Ich finde, dass das Video sehr gut in den Thread passt..
Bei den USRGs -Oliver hat sie ja schon zutreffend als USRG30 indentifiziert, er hatte selbst mal eine- gab es seinerzeit erhebliche Qualitätsschwankungen, die den damaligen Ibanez-Chef entsetzt haben sollen.
Ich finde diese Gitarren allerdings schon wegen der ungewöhnlichen Halskonstruktion durchaus spannend, dazu hat das gezeigte Exemplar ja auch eine wirklich schöne Decke!
Weitere Infos aus dem Buch von Oliver und mir:
Ibanez bewegte sich Mitte der 90er Jahre gegen den Strom weg von den sehr teuren Superstrats, indem eine letzte Serie teurer „made in USA“-Gitarren angeboten wurde. Das Team von Hoshino USA in Bensalem hörte von einer ortsansässigen Firma namens PBC mit Inhaber (und Gitarrenbauer) Dave Bunker.
Die Zusammenarbeit brachte die USRG-Schiene hervor (USRG10, 20 und 30), die mit dem sogenannten „Tension-free Neck“ Design von PBC ausgerüstet waren. Die Grundidee dieser Halskonstruktion beruht darauf, dass die Saitenspannung komplett vom Halsstab und nicht vom Holz des Halses aufgenommen wird und die Kopfplatte quasi nur noch ein Anbauteil ist – dies soll für ein verbessertes Schwingungsverhalten und eine bessere Bespielbarkeit sorgen.
Mehr Informationen über die Halskonstruktion gab es auf der Website von Bunker Guitars, Link:
http://www.bunker-guitars.com/tf_neck.html .
Sie ist leider nicht mehr erreichbar, vielleicht kann ja trotzdem jemand etwas mit diesem Link anfangen?
Die USRGs wurden über einen Zeitraum von knapp 3 Jahren verkauft und exklusiv von PBC für Ibanez angefertigt. Die USRG10 kam mit einer festen Brücke; die anderen mit dem Lo-Pro EDGE, wobei der Unterschied zwischen der USRG20 und der USRG30 in der optischen Qualität der Ahorndecke bestand (AA oder AAA).
Jedoch hat Dave Bunker bei einigen Lackierungen etwas Pech gehabt, deren Pigmente sich im Lauf der Zeit stark verfärben, z.B. TP = Transparent Purple, das im Lauf der Jahre infolge UV-Einstrahlung gern in Richtung braun abdriftet.
Nach Angaben von Dave Bunker wurden in seiner Werkstatt in Coopersburg (Pennsylvania) in den Jahren 1993 bis 1996 einige tausend USRG10, 20 und 30 sowie Bässe der ATK-Serie hergestellt und lackiert, wobei alle Instrumente die oben erwähnte spezielle Halskonstruktion hatten. Durch dieses „Outsourcing“ war auch der USA Custom Shop in Los Angeles weiterhin in der Lage, nach wie vor ausschließlich für Ibanez-Endorser tätig zu sein.
Ausgehend von der Häufigkeit der Verkaufsangebote scheint es so zu sein, als sei die USRG30 das häufigste und die USRG10 das seltenste Modell innerhalb dieser Baureihe.
Hier ein Link zu John Petrucci beim Antesten einer modifiz. USRG 30 auf der NAMM 1994:
Alle USRG sind mit 2 Humbuckern und einem 5-Wege-Schalter ausgestattet, dessen Zwischenpsoitionen (2 und 4) eine Humbuckerspule deaktivieren und hierdurch Single Coil-Sounds ermöglichen.
Die USRG unterscheiden sich von den anderen USA-Serien neben dem besonderen Halskonzept und dem Metallglanzlogo auch dadurch, dass der Korpus unterhalb der Wölkchenahorndecke aus Erle besteht. Dieses etwa für die Fender Stratocaster – Bodies häufig verbaute Holz fand den anderen Ibanez-USA-Baureihen keine Verwendung.
Leider ist die qualitative Streuung bei dieser Gitarrenbaureihe ungewohnt hoch.