Alter Bass - Besserer Sound?!

  • Ersteller tweippert
  • Erstellt am
Ich empfehle das Interview von Flea in der neuen G&B. Flea meint "Ich schwöre, dass ich nie wieder einen neuen Bass spiele". Der Modulus ist also offiziell Vergangenheit. Flea spricht aber eigentlich nie von "eingespielten" Bässen, sondern nur von alten Bässen.

Ich für meinen teil bin mit meinen Bässen zufrieden (Sandberg, nichtmal ein Jahr, Fender, 7 Jahre) und mir fehlt eigentlich nichts. Aber wer weiß, vielleicht ändert sich das auch, wenn ich mal einen 40 Jahre alten Bass spielen darf :)
 
@blackout: in welcher Ausgabe ist das?
 
doctorevil schrieb:
Tut mir leid, mich muss man erst noch vom "Einspielen eines Instruments" überzeugen, zumindest mal wenn es um solidbody Instrumente geht. Mein Eindruck ist eher, dass nostalgische Gefühle da das Beurteilungsvermögen trüben.

Wie gesagt, nur meine Meinung.

Nein, nicht nur deine Meinung! Ich sehe das genauso.:great:
Ok, ich muss fairerweise auch zugeben, dass ich noch nie ein so altes Instrument in der Hand gehabt habe, aber von rein objektiven Gesichtspunkten betrachtet, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein altes Instrument besser klingen soll, als ein neues.
Das mit den nostalgischen Gefühlen trifft den Nagel meiner Meinung nach voll auch den Kopf.

@pommes: Nachzulesen in der aktuellen G&B (Juni 06).
 
The Dude schrieb:
...aber von rein objektiven Gesichtspunkten betrachtet, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein altes Instrument besser klingen soll, als ein neues.
Wenn das eine objektive Sichtweise ist, leuchtet mir nicht ganz ein, weshalb du es für unmöglich hältst, daß sich Holz (und damit natürlich auch seine Klangeigenschaften) im Laufe mehrerer Jahrzehnte verändert. Das würde manche Fertigungsmethode (bei der z. T. nur sehr lange gelagerte Hölzer verwendet werden) ad absurdum führen. Warum sollte man einer Gitarre nicht zugestehen, was bei einer Stradivari als unzweifelhaft und erwiesen gilt?
 
Also rein entwicklungstechnisch habe ich das Gefühl, dass mein Stingray Bass immer besser klingt. Der ist zwar erst 8 Jahre alt, aber irgendwie...weiß nicht. Also ich glaub dran, dass alte Instrumente besser klingen.

Es kommt natürlich darauf an, welche Grundqualität ein Bass hat. Wenn er schon Mist war, als er gebaut wurde, kann auch nicht viel durchs Altern passieren.

Ich besitze einen Yamaha RBX, der war schon vor 12 Jahren Dreck und ist es immer noch.:D
 
500/1 schrieb:
Wenn das eine objektive Sichtweise ist, leuchtet mir nicht ganz ein, weshalb du es für unmöglich hältst, daß sich Holz (und damit natürlich auch seine Klangeigenschaften) im Laufe mehrerer Jahrzehnte verändert. Das würde manche Fertigungsmethode (bei der z. T. nur sehr lange gelagerte Hölzer verwendet werden) ad absurdum führen. Warum sollte man einer Gitarre nicht zugestehen, was bei einer Stradivari als unzweifelhaft und erwiesen gilt?

Gehen wir mal davon aus, dass auch bei neuen Bässen gut gelagertes und trockenes Holz verwendet wird, was ja der Hauptgrund ist, warum man überhaupt erst Holz verwendet, das ein paar Jahre gelagert war.
Nach "trocknen" kommt eben nichts mehr und warum sollte sich die Struktur innerhalb des Holzes verändern wenn es schwingt? Ich bin kein Chemiker und auch kein Physiker, der eventuell beschreiben könnte, welche chemischen oder psyikalischen Prozesse bei permanenter Schwingung im Holz wirken, aber davon mal abgesehen werden die übrigen Komponenten, die den Klang beeinflussen mit der Zeit ja auch nicht besser.
Eine rostende Mechanik oder Bridge, ein korrodiertes Kabel oder ein kratzendes Poti wirken sich in diesem Fall denke ich weit mehr auf den Klang aus als die Annahme, dass sich das Holz "eingeschwungen" hat.

Wie gesagt, subjektiv könnte ich die Meinung wahrscheinlich mit dir teilen, da da noch ganz andere Faktoren mitspielen (Nostalgie etc.), aber auch mich muss man noch davon überzeugen, dass Holz erst gut klingt, wenn es 40 Jahre oder mehr auf dem Buckel hat.;)
 
The Dude schrieb:
Gehen wir mal davon aus, dass auch bei neuen Bässen gut gelagertes und trockenes Holz verwendet wird, was ja der Hauptgrund ist, warum man überhaupt erst Holz verwendet, das ein paar Jahre gelagert war.
Ich denke mal, daß der Hauptgrund für eine Mindestlagerung von Holz die Tatsache ist, daß es sich gar nicht verarbeiten läßt, wenn es schnittfrisch ist. Gäbe es dieses lästige Hindernis nicht, hätten die Japaner garantiert schon den vollautomatischen Ibanez-Woodharvester entwickelt, der außer Sägen, Entasten und Entrinden auch noch mal schnell 200 Strat-bodies aus dem Stamm fräst.
The Dude schrieb:
Nach "trocknen" kommt eben nichts mehr ...
das genau ist der Punkt, wo sich unsere Ansichten unterscheiden. Dabei meine ich weniger, daß nach 'trocken' noch 'furztrocken' oder sonst eine Steigerung kommt, sondern daß es Veränderungen gibt, die nicht alleine auf das Ausdünsten von Feuchtigkeit zurückzuführen sind. Früher wurden Hartholzstämme (Buche/Eiche) z. T. mehrere Jahrzehnte im Bach der Sägemühle gelagert (wobei es noch genau auf die Strömungsrichtung ankam), bevor sie verarbeitet wurden. Und das nicht, weil die Jungs nichts zu tun hatten, sondern weil man davon überzeugt war (und wahrscheinlich auch nachweisen konnte) daß das Holz nach dieser jahrzehntelangen Behandlung einfach besser war. In dem Fall ging es zwar meistens um Bau- oder Möbelholz, was aber nicht ausschließt, daß auch Klangeigenschaften sich verändern. Im Übrigen wird das Holz mit den Jahren auch nicht immer trockener, sondern nimmt natürlich zwischendurch auch wieder Luftfeuchtigkeit auf, 'atmet' also.
An die Beschallungsnummer im Keller glaube ich allerdings auch nicht, wenn das nicht nur ein Gag gewesen sein sollte. Aber entscheidend ist ja auch nur, daß Jimmy Page dran glaubt. Vllt war das die Geburtsstunde der Doubleneck-Gitarre? Man legt eine normale SG in den Keller, beschallt sie zwei Tage.......:)
 
@500/1: Das mit der Kellerbeschallung musst du mir nochmal näher erklären, da komme ich gerade nicht mit.:redface:

Zu der Sache mit der Stardivari: Ich möchte einen E-Bass nicht mit einer Violine vergleichen, denn die Klangerzeugung ist eine komplett andere.
Dass hier das Holz eine ganz andere Rolle spielt ist klar und in dem Fall halte ich es für möglich, dass sich der Klang über die Jahrzehnte hinweg verändert und meinetwegen auch besser wird.

Aber ein Solidbody-Instrument ist viel einfacher gestrickt und sicherlich spielt das Holz auch hier eine große Rolle, aber dass man einem Bass erst nach 4 oder mehr Jahrzehnten wirklich gute Klangeigenschaften zusprechen kann, bezweifle ich.

Die Sache mit dem Holz (dass es atmet usw.) stimmt natürlich und das möchte ich auch nicht bestreiten, aber ich möchte behaupten, dass nur die wenigsten einen neuen Bass aus gutem Material von einem alten Bass aus ebenfalls gutem Material unterscheiden können (klanglich natürlich).

Aber egal, ich bin dafür, dass wir uns auf unentscheiden einigen. Ich glaube nämlich dass die Diskussion zu nichts führt.;)
 
The Dude schrieb:
@500/1: Das mit der Kellerbeschallung musst du mir nochmal näher erklären, da komme ich gerade nicht mit.:redface:

ich übernehm das mal:

ironjensi schrieb:
jimmy page lagert seine gitarren zb im keller ein, wo sie 24h am tag von marshallboxen mit musik beschallt werden, damit sie bessere schwingungseigenschaften bekommen. inwiefern letzteres als voodoo zu bezeichnen ist sei jetzt mal dahingestellt...

:great:
 
The Dude schrieb:
Aber egal, ich bin dafür, dass wir uns auf unentscheiden einigen. Ich glaube nämlich dass die Diskussion zu nichts führt.;)
Hm, ich hab das bisher eigentlich nie als Wettbewerb gesehen, den ich gewinnen müßte, insofern kann ich da ein unentschieden auch nicht so richtig einordnen. Für mich ist eine Diskussion einfach ein Meinungsaustausch (allerdings nicht wie bei unserem Chef, bei dem Meinungsaustausch heißt, daß man mit eigener Meinung reingeht und mit seiner wieder rauskommt :rolleyes: ).

Aber vllt kann ja auch noch mal jemand was zum Thema sagen.
 
Scheinbar haben wir sehr ähnliche Arbeitgeber;)
Ich hab das auch nicht nals Wettbewerb betrachtet und vielleicht war die Floskel "unentschieden" nicht ganz angebracht.
Aber ist auch egal jetzt, kann mich dir nur anschließen und abwarten ob noch jemand nen guten Ansatz liefert.:)
 
Wenn ich einen Bass kaufe und den dreißig Jahre an die Wand hänge - klingt der dann genau so "gut" wie ein dreißig Jahre gespielter Bass?

Oder: Wenn man nun zehn Bässe hat, MUSS man die dann täglich alle spielen, damit sie "besser" klingen?

Der, der grade auf seinen neuen Jazz Bass wartet ...

Gruß,

Pablo
 
The Dude schrieb:
Die Sache mit dem Holz (dass es atmet usw.) stimmt natürlich und das möchte ich auch nicht bestreiten, aber ich möchte behaupten, dass nur die wenigsten einen neuen Bass aus gutem Material von einem alten Bass aus ebenfalls gutem Material unterscheiden können (klanglich natürlich).
Richtig, genauso wie es nur wenige gibt, die entscheiden können ob die Reglerstellugen am Verstärker jetzt guten Klang ergeben, oder nicht. Oder ob ein Squier schlechter oder besser klingt als ein USA-Fender. Solche Feinheiten sind für geschulte Ohren und mit Sicherheit vorhanden nur hören muss man sie. Bei einem 40 Jahre alten Instrument kommt sicher noch etwas Phantasie und Ehrfurcht dazu ;).
 
Außerdem muß so ein Instrument ja erstmal solange halten...
Schlecht Qualität überlebt die Jahrzehnte nicht, die Billighardware geht kaputt und man behandelt die Dinger nicht gut, weil man sie haßt.
Ich spiele fast nur alte Sachen- Ibanez Musician+ Roadstar2-Bässe und zwei CG-Winner-Gitarren (die mit dem durchgehenden Hals) aus den 80ern...und ich wüßte nicht, warum ich das ändern sollte, denn die Sachen klingen einfach gut und nicht jeder hat und kennt sie. Sie kosten ein Appel und ein Ei, weils nicht "Fender" oder "Gibson" ist.
 
Ich habe gestern einen sehr sehr netten 81er Ibanez Blazer (Preci ähnlich) angespielt und ich muss leider sagen dass der verdammt geil klingt. Keine Ahnung, ob das nun am GAS, am Alter oder einfach am individuellen Bass liegt.

Meiner subjektiven Meinung bestätigt das aber mal wieder, dass alter Kram klingt. (we might have a new family member soon :D )
 
Miles Smiles schrieb:
Richtig, genauso wie es nur wenige gibt, die entscheiden können ob die Reglerstellugen am Verstärker jetzt guten Klang ergeben, oder nicht. Oder ob ein Squier schlechter oder besser klingt als ein USA-Fender. Solche Feinheiten sind für geschulte Ohren und mit Sicherheit vorhanden nur hören muss man sie. Bei einem 40 Jahre alten Instrument kommt sicher noch etwas Phantasie und Ehrfurcht dazu ;).
Mit dem Kompromiss könnte ich gut leben :). Ich habe ja in Post #3 auch ziemlich objektiv festgestellt, das die von mir angetestete Kopie selbst für mein unfachmännisches Ohr im Vergleich zum Original völlig shice klang. Woran das jetzt lag (Saiten etc) hab ich zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr untersucht. Wenn man in einen Musikladen geht mit der Vorstellung, einen bestimmten Sound zu bekommen, kauft man letztlich nicht irgendwas, nur weil der Verkäufer versichert: 'wenn du da deine alten Saiten draufmachst, klingt der genauso' (was ich ohnehin bezweifle). Aber Emotionen spielen sicher eine Rolle (nur über den Anteil müßte man jetzt verhandeln :D ).
 
GoodYear schrieb:
Oder: Wenn man nun zehn Bässe hat, MUSS man die dann täglich alle spielen, damit sie "besser" klingen?

Der, der grade auf seinen neuen Jazz Bass wartet ...

Dann weist du ja jetzt, was du tun hast. :) Mit dem schönen Nebeneffekt, dass es deinem Spiel, wenn du 30 Jahre lang wirklich täglich spielst, sicherlich auch keinen Abbruch tut. Viel Spass! Und gib uns Bescheid, wenn du fertig bist... :D

Gruesse, Pablo
 
pommes schrieb:
Ich habe gestern einen sehr sehr netten 81er Ibanez Blazer (Preci ähnlich) angespielt und ich muss leider sagen dass der verdammt geil klingt. Keine Ahnung, ob das nun am GAS, am Alter oder einfach am individuellen Bass liegt.

Meiner subjektiven Meinung bestätigt das aber mal wieder, dass alter Kram klingt. (we might have a new family member soon :D )

Hä Hä!:D
Hab ich doch schon immer gesagt, das Zeug von Ibanez aus den 80er Jahren ist einfach nur geil!
Ich sags ja nur ungern Pommes aber - KAUFEN!!:great:
 
Miles Smiles schrieb:
Richtig, genauso wie es nur wenige gibt, die entscheiden können ob die Reglerstellugen am Verstärker jetzt guten Klang ergeben, oder nicht. Oder ob ein Squier schlechter oder besser klingt als ein USA-Fender. Solche Feinheiten sind für geschulte Ohren und mit Sicherheit vorhanden nur hören muss man sie. Bei einem 40 Jahre alten Instrument kommt sicher noch etwas Phantasie und Ehrfurcht dazu ;).

Also im A/B Vergleich hört man es m.E. schon. Habe gerade einen Vergleich einer 60er Strat und einer (bzw. sogar zwei) Morgaine(s), Edelkopien, die nach den alten Orignalen gebaut ist, hinter mir. Die Morgaines klangen super, das (seit spätestens Anfang der 80er viel gespielte) Original besser, und zwar in allen Pickupstellungen.

Vergleichen müsste man diese Gitarre mal mit einer Custom Shop Strat, das wär sicherlich noch aussagekräftiger.

Bei Bässen hab ich diesen A/B Vergleich noch nicht machen können, vielleicht ergibt sich ja noch mal die Möglichkeit.

Gruesse, Pablo
 
tweippert schrieb:
Hä Hä!:D
Hab ich doch schon immer gesagt, das Zeug von Ibanez aus den 80er Jahren ist einfach nur geil!
Ich sags ja nur ungern Pommes aber - KAUFEN!!:great:

:D wie wär's wenn ihr beiden ne Selbsthilfegruppe für GAS-betroffene Musiker gründet?;)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben