aktuelle Preiserhöhungen im Musikalienversandhandel

  • Ersteller TomZcat62
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Das sind natürlich alles nur unbewiesene Spekulationen meinerseits...
Sicher. Ich kenne halt aus 30 Jahren die Realität hinter den Kulissen.

Die Wahrheit versuche ich noch mal an einem anderen Beispiel zu erklären:

Nehmen wir an, der XY-Musikladen mit angegliedertem Webshop hat sich beim Einkauf der recht beliebten Grtlbrnft XR-35c vergaloppiert und hat einen Lagerbestand von 50 Stück. Der Laden braucht dringend Geld (Miete) und die 50 Teile fließen zum üblichen Preis von 589€ nur zögerlich ab. Also kommt der Geschäftsführer des XY-Musikladens am Dienstag Abend auf die Idee, den Preis in seinem Webshop auf 539€ zu senken. Da verdient er zwar nichts mehr, aber für die ausstehende Mietzahlung wär's auch sehr hilfreich, wenn er den EK der 50 Teile wieder hätte auch ohne Gewinn... (ist natürlich eine Milchmädchenrechnung, aber die Quittung dafür gibt's erst später).

Tatsächlich hat er am Mittwoch Morgen 3 Bestellungen von Grtlbrnft XR-35c zum Preis von 539€ im Warenkorb. Er lächelt und freut sich und rechnet: "In 15 Tagen ist der Stapel weg :)"

Aber am Donnerstag hat er nur eine Bestellung und als er ins WWW schaut, stellt er erschreckt fest, dass alle die Grtlbrnft XR-35c nun für 539€ anbieten... ein paar sogar für 535€. Er murmelt etwas von "Sch***, Idioten, da verdient doch niemand mehr was dran..." in seinen Bart und realisiert gar nicht, dass er das ja los getreten hat.

Um 11:30 Uhr ruft der Vertriebsleiter von Grtlbrnft an, weil der herausgefunden hat, dass der XY-Musikladen die Welle losgetreten hat. Dem Grtlbrnft-Vertriebsleiter raucht der Kopf, weil 123 Händler incl Hans Thomann mittlerweile angerufen und gefragt haben, ob es eine Preissenkung bei der Grtlbrnft XR-35c gegeben hätte, oder ob Grtlbrnft-Vertrieb einen schrägen Deal mit XY-Musikladen gemacht habe, der diesen Preis ermöglicht. Der Grtlbrnft Vertriebsleiter kocht innerlich aber er fragt unseren Geschäftsführer von xy-Musikladen, was der Grund für diesen Preis sei und dieser gesteht, dass ihm wg des Überbestandes und der ausstehenden Mietzahlung das Wasser am Hals steht.

So. Diese Geschichte findet fast täglich statt. Und sie hat mehrere mögliche Enden - die alle so in der Realität vorkommen können:

Ende 1: Der Grtlbrnft-Vertriebsleiter sagt: "Na, 50 Stück sind ja auch wirklich zu viele für deinen Laden. Schick 35 zurück..." Dem Laden ist geholfen und der Grtlbrnft-Vertriebsleiter verbringt 2 Wochen damit, in hunderten Telefongesprächen zu erklären, dass die Ursache des unrealistischen Preises beseitigt sei und man jetzt getrost wieder vernünftig kalkulieren könne... 300 Kunden in Deutschland freuen sich, weil sie die Grtlbrnft XR-35c zum Superpreis bekommen haben und in 9 Monaten zetern Kunden noch in den Läden, dass sie maximal 539€ für eine Grtlbrnft XR-35c bezahlen wollen - was sich aber an sich keiner der Läden leisten kann.

Ende 2: Weil der XY-Geschäftsführer nun schon zum 3. mal eine solche Welle los getreten hat, bekommt er einen Totenkopf in der Kundenkartei des Vertriebs, was dazu führt, dass er von guten Deals nichts mehr erfährt und heiße Teile leider ständig nicht lieferbar sind... Der Preis der Grtlbrnft XR-35c bleibt bei 539€, da aber nun keine Sau an der Grtlbrnft XR-35c etwas verdient, verkaufen die Händler das an sich beliebte Teil aus und ordern es nicht mehr. Da der Vertrieb aber noch 600 davon hat (schwimmen grad im Suez-Kanal), senkt er den Preis, weil er sonst die 600 schreddern müsste. Nun versucht der Vertrieb, die nächste Lieferung in China billiger einzukaufen, weil "der Preis von 598€ in Deutschland nicht realisierbar ist." Aber die Chinesen zeigen dem Vertrieb den Stinkefinger... und dieser hat dann die Option, den Preis wieder anzuheben oder das Teil sterben zu lassen.

Ende 3: Der Grtlbrnft-Vertriebsleiter denkt: "Idioten!" (er meint damit seine Händler) und tut gar nichts (zB weil er keinen Lagerdruck hat). Viele Händler, die bei dem Preis von 539€ nichts mehr verdienen, beschließen, das Teil aus dem Sortiment zu nehmen - und weil mittlerweile der Absatz bei dem neuen Preis von 539€ auch ins stocken geraten ist, fängt der erste an, das Teil für 499€ anzubieten - das ist zwar ein Verlust, aber mit einem billigen Gitarrensack gebundelt lässt sich das unter Werbeaktion verbuchen. Den Händlern, die keine Grtlbrnft XR-35c mehr vorrätig haben, rennen Kunden die Bude ein, weil sie die nun supergünstige Grtlbrnft XR-35c antesten und kaufen wollen. Die Händler können sie aber nicht nachbestellen, und für 499€ verkaufen, also erzählen sie den Kunden, die Grtlbrnft XR-35c sei der letzte Dreck, Reparaturquote 678%... der Kunde wäre bekloppt, so ein Teil zu kaufen - blah blah blah... Irgendwann sind keine mehr lieferbar... und es kommt ein "verbessertes" Nachfolgemodell Grtlbrnft XR-36d die nun wieder 589€ kostet.

Man kann sich noch andere Enden ausdenken... aber letztlich nennt man das was da abgeht "Marktwirtschaft". Geplant, gesteuert oder gar kriminell manipuliert ist es aber in den allermeisten Fällen nicht. Dazu gibt es zu viele Händler, zu viele Vertriebe und zu viele Hersteller.


 
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Jetzt bin ich mir unsicher...soll ich nun die 35c oder 36d holen?:D

Nee aber ernsthaft, ich spannend so was mal aus erster Hand zu erfahren:great:
Ich hab noch nie darüber nachgedacht, was so eine "kleine" Preissenkung nach sich ziehen kann.
Da bin ich der klassische Kunde aus deinem Beispiel, der sich dann fragt, warum Artikel XYZ plötzlich nicht mehr so günstig ist.
 
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Sehr interessantes Thema!
Ein nicht zu unterschätzender automatischer Preisregulator ist imho auch die mittlerweile von beinahe jedem Online-shop angebotene "Wir halten jeden Preis !" / "Woanders günstiger gesehen ?" etc.pp - Option.
Beispiel:
Ich hatte vor ein paar Wochen entschieden, ein Pärchen der 12"-Aktivboxen von ALTO (Truesonic TS112a) zu ordern. Marktüblicher Preis bei allen Anbietern war 299,-€/Stck. Nur der "XY"-Shop bot diese für 259,-€/Stck an. Da ich nah beim grossen Anbieter "UV" im Münsterland wohne, dort also die Möglichkeit des Antestens und direkt Mitnehmens habe, meldete ich diesem den günstigeren Preis des "XY"-Shops. Nach 10 Minuten wurde mir von "UV" der niedrigere Preis als "genehmigt" und nach Kaufauftrag weitere 15 Minuten später eine Auftragsbestätigung gemailt :).
Und nun die Überraschung: Eine Kontroll-Besuch auf der Seite des vormals günstigsten Anbieter "XY" ca. zwei Stunden später ergab eine dortige Preis-"Korrektur" auf die marktüblichen 299,- € :gruebel::eek: !!
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…..

Greetz

Lenny
 
Hallo, ich bin mal eben kurz nach Schweden rübergesurft:

Gibt es dann dort in Schweden beispielsweise auch eine Kaffeesteuer und eine Röststeuer? nur um eine der vielen Sondersteuern zu nennen die es bei uns gibt, wie sind dort die Abzüge gestaltet für Krankenversicherung, Altersvorsorge etc. ? - Ich glaube dass es dort einfach anders verteilt ist und schlussendlich sich in etwa die Waage hält. Man kann die allgemeinen Lebenskosten nicht ausschliesslich am Mehrwertsteuersatz ausmachen, und dass es viele Länder gibt in denen alles schlechter als bei uns in Deutschland ist ist auch keine Frage.

Du sowas wie Kaffeesteuer genauso wie Saftsteuer (ja die gibt es bei euch wirklich...noch aus dem Kaiserreich) gibts bei uns nicht. Aber um ehrlich zu sein ist Kaffee hier wenn du guten haben willst recht teuer so 60kr? Kannst natuerlich auch den 16kr Euroshopper Kaffee nehmen nur so schmeckt der dann auch. Sprich nach nichts. So eine Staffelung bei Lebensmittel zwischen 7 und 19% haben wir auch nicht, hier zahlste für alles 25%. Krankenversicherung läuft auch etwas anders. Denn bei uns gibts nur die Staatliche, das heisst du zahlst 30% (hier in Falun zumindest, es ist von Komun zu Komun unterschiedlich aber immer so zwischen 29 und 35%) Komunstats. Dort ist drin enthalten Einkommensteuer, Krankenversicherung, Sozialversicherung....Was aber nur begrenzt z.B. enthalten ist ist Arbeitslosenversicherung. Da musst du dich privat absichern, denn wuerde ich nun Arbeitslos werden weil aus irgendeinem dummen Grund meine AB (Aktie Bolaget) pleite geht, dann wuerde ich ohne Private Absicherung pro Tag umgerechnet so 350kr nur bekommen, mit dieser Absicherung sinds 1350Kr in etwa.
Aufklärung genug? Es läuft schon sehr anders. Auch ist das soziale Existenzminimum anders geregelt und vor allem auch höher. Dieses ist aber nur dann höher wenn man arbeiten geht. Denn es wird schon mit eingerechnet das man evtl. Wohneigentum haben will (hier wird gekauft und nicht gemietet weil gibt kaum Mietwohnungen...dies hast du wenn echt nur in grossen Städten, auf dem Land wird wenn ein Haus gekauft und das dann mit 200000SEK richtig billig), das man eine Familie gruenden will usw., wofuer man eben Kapital braucht. Das schöne hier ist hauptsächlich vor allem wenn du selbstständig bist....Denn der Unterschied zu Deutschland ist das du praktisch bis auf die 25% UST die du abfuehren musst einem Arbeiter gleich gestellt bist in allem. Das heisst du musst dich nicht Privat krankenversichern, du hast keine hohen Steuern wenn es um die Firma selbst geht usw. bist eben einem Angestellten vor dem Gesetz gleich gestellt bis auf die UST ansonsten alles gleich. Das hast du in DE z.B. nicht, dies ist auch mit ein Grund warum soviele Einmann Firmen in den letzten 8 Jahren bei euch pleite gegangen sind.

Zur Technik: Mit der Marshall hast du allerdings ein ziemlich guenstiges Angebot gesehen. Im Normalfall sind die Preise hier so das sie von der Zahl her ähnlich des Eurobetrages ist, aber durch die schwankende Krone zum Euro hin deutlich teurer. Denn der Kurs schwankt teils von Woche zu Woche ziemlich massiv zwischen 7.6 und 9.67. Wenn du nun einen Kurs als nicht Schwede fuers Geldwechseln von 9.67 erwischst dann herzlichen Glueckwunsch, dies sind auf 1000 euro umwechselung kaum eine Einbusse, erwischst du aber einen von 7.6 dann beisst du dir in den Arsch....Wir haben gelernt damit zu leben, denn uns interessiert diese Kursumrechnung da nicht so, mich nur manchmal da auch ich des öfteren hier und da mal aus dem Ausland kaufe wenn es was rares ist. Aber wenns um normales einkaufen geht bringt es uns ja da nichts da irgendwas umzurechnen. Wuerde man dies tun wuerde man eher einen Nervenzusammenbruch noch im Laden bekommen. Aber es geht was dies ja angeht auch anders, denn auch ich kaufe nicht bei Hemköpp ein (ich wäre besoffen wenn ich das tun wuerde da der Laden mit verflucht teuer ist) sondern bei Lidl zumindest alles essbare und Getränke kommen von ICA da der darin wieder billiger ist. Es kommt da halt immer drauf an...Ist es Markenzeug (ich weiss nicht ob man nun unbedingt Rahma oder Letta oder so braucht oder eben die Maggie Saucen Tuete) ist es teuer. Ist es so das was der Lidl anbietet, was des öfteren Kopien von Marken sind und nebenbei sogar vom gleichen Hersteller nur eben OEM ist es billig.

Noch ein kleiner Punkt der evtl. auch interessant ist:
Hier wird viel auf Honorah gearbeitet (schreibt man da so? ist lange her das ich Deutsch sprach). Sprich viel als freier Mitarbeiter wenn man es so will. Zeitarbeit gibt es zwar auch bei uns aber das ist ein sehr geringer Anteil, da wenn ueberhaupt nur in den grösseren Städten wie Stockholm, Malmö, Gothenborg usw. Nur die muessen sogar einen mind. Stundenlohn von 140Kr zahlen! 400 euro mini jobs gibt es bei uns gar nicht! Sowas heisst Sommarjobba, das bekommt man nur wenn man Schueler oder Student ist. Auch gibt es nur sehr begrenzt halbtag, denn das bekommt man nur dann wenn man Schwanger ist oder allein erziehend. Ansonsten 8h Vollzeit. Ueberstunden vor allem unbezahlt gibt es hier nicht. Hier gehört sehr viel ueberredungskunst hinzu wenn es länger als 8h gehen soll. Ansonsten lassen die Angestellten hier die Werkzeuge nach 8h stehen und liegen. Puenktliche Arbeitsanfänge und Ende sind hier so das A und O einer normalen Stelle. Es gibt aber auch das klassische Ausbildungssystem was ihr habt hier nicht mehr. Und das ist ein riesiger Nachteil! Hier studiert man nur noch in Berufe rein. Das läuft aber nur auf schulischer Basis mit ein paar Wochen Praktikum im Jahr...Wie ich finde von der praktischen Seite her ein riesiger Nachteil! Derzeit durchläuft Schweden einen ziemlichen Bevölkerungsrueckgang, dies aber schon seit einigen Jahren. Das heisst viele Stellen die mal durch richtige Fachkräfte besetzt waren muessen derzeit aus Fachkräfte mangel (schwerer Mangel) durch Hilfskräfte besetzt werden. Dies funktioniert zwar aber eines kannst du glauben. Bist du z.B. Schreiner, Tischler oder sonstiger Handwerker und kommst aus Deutschland (wegen bester Ausbildung) wirst du direkt genommen wenn du ueberzeugen kannst. Denn Handwerker wie auch Akademiker sind derzeit hier etwas Rare.
 
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Nun, meine Meinung dazu ist folgende: Brauchbare Musikinstumente und Equipment zu erwerben ist heute viel günstiger als zb. vor 30 Jahren.
Früher musste man für ein brauchbares Instrument mind 450.- DM bezahlen und bekam dafür aber oft nur einen Sperrholzbodie und einen fürchterlichen Hals.
Heute gibt es für 99.- Euro bereits gute Instrumente. Ich denke da zb. an die Squier Bullet, oder auch das eine oder andere HB Modell.
Der Preisdruck und die grosse Konkurenz hat doch die Preise auch in den letzen Jahren sinken lassen und auch die Margen der Händler.
Händler wie Thomann sind in den letzten Jahren stark gewachsen weil sie nebst günstigen Preisen auch einen Top-Service anbieten und durch gewissen Einkauf wohl auch einen besseren Einkaufspreis haben, welchen sie dann auch an den Endkunden weitergeben können.
 
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Sicher. Ich kenne halt aus 30 Jahren die Realität hinter den Kulissen.

Die Wahrheit versuche ich noch mal an einem anderen Beispiel zu erklären:...

Mal unter uns "Pastorentöchtern"... ;) Hätte ich recht, mit meinem spekulativen Szenario und wüsstest du das, wäre es blöd von dir, es hier öffentlich auszuplaudern, oder?

... aber letztlich nennt man das was da abgeht "Marktwirtschaft". Geplant, gesteuert oder gar kriminell manipuliert ist es aber in den allermeisten Fällen nicht. Dazu gibt es zu viele Händler, zu viele Vertriebe und zu viele Hersteller.

Das ist deine Meinung, entschuldige, die Wahrheit... dass es erstaunlich oft doch mal anders ist, beweisen auch genug Fälle. Und man kann auch andere Fälle konstruieren, wie es mit den Großen läuft und was dann die Probleme für die Kleineren sind... Ich kann mich dunkel daran erinnern, was du früher mal geschrieben hast...

... und ich bemerke gerade wieder, dass ich es lassen sollte, mich an derlei Themen zu beteiligen... daher schreibe ich auch besser nichts weiter zu Prog. Players Schwedenvergleich... wobei mich da schon im Vergleich interessieren würde, wie der Durchschnittsverdienst ist, wie gut der Sozialstaat und die schulische Versorgung etc. ... ;)
 
Mal unter uns "Pastorentöchtern"... ;) Hätte ich recht, mit meinem spekulativen Szenario und wüsstest du das, wäre es blöd von dir, es hier öffentlich auszuplaudern, oder?

Na, dann würde ich vorziehen, gar nichts dazu zu sagen :redface:

In der Tat gibt es gewisse Bestrebungen seitens mancher Vertriebe, den Händlern eine vernünftige Kalkulation zu empfehlen. Es kann schon mal passieren, dass der Vertriebsleiter von Grtlbrnft den Besitzer des XY-Webshops anruft und fragt: "Hast du eigentlich mal nachgerechnet, dass du nichts verdienst, wenn du unsere Grtlbrnft XR-35c zum Preis von 539€ verkaufst und dann noch 3 Jahre Garantie gibst, obwohl wir die nur 2 Jahre geben..."

Dass aber ein Mitbewerber anruft, ist eher unwahrscheinlich. Die rufen bei den Vertriebsleitern an.
 
Noch ein kleiner Punkt der evtl. auch interessant ist:
Hier wird viel auf Honorah gearbeitet (schreibt man da so? ist lange her das ich Deutsch sprach). Sprich viel als freier Mitarbeiter wenn man es so will. Zeitarbeit gibt es zwar auch bei uns aber das ist ein sehr geringer Anteil, da wenn ueberhaupt nur in den grösseren Städten wie Stockholm, Malmö, Gothenborg usw. Nur die muessen sogar einen mind. Stundenlohn von 140Kr zahlen! 400 euro mini jobs gibt es bei uns gar nicht! Sowas heisst Sommarjobba, das bekommt man nur wenn man Schueler oder Student ist. Auch gibt es nur sehr begrenzt halbtag, denn das bekommt man nur dann wenn man Schwanger ist oder allein erziehend. Ansonsten 8h Vollzeit. Ueberstunden vor allem unbezahlt gibt es hier nicht. Hier gehört sehr viel ueberredungskunst hinzu wenn es länger als 8h gehen soll. Ansonsten lassen die Angestellten hier die Werkzeuge nach 8h stehen und liegen. Puenktliche Arbeitsanfänge und Ende sind hier so das A und O einer normalen Stelle.

Das ist doch an sich schon nen ganz anderer Lebensstandard.. Wer nicht was cooles studiert hat, kann sich doch heutzutage (in D) schon freuen, wenn er mit 40 Std so viel verdient, dass er vom Staat nichts mehr dazu bekommen muss fürs Existenzminimum.. Die meisten, die arbeiten, abeiten aber länger.. Kenn eigentlich niemanden, der nur 8 Std am Tag arbeitet.
Und Zeitarbeit ist doch hauptsächlich dafür da, qualifizierten Leuten schlechte Löhne zu zahlen, ohne ihnen eine Perspektive zu bieten, wenn ich das richtig sehe im Moment.

Also mit einem 8 Stunden Tag, geregeltem Urlaub und genug Geld für 2 Hobbies, Auto und ner Wohnung, hätte ich hier schon mein Lebensziel erreicht ;) Nicht 11 Std am Tag erreichbar sein/arbeiten zu müssen und aus dem Urlaub abberufen werden zu können, ist eben auch schon Luxus, der sich in Schweden offenbar irgendwie eingebürgert hat, da ist ja um 18 Uhr fast alles dicht.. Naja, im Moment studiere ich, das ist noch nen bisschen anders als arbeiten.

Ist aber ansonsten auch schwer vergleichbar, wir finanzieren ja noch mit 100en Milliarden Griechenland und gefühlt auch jeden 2. Arbeitenden durch irgendwelche Subventionen und Aufstockungen mit und das Geld wird auf so vielen verschiedenen Wegen aus den Taschen gezogen, das kann man sich gar nicht alles merken.. Letztens im Amt wieder über 80€ bezahlt für ne Fahrzeugzulassung - da sind Steuern und Versicherung noch gar nicht mit drin.. Das hatte einfach nur ein paar Monate kein Nummernschild.

PS: Honorar
PPS: Die Ausführungen von Johannes fesseln wie gewohnt :redface:) Vielleicht solltest du mal ein Buch draus machen: "Ich, Mein Musikladen und die Weltwirtschaft"
 
Vielleicht solltest du mal ein Buch draus machen...

hahaha, das wird sich nicht rentieren, denn dazu fehlen echte Skandale.

An sich ist das eine kleine nette Branche, in der es natürlich auch Zoff gibt, aber Stoff für wirklichen Enthüllungsjournalismus gibt es nicht. Und Anekdoten kann man auch hier im Forum immer mal wieder einstreuen.

Natürlich hat die "große Politik" Auswirkungen. Aber das passt eigentlich weniger in diesen Thread, weil das Thema ist hier, ob die Gleichheit vieler Preise von illegalen Absprachen herrührt. Und da behaupte ich eben, die Gleichheit liegt an der knappen Marge und dem daraus resultierenden Abschreiben der Preise bei Mitbewerbern.

Noch was aus dem Nähkästchen: Weil uns bei Musik-Service das tägliche abschreiben der Preise zu viel Arbeit war, hatten wie (Reteep & ich) eine Software geschrieben, die jede Nacht die Preise von ~10.000 Artikeln im Internet überprüfte und unsere Preise dann anpasste. Viele Läden machen das aber immer noch per Hand - und das ist viel Arbeit und dabei geschehen Fehler.

Nehmen wir an, der Grtlbrnft-Vertrieb hätte den Preis der Grtlbrnft XR-35c um 10% erhöht. Dann gibt es Läden, die ihren Datenbestand in Ordnung halten, und die passen bald ihren Preis an. Musik-Service ist denen "vollautomatisch" gefolgt. Es gibt aber - wegen der vielen Handarbeit - immer ein paar Läden, die das verbummeln. Die haben dann noch den alten Preis im Web-Shop, obwohl sie den eigentlich gar nicht mehr machen können. Dadurch entsteht viel Generve... da bestellen dann über Nacht 10 Leute eine Grtlbrnft XR-35c im Web-Shop von "Musikhaus Hintertuttlingen", weil der noch den alten Preis hat und bei Thomann, MS, Store & Co kostet es 10% mehr. Der Inhaber des Musikhauses Hintertuttlingen ruft erfreut beim Grtlbrnft-Vertrieb an, um 10 Grtlbrnft XR-35c zu bestellen. Wenn er auf Zack ist, fragt er, ob sich der Preis geändert hat. Es kommen aber definitiv auch Fälle vor, wo einfach bestellt und zum falschen Preis verkauft wird. Den Schaden hat dann der Laden.

Aber Vertriebe, die ihren Job besser machen, als der Grtlbrnft-Vertrieb wissen, dass das Musikhaus Hintertuttlingen gepennt hat (weil andere Händler schon angerufen und gefragt haben, was "der Penner da in Hintertuttlingen" treibt). Daher ist der Normalfall, dass der Vertriebsleiter anruft und freundlich fragt, ob bei der Kalkulation ggf eine Preiserhöhung übersehen wurde.
 
Ich bin ja auch nur Endkunde aber einige Erfahrungen lassen mich dann doch daran zweifeln ob die Gewinnmarge gerade im Gitarrenbereich soooo klein ist.

Gerade erst letztens wieder: E-Gitarrenkoffer, "Thomann-Preis" 189€. Zwei andere Anbieter gefunden, einer 169€, einer 155€. Der für 169€ machte aber den verlässlicheren Eindruck, also machte ich dort eine Preisanfrage über die Webseite ob sie die 155€ auch halten würden. Die Antwort kam schnell, ja. Aber das wirklich interessante war: Der Laden hatte den Koffer gar nicht auf Lager sondern musste ihn erst beim Hersteller ordern! Das gibt einem schon zu denken, die machen also offensichtlich selbst bei 155€ noch Gewinn genug dass es sich lohnt ihn extra einzukaufen... :gruebel:

Das gleiche gibts auch in größer, ich kenne mindestens einen seriösen und schon lange auf dem Markt agierenden Händler der einem auf Anfrage beispielsweise eine Fender USA Standard Strat gut 20% unter normalem Straßenpreis verkauft. Das fragt man sich natürlich schon wie das gehen kann.

Oder auch: Roland CY-5 Cymbal bei Thomann bestellt, Normalpreis 69€, Retourenpreis 64€. Als das Paket ankam lag noch die Rechnung vom Vorbesitzer im inneren Karton, der hatte es neu für 55€ bekommen? Und da beschwere sich nochmal jemand Retouren würden nur Kosten verursachen... ;)
 
Natürlich hat die "große Politik" Auswirkungen. Aber das passt eigentlich weniger in diesen Thread, weil das Thema ist hier, ob die Gleichheit vieler Preise von illegalen Absprachen herrührt. Und da behaupte ich eben, die Gleichheit liegt an der knappen Marge und dem daraus resultierenden Abschreiben der Preise bei Mitbewerbern.

Das mit der kleinen Marge bei einem Großteil der Produkte glaube ich gerne. Vor allem bei den in China gefertigten Massenprodukten wird sicher nicht viel übrig bleiben.

Aber leider gibt es auch viele Produkte, wo das mit der arg kleinen Marge einfach unheimlich unglaubwürdig wirkt, egal wie die Realität in den Büchern aussieht. Das ist dann der Fall, wenn man wenn man sich die Verkaufspreise in anderen Ländern anschaut. Da sieht man, was Marken wie Music-Man oder Mesa in den USA kosten und dann schaut man hier in die Shops und fällt vom Glauben ab. Selbst viele Produkte "Made in Germany" kosten in den USA nur knapp die Hälfte (zB Steinberg-Software). Und der dortige Vertrieb und der lokale Einzelhandel in den USA arbeiten auch nicht auf Wohlfahrtsbasis. Diese Unterschiede kann man auch nicht mit der Mehrwertsteuer erklären, denn die liegt zum Glück noch nicht bei über 100% (auch wenn das sicher Schäubles feuchter Traum sein dürfte).

Das betrifft sicher nicht viele Produkte, wenn man das mal mit der Gesamtzahl der Produkte vergleicht aber sie stechen so sehr heraus, dass man automatisch annimmt, dass die Margen überall so gewaltig sind. Ob dabei beim Einzelhandel überhaupt etwas hängen bleibt kann der Kunde nicht wissen. Aber wahrscheinlich es ist ihm auch egal, wer diese Margen schlussendlich abschöpft, wenn er das Geld auf den Tisch legen muss.
 
Aber leider gibt es auch viele Produkte, wo das mit der arg kleinen Marge einfach unheimlich unglaubwürdig wirkt, egal wie die Realität in den Büchern aussieht. Das ist dann der Fall, wenn man wenn man sich die Verkaufspreise in anderen Ländern anschaut. Da sieht man, was Marken wie Music-Man oder Mesa in den USA kosten und dann schaut man hier in die Shops und fällt vom Glauben ab. Selbst viele Produkte "Made in Germany" kosten in den USA nur knapp die Hälfte (zB Steinberg-Software). Und der dortige Vertrieb und der lokale Einzelhandel in den USA arbeiten auch nicht auf Wohlfahrtsbasis. Diese Unterschiede kann man auch nicht mit der Mehrwertsteuer erklären, denn die liegt zum Glück noch nicht bei über 100% (auch wenn das sicher Schäubles feuchter Traum sein dürfte).

Vielleicht kann mich mal jemand aufklären, der sich damit auskennt, aber ist den der EK für Produkt XY denn immer in allen Ländern gleich? Oder wird er individuell festgelegt, in der Erwartung, dass z.B. ein Norweger für ein Instrument etwas tiefer in die Tasche greifen kann als meinetwegen ein Italiener?
 
Das mit einem Kartell glaube ich eher nicht. Da seit Jahren schon ein ruinöser Preiskampf besteht und sich die meisten Länden am Musiker-Aldi und am großen T. orientieren sehe ich die Preise eher als die an, wie TIEF und nicht wie HOCH die Läden gehen können. Was sollen denn die kleinen Länden sagen, die da nicht mithalten können? Manche der VK-Preise der großen Händler liegen UNTER den EK der kleinen Läden!Wenn dann man die Preise steigen und die Händler nachziehen kann das ja zum einen an den gestiegenen Preisen seitens der Zwischenhändler oder Hersteller liegen, als auch am Wechselkurs. Okay, letzterer soll in letzter Zeit eher den begünstigen.Man darf auch die Inflation nicht vergessenEin Fall fürs Kartellamt sind geheime Preisabsprachen wie beim Öl, was man schwer nachweisen kann.Im Falle des Versandhandels ist ja nichts geheim, man braucht ja nur im Netz gucken wie der Konkurrent das anbietet. Vor dem Internet war es doch noch so dass man im Laden einen Preiskatalog des Konkurrenten liegen hatte und man da nachschaute.Nachtrag: Sehe jetzt erst die bereits gegebenen Antworten:Es gibt ja den Gesamtverband deutscher Musikfachgeschäfte (der auch ausbildet, nebenbei gesagt), aber dass ist ein Zusammenschluß der kleineren Läden um mit den großen Händlern überhaupt noch mithalten zu können.
 
Das ist doch an sich schon nen ganz anderer Lebensstandard.. Wer nicht was cooles studiert hat, kann sich doch heutzutage (in D) schon freuen, wenn er mit 40 Std so viel verdient, dass er vom Staat nichts mehr dazu bekommen muss fürs Existenzminimum.. Die meisten, die arbeiten, abeiten aber länger.. Kenn eigentlich niemanden, der nur 8 Std am Tag arbeitet.
Und Zeitarbeit ist doch hauptsächlich dafür da, qualifizierten Leuten schlechte Löhne zu zahlen, ohne ihnen eine Perspektive zu bieten, wenn ich das richtig sehe im Moment.

Also mit einem 8 Stunden Tag, geregeltem Urlaub und genug Geld für 2 Hobbies, Auto und ner Wohnung, hätte ich hier schon mein Lebensziel erreicht ;)
Geht mir genauso! Das strebe ich schon mein halbes Leben an...
Schon ironisch das zu lesen. Ich selber hab mein halbes Leben lang gearbeitet, ebenfalls immer nur knapp soviel dass es gerade reichte, hatte aber nie eine Vollzeitstelle, gerade wegen der im Thread diskutierten Situation.
Aber dennoch sollten wir nicht vergessen, dass es uns heutzutage auch mit wenig Geld besser geht als noch zu Zeiten des Wirtschaftswunders. Der Lebensstandard ist ein ganz anderer heute, davon hätte Ottonormalverbraucher von damals nur träumen können.
Der Unterschied ist halt die Zukunftsperspektive und wird dementsprechend negativ gesehen, auch wenn es einem eigentlich besser geht.
 
Das ist doch an sich schon nen ganz anderer Lebensstandard.. Wer nicht was cooles studiert hat, kann sich doch heutzutage (in D) schon freuen, wenn er mit 40 Std so viel verdient, dass er vom Staat nichts mehr dazu bekommen muss fürs Existenzminimum.. Die meisten, die arbeiten, abeiten aber länger.. Kenn eigentlich niemanden, der nur 8 Std am Tag arbeitet.
Und Zeitarbeit ist doch hauptsächlich dafür da, qualifizierten Leuten schlechte Löhne zu zahlen, ohne ihnen eine Perspektive zu bieten, wenn ich das richtig sehe im Moment.

Also mit einem 8 Stunden Tag, geregeltem Urlaub und genug Geld für 2 Hobbies, Auto und ner Wohnung, hätte ich hier schon mein Lebensziel erreicht ;) Nicht 11 Std am Tag erreichbar sein/arbeiten zu müssen und aus dem Urlaub abberufen werden zu können, ist eben auch schon Luxus, der sich in Schweden offenbar irgendwie eingebürgert hat, da ist ja um 18 Uhr fast alles dicht.. Naja, im Moment studiere ich, das ist noch nen bisschen anders als arbeiten.

Ist aber ansonsten auch schwer vergleichbar, wir finanzieren ja noch mit 100en Milliarden Griechenland und gefühlt auch jeden 2. Arbeitenden durch irgendwelche Subventionen und Aufstockungen mit und das Geld wird auf so vielen verschiedenen Wegen aus den Taschen gezogen, das kann man sich gar nicht alles merken.. Letztens im Amt wieder über 80€ bezahlt für ne Fahrzeugzulassung - da sind Steuern und Versicherung noch gar nicht mit drin.. Das hatte einfach nur ein paar Monate kein Nummernschild.

PS: Honorar
PPS: Die Ausführungen von Johannes fesseln wie gewohnt :redface:) Vielleicht solltest du mal ein Buch draus machen: "Ich, Mein Musikladen und die Weltwirtschaft"


Du genau dies ist wiederrum falsch. Denn 1. auch hier gibt es Schichtarbeit. Glaubst doch wohl nicht das SSAB um 18 Uhr die Pforten schliesst ;) Das können auch die sich nicht leisten. Genauso wenig wie andere Produktionsbetriebe. Auch stimmt es nicht das jeder z.B. im Sommer 1 Monat von Staatswegen in den Urlaub geschickt wird. Dies ist fuer die Industrie bestimmt. Wie gesagt in Södra Sverige gibt es nebenher auch Zeitarbeit nur eben nicht so massiv ins Gewicht fallend wie in good old germany. Auch stimmt es nicht das die Zeitarbeit dafuer verantwortlich ist, Facharbeiter zu miesen Löhnen zu beschäftigen. Die Jobs die bei euch hauptsächlich per Zeitarbeit laufen sind Hilfsarbeiter Jobs....Ok schäbig irgendwo das genau diese Zielgruppe und glaubs mir das sind verflucht viele dann natuerlich mit 8 euro pro Stunde nochmals ueber den Tisch gezogen werden. Aber dieser Prozess lässt sich nicht mehr aufhalten. So nunmal zur Situation hier...Also hier in Schweden verdienst du zwar klar mehr, auch ist wird das Soziale wie auch andere Dinge sehr gepflegt, was dann im Endeffekt auch in die Staatsebene mit einzieht. ABER der Lebensunterhalt hier ist durchaus höher als in Deutschland. Daher sind auch die Gehälter höher. Nun darfst du nicht vergessen, ich bin z.B. Selbstständig, habe eine AB. Werde aber vor dem Staat und den Abgaben bis auf die UST komplett einem Arbeiter/Angestellten gleich gestellt. So das ich mir vielleicht dadurch etwas leisten kann, liegt aber auch daran das ich fuer meine Kohle auch noch arbeiten muss und das nicht nur 8h am Tag. Bin meistens immer so 12h oder auch mal mehr beschäftigt, jenach Auftragslage eben. Heisst ich werde nicht nach Anwesenheit bezahlt wie es bei einer ZA oder normalen Anstellung der Fall wäre.

Das ihr nun einige Milliarden nach Griechenland pumpt, ist gleichzeitig mit ein Problem aller Länder der Euro Zone (wo wir nicht zu gehören). Denn nahezu jedes Land hat kurz bevor ueberhaupt entschieden wurde wer den Euro einfuehren darf: Zahlen geschönt, Einnahmen aus der Zukunft in die Gegenwart verbucht (dies teilweise sogar auf 10 Jahre im vorraus....)...An dieser Aktion war nebenbei auch Deutschland beteiligt. In Deutschland ist dies nebenbei auch als erstes aufgeflogen, da Deutschland als erstes Land dieser Eurozone hätte einen blauen Brief aus Bruxell bekommen sollen. Dies ist auch geschehen nur hat sich dann Deutschland genauso wie Frankreich ueber die einstmals eigens aufgestellten Regeln drueber hinweg gesetzt. Hierbei geht es um die 3% Verschuldungsregel...Zu Griechenland, die haben ihre Zahlen genauso kaschiert wie Deutschland. Will man denen nun den Vorwurf machen, da die es genauso taten wie Deutschland? Ich glaube einen Vorwurf darf da niemand machen, vor allem nicht dann wenn er deutsch spricht. Das geht sehr in Richtung Stammtisch Politik. Was nun hier zum Thema ist dazu komme ich jetzt. Denn dieses "es muss immer billiger sein" von den Herstellern ist genau das gleiche als wenn der Kunde sagt "ich will es aber billiger haben". Hier muss man sich dann auch nicht wundern, wenn viele Produkte dann in Ländern produziert werden, die vom Menschenrecht her noch auf Mittelalterlichen Ständen sind. Das Thema Marshall ist hier ein gutes Beispiel. Die lassen in Indien produzieren...Wer sich mal die Rechte dort anschaut merkt schnell das vieles noch aus Zeiten des Dschingis Kahn sind (auch wenn der Mann genauso wie Atillar aus der Mongolei stammt). Denn auch in Indien gibt es sehr oft Kindersklaverei. In den letzten Jahren kam hier z.B. ein deutsches Versandhaus Unternehmen fuer Kinderspielzeug ect. damit in Verbindung. Ist schon eine totale Ironie schlechthin, das dort Kinder in Sklavenhaltung die Sachen produzieren, nur damit die Konsumgesellschaft freiheiten fuer ihre Kinder schafft. Ok klingt hart aber es gehört eben leider zum Thema hinzu. Wenn man in Länder die nach europäischen Massstab eher "rueckständig" sind produziert, weil billiger, dann muss man sich solche kritiken auch gefallen lassen. Wie gesagt der Namen Marshall steht derzeit auch immer mehr fuer diese Art von vorgehen (nicht fuer Kindersklaverei!!!!). Denn alles was unter 10000SEK produziert wird wo nun Marshall drauf steht kommt nicht aus England sondern aus Indien. Die neuen DSL Modelle sollen laut offizieller Meldung auch dorther kommen. Da stellt sich mir die Frage ob es irgendwann bei Marshall so endet wie bei Loud Technologie wo nur noch auf Marktabsatz statt auf Qualität geschaut wird. Klar dies funktioniert eine Zeit lang, aber eben nicht lange! Sieht man z.B. an denen Markennamen wo Loud die Finger drauf hat. Ampeq genauso wie Crate sind dadurch ein Schatten ihrer Selbst. Noch ein gutes Beispiel dieser Art und Weise war Harley Davidson....In den fruehen 80s wären die eigentlich durch AMF Motors Insolvent gewesen da ihre Motorräder einen Weltweiten Absatz von 2% nur noch hatten. Wie kam das? Harley Davidson wurde zu mitte/ende der 60s an AMF Motor Corp. verkauft. Dort wurde nur noch auf den Output der Produktionsbänder geschaut und nicht mehr auf die Qualität. In dieser Zeit kamen 3 Motoren bei denen auf die angeblich die Zukunft sein sollen (Flathead, Iron Head, Shoevelhead). Diese waren aber durch die eher miese Qualität fast der Untergang dieser Firma. Kann da selbst ein Lied von singen, mir ist wärend der Fahrt dank miesen Dichtungen auf einer Shoevelhead der Motor bald komplett abgebrannt und ich wunderte mich anfangs nur weshalb mein rechtes Knie so heiss unter dem Leder wird bis ich dann mal nach unten schaute und sah, das der Vergaser am brennen war. Naja jedenfalls war es bei denen genauso wie bei Fender und Gibson auch...Rettung durch Privatinvestoren die die Firmen wieder auf Kurs brachten.

Nochmals ein kurzer Edit: aber schaut es euch ruhig an
http://www.dokumentarfilm24.de/2008/09/19/kindersklaven-in-indien-auch-deutsche-firmen-profitieren/
 
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Nun, meine Meinung dazu ist folgende: Brauchbare Musikinstumente und Equipment zu erwerben ist heute viel günstiger als zb. vor 30 Jahren.

Das kann ich nicht oft genug unterschreiben! Alle, die sich über Preiserhöhungen aufregen - bedenkt doch, in wie vielen Fällen auch dieser höhere Preis immer noch (z.T. recht weit) unter (!) der unerbindlichen Preisempfehlung liegt. Dem Internet sei's gedankt!. Ausnahmen sind natürlich Produkte, die sehr begehrt und exklusiv sind und eben auch zu höheren Preisen weggehen. Angebot und Nachfrage halt.

Bestes Beispiel (nicht aus der Musik-Ecke, aber ist wirklich das beste Beispiel) ist das iPhone bzw. eigentlich Apple insgesamt... oder wo gibt's ein neues iPhone 5 ohne Vertrag günstiger als bei Apple direkt? Die Nachfrage macht's...
 
Wobei gerade dieses Beispiel sehr treffend ist. Aber auch nur deshalb sehr treffend, da es nur soviel Nachfrage hat, weil die Werbung da eine sehr wichtige Rolle spielt. Ich bin davon ueberzeugt das die meisten Leute eigentlich nichtmals wissen, wieso sie sich das Iphone ueberhaupt gekauft haben.
 
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Das kann ich nicht oft genug unterschreiben! Alle, die sich über Preiserhöhungen aufregen - bedenkt doch, in wie vielen Fällen auch dieser höhere Preis immer noch (z.T. recht weit) unter (!) der unerbindlichen Preisempfehlung liegt. Dem Internet sei's gedankt!.

Dito! Nicht zu vergessen, dass es viel viel einfacher und schneller geht gebrauchte Teile zu erstehen - diese Überlegung konkurriert ja auch noch ein wenig mit den Preisen.
OK, wenn man so die Teile die man nicht braucht schneller los wird, ist man auch schneller flüssig für Neuanschaffungen. Von daher kann das auch Sicht der Händler auch positiv gesehen werden.
Wenn man mal bedenkt wie lange das früher dauerte, erst eine Annonce in der Fachzeitschrift schalten, etc...
Zudem konkurrieren die Ausgaben vom (Taschen-) Geld heutzutage mit anderen Dingen - irgendwie müssen jugendliche Anfänger zum musizieren gebracht werden.
Bei den Tonträgern siehts ja ganz düster aus - welcher Teenie kauft heute noch eine CD?

Zur meiner Zeit (vor 20 Jahren) hatte meine Strat Kopie (billigstes Speerholz - ich meine SpeRRholz - "Speerholz" wäre noch gut gewesen ;-) ) 300 Mark gekostet. Das war für mich sehr sehr viel Geld (gefühlt wie heute 300 Euro) und ich wünschte es hätte solche Angebote wie heute gegeben. Ich konnte mir dazu noch nicht mal einen richtigen Verstärker leisten - den hatte ich erst nach 2 1/2 Jahren!
Seit dem ersten Verdienst ging mein Urlaubs- und Weihnachtsgeld immer dafür drauf mein Equipment zu verbessern :) Diese Tradition hatte sich während meiner Berufstätigkeit nicht geändert.
 
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Man kann einfach mal konstatieren: Es gibt alles. Natürlich gibt es auch Versuche, Dinge überteuert zu verkaufen. Das Internet behindert das allerdings ganz gewaltig. Manchmal gelingt es aber doch.

Wieder ein Beispiel: Der Inhaber des des mittelprächtigen XY-Musikladens flennt am Telefon dem Grtlbrnft-Vertriebsleiter vor: "Ich könnt eure Grtlbrnft XR-35c locker für nen Hunderter mehr verkaufen, wenn die Leute nicht immer sofort herausfinden würden, dass das Ding im Web überall nur 589€ kostet." Der Grtlbrnft Vertriebsleiter sagt: "Dann lass doch einfach statt "Grtlbrnft" ein Decal mit "XY-AXE" auf die Kopfplatte kleben... schick uns einen Entwurf und an 25 Stück macht unsere Fabrik das kostenlos."

Der Trick war mal eine Zeit lang recht beliebt, funktioniert aber nicht mehr wirklich - vor allem, weil ich den Verdacht hege, dass
Grtlbrnft auf diese Weise zuweilen auch B-Ware gelabelt hat - so dass viele Läden von dem Trip wieder abgesprungen sind.
 

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