wenn McCoy sagt, das Impromptu klingt in Ges-Dur besser als in G-Dur.
Hier handelt es sich vielleicht um eine Mischung aus absolutem und relativem Gehör. .."
???

Nur um dies noch mal klarer zu formulieren:

Hier sind zwei geschlossene Systeme: Das eine in Ges-Dur, das andere in G.
Ich denke, viele Musiker, nicht nur solche mit absolutem Gehör, werden die Ges-Dur-Version lieber mögen.
Aber diese Unterscheidung ist weniger selbstverständlich,
als die, die McCoy als Beispiel anführte:
Nämlich ein falsches Ges im D-Dur-Akkord herauszuhören,
dort wo ein Fis hin gehört.

Ansonsten bin auch ich der Meinung, wir sollten diese Diskussion lieber beenden.

Gruß
iofilter
 
Sorry, Du hast mich falsch zitiert. Die Aussage stammt nicht von mir, sondern von Dir.
 

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