Das Problem ist das er der Meinung ist das ohne Endstufen Zerre der Sound nicht toll ist. Bis die Endstufe in den Sweet Spot geht dauert es halt etwas. So und nun gilt es den Rest an die Lautstärke anzupassen. Das ist irrsinn. Sein Blackstar HT5 hat einen Emulated Output. Den möchte ich über die D.I Box in den MIscher schicken.
Da liegt wohl der Hase im Pfeffer, und eine D.I.-Box ohne zusätzliche Frequenzkorrektur würde das auch nicht ändern. Über den Emulated Out kommt höchstwahrscheinlich nur ein frequenzkorrigiertes
Vorstufensignal, da das Abgreifen eines abgeschwächten Endstufensignals in der Preisklasse nicht drin ist.
Spielt der Gitarrist mit viel Endstufensättigung, wird er die Vorstufe wahrscheinlich sehr höhenreich einstellen, denn wenn die Endröhren dicht machen, wird der Sound deutlich fetter und druckvoller.
Das ist der Grund, weshalb ein klassischer Marshall ohne Overdrive-Pedal in proberaumtauglicher Lautstärke (also bevor man damit Kleintiere tötet) nicht so recht klassisch klingen will, selbst die Versionen mit Mastervolume: die Vorstufe selbst ist sehr höhenreich abgestimmt und bleibt fies im Ton, solange die Endstifeim linearen Bereich arbeitet. Bei meinem Axe-Fx II kann man das sogar im Modelling nachvollziehen - schaltet man die Endstufensimulation aus, klingt es mit der gleichen Einstellung plötzlich schrill und dünn. Und das trotz Röhrenendstufe im Rack, weil die eben nur laut macht.
Ein modern aufgebauter Röhrenamp wie der Blackstar hat eigentlich genug Zerre in der Vorstufe, um einen satten Zerrsound einzustellen. Dabei sind die Klangregler aber auch eher im mittleren Bereich, und dann dürfte es auch über den relativ simpel aufgebauten Emulated Output ganz gut klingen. Allerdings klingt die reine Vorstufenzerre (an der beim HT5 auch Dioden beteiligt sind) deutlich anders, und sie regaiert vor allem im Spielgefühl anders, was nicht jeder mag. Je mehr Euer Gitarrrist nun die Endstufe arbeiten lässt, desto mehr muss er die Höhen im Preamp aufdrehen, um deren Klangeinfluss zu kompensieren, und irgendwann kann das die Emulation nicht mehr ausgleichen.
Lass den Gitarristen zum Ausprobieren einfach mal bei gleicher Preampeinstellung mit wesentlich weniger Lautstärke spielen - wenn meine Annahme stimmt, hört sich das dann auch schon über den Gitarrenlautsprecher eher schrill und dünn an. Und genau dieses Signal läuft eben auch in Eure P.A., weshalb man am Mixer die Höhen so reduzieren muss.
Die beste Lösung wäre demnach wohl die Anschaffung einer speziellen D.I.Box für Gitarrenamps, die man zwischen Endstufenausgang und Lautsprecher schalten kann. Die holt sich dann ein abgeschwächtes Signal samt Endstufenzerre.
Sollte der Amp für sich alleine schon wesentlich zu laut sein, wird es allerdings nicht ohne ein Power Soak gehen, das einen Teil der Leistung in Hitze umsetzt. Das wird dann aufgrund der dafür nötigen Hochleistungswiderstände leider etwas teurer. Bei 5 Watt sollte aber eine Lösung mit schaltbarer leichter Leistungsreduzierung reichen, so wie die hier:
Gruß, bagotrix