Wenn ich Dir einen Tipp geben darf: Son House und Robert Johnson werden zwar oft in einem Atemzug genannt, sie liegen aber, was das Gitarre-Spiel angeht, extrem weit auseinander! Robert Johnson hat nun wahrlich Generationen von Blues-Gitarristen direkt oder indirekt beeinflusst. Es bringt, glaube ich, relativ wenig zu versuchen, die Sachen eins zu eins nachzuspielen. Es gibt eine ganze Reihe von Tabs, an denen man sich gut orientieren kann, um dann sein eigenes Ding zu machen. Ich habe Robert Johnson noch nie so richtig gemocht, deshalb kann ich auch kaum etwas produktives zu ihm beitragen. Ich kann nur sagen, dass viele Stücke , insbesondere rhythmisch höllisch, höllisch schwer zu spielen sind, insbesondere, wenn man auch noch dazu singen will!
Son House ist da etwas ganz anderes. Er ist wesentlich ursprünglicher und ungeschliffener, technisch, würde ich sagen, wesentlich einfacher. Aber trotzdem nicht minder schwierig zu spielen, gerade weil er so roh ist. Er spielt ja fast ausschließlich Slide-Gitarre, Voll-Metall, und hat einen ganz eigenen Stil und Ton, den man erst einmal finden muss. Auch zu Son House findet man Tabs.
Also, ich bin nicht so der Typ, der versucht, Bluesstücke nachzuspielen. Ich finde, bei einer Musik wie Blues, muss man irgendwie seinen eigenen Weg finden. Man kann sich sicher an ein paar Licks oder auch ganzen Stücken der Meister orientieren, aber letztlich ist gerade Blues eine extrem individuelle Sache. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu faul dazu.