Alternative zu herkömmlichen Tasten

  • Ersteller markus85
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Hi Iofilter
Vielen Dank.
Leider hängt irgendetwas.
Bei mir kommt kein Ton an.

Gruß
Lisa

EDIT
PC neu gestartet - Jetzt geht's. :)
Ist lustig!
Probier ich heute Abend weiter aus.

Gruß
Lisa
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Lisa,
Schön, daß Dich dieses AXis-Layout interessiert.
Bisitzst Du auch ein echtes AXiS?
Ein Konzertpianist kanzelte mich überheblich mit der Bemerkung ab,
das sei ja nur Elektronik und kein echtes akustisches Instrument.
Daraufhin hatte ich gleich realistische Ideen, wie man dieses AXiS-Layout auch zu einer echten, mit Saiten oder Stimmzungen verbundenen "Zauberharfe" machen könnte.
Da ich aber mit meiner eigenen "Zauberflöte" (dem noch sehr selten gebauten 6+6-Akkordeon) genügend beschäftigt bin, werde ich trotz der großartigen Eigenschaften des AXiS nicht viel Energie in diese Ideen investieren.
Ich freue mich aber über jeden, der die "Deutungshoheit" über die Musik nicht vom herkömmlichen Klavier abhängig macht, so wie es die Musikhochschulen machen, bloß weil die großen Komponisten (BAch, Mozart, Beethoven etc) nichts anderes kannten.

Gruß
iofilter
 
Ein echtes AXiS befindet sich (noch) nicht in meiner Instrumentensammlung. Ich bin sehr experimentierfreudig und bin gegenüber elektr(on)ischen Instrumenten in keiner Weise voreingenommen. Da aber irgendwann der Platz "voll" ist, muß ich mir gut überlegen, mit was ich die letzten freien Ecken fülle. ;) Ein AXiS wird es wohl eher nicht.
Elektrische Instrumente haben dieselbe Daseinsberechtigung wie akustische. Jede Art von Instrument hat seine Besonderheiten, Vorteile und Nachteile. Mit einem "echten" (was ist eigentlich "echt"?) also sagen wir besser: mit einem akustischen Klavier/Flügel hätte ich keine Möglichkeit, aus Spielstücken für Blockflöte und Klavier Orchesterminaturen zu zaubern und per Clavinova-Sequenzer einzuspielen. Außerdem genieße ich die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Klängen zu wechseln. Ich hab einfach keinen Platz mir neben Klavier, Keyboard und Harmonium auch noch Cembalo und Spinett hinzustellen. Und wenn ich mir einen PC zusammenspare, der mir die schönsten Orgeln der Welt ins Musikzimmer holt und ich dadurch die Chance bekommen kann, virtuell auf diesen Orgeln zu spielen, dann kann mir kein "xxx" daran die Freude verderben. Herablassende "Nur-Akustiker" sind für solche Themen einfach die falschen Gesprächspartner. Natürlich haben akustische Instrumente ihre ganz eigenen Qualitäten. Darunter auch solche, die elektrische Instrumente nie haben werden und durch die das Musizieren auf den (guten) akustischen Instrumenten ein besonderer Genuss ist. Ja und? Was hat man davon, wenn der Steinway finanziell nicht realisierbar und das akustische Klavier im Mietshaus die Nachbarn stört. Auch elektrische haben Qualitäten, die akustische nie haben werden. Sachliche Gegenüberstellungen auf Augenhöhe sind gut und wichtig, von mir aus auch Abgrenzungen. Jeder mag daraus für sich seine persönlichen Schlüsse ziehen. Alles andere, insbesondere negative Voreingenommenheit ... abhaken. ;)

Gruß
Lisa
 
Ich habe vor einigen Jahren sogar mal in einer Sendung für zeitgenössische "klassische" Musik in BR-Alpha die Darbietung einer Komposition auf ein oder zwei Digitalpianos gesehen. Die Instrumente wurden per Computer angesteuert und waren auf eine Notenskala eingestellt, deren Intervalle deutlich unterhalb dem eines Halbtons lagen. Dadurch wurden dem eigentlich "stinknormalen" und ansonsten unbearbeiteten Klavierklang Nuancen entlockt, die stellenweise an einen Ringmodulator oder FM-Synthese erinnerten.

Man muss also nicht immer nach alternativen Eingabemedien suchen (um jetzt wieder den Bogen zurück zum Hauptthema dieses Threads zu schlagen), oft reicht es schon aus, eine normale Keyboard-Tastatur mit Viertelton-Skala oder sogar noch geringeren Intervallen zwischen zwei Tasten zu betreiben, um klangliches und musikalisches Neuland zu beschreiten.
 
Man muss also nicht immer nach alternativen Eingabemedien suchen (um jetzt wieder den Bogen zurück zum Hauptthema dieses Threads zu schlagen), oft reicht es schon aus, eine normale Keyboard-Tastatur mit Viertelton-Skala oder sogar noch geringeren Intervallen zwischen zwei Tasten zu betreiben, um klangliches und musikalisches Neuland zu beschreiten.
Man muß nicht suchen. Wenn aber das traditionelle Eingabemedium Klavier offensichtliche Schwächen hat, die andere bereits gefundene Medien nicht haben, dann sollte man diesen im Interesse des besseren Musizierens auch benutzen.
Ich bin ein Anhänger harmonischer Musik auf der Grundlage der 12 "normalen" Töne. Wenn ich doch mal "Vierteltöne" brauche, kann ich diese auch durch gleichzeitiges oder schnell "trällerndes" Spiel zweier benachbarter Halbtöne erzeugen.
Ich finde, das Wichtigste ist, daß man die Musik, die man im Kopf und im Gefühl hat, möglichst spontan und unverkrampft spielen kann, nicht von Spielfehlern verfälscht, die z.B. daher kommen können, daß auf dem Klavier in D-Dur alles anders gespielt werden muß als in C-Dur.

- - - Aktualisiert - - -

...Ich hab einfach keinen Platz mir neben Klavier, Keyboard und Harmonium auch noch Cembalo und Spinett hinzustellen. ;)...
Diese Instrumente besitzen aber ja auch alle die herkömmliche Klaviatur, im Unterschied zum AXiS, zum Knopf-Akkordeon und zum 6+6-Akkordeon.
Das Interessante an diesen Instrumenten ist, daß die Finger damit lernen, nach anderen Regeln zu "tanzen".
Ich habe schon beim Knopf-Akkordeon-Spiel erfahren, daß meine Finger nicht mehr so "festgefahren" waren wie zuvor.
Anfangs ist das ein Rüchschritt, aber auf lange Sicht ist das gut.
Neue Klänge durch andere Instrumente (Spinett,Cembalo) sind zwar auch sehr verführerisch, aber ein anderes Thema.
Unabhängig von den schönen Klängen ist Musik ja auch Spracherweiterung:
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Susanne, das Essen ist fertig (c,g,e, c,g,e, e,e,e) ist ein anderer Satz als die gleichen Worte mit den Tönen (e,f,d, e,f,f, d,d,d)

Wir können solche Sätze unmittelbar so sprechen und singen, wie wir sie fühlen und der Adressat liest auch die Melodie-Botschaft "zwischen den Zeilen."
Wäre schön, wenn wir sie ebenso spontan spielen könnten.
Das zu lernen, dabei könnten auch meine Applets helfen, wenn Institutionen wie Schule und Industrie sie mal benutzen und fördern würden.
Die fördern aber nur den kompositorischen Ausdruck auf der Klaviertastatur.

Ja, ja. Das Leben ist hart und ungerecht.
"Mein lieber Gott, in deiner Welt da bräucht ich wirklich Schmerzensgeld!"
"Mein Mensch, dein Wunsch geht mir zu Herzen. Geld hab ich keins, doch du kriegst Schmerzen!"
(Robert Gernhardt)

Gruß iofilter
 
Hi iofilter

Ich fürchte, bei der Beantwortung Deines letzten Posts muß ich einen weiten gedanklichen Bogen schlagen. Ich hoffe, das wird nun nicht zu sehr offtopic.
... Wenn aber das traditionelle Eingabemedium Klavier offensichtliche Schwächen hat, die andere bereits gefundene Medien nicht haben, dann sollte man diesen im Interesse des besseren Musizierens auch benutzen. ...
Die Frage ist, ob der von Dir so hervorgehobene Vorteil an anderer Stelle nicht gewaltige Nachteile mit sich bringt. Außerdem: Welches Instrument man lernen möchte oder lehrt, ist doch jedem frei gestellt. Du kannst nicht einfach von einem Pianisten, Organisten etc. erwarten, dass er fortan eine AXiS-Tastatur verwendet, nur weil sie Deiner Meinung nach ein bessereres Musizieren ermöglicht. Ich bin davon z.B. ganz und gar nicht überzeugt. Für mich ist das eine interessante Spielerei. Was ich gar nicht mal negativ finde. Doch mehr kann ich darin bislang nicht erkennen. Durchsetzen kann sich das System nur, wenn es jemand nicht nur überzeugend beherrscht sondern auch andere davon überzeugt werden können, wie gut und leicht es zu spielen ist. Die mehr oder weniger große begeisterte Anhängerschaft wird aber nicht erreichen, dass nun an allen Tasteninstrumenten Axis-Tastaturen eingebaut werden.
Wenn ich ein fremdes Instrument ausprobiere, versuche ich als erstes die Anordnung der Töne zu verstehen. Von dunkel nach hell angeordnete Töne stellt meines Erachtens die natürlichste Reihung dar. Sie ist ohne Kenntnis der Intervallehre durchschaubar und spontan bespielbar. Diesen spontanen Zugang sehe ich auf der AXis-Tastatur nicht.
In der Klaviertastatur sind dagegen zwei verschiedene traditionell verwurzelte Tonleitersysteme intuitiv auffindbar: diatonische (weiße Tasten) und pentatonische Leiter (schwarze Tasten). Durch symmetrischen Wechsel zwischen weißen und schwarzen Tasten ergibt sich obendrein die Ganztonleiter. Mit der diatonischen Leiter lassen sich 7 verschiedene Modi spielen. Einfache diatonische oder pentatonische Melodien lassen sich auf der Tastatur ohne Kenntnis des Leitersystems spontan finden und spielen. Auf der AXis-Tastatur habe ich damit erhebliche Schwierigkeiten.

Ich finde, das Wichtigste ist, daß man die Musik, die man im Kopf und im Gefühl hat, möglichst spontan und unverkrampft spielen kann, nicht von Spielfehlern verfälscht, die z.B. daher kommen können, daß auf dem Klavier in D-Dur alles anders gespielt werden muß als in C-Dur.

Die Frage ist, woher solche Spielfehler kommen. Letztendlich wird man bei der Analyse vermutlich drauf kommen, dass alles nur eine Frage von Gewohnheiten, Übung und Wissen um den Tonraum ist.

Das Interessante an diesen Instrumenten ist, daß die Finger damit lernen, nach anderen Regeln zu "tanzen".
Ich habe schon beim Knopf-Akkordeon-Spiel erfahren, daß meine Finger nicht mehr so "festgefahren" waren wie zuvor.
Anfangs ist das ein Rüchschritt, aber auf lange Sicht ist das gut.

Nach anderen Regeln "tanzen" lernen die Finger auch beim Transponieren. :rolleyes:

Ich denke man muß unterscheiden, ob es darum geht,
1. eine mit den Händen noch nicht geübte Melodie, die einem spontan einfällt, auf dem Instrument zu finden oder
2. ob es darum geht, eine eingeübte Musik zu transponieren.
Zu Punkt 1 habe ich ja bereits oben festgestellt, daß ich von dunkel nach hell gereihte Tonsysteme besser zugänglich finde.
Zu Punkt 2
Eine Musik, die im Kopf und (!) in den Fingern abgespeichert ist, von einer Tonart in eine andere zu transponieren, verlangt auf der herkömmlichen Tastatur viel Übung, Erfahrung, Wissen und Flexibilität (!). Dadurch, dass die Klaviertastatur in zwei Ebenen angeordnet ist, sind die Bewegungsabläufe in jeder Tonart anders. Das erschwert das Transponieren. Die immer wieder neuen Bewegungsabläufe bewirken allerdings meines Erachtens das Gegenteil von "festfahren". Trainiert wird das Spiel in verschiedenen Tonarten mit speziellen Etüden. Das ist grundlegendes "Handwerkszeug" für angehende Pianisten.
Dass sich ein eingeübter Bewegungsablauf auf einer AXis-Tastatur wesentlich leichter in verschiedene Tonlagen verschieben lässt, kann ich mir gut vorstellen, da die Tastatur flach angeordnet ist und das Transponieren nicht nur in Gedanken sondern auch in den Fingern einfach nur eine Parallellverschiebung ist. Der Bewegungsablauf bleibt in jeder Tonart gleich. Das könnte auf Dauer allerdings schon zu einem gewissen (wenn auch nützlichen) "Festfahren" führen. Und wenn ein Kind ein pfiffiges Stück auf einem AXis eingepaukt hat und dann durch Parallellverschiebung immer wieder in anderen Tonarten spielen kann, ist letzteres keine besondere Leistung. Im Gegenteil. Dieser Schüler bleibt auf einem geringeren Niveau stehen, während der Schüler auf der herkömmlichen Tastatur noch viele Schritte weiter geht.
Da ich beim Erlernen eines Musikstücks die neue Tonanordnung eher als hinderlich empfinde, erhebt sich für mich die Frage, wie wichtig es für mich ist, Stücke ad hoc transponieren zu können. Auf einem E-Piano kann ich das notfalls einfach mit Hilfe des Transposers erledigen. Das ist der Vorteil eines elektrischen Instruments. ;) Auf der herkömmlichen Tastatur muß ich für jede Tonart ein spezivisches Muster erlernen. Die häufiger gespielten Tonarten "laufen" schon bald deutlich leichter als die seltener gespielten. Auf dem AXis muß zuerst mal ein völlig anderes Tonraummuster erlernt werden, bevor man in den Genuss der "Transpositionserleichterung" kommt.

Ganz gleich, wie ich es betrachte, ich finde es sinnvoller auf der herkömmlichen Tastatur spielen zu lernen. Der wichtigste Grund ist für mich, dass die Anordnung der Tasten auf zwei Ebenen das Erkennen wichtiger Leiterstrukturen und somit auch die Orientierung im Tonraum erleichtert. Außerdem: Die "Rhythmik der Tasten", die sich aus der Position der Halbtonschritte in der diatonischen Skala ergibt, läßt sich erfühlen, so dass man ohne visuelle Hilfen ertasten kann, wo man sich im Tonraum befindet oder welchen Akkord man gerade greift.

Zusätzliche Flexibilität und Vielseitigkeit kann man dadurch erarbeiten, dass man sich mit weiteren Instrumententypen beschäftig, auf denen man unterschiedliche Tonraumanordnungen kennenlernen kann. Kontrastprogramme bieten Blasinstrumente wie Blockflöte und Mundharmonika, Griffbretter mit und ohne Bünde, sowie griffbrettlose Zithern und Harfen. Darauf im Detail einzugehen, ist hier der falsche Ort. Ich will damit nur ausdrücken, dass es eine Reihe Möglichkeiten gibt, seinen musikalischen Horizont zu erweitern. Die Möglichkeiten sind derart umfangreich, dass man sich davon im Normalfall nur einen kleinen Bruchteil erobern kann. Um so spannender finde ich es, dass es so ein Universalsystem wie die Klaviatur gibt, die einem den Zugang zu ganz unterschiedlich klingenden Instrumenten ermöglicht (Spinett, Chembalo, Celesta, Klavier, Orgel und diverse Varianten). Und nicht nur das. Auch die Mallet-Instrumente wie Marimbaphon, Vibraphon und Glockenspiel sind nach dem Vorbild der Klaviatur angeordnet. Aus genau diesem Grunde finde ich es erstrebenswert(er), das Tastenspiel in der herkömmlichen Form zu erlernen.

Unabhängig von den schönen Klängen ist Musik ja auch Spracherweiterung:
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Susanne, das Essen ist fertig (c,g,e, c,g,e, e,e,e) ist ein anderer Satz als die gleichen Worte mit den Tönen (e,f,d, e,f,f, d,d,d)

Wir können solche Sätze unmittelbar so sprechen und singen, wie wir sie fühlen und der Adressat liest auch die Melodie-Botschaft "zwischen den Zeilen."
Wäre schön, wenn wir sie ebenso spontan spielen könnten..

Ich würde so spielen:
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Wo ist das Problem? Wer darin geübt ist und gelernt hat Sprachmelodien zu erkennen, wird keine Probleme haben, solche Melodien auf einem vertrauten Instrument umzusetzen. Die Tastatur ist diesbezüglich besonders leicht zugänglich. Auf der AXis-Tastatur habe ich damit allerdings so meine Schwierigkeiten, und das nicht nur weil dafür völlig neue Bewegungsmuster notwendig sind. Auf der normalen Tastatur sehe ich an der Ausdehnung oder Weite der Bewegung, ob die "Drehsprünge" (1* in einem Dur- oder moll-Dreiklang gespielt werden oder in einem verminderten oder übermäßigen Dreiklang, oder ob sie zu einer "Sprungwelle" (1* zusammengeschoben werden, die innerhalb einer kleinen oder großen Terz gespielt wird. Sobald einem diese und andere Möglichkeiten klar geworden sind, kommt es darauf an, die richtige Sprachmelodie heraus zu hören. Das lässt sich mit der normalen Klaviertastatur so gut machen und anschaulich erklären, dass diese häufig als "Modell" herhalten muss, wenn sich Schüler, die auf Instrumenten mit weniger anschaulichem Zugang spielen, mit Harmonielehre beschäftigen.
Auf der AXis-Tastatur muß man erst einmal lernen, welches Intervall in welcher Richtung zu finden ist. Und wie zeige ich auf einer AXis-Tastatur warum der Schritt (!) zur Seite (je nach Tastaturlayout) ein großer Terzsprung (!), der Schritt auf der nach rechts geneigten Diagonale ein Quintsprung und der Schritt auf der nach links geneigten Diagonale ein kleiner Terzsprung ist? Diese Sprünge muss ein Schüler erst einmal hören und verstehen lernen. Und dazu nehme ich dann ein Instrument zur Hilfe, auf dem man das sieht! Im Gegensatz dazu sind dann die Tonleiterschritte (Ganztonschritt / Halbtonschritt) auf dem AXis irgendwelche Sprünge. Hmmm - - - Wie erklärst Du das Deinen Schülern?

Bei allem, was ich hier schreibe, gehe ich stets von den Eindrücken aus, die sich durch das Spiel auf einer PC-Tastatur / "Schreibmaschine" ergeben. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass sich meine Meinung beim Testen eines echten AXis ändern würde.

Gruß
Lisa (neugierig auf Deine Antwort)

(*1 "Drehsprung" und "Sprungwelle" sind Begriffe, die in der von Karl Foltz entwickelten "Funktionssprache" melodische Abläufe bezeichnen.
 
Liebe Lisa,
Vielen Dank zuerst für Deine ausführliche Antwort, die viele interessante Anregungen enthält.
Aber das ist eine solche Menge, daß ich erstmal versuchen will, allgemein darauf zu antworten, bevor ich speziell auf die einzelnen Punkte antworte.

1.Das AXiS-Layout ist auch für mich nur eine zusätzliche Alternative zum Klavier, nicht der Ausgangspunkt und Kern meiner Position.
Der Kern liegt in einem Akkordeon-Erlebnis und führte mich zum 6+6-Akkordeon.

Du sagtest zwar, Akkordeon sei nicht Deine Welt.
Vielleicht liegt das aber ja nur an der Assoziation mit primitiver Volks-Schunkel-Musik.
"Rocken" heißt aber ja auch auf Deutsch z.T. sowas wie Schunkeln.

Außerdem kann man fast jede Musik und jeden Rhythmus auf dem Akkordeon spielen.
Und wenn man Synthesizer-Klänge dahinter legt, erweitern sich die Möglich keiten noch einmal.
Einmal sah ich einen Straßenmusiker auf dem Akkordeon sehr schön orientalische Musik spielen.
Klassik geht sowieso.
Ich warte noch auf den ersten, der es schafft, Beethovens Pathetique vollwertig daruaf zu spielen.
Hier ist z.B. Vivaldi's Winter:
http://www.youtube.com/watch?v=GGVx6rhDZ5c&feature=related
Mehr Klassik-Beispiele findest Du hier:
http://www.gerd-r-hamann.de/ChromaKlav/LinkListe.html


Mein Akkordeonspiel-Erlebnis begann auch erst im fortgeschrittenen Alter von 51 vor jetzt gut 6 Jahren.
Ich hatte erstens viel Glück mit dem Klang des auf dem Flohmarkt für 280 Euro gekauften italienischen Piano-Akkordeons.
(Der polnische Verkäufer hat eine einzige Enkeltochter, die inzwischen zum Klavier- und Musikstar in Polen heranreift und die damals mit 7 sowas gespielt hat:
http://www.youtube.com/watch?v=g-D7pvQGnz
)
Dieses erste Akkordeon bescherte mir durch die schnelle Belohnung mit schönen Klängen Freude.
(Es klang viel besser als die mit 900.- billigsten Hohner im Geschäft)
Doch die Bässe sind ja ganz anders, und zugleich viel systematischer als beim Klavier.
(Übrigens ein bißchen ähnlich dem AXiS)
Dann kam ich mit diesen Bässen zu grundlegenden "Riffs" aus Bassmelodie-Linie und eingestreuten Akkorden, während ich rechts die Melodie spielte.
Anfangs ging das gut, zunächst in C-Dur und dann weiter zu F, G, Es etc.
Und die gewohnte Klaviertasten-Orientierung half wirklich.
Aber je komplizierter die Musik wurde, umso mehr kam ich ins Zweifeln, ob ich es in meinem Leben noch schaffen kann, neben derm neuen Bass-Fingersatz
auch noch die 12 gewohnten Klavier-Fingersätze sicher zu beherrschen.

Dann kam die Idee, wenn die Melodie-Tasten rechts gleichmäßig angeordnet wären, also 6 Töne auf der unteren und 6 auf der oberen, und wenn sie alle
gleich groß wären, dann hat man ja rechts auch in jeder Tonart den gleichen Fingersatz, bzw. nur zwei verschiedene, je nachdem, ob sich der Grundton
auf der oberen oder unteren Reihe befindet.
Das ist auch eine Tastenanordnung auf 2 Ebenen, wie beim Klavier.

Letztlich geht es beim Musizieren ja auch darum, das Tempo bis zu sehr schnell variieren zu können, und das schien mir leichter erreichbar zu sein mit
diesem 6+6-System, weil ja - wie gesagt - der Bass synchron gespielt wird.
Die Harmonielehre "katalogisiert" in jeder Tonart gleichbleibende Kombinationen von Melodie und Begleitung.
Man kann Klassen dieser Kombinationen zufassenfassen und findet zu vielen Kombinationen einen Haufen Lieder, manche sehr populäre.
Man kann diesen Kombinationesklassen wahrscheinlich auch Gefühlsklassen zuordnen.

Die Idee ließ mich nicht los und ich kam darauf, dieses 6+6-Akkordeon-Tastenlayout auf die PC-Tastatur zu legen, so daß jeder das selbst probieren
kann. Es macht auf dem Mac mehr Spaß als auf Windows, weil die Tasten schneller ansprechen.
Das ist zwar nur ein sehr schwacher Abglanz im Verleich zur Erfahrung mit einem echten, wohlklingenden Akkordeon (Idealklang wäre für mich
wahrscheinlich Celli links und Geigen rechts), aber immerhin kann jeder das mit der Tastatur eingeübte sofort auf ein echtes Akkordeon übertragen.

Jetzt hab ich seit 8 Monaten endlich ein gutes echtes 6+6-Akkordeon und kämpfe gerade hauptsächlich gegen die Schwäche, die Du in Deinen Einwänden
voraussagst:
Die Finger wissen manchmal nicht, wo sie sind, weil im Gegensatz zur unregelmäßigen Klaviertastatur die EF- und HC-Lücken fehlen.
Aber ich habe C,Es,Fis und A als geriffelte Tasten, so daß es wohl nur eine Trainingsfrage ist, wann meine Finger sensibel genug sind und mein Gehirn
optimal programmiert ist, um das Riffel-Gefühl in die genaue Lage zu übersetzen und dadurch kontrollierter, bewußter zu spielen.
Die geriffelten Tasten entsprechen den Tönen einer der drei gebräuchlichen Knopfakkordeon-Reihen, so daß auch Spieler, die von dort her kommen, sich
leichter zurechtfinden.
Mal sehen, wie das weitergeht, bis ich überzeugend darauf spielen kann.
Ich glaube weiterhin daran, daß dies ein System der Zukunft ist.

Der amerikanische Komponist Robert Jourdain schreibt in seinem Buch "Das wohltemperierte Gehirn", Melodie und Begleitung sind wie zwei Dimensionen bei
einem Musikstück. Das eine gibt die Höhe, das andere die Tiefe.
Anstelle eines Akkordeon-Basses könnte man auch mit links die Bässe mit AXiS und mit rechts die Melodie mit 6+6 spielen.
Aber das ist erst recht Zukunftsmusik.

Nach diesen allgemeinen Ausführungen komm ich doch noch zu ein paar konkreten Antworten auf Deine Einwände, obwohl ich aus Zeitgründen noch nicht alle
beantworten kann:

Du schreibst, es sei jedem freigestellt, auf welchem System er spielen möchte.
Das stimmt aber nicht.
Von den 32 Lehrbeauftragten der Musikhochschule Hamburg für Tasteninstrumente unterrichten genau 32 auf Klaviertasten.
Auch an der Schule gibt es im Musikunterricht nur die Klaviertastatur.
Und als Akkordeon wird hier fast nur Piano-Akkordeon und ein bißchen Knopfakkordeon angeboten.

Es stimmt, daß man von Pianisten nicht erwarten kann, daß sie umlernen.
Das ist auch nicht nötig.
Aber Pianisten sollten lernen, die Harmonie-Gesetze von ihrer Klaviertasten-Anordnung zu trennen und akzeptieren, daß es andere. ebenso logische
Tastenanordnungen gibt.
Darum habe ich AXiS, Knopfakkordeon und das neue 6+6-Akkordeon einmal dem Klavier gegenübergestellt.

Vielleicht kann man Verhältnis des neuen 6+6- zum Klavier-System vergleichen mit dem Verhältnis
einer gleichmäßig ansteigenden Geraden-Funktion in einem XY-Koordinatensystem (=6+6)
und einer exponential ansteigenden Funktionskurve, oder vielleicht besser noch einer wellenförmigen (=Klavier).

In der Klaviertastatur sind zwei verschiedene traditionell verwurzelte Tonleitersysteme intuitiv auffindbar: diatonische (weiße Tasten) und pentatonische Leiter (schwarze Tasten). Durch symmetrischen Wechsel zwischen weißen und schwarzen Tasten ergibt sich obendrein die Ganztonleiter. Mit der diatonischen Leiter lassen sich 7 verschiedene Modi spielen. Einfache diatonische oder pentatonische Melodien lassen sich auf der Tastatur ohne Kenntnis des Leitersystems spontan finden und spielen.
Das stimmt und es ist die Fortführung dessen, was ich hier
http://www.gerd-r-hamann.de/ChromaKlav/Unwucht.html
im ersten Absatz gesagt habe.
Aber auf den gegenübergestellten Systemen kann man nicht nur eine, sondern alle pentatonischen und diatonischen Melodien und Tonleitern auf dem einmal trainierten Fingersatz spielen. Das hat Vor- und Nachteile.
Ist vielleicht ähnlich wie immer im Leben: Eine oder Alle, hierarchisch oder gleichgestellt. Ein zentraler Widerspruch.

Aber ein Vorteil von 6+6 gegenüber dem Klavier bleibt bestehen:
Obwohl es seit grauer Computer-Vorzeit die Klaviertastatur auf der PC-Tastatur zu spielen gibt, funktioniert das hier nicht wirklich.
6+6 funktioniert hier aber.
Und das hätte jedes Kind zur Verfügung, im Gegensatz zum Klavier mit Unterricht.

So, das reicht erstmal, denn wir wollen ja nicht nur "offtopic" sein, sondern auch spielen, oder?

Gruß
iofilter
 
Hallo Iofilter


..
Du sagtest zwar, Akkordeon sei nicht Deine Welt.
Vielleicht liegt das aber ja nur an der Assoziation mit primitiver Volks-Schunkel-Musik.
"Rocken" heißt aber ja auch auf Deutsch z.T. sowas wie Schunkeln.

Nein, großes Mißverständnis!
Ich finde den Klang von Akkordeon, Musette, Konzertina, Bandoneon und wie die verschiedenen Formen dieser Instrumentenfamilie noch so heißen sogar sehr schön. Die damit assoziierte Musik ist sehr vielfältig. Das Instrument gehört schließlich nicht nur zu Alpenländischer Musik, sondern auch zum Sound Kölner Bands, dem argentinischen Tango und französischer Chansons! :)
Der Hinweis war rein spieltechnisch gemeint, wegen der Koordination von Tastenspiel, Bassknöpfe drücken und Blasebalg betätigen. Ich hab ein kleines, altes Instrument (Speicherfund einer ehemaligen Nachbarin) in meiner Sammlung, an dem ich mich mal versuchte. Es war mir aber zu zeitaufwändig damit weiter zu machen, bis ich damit Musik nach meinen Vorstellungen hätte spielen können. So wird es halt nur zu Demonstrationszwecken hergenommen.

Gerade habe ich beim Durchblättern meines Instrumentenlexikons das Bild einer Handharmonika aus Böhmen betrachtet, die auf der rechten Seite mit 6 Knopf-Reihen bestückt ist. Das hat optisch ja sehr viel Ähnlichkeit mit einer AXiS-Tastatur. Nach Betrachtung dieser Viedeos http://www.youtube.com/watch?v=hcxV_4Qu6IY und http://www.youtube.com/watch?v=em37PeLYd6s kann ich Dein Anliegen etwas besser verstehen, glaube aber nach wie vor nicht, dass sich das auf Klavier, Orgel, Marimba und ähnlichen Instrumenten übertragen lässt. Überhaupt scheint es diverse Varianten der Knopfanordnungen zu geben.
- Grifftabellen für Bandoneon
- Grifftabellen für Handharmonika
- Grifftabellen für Konzertina
Wie soll man daraus auf Anhieb schlau werden? :rolleyes:

... Jetzt hab ich seit 8 Monaten endlich ein gutes echtes 6+6-Akkordeon und kämpfe gerade hauptsächlich gegen die Schwäche, die Du in Deinen Einwänden
voraussagst:
Die Finger wissen manchmal nicht, wo sie sind, weil im Gegensatz zur unregelmäßigen Klaviertastatur die EF- und HC-Lücken fehlen.
Aber ich habe C,Es,Fis und A als geriffelte Tasten, so daß es wohl nur eine Trainingsfrage ist, wann meine Finger sensibel genug sind und mein Gehirn
optimal programmiert ist, um das Riffel-Gefühl in die genaue Lage zu übersetzen und dadurch kontrollierter, bewußter zu spielen.
Die geriffelten Tasten entsprechen den Tönen einer der drei gebräuchlichen Knopfakkordeon-Reihen, so daß auch Spieler, die von dort her kommen, sich
leichter zurechtfinden.
Mal sehen, wie das weitergeht, bis ich überzeugend darauf spielen kann.
Ich glaube weiterhin daran, daß dies ein System der Zukunft ist.

Das sei Dir unbenommen. Ich kenne den Aufbau der 6x6 Handharmonika-Tastatur nicht und es ist mir jetzt zu mühsam, Vergleiche zur AXiS-Tatatur anzustellen, da ich das Instrument eh nicht spiele. Daher kann ich nicht beurteilen, ob für Knopf-Akkordeons Änderungen der Tastenanordnung notwendig oder sinnvoll sein könnten. Wie bereits geschrieben: Es gibt ohnehin so einige Varianten von Knopftastaturen, die nicht zuletzt auch mit dem Tonumfang der Instrumente zusammenhängen.

Interessant ist doch, dass sich das Tasten-Akkordeon trotz des Deiner Meinung nach besseren Knopf-Tasten-Systems ebenfalls am Markt behaupten kann. Ich habe keine Ahnung, welches der beiden stärker vertreten ist. Ich kann nur aus meiner Sicht sagen: wenn ich überhaupt einen Versuch mit 'ner "Quetsch" starten würde, dann würde ich wohl eher zum Tasten-Akkordeon greifen, weil ich auf der Tastatur intuitiv spielen kann. Aus demselben Grund werden es wohl auch andere tun.


... Du schreibst, es sei jedem freigestellt, auf welchem System er spielen möchte.
Das stimmt aber nicht.
Von den 32 Lehrbeauftragten der Musikhochschule Hamburg für Tasteninstrumente unterrichten genau 32 auf Klaviertasten.
Auch an der Schule gibt es im Musikunterricht nur die Klaviertastatur.
Und als Akkordeon wird hier fast nur Piano-Akkordeon und ein bißchen Knopfakkordeon angeboten. ...

Wieso stimmt das nicht?
Wie überall bestimmt Angebot und Nachfrage das Geschäft! Niemand wird gezwungen Klavier oder Orgel zu lernen.
Was erwartest Du von einer Musikhochschule für Tasteninstrumente?
Ist doch logisch, dass die hauptsächlich auf Tasten unterrichten und nicht auf Knöpfen. Schließlich gibt es viele verschiedene Tasteninstrumente aber nur eine offensichtlich wenig gefragte Sparte von Handharmonika, Konzertina und Bandoneon. Wäre das Bandoneon bei uns so populär wie in Argentinien, würde es sicherlich auch mehr Lehrer/Unterrichtsangebote dafür geben.

Es muss doch einen Grund haben, dass sich die normale Tastatur immer wieder auch als optische Hilfe "durchsetzt".
Beispiel: http://www.minermusic.com/dolceola/fz/pianolin-harrison.jpg
Ich denke, es liegt in der Natur der Sache und weil eben das Bedürfnis besteht, die Stammtonleiter von den chromatischen Zwischenstufen abzusetzen.
Wenn ich sämtliche Töne der chromatischen Tonleiter mit Hilfe von Klangstäben in einer einzigen langen Reihe auf den Tisch stelle und dann ein einfaches Volkslied darauf spielen möchte, ist das sehr kompliziert. Also schiebe ich alle Töne, die ich für die Melodie nicht benötige ein Stückchen aus der Reihe heraus und schon ist wieder das "Tastaturbild" zu sehen.

Während der Blütezeit der Akkordzither wurden diverse Tastenaufsätze entwickelt.
Diese Knopfanordnung muß man sich etwas genauer ansehen, um sie zu verstehen.
http://www.fretlesszithers.net/QuickIdentifierPages/ButtonPadOS.htm

Andere Varianten von Knopfaufsätzen spiegeln die gewohnte Klaviatur wieder.
Manche sehen gar aus wie ein Mini-Klavier.
Die Dolceola ist so ein Beispiel.


Interessanterweise taucht ein in Anlehnung an die Klaviertastatur gestaltetes Knopfsystem mit Lücken auch beim Bulbul Tarang aus Indien auf:
http://www.imbordunton.de/Bordunzithern
(tief runter scrollen oder mit strg+f Suchfunktion aufrufen und den Namen des Instruments direkt anspringen)

... Es stimmt, daß man von Pianisten nicht erwarten kann, daß sie umlernen.
Das ist auch nicht nötig.
Aber Pianisten sollten lernen, die Harmonie-Gesetze von ihrer Klaviertasten-Anordnung zu trennen und akzeptieren, daß es andere. ebenso logische
Tastenanordnungen gibt.
...
Hier widersprichst Du Dich selbst. Um mit der AXiS-Tastatur zurecht zu kommen, muß man gewaltig umdenken/umlernen.
Jeder denkt in dem System, in dem er sich am sichersten bewegt. Für Pianisten ist das die Klaviatur und für Gitarristen, Lautisten und Zitheristen das Griffbrett mit Bünden.
Darüber hinaus ist die Klaviatur eine relativ neutrale Abbildung des temperiert gestimmten Tonsystems. Und das wird aus bereits genannten Gründen in einer Klaviatur sichtbar und in einer AXis-Tastatur nicht.
In diesem Tannerin (Slide Theremin) sehe ich gar keine andere Möglichkeit, als eine an der Klaviatur angelehnte Orientierungshilfe:
http://www.youtube.com/watch?v=bhlQ27fbQ30


... Darum habe ich AXiS, Knopfakkordeon und das neue 6+6-Akkordeon einmal dem Klavier gegenübergestellt.
Vielleicht kann man Verhältnis des neuen 6+6- zum Klavier-System vergleichen mit dem Verhältnis
einer gleichmäßig ansteigenden Geraden-Funktion in einem XY-Koordinatensystem (=6+6)
und einer exponential ansteigenden Funktionskurve, oder vielleicht besser noch einer wellenförmigen (=Klavier). ...

Aha. :gruebel: Ich versteh nur Bahnhof. :cool:
Hast Du schon mal Musikunterricht mit Vor- und Grundschulkindern gemacht?
In die Richtung hab ich ja schon mal gefragt. :rolleyes:

... Aber ein Vorteil von 6+6 gegenüber dem Klavier bleibt bestehen:
Obwohl es seit grauer Computer-Vorzeit die Klaviertastatur auf der PC-Tastatur zu spielen gibt, funktioniert das hier nicht wirklich.
6+6 funktioniert hier aber.
Und das hätte jedes Kind zur Verfügung, im Gegensatz zum Klavier mit Unterricht. ...

Dann kann man damit ja gerne Handharmonika spielen lernen, aber eben kein Klavier, Orgel, Spinett, Harmonium, Chembalo ...
Die Frage ist, wem's gefällt.

Es ist nicht meine Absicht, hier irgendetwas auszubuhen.
Im Gegenteil. Ich würde gerne verstehen, worin der Vorteil der AXis-Tastatur gegenüber der Klaviatur besteht, die offensichtlich zu vielen Instrumenten einen guten Zugang ermöglicht.


Gruß
Lisa
 
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Hallo Lisa,

... kann ich Dein Anliegen etwas besser verstehen, glaube aber nach wie vor ...

Es scheint mir nicht so, als ob Du es verstanden hättest, denn sonst hättest Du nicht ausgerechnet die auf Zug und Druck unterschiedliche Töne liefernde Handharmonika als Beispiel angeführt. Diese Akkordeon-Klasse hat nichts mit den von mir gegen das Klavier gestellten, eben "tonart-gleichwertigen" Instrumenten AXiS, 6+6 und Knopf-Akkordeon zu tun.

... wenn ich überhaupt einen Versuch mit 'ner "Quetsch" starten würde, dann würde ich wohl eher zum Tasten-Akkordeon greifen ...

So hab ich ja auch angefangen und um erstmal das Klang-Erlebnis zu haben, ist dagegen nichts einzuwenden.
Sobald Du dann beginnen würdest, die linke (Bass-)Hand der rechten Hand antworten zu lassen und umgekehrt,
würdest Du Dich wie viele andere auch fragen, ob das Knopf-Akkordeon nicht vielleicht doch besser wäre.
(Die Gewinner bei offiziellen Akkordeon-Wettbewerben spielen fast immer Knopf-Akkordeon.)
Aber noch einfacher ist eben das 6+6-System.

... bestimmt Angebot und Nachfrage das Geschäft! ...

Es gibt auch noch den häßlichen Lobbyismus.
Und der ist in diesem Fall sehr ausgeprägt.

... Was erwartest Du von einer Musikhochschule für Tasteninstrumente? ...

Knöpfe sind auch Tasten.
Warum sonst heißt es PC-Tastatur und nicht PC-Knopfatur?
Also erwarte ich alle systematisch logisch angeordneten Layout:
Klaviatur und 6+6, sowie "Knopf"(=3*4) und AXiS.

... die Harmonie-Gesetze von ihrer Klaviertasten-Anordnung zu trennen ...
... Hier widersprichst Du Dich selbst ...
Nein, wieso?

Gruß
iofilter
 
Hallo Iofilter
Auf meine mehrfach geäußerte Bitte, den von Dir gesehenen Vorteil der Knopfanordnungen zu erklären, bist Du leider noch nicht eingegangen.

Gruß
Lisa
 
Auf meine mehrfach geäußerte Bitte, den von Dir gesehenen Vorteil der Knopfanordnungen zu erklären, bist Du leider noch nicht eingegangen.
Doch. Z.B. hier:
"... Sobald Du dann beginnen würdest, die linke (Bass-)Hand der rechten Hand antworten zu lassen und umgekehrt,
würdest Du Dich wie viele andere auch fragen, ob das Knopf-Akkordeon nicht vielleicht doch besser wäre.
(Die Gewinner bei offiziellen Akkordeon-Wettbewerben spielen fast immer Knopf-Akkordeon.)
Aber noch einfacher ist eben das 6+6-System. ..."
Und an vielen anderen Stellen sowie auf meiner Website auch.
Aber letztlich muß das Aha-Erlebnis wohl vom Akkordeonspieler erstmal erlebt werden.
Sonst kann ich noch so viele Worte machen und die Botschaft rauscht vorbei.
Das ist aber nicht als Vorwurf gemeint, sondern es ist vermutlich einfach natürlich.

Gruß
iofilter
 
Hallo Lisa,
Vermutlich sind Menschen, die eine lange Klavier-"Erziehung" absolviert haben, nicht mehr offen für andere Systeme.
Das Musik-Verständnis ist zu sehr mit der Klaviertastatur und deren Fingersatz verschmolzen.
Bis dieses Erlebnis der Verschmelzung eintrat, war viel harte Übung nötig, außer vielleicht bei "Wunderkindern".
Diese Verschmelzung gibt ja niemand auf, denn sie ermöglicht erst den musikalischen Ausdruck.
Ich richte mich eher an diejenigen, die sich noch nicht aufs Klavier festgelegt haben.
Aber auch diese mögen dieselben Harmonien wie die Pianisten, doch sie suchen noch ihr System.
Ich bin noch nicht fertig mit den grundlegenden Anfänger-Übungen, die sich für das Klavier ja über Jahrhunderte haben entwickeln können.

Gruß iofilter
 
Vermutlich sind Menschen, die eine lange Klavier-"Erziehung" absolviert haben, nicht mehr offen für andere Systeme.
Das Musik-Verständnis ist zu sehr mit der Klaviertastatur und deren Fingersatz verschmolzen.
Ich muß da mal kurz widersprechen: Beim ordentlich ausgebildeten Musiker - egal ob Pianist oder anderer Instrumentalist bzw. Vokalist - ist das Musikverständnis und das harmonische Begreifen zunächst mal mit dem Ohr verbunden. Griffweise des jeweiligen Instrumentes und vor allem auch die Notenschrift sind weitere Faktoren in diesem Verständnis und Begreifen.

Ich selbst habe neben dem Klavier diverse andere Instrumente gelernt (z.B. Gitarre, Bass, Klarinette, Trompete, Flöte, Singen ...) und habe mich dadurch des Vorwurfs, ausschließlich mit der Klaviertastatur und ihrem Fingersatz verschmolzen zu sein, sozusagen enthoben. Ich habe auch wiederholt Deine AXiS-Version für die PC-Tastatur ausprobiert und finde: Gut, kann man machen. Mit ein bißchen Übung kann man damit auch Musik machen, wie mit so vielen anderen Instrumenten auch. Gegenüber der Klaviertastatur hat diese AXiS-Tastatur aber mMn einen entscheidenden Nachteil: Sie ist logisch aufgebaut. Sie ist mir zu logisch aufgebaut, als daß ich damit Spaß hätte, Musik zu machen. Man kann alles in verschiedenen Tonarten mit dem selben Fingersatz spielen. Dadurch unterscheiden sich die Tonarten im Kontakt der Finger mit dem Instrument nicht mehr voneinander. Ein C-Moll Stück nach Cis-Moll transponiert würde mit genau den gleichen Bewegungen gespielt werden müssen wie in der Originaltonart. Und genau das nimmt doch den Spaß an der Sache: Daß es jedesmal anders ist, daß ich mich für die unterschiedlichen Tonarten anders bewegen muß, damit Musik entsteht. Das beflügelt meiner Meinung nach die Phantasie und macht die Sache lebendig.

Fazit: die AXiS-Tastatur erlebe ich als logische, aus dem Gehirn entstandene Tastatur, die Klaviertastatur mt den erhöht liegenden schwarzen Tasten als eine ergonomische, aus der Bewegung der Hand, des Arms, des Körpers entstandene Tastatur. Letztere sagt mir persönlich mehr zu.

Viele Grüße,
McCoy
 
Fazit: die AXiS-Tastatur erlebe ich als logische, aus dem Gehirn entstandene Tastatur, die Klaviertastatur mt den erhöht liegenden schwarzen Tasten als eine ergonomische, aus der Bewegung der Hand, des Arms, des Körpers entstandene Tastatur. Letztere sagt mir persönlich mehr zu.

Ich bin gar kein extremer Verfechter des AXiS. Es ist für mich eine Akkordeon-Alternative nur für die linke Hand, die mit einer rechten 6+6- oder Knopf-Akkordeon-Hand zusammenspielt.
6+6 ist zwar auch logisch, doch man kann relativ schnell bekannte Melodien mit harmonisch rhythmischer Begleitung damit spielen.
Auch wenn alle (oder jede zweite, ohne Hilfreihe rechts) Tonarten gleich gespielt werden, so werden sie doch an unterschiedlichen Orten gespielt.
Da richtig zu hören, will auch erstmal gelernt sein, aber ich denke, für das Akkordeon ist es so einfacher als mit Klaviertastatur, wenn man links und rechts synchron spielen möchte.
Das besondere Gefühl beim Wechsel von einer in eine andere Tonart kann auch durch die Verknüpfung dieser verschiedenen Basis-Orte mit den Tonarten erzeugt werden.
E-Dur muß ja nicht schwieriger und anders gespielt werden als C-Dur. So kann man sich auch mehr auf das Singen konzentrieren, wenn die Links-Rechts-Koordination noch nicht schwierig genug ist.
 
E-Dur muß ja nicht schwieriger und anders gespielt werden als C-Dur.
Ich finde E-Dur auf dem Klavier nicht schwieriger als C-Dur. Eher noch einfacher, weil die Struktur der schwarzen Tasten gute Orientierung ermöglicht.

Viele Grüße,
McCoy
 
Hallo Lisa,
Vermutlich sind Menschen, die eine lange Klavier-"Erziehung" absolviert haben, nicht mehr offen für andere Systeme.
Das Musik-Verständnis ist zu sehr mit der Klaviertastatur und deren Fingersatz verschmolzen.
...

Hallo Iofilter
Mein Musikverständnis klebt ganz bestimmt nicht an der Klaviertastatur und schon gar nicht an irgendeinem Klavier-Fingersatz. Sonst käme ich wohl kaum mit Gitarre, Mundharmonika, Blockflöte, Zugpfeife, Akkordzither und anderen Instrumenten zurecht, die mit Klaviatur absolut nichts zu tun haben. Für etwas offen sein und es verstehen, sind aber zwei Paar Stiefel.
Ich bin für neue Systeme durchaus offen und ich experimentiere auch gerne. Ich finde es z.B. total interessant, im Quintenzirkel Tonleitern oder die Tonfolgen von Akkorden einzuzeichnen. Dabei ergeben sich interessante "Fadenbilder": Ganztonleiter = gleichförmiges Sechseck, Halbtonschrittleiter = Stern, übermäßiger Dreiklang = gleichseitiges Dreieck, verminderter Dreiklang = gleichschenkliges Dreieck usw. usw. Doch das sind abstrakte Konstruktionen. Wenn ich die Augen schließe, singe und der Bewegung der gesungenen Melodie nachspüre, dann fühle ich Steigen und Sinken, Springen und Fallen oder Verharren auf einer Ebene. Diese Bewegung läßt sich auf Instrumenten mit linear angeordneten Tönen ganz intuitiv übertragen. Auf der AXis-Tastatur geht das nicht. Zumindest sehe ich diese Möglichkeit nicht. Und Du erklärst Sie nicht. Stattdessen verweist Du vage auf das 6+6-System.

Doch. Z.B. hier:
"... Sobald Du dann beginnen würdest, die linke (Bass-)Hand der rechten Hand antworten zu lassen und umgekehrt,
würdest Du Dich wie viele andere auch fragen, ob das Knopf-Akkordeon nicht vielleicht doch besser wäre.
(Die Gewinner bei offiziellen Akkordeon-Wettbewerben spielen fast immer Knopf-Akkordeon.)
Aber noch einfacher ist eben das 6+6-System. ..."
Und an vielen anderen Stellen sowie auf meiner Website auch.
Aber letztlich muß das Aha-Erlebnis wohl vom Akkordeonspieler erstmal erlebt werden.
Sonst kann ich noch so viele Worte machen und die Botschaft rauscht vorbei.
Das ist aber nicht als Vorwurf gemeint, sondern es ist vermutlich einfach natürlich.

Also da kann ich keine Antwort auf meine Fragen herauslesen.

Ich habe das Gefühl, hier gehen inzwischen 2 Dinge durcheinander. Während die Tonleiter auf der 6+6-Tastatur quasi durch 2 Reihen "mäandert", muss man sie auf der AXiS Tastatur hin und her springend zusammensuchen. Der Sinn dieser "zerfetzten" Tonleiter erschließt sich mir nicht. Der Sinn des 6+6-Systems ist dagegen klar. Das System findet man auch im chromatischen (Salzburger) Hackbrett. Auch die aus der Mode gekommene chromatische Strohfidel könnte mit diesem System gepielt worden sein. (siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/6-plus-6-Instrumente ) Obwohl es naheliegend ist, fand ich dafür allerdings bislang keine Belege. Die Klangstäbe der bei der Bildersuche gefundenen beschrifteten Instrumente waren anders angeordnet. Die Strohfidel wurde von nach dem Vorbild der Klaviatur angeordneten Stabspielen (Marimba, Vibraphon, Konzertglockenspiel) verdrängt. Ich glaube nicht, dass daran böser Lobbyismus schuld ist. Vielmehr stellte sich wohl heraus, dass die quer aufgestellten Instrumente anders als die trapezförmigen Strohfideln wesentlich mehr Möglichkeiten beim Musizieren bieten. Instrumente, deren Klangstäbe einzeln aufgehängt sind, lassen sich leicht in Ganztonfolge (6+6-System) einrichten. Dafür ein methodisches Lehrwerk zu erstellen, sollte auch kein Problem sein. Um dieses Tastensystem ging es bei meinen Nachfragen aber nicht.

Gruß
Lisa
 
Hallo Lisa,
Stattdessen verweist Du vage auf das 6+6-System.
Dafür ein methodisches Lehrwerk zu erstellen, sollte auch kein Problem sein.
Um dieses Tastensystem ging es bei meinen Nachfragen aber nicht.

Ich verweise nicht vage, sondern ganz bestimmt darauf.
AXiS erwäge ich nur für die linke Bass-Hand.
Und 6+6 macht vielleicht auch nur dann mehr Sinn als Klavier, wenn es zusammen mit entweder dem üblichen Akkordeon-Bass oder mit AXiS gespielt wird.
Das erste (6+6) für die melodische, das zweite für die Begleit-Dimension.
So nennt es Robert Jourdain ("Das wohltemperierte Gehirn").
Und Leonord Bernstein nennt es "Ambiguity of Diatonism and Chromaticism".
http://www.youtube.com/watch?v=g0ZE38BQmvQ&feature=related

Also sehe ich AXiS für mich nur in diesem Zusammenhang,
und auch das nur an zweiter Stelle, weil das Standard-Akkordeon-Bass-System für mich gut genug zu 6+6 paßt.

Ich habe AXiS in meine Website nur aufgenommen, um vielleicht auch Akkordeon-fremde Menschen auf das 6+6-System aufmerksam zu machen.
AXiS belebt das Eulersche Ton-Netz neu.
Dieses System aus der Aufklärungszeit, dem zum Teil auch der Akkordeon-Bass folgt, ist zu gut, um vergessen zu werden.
Mehr kann ich zu AXis nicht sagen.
Das tun ja schon andere, deren Demos ich ja auf der AXiS-Page verlinkt habe.

Gruß
iofilter
 
Ich finde E-Dur auf dem Klavier nicht schwieriger als C-Dur. Eher noch einfacher, weil die Struktur der schwarzen Tasten gute Orientierung ermöglicht.

Das ist schön, und ich kann es ansatzweise nachvollziehen.

Es ist wohl so, daß AXiS (oder Akkordeon-Bass) und 6+6 jedes für sich allein nicht unbedingt Vorteile gegenüber dem Klavier haben.
Aber beide zusammen (links AXiS, rechts 6+6) scheinen mir sinnvoll zu sein.
Gestützt wird diese Feststellung für mich durch die Erfahrung, daß einige gute Pianisten mit dem Akkordeon-Bass nicht so gut zurechtkommen.

Man spielt da eben 2 verschiedene Instrumente zugleich, was auch die Korrepetitionsfähigkeit des Akkordeons ausmacht,
die jedoch noch immer nicht anerkannt und unterrichtet wird, weil alle denken, das ginge nur mit dem Klavier.

Vielleicht ist das aber auch gut. So bleibt das Akkordeon in seiner "Nische".
Andererseits schade, weil vielen musikalischen Menschen, die zum Klavier (und Unterricht) keinen Zugang finden,
diese Ausdrucksmöglichkeit verschlossen bleibt.

Gruß
iofilter

- - - Aktualisiert - - -

Gegenüber der Klaviertastatur hat diese AXiS-Tastatur aber mMn einen entscheidenden Nachteil: Sie ist logisch aufgebaut. Sie ist mir zu logisch aufgebaut, als daß ich damit Spaß hätte, Musik zu machen.....

Ich verstehe, kann es aber nicht ganz glauben:
Auch Pianisten versuchen ja, Logik und System in die Übungen hineinzulegen.
Pseudowissenschaftliche Begriffe wie "enharmonische Verwechslung" zeugen davon.

Auch bei Gefühlen versuchen wir zumindest, Ordnung in deren "Wildwuchs" zu bringen, um damit besser umgehen zu können. Vielleicht hat das gleichzeitige Spielen zweier "Linien" - auf dem Klavier ebenso wie auf dem Akkordeon mit links und rechts - auch eine Entsprechung zu den Widersprüchen, mit denen wir im übrigen Leben zu tun haben. Auch auf dem Klavier spielt links ja anders als rechts, nämlich spiegelverkehrt.
Wird der eine "Partner" ausgetauscht (die logische Bass-Seite auf dem Akkordeon), dann paßt vielleicht auch der ander (die Klaviertastatur) nicht mehr.

Sicher macht vieles oft mehr Spaß, wenn man es nicht durchschaut
Aber bei der Musik besteht diese Gefahr sowieso nicht:
Die Menge der Kombinationen aus Rhythmen, Melodien und wer weiß was sonst noch für Komponenten läßt ein komplettes "Durchschauen" sowieso nicht zu.

Gruß
iofilter
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist schön, und ich kann es ansatzweise nachvollziehen.
Bei einer H-Dur Tonleiter z.B. ist die Wahrscheinlichkeit, Fingersatzfehler zu machen, z.B. viel geringer als bei einer C-Dur Tonleiter. Es gibt dafür nämlich nur eine Möglichkeit: Daumen auf die beiden weissen Tasten. Gleichzeitig ist das ergonomisch so genial, daß der kürzere, tieferhängenden Daumen die vorderen, tieferliegenden Tasten spielt, während die längeren Finger die weiter hinten befindlichen schwarzen Tasten bedienen.

Gestützt wird diese Feststellung für mich durch die Erfahrung, daß einige gute Pianisten mit dem Akkordeon-Bass nicht so gut zurechtkommen.
Für die gibt es dann ja noch Melodiebass. Ich selbst hatte bei meinen wenigen Versuchen mit Akkordeon nie ein Problem mit der Anordnung der Bass-Tastatur. T-S-D immer schön nebeneinander, mit ein wenig Übung lernt man das bald. Schwierigkeiten hatte ich mit der Instrumenten- und Handhaltung: muß gleichzeitig noch ziehen und drücken und dabei die linke Hand auch noch durch einen Lederriemen stecken. :redface: Das liegt mir als Pianist nicht.

Ich verstehe, kann es aber nicht ganz glauben:
Auch Pianisten versuchen ja, Logik und System in die Übungen hineinzulegen.
Ordnung schon, Logik nicht. Bei komplexeren Jazzakkorden z.B. gibt es kaum mal 2 Akkorde, die in der Anordnung von schwarzen und weissen Tasten genau gleich aufgebaut sind. Logisch ist das nicht.

Pseudowissenschaftliche Begriffe wie "enharmonische Verwechslung" zeugen davon.
Das ist jetzt eher kein klaviertastenspezifisches Problem. Enharmonische Verwechslung ist ein Begriff aus der Musiktheorie, der auf allen Instrumenten seine Anwendung und Berechtigung hat.

Sicher macht vieles oft mehr Spaß, wenn man es nicht durchschaut
Die Klaviertastatur glaube ich schon, sehr gut zu durchschauen, nur hat das eher wenig mit Logik denn mit Üben, Lernen und Begreifen zu tun.

Die Menge der Kombinationen aus Rhythmen, Melodien und wer weiß was sonst
Da haben wir wohl ziemlich Unterschiedliche Auffassungen von Musik. Die seelischen Ausdrucksmöglichkeiten und Urgründe der Musik interessieren mich z.B. mehr als die mathematischen Kombinationsmöglichkeiten.

Viele Grüße,
McCoy
 

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