aktuelle Preiserhöhungen im Musikalienversandhandel

  • Ersteller TomZcat62
  • Erstellt am
T
TomZcat62
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
13.02.13
Registriert
11.10.12
Beiträge
4
Kekse
0
Ort
Pfalz
Hallo Leute.

Was haltet ihr davon und wie ist eure Meinung oder Einschätzung zu den aktuellen Preiserhöhungen.

Vor wenigen Tagen fiel mir auf, dass eines der größten Versandhäuser massive Preiserhöhungen vornahm, Beispielsweise ein Marshall Amp 2061x, von 1.129,- auf 1.329,- !! (wow 200,- mehr auf einen Happs ) , oder Fender USA Strat Standard von 1.189,- auf 1.229,- nur um mal 2 Artikel zu nennen. ...

Die Marktführerschaft dieses Unternehmens scheint außerordentlich gut zu sein, denn ein bis zwei Tage danach zog ein fast so großer Versender nach, und Heute haben fast alle anderen in Google findbaren relevanten Musik-Versandhäuser identische Preise.

Auffallend ist, dass alle perfekt gleichziehen, alle geben die gleichen (außerordentlich gestiegenen) Preise raus. und das hat meiner Ansicht doch nichts mehr mit "Wettbewerb" zu tun, sondern sieht doch nach Absprache aus. zu Ungunsten der letzten in der Kette ..

Natürlich muss der Handel auch gucken wo er bleibt, es müssen auch Gewinne erwirtschaftet werden - Klar - aber das sieht schon sehr seltsam aus, zumal die Preissteigerungen durchaus in der Lage sind den Pulsschlag zu erhöhen. Mir geht es hier auch nicht um "ich will alles billiger ! " Aber "Leben und Leben lassen" sieht für mich anders aus, meinem Empfinden nach sind die Preisupdates nicht angemessen und ich wiederhole mich, seltsam dass alle Händler fast Zeitgleich gleichziehen.

Eure Meinung würde mich sehr interessieren, auch über Ideen wie man als Endkunde, außer durch *nichtkaufen* auf solche Ereignisse reagieren könnte, oder ist das sogar etwas fürs Kartellamt?

Grüße, DeTom
 
Eigenschaft
 
Preisabsprachen halte ich bei den großen Musik-Versandhäusern zwar nicht für gänzlich unmöglich aber doch für recht abwegig; für wahrscheinlicher halte ich allerdings bei der Preisgestaltung eine Orientierung am untersten Preislevel bei den Konkurrenten, um im Angebot eben auf keinen Fall teurer dazustehen. Es ist wohl eher eine Ausnahme, bei den Großen wirkliche Preisunterschiede bei ohnehin kostspieligen Marken-Instrumenten und entsprechendem Equipment zu finden; Preisunterschiede findet man dort hin und wieder bei weniger kostspieligem Zubehör. Ergo glaube ich, die Händler schauen sich die Preise der Konkurrenz sicher regelmäßig genau an.

Was die Preissteigerungen betrifft, spielt sicher auch der schwächelnde Euro eine nicht zu unterschätzende Rolle; als Kunde habe ich schon länger mit spürbaren Erhöhungen bei Importprodukten gerechnet. Bei einer USA-Strat werden die Preise beispielsweise gerne bei der Einführung aktueller Modellreihen erhöht - eine "American Standard 2012" war bereits spürbar teurer als eine "American Standard 2011". Angesichts der Kapitalismus-Turbulenzen befürchte ich, dass sich an dieser Tendenz auch nicht so schnell etwas zum besseren verändern wird - da sehe ich persönlich eher schwarz am Horizont; da wird sich noch die eine oder andere Illusion als gewaltige Seifenblase entpuppen, zumal man die Auswirkungen in Deutschland im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn bislang noch recht gut kaschieren konnte - die Kapitalismus-Krise kommt nun mal auch in Deutschland an, auch wenn man sich hier gerne wie ferngesteuert sträubt, mal wirklich die Systemfrage zu stellen. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 10 Benutzer
Dazu kann ich nur noch hinzufügen, dass alle die über Thomannpreis verkaufen, sich auch mit den Worten "bei T. krieg ichs aber für" auch sehr schnell runterhandeln lassen :p
Ich find die Musikinstrumentenpreise eher überraschend Konstant, mein ENGL Invader ist in 2 Jahren sogar nichtmal um die Inflationsrate gestiegen sondern 50€ billiger geworden auf einen Schlag (jetzt nur noch ca 1999,- .. dürften psychologische Gründe sein ;) ) ..

@hotlick schreibst wohl öfter so realistische Sachen, was :D Karma -53
 
...oder ist das sogar etwas fürs Kartellamt?

Sorry, aber das ist völliger Quatsch. Ich habe 30 Jahre lang einen bedeutenden Laden in Musikalien(versand)handel (mit)geleitet und kenne daher den Blick hinter die Kulissen.

Die Wahrheit ist: Es gibt keine Absprachen, sondern die Läden schreiben die Preise einfach voneinander ab (und schicken Dankgebete zum Himmel, wenn mal ein Preis steigt, statt zu fallen, wie es an sich die Regel ist).

Wenn also die Firma Grtlbrnft den EK-Preis ihrer Megaseller-Gitarre um 10% erhöht, dann wird - sobald der Vorrat bei Thomann aufgebraucht ist - der WWW-Preis auch um 10% erhöht. Den neuen Preis schreiben dann über Nacht viele Läden ab.

Die Margen im Versandhandel sind knallhart und fast immer ohne Spielraum. Dumpingpreise (die zuweilen bei kleineren Läden anzutreffen sind) entstehen durch Lagerüberbestände und den damit verbundenen Druck... vielleicht auch, weil nächste Woche die Miete fällig ist und man dringend eine Gitarre los werden muss - nötigenfalls auch zu einem Preis, den man kaufmännisch gar nicht verantworten kann. Diese Preise sind zuweilen deutlich unter den EKs und daher oft ruinös.

Thomann bietet zu einem bestimmten Preis einen guten Service mit 3 Jahren Garantie, Rückgaberecht und einer gigantischen Auswahl. Kleinere Läden versuchen manchmal, höhere Preise durchzusetzen. Das ist aber in Zeiten, wo jeder Kunde ein Smartphone hat und damit umgehend den besten Preis in Europa herausfinden kann, ziemlicher Blödsinn.

Es ist das Internet, das europaweit für weitgehende Preisgleichheit sorgt und nicht etwa kartellrechtlich bedenkliche Absprachen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 20 Benutzer
Schon vor Jahren war es so, dass ich bei zögerlichem Verhalten im Musikgeschäft resigniert gefragt wurde "OK, was kostet es beim Thomann?" - und das, obwohl ich wahrlich keine Bazareignung habe. Dieser Schritt fällt nun halt ganz weg, da wohl alle potenziellen Kunden die Preise im Internet vergleichen.

Beim reinen Onlinekauf ist es m. E. noch ärger: Da wird halt beim billigsten bestellt und bestenfalls in einem Forum gefragt "Ist der Händler xyz aus yzx zuverlässig und was kostet der Zoll?". Der Händler, dessen Preis um 10 Cent zu hoch ist, wird leer ausgehen. Da braucht es also kein Kartell, die Kunden reichen vollkommen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Wobei knallhart kalkuliert auch relativ sein kann ;)
 
Ja das ist allgemein so dass bei uns im Handel die Händler gegenseitig ihre Preise beobachten und bei wichtigen Artikeln gleich ziehen. Prominentes Beispiel ist das billige Toastbrot, erst 45, dann 49 und nun 55 cent. Oder besonders krass Zement etc. 40kg Säcke im Baumarkt. Da verkaufen das alle mit Verlust, aber keiner kann sich leisten, das Zeug ernsthaft teurer zu machen denn da hat man den Stempel der Apothekenpreise, und den wird man schwer wieder los.
Ist ja auch klar: bei wichtigen Artikeln, bei denen sich der Kunde die Preise merkt, bleiben alle auf einem Level. Wer teurer als alle andern ist, bleibt dem Kunden als überteuert im Gedächtnis, wer billiger ist verschenkt bares Geld.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Das ist Kapitalismus !!!

Wer würde es nicht machen mit Konkurenten mitzuziehen wenn die erhöhen. Das ist doch nicht nur im Musikhandel so sondern überall. Ist die Nachfrage da steigt der Preis.

Ist es etwas was wir täglich benötigen zahlen wir den Preis ob es uns passt oder nicht.

Natürlich spielen Sachen wie Inflation etc. mit rein, aber selbst wenn es nicht so wäre.

Wenn du ein Geschäft hättest egal was mit einem bestimmten Produkt mit einem bestimmten Preis, andere Geschäfte würden den Preis für dieses Produkt über deinem Preis anbieten, würdest Du als Geschäftsmann genauso mitziehen da du ja dadurch deinen Gewinn maximieren könntest.

Gruss

Austin
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Wer würde es nicht machen mit Konkurenten mitzuziehen wenn die erhöhen.
Das kann man so un unserer Branche nicht sagen.

Preiserhöhungen haben an sich immer Preiserhöhungen der Hersteller als Ursache.

Käme irgendwer auf die Schnapsidee in alter Kapitalistenmanier zu sagen: "Ich erhöhe mal den Preis, damit ich mehr verdiene", dann würde er schicht nix mehr verkaufen.

Spielen wir das mal in Gedanken durch:

Also, Hans Thomann wacht morgen auf und denkt: "Ich brauch mehr Geld" und deshalb ruft er den Sauer vom Store in Köln an und schlägt vor, den Preis der Marshall 1960 Box um 200€ zu erhöhen. Wie gesagt: Diese Idee is völliger Blödsinn, aber wir spielen das mal weiter... Es dauert meiner Schätzung nach 20 Minuten und dann ruft irgendwer in Treppendorf oder Köln an und fragt: "Warum kostet bei euch die 1960 200€ mehr als in Ibbenbüren und Berlin???" Und der Spuk ist vorbei.​

Glaubt ihr ernsthaft, dass es möglich ist, über Kartellabsprachen auch nur 15 Musikläden dazu zu kriegen, einen Preis anzuheben und dabei zu riskieren, dass es die Mitbewerber nicht tun???

In Wirklichkeit sieht es ehr so aus, dass jeder den Preis zuallerletzt anheben will. Dazu ein Beispiel:

Nehmen wir also an, Marshall müsste den Preis der 1950 um 10% anheben, weil ... Irgendeiner der großen Läden hat noch einen fetten Vorrat auf lager (aus dem letzten Megadeal). Die werden natürlich versuchen, den Preis solange unten zu lassen, weil dann die Boxen ruck zuck weg sind, wenn alle anderen erhöhen müssen, wenn sie nix mehr auf Lager haben...


 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Das kann man so un unserer Branche nicht sagen.

Preiserhöhungen haben an sich immer Preiserhöhungen der Hersteller als Ursache.

Naja die Preiserhöhung bei den Herstellern hat doch aber auch nicht nur was mit Rohstoffkosten etc. zu tun die wollen ihren Gewinn auch maximieren, was dann letztendlich über die Endhändler passiert. Als was die das dann an die Zwischen und Endhändler verkaufen ist ne andere Sache. An Ausreden sind Kaufmänner nicht verlegen (bin selbst Kaufmann)

Käme irgendwer auf die Schnapsidee in alter Kapitalistenmanier zu sagen: "Ich erhöhe mal den Preis, damit ich mehr verdiene", dann würde er schicht nix mehr verkaufen.

machen doch die ganzen Stromkonzerne jedes Jahr und wir als Endverbraucher ziehen mit, daran verdienen die sich dumm und dämlich. Die kriegen sogar noch Förderung vom Staat dafür der Strom wird trotzdem teurer.


Mit den Absprachen wie in deinem Beispiel geb ich Dir natürlich Recht gerade was den Musikalienmarkt angeht. Aber in anderen Wirtschaftszweigen hatten wir das schon zur Genüge und in riesigem Umfang und es funktioniert ab einer bestimmten Größe in jedem Wirtschaftszweig.

Einige wenige Beispiele von ettlichen wären:

Zementkartell in Deutschland, 2004 aufgedeckt- Bußgelder in Höhe von ca. insgesamt 330 Millionen Euro
Aufzugs- und Fahrtreppenkartell, auch Liftkartell genannt - Preisabsprachen für Fahrstühle und Rolltreppen in Europa, 2007 wurden Unternehmen zu insgesamt 992 Mio. Euro Bußgeldern verurteilt. Im Mittelpunkt stand hierbei Thyssen Krupp.
Kaffeekartell, illegale Preisabsprachen zwischen Tchibo, Melitta und Dallmayr von 2000 bis 2009. Das Bundeskartellamt erließ ein Bußgeld in Höhe von 159,5 Millionen Euro.
Club Europa: Ein Stahlkartell das im Juni 2010 zu 518 Millionen Euro Geldstrafe verurteilt wurde.
Luftfrachtkartell: Ein Kartell aus elf internationalen Luftfrachtunternehmen, das im November 2010 zu insgesamt 799,4 Millionen Euro Geldstrafe verurteilt wurde.
Feuerwehrfahrzeuge-Kartell: Kartell auf dem deutschen Markt für Feuerwehrfahrzeuge, vom Bundeskartellamt im Februar 2011 offengelegt, insgesamt Bußgelder in Höhe von 68 Mio. € verhängt.
Als "Schienenfreunde" bezeichnete sich ein Kartell, das bis 2011 Preise und Mengen auf dem deutschen Markt für Eisenbahnschienen abgesprochen hatte.


und das ist beliebig vortzsetzbar in allen Zweigen der Wirtschaft und Dienstleistung

LG

Austin
 
und es funktioniert ab einer bestimmten Größe in jedem Wirtschaftszweig.
Der Nährboden für Kartelle sind oligopolistiche Marktstrukturen. Schau Dir Deine eigenen Beispiele mal näher an. Da passen übrigens die Lieferanten der Zapfsäulenbetreiber auch noch ganz gut rein. Aber von einem Preiskartell der Big Player im deutschen Musikalienhandel kann man sicherlich nicht sprechen.

Aber der satte Preisaufschlag ...
Vor wenigen Tagen fiel mir auf, dass eines der größten Versandhäuser massive Preiserhöhungen vornahm, Beispielsweise ein Marshall Amp 2061x, von 1.129,- auf 1.329,- !! (wow 200,- mehr auf einen Happs ) , oder Fender USA Strat Standard von 1.189,- auf 1.229,- nur um mal 2 Artikel zu nennen. ...
... läßt sich andererseits nicht durch den EUR/$-Kurs rechtfertigen.,
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Was die Preissteigerungen betrifft, spielt sicher auch der schwächelnde Euro eine nicht zu unterschätzende Rolle;

Das Argument kann ich persönlich hier absolut nicht gelten lassen, denn als der Euro vor einer Weile seine extremen Hochphasen hatte sind die Preise kaum runter gegangen. Das wurde dann damit begründet, dass man die Mehreinnahmen bräuchte um für den Fall vorzusorgen, wenn die Währung mal wieder in die andere Richtung schwankt. Jetzt ist der Fall eingetreten soweit und was passiert? Natürlich werden die Preise erhöht...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Super :redface:) Danke an alle Kommentatoren!

Das mit dem "Kartellamt" ist natürlich Quatsch und war nicht ganz ernst gemeint.

Sehr interessante und ausführliche Meinungen; ich glaube auch eher dass bei den Preisen abgeguckt und angepasst wird.

Auch das "Dankgebet zum Himmel" eines Händlers, wenn der Preis mal steigt anstatt zu sinken, ist nachvollziehbar... Lagerkosten, Personal, Verwaltung, Reichwerdungsprozess, das alles muss ja davon bedient werden.

Nun ja, bei mir ist es dann aber schon Entscheidend ob Kauf oder Nichtkauf bei einer 18%igen (200,- Euro) Preissteigerung bei einem Amp (2061x) und auch das Dankgebet des Händlers für den höheren Preis findet Schlussendlich seine Erhörung erst im Kauf - mich persönlich hat der erhöhte Preis als potentiellen Kunden aussortiert... vielleicht gibt es ja zu Weihnachten oder danach dann wieder ein *Sonderangebot* der das Teil kaufbar macht.

Trotzdem gut sich über alles immer wieder mal Gedanken zu machen.... Es ist halt schwierig "Preiswertigkeit" auf einem Level zu erzeugen der beide (Kunde möchte gerne den niedrigsten möglichen Preis - Händler maximal möglichen Profit) zufriedenstellt...
 
Zementkartell... Liftkartell... Kaffeekartell... Luftfrachtkartell...
Ich sage nicht, dass es in Deutschland keine Preisabsprachen oder Versuche solche zu treffen gibt. Ich halte im Übrigen ein Bundeskartellamt für eine wichtige und nützliche Institution und würde mir Wünschen, sie täten ihren Job gegenüber Esso, Shell & Co ordentlicher machen.

Ich weiß allerdings, dass es in Deutschland kein Kartell der Musikinstrumente-Einzelhändler gibt, denn gäbe es das, dann wäre ich Mitglied gewesen ;)

Dass Hersteller und auch Einzelhändler versuchen, zu verdienen, was sich irgendwie erzielen lässt, ist nahe liegend. Allerdings setzt der Markt dem ziemlich enge Grenzen. Natürlich kann eine Firma versuchen, ihre Preise zu erhöhen. Aber selbst wenn es eine 2. und 3. gäbe, die ein Kartell bilden, gäbe es hunderte andere, die dem Kartell kräftigst in die Suppe spucken würden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Manchmal frage ich mich ganz ehrlich wieso man sich in DE eigentlich so aufregt. Wisst ihr was hier in Schweden z.B. eine Dose Spaghetti kostet? 20SEK so in etwa? Was kostet sie bei euch? 1 euro wenns hoch kommt! Was kostet bei uns ein einfaches Brot? 1 Kilo gleich 45SEK! Ihr lebt eigentlich noch total guenstig und das unbestreitbar. Wir haben hier 25% Mwst nebenbei. Wuerde die bei euch wieder angehoben werden wuerde direkt jeder wieder auf die Barrikaden springen. Die Frage stellt sich bei mir dann immer weshalb? Es gibt Länder wo dies schon seit Jahren Gang und Gebe ist. Euch nerven hohe Benzinpreise? Bei uns kostet das Benzin seit Jahren schon 15,30SEK könnt ihr euch ja mal ausrechnen, kommt da natuerlich auf den Tageskurs der Krone an. Das einzige was hier billig ist ist das Wohnen selbst und Gas, Wasser, Strom aber auch nicht ueberall sondern nur im Hinterland. In den Städten wie Stockholm, Götheborg, Malmö usw. wirste da auch arm, wobei du dich da schon fuer eine Wohnung egal wie teuer bewerben musst weil Wohnraummangel! Ok unser Einkommen ist höher keine Frage, bei uns arbeitet niemand auf einem Gehalt wo man genausogut zu Hause bleiben kann um Sozialhilfe zu kassieren. Aber es geht sich da schon etwas ums Prinzip, ich weiss manchmal echt nicht was ihr immer habt. So schlecht geht es euch noch lange nicht oder? Jeder hat im Monat immer Geld fuer sinnfreies Zeug ueber oder fuer die Zigarette zwischendurch, also was wollt ihr? Ich sage mal es gibt Länder wo ihr mit den Nerven am Ende sein wuerdet wenn ihr nur die Preise hört! Und Schweden ist da noch HARMLOS! Fahrt mal nach Norge, da werdet ihr sehen was es dort kostet und ich kann euch versprechen, das sind Preise die pro Artikel nochmals so 100-200% höher liegen. Was ich meine ist, die deutsche Marktwirtschaft ist sowas von Stark, wohl mit die grösste und stärkste in Europa. Es gibt eigentlich sogar fuer jeden Arbeit (gesetz dem Falle man will es, sorry meine Meinung und es stimmt auch...auch wenn bei euch die Zeitarbeit boomt). Klar ist dies ein politisches Thema aber ich scheue davor nun nicht zurueck. Auch halte ich das was die EU mit ihren Geldern macht sinnvoll. Denn ueberlegt mal die Folgen die eintreten wuerden wenn die EU es nicht so täte und Länder aus dem Eurobund schmeissen. Wäre mit das Todesurteil der EU und könnte mir vorstellen das Länderdarlehen dadurch auch platzen sodass auf einmal jeder seinen Bissen von dieser Aktion abbekommen wuerde. Zumal Deutschland im Fiskalpakt genauso mit einer der ersten war, die ueber die Verschuldungsgrenze kamen, nur das man es einfach bewusst ignorierte, weitermachte und ueber findige Finanzgesellschaften Wege fand diese Verschuldungen einfach in die Zukunft zu schreiben und nicht in das hier und jetzt. So hat es zwar Griechenland und ich denke nahezu jeder in der EU getan. Wir weigern uns ja nach wie vor sehr erfolgreich den Euro zu nehmen. Wir sind da ja nicht wirklich besser, haben ja extra letztes Jahr nochmals neue Banknoten eingefuehrt um genau diesem Euro Chaos zu entgehen und blockieren die Einfuehrung ja bewusst. Aber genauso wie Danmark werden auch wir irgendwann diese Währung annehmen muessen, ob wir da wollen oder nicht. Frage mich nur wieso die Engländer das nicht so direkt muessen. Zumal die gesamte Bevölkerung gegen den Euro ist und man den auch kaum als Zahlungsmittel hier nutzen kann. Wobei hier sowieso nicht mit Papier oder so gezahlt wird, sondern mit der Kredit Kort, selbst Parkuhren und Bustickets kannst du ja hier mit der Kort zahlen.

Sorry musste grad mal raus. Denn ich verstehe dieses rumgejammer das man zugenuege liest echt nicht mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, ich bin mal eben kurz nach Schweden rübergesurft:

Gibt es dann dort in Schweden beispielsweise auch eine Kaffeesteuer und eine Röststeuer? nur um eine der vielen Sondersteuern zu nennen die es bei uns gibt, wie sind dort die Abzüge gestaltet für Krankenversicherung, Altersvorsorge etc. ? - Ich glaube dass es dort einfach anders verteilt ist und schlussendlich sich in etwa die Waage hält. Man kann die allgemeinen Lebenskosten nicht ausschliesslich am Mehrwertsteuersatz ausmachen, und dass es viele Länder gibt in denen alles schlechter als bei uns in Deutschland ist ist auch keine Frage.

Doch zurück zur Technik:

Marshall 2061x in Schweden entdeckte ich bei e.music.se und kostet umgerechnet 1.178,- Eur. (kurs 8.65)

Bei Thomann Schweden übrigens auch schon 1.329,- €
in Uk umgerechnet 1.303,-

Wie gesagt, mir ging es darum herauszufinden welcher Mechanismus eine 200 Euro Verteuerung auslöst, die dann innerhalb 3-4 Tagen bei allen anderen Shops übernommen wird, und ob es so etwas wie Absprachen im Musikalienhandel gibt.

Ja, ich glaube schon dass die Händler untereinander Gespräche führen, und ich glaube auch dass Preise abgeschrieben werden....
Hat Marshall nun die Preise erhöht? Oder hat ein marktführender Händler entschieden dass das Gerät bisher zu günstig angeboten wurde, das würde mich schon interessieren..
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass die Preise erhöht werden ist doch normal, Stichwort Inflation. Das grössere Problem bei uns im Lande ist, dass die Einkommen der Normalverdiener, also der Mehrheit, - im Gegensatz z.B. von Schweden - schon seit längerem sinken. ;)
 
Was gidarr da sagt, ist schon richtig. Deutsche Arbeitnehmer arbeiten gut und viel aber es gibt tausend Gründe, warum ihr Nettoeinkommen dann doch eher dürftig ist.

Das macht sie - insbesondere bei größeren Anschaffungen, eben auch Gitarren, Amps etc - extrem preissensitiv.

Weil das seit Jahren - mindestens seit ~1990 - so ist, kann sich kein Gitarrenverkäufer leisten, darauf zu spekulieren, dass irgendwer freiwillig oder ohne überproportionale Gegenleistung auch nur einen € mehr bezahlt.

Im Gegenteil: Der von Thomann, MS, Store haarscharf kalkulierte Preis wird in den Läden vor Ort quasi als Verhandlungsbasis betrachtet und der Verkäufer muss für die Rechtfertigung dieses Niedrigpreises in der von fast jedem Kunden angezettelten Preisfeilscherei mehr Zeit aufwenden, als für Fachberatung.

Irgendwie kursiert - wohl noch aus den 60er Jahren - das Gerücht, der Kaufmann kalkuliere seinen Preis, in dem er seinen Einkaufspreis verdoppelt. Ich weiß nicht, ob es Branchen gibt, wo das üblich ist - sicher aber keine, wo Amazon, eBay und große Web-Stores um die Gunst der Kunden streiten.

Im noch mal auf den Startbeitrag einzugehen: Ein Gitarrenverkäufer in einem x-beliebigen Laden kann nicht einfach mehr verlangen, als den vom Web vorgegebenen Preis. Tut er es doch, wird er unmittelbar von 90% seiner potenziellen Kunden in zeitraubende Preisfeilschereien verwickelt, also gibt er schnell nach.

Genau dieser Mechanismus führt dazu, dass die Marshall 1960 Box überall den gleichen Preis hat - es sei denn, es gibt mal kurzfristig Turbulenzen (weil ein Laden dicht macht etc...)

Die Unterschiede sind nicht im Preis, sondern im Service. Das Thomann ein neues Servicecenter baut hat keinen anderen Hintergrund... denn so was gibt's bei Amazon und eBay nicht und Läden vor Ort haben größte Probleme, mit den marktüblichen Magerkalkulationen Servicetechniker und Highspeed bei >90% Garantie/Kulanzservice zu finanzieren ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Ist ja mal ganz interessant zu lesen....

Den Ausflug nach Schweden halte ich nicht für sinnvoll, weil die umfassenden Infos zu allen anderen Lebensumständen fehlen... In Frankreich gibt man auch viel mehr für Nahrungsmittel aus (gemessen am durchschnittlichen Einkommen) als in Deutschland... Die Gründe für einzelne Preise sind z. T. sehr individuell in den einzelnen Ländern...

Unterscheiden sich die großen Online-Musikalienhändler in Deutschland wirklich von den großen Mineralölfirmen? Wie viele wirklich Große gibt es denn? Ist das nicht auch bereits ein Oligopol, aufgrund der Markmacht? Wenn diese 4 - 6 Markteilnehmer sich einig wären, können sie dieselbe Argumentationsschiene fahren, wie die Mineralölfirmen... "Wir reagieren nur auf die Erhöhungen (Senkungen) der anderen, damit wir genauso viel verdienen (genausowenig verlieren) wie die anderen und damit das mögliche Potenzial voll ausschöpfen"... Und wie wir gehört haben, folgen die Kleinen sehr gerne und sind (offensichtlich) auch noch froh, wenn durch Erhöhungen etwas mehr für den eigenen Geldbeutel über bleibt.

Das sind natürlich alles nur unbewiesene Spekulationen meinerseits...

... Genug sachliche Argumente für steigende/fallende Preise lassen sich auch immer finden... Und was bleibt für den Kunden? Reagieren und in "Hochpreisphasen" wenn möglich nicht kaufen... Aber auch mal grundsätzlich überlegen, wie viel Schuld der Kunde an solchen Strukturen hat... Muss man wegen 10 € Preisdifferenz den lokalen Laden und Ansprechpartner vor Ort unter Druck setzen? Oder erkennt man den Vorteil des Anprechpartners (und hoffentlich guten Services) vor Ort an und bezahlt dafür? Und wie viele berichten hier von "Vergünstigungen" ihrer Stammläden, nachdem man regelmäßig dort kauft? Mal einen Verstärker zum testen in den Proberaum mitnehmen zu dürfen? Mal ein Kleinteil aus Kulanz dazu bekommen? Mal eine Gitarre kostenlos eingestellt bekommen? etc. ...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Es wird an dieser Stelle fast nur über die Endverkäufer gesprochen. Ich denke Haupt-(Treiber) / maßgeblich für die Endpreise sind die Einkaufspreise, die die Großhändler/Vertriebe aufrufen. Die haben auch ein großes Interesse an einer homogen Preisstruktur. Ich haben nur mal vor gut 15 Jahren in das Geschäft schnuppern dürfen, aber da haben die Großhändler über Vertriebsbindungen und unverbindlich Verkaufspreisempfehlung (wurde Zuwiderhandlung nachgewiesen wurde man nicht mehr beliefert) das Geschäft maßgeblich gesteuert. Wie das bei den Megasellern heute ist kann ich nicht sagen. Da haben die Umsatz starken Versender gewiss mehr Spielraum über EKs zu verhandeln...
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben