Na ja, wenn du nach einfach nach dem Billigsten gefragt hätte, hätte sogar ich weniger geschrieben.
Du hast aber auch klargestellt, dass du hohe, aber auch etwas unklare Ansprüche hast.
Bis vor wenigen Jahren gab es so jemanden wie den lieben Manfred auch in Bayern, nur ohne den Forscherdrang:
Besuchen Sie die Gedenkseite von Josef Rumberger. Lesen Sie die Traueranzeige und gedenken Sie des Verstorbenen mit einer Kerze oder Kondolenz.
trauer.ovb-online.de
Das war ein herzensguter, hilfsbereiter, lieber Mensch, der seinen Beruf auch in hohem Alter noch ausübte, aber nicht, um Geld zu verdienen, sondern um Menschen eine Freude zu machen.
Mein letzter Besuch in Reipersberg lief so ab:
Der Sepp war damit beschäftig, Äpfel fürs Auspressen zu schälen und zu entkernen.
Ich frage ihn, ob er noch ein Messer hat. Er gibt mir eines.
Wir schälen ein paar Äpfel, bis der Sepp sagt, dass ich nicht zum Arbeiten hergekommen bin.
Wir gehen in seine Werkstatt, er wachst ein paar Stimmplatten der Super Paolo ein und lässt mich Filzringe (für die Knöpfe) stanzen.
Nach einer halben Stunde sind wir fertig, ich danke ihm und gebe ihm etwas Geld.
Er nimmt es nicht, weil er das nicht macht, um Geld zu verdienen und auch generell nicht mehr als 10€ pro Stunde nimmt.
Nach etwas Überredung nimmt er, ich glaube, 5€ oder 10.
Aber: Ich habe ja auch für ihn gearbeitet. Deshalb muss er mir etwas geben. Der Salat ist gerade reif. Ich bekomme jetzt einen Salat.
Ich sage ihm, dass ich selber Salat habe und gar keinen brauche.
Er hat aber ganz verschiedene und bestimmt einen, den ich noch nicht kenne.
Er zeigt mir seine Salate und von einem Zuckerhut habe ich tatsächlich noch nie gehört. Also bekomme ich so einen.
Seitdem denke ich jedesmal an den Sepp, wenn ich einen ungenießbaren Salat vorgesetzt bekomme.
Aber um jetzt auf die Schwarzarbeit zurückzukommen:
Das ist keine Frage der Steuer, sondern vom Stundenlohn.
In einer Zeit, als die Leute rund um die Uhr gearbeitet haben, also bis in die 60er/70er Jahre, war die Rechnung so:
Am Sonntag Freizeit, d.h. gar kein Geld, oder am Sonntag ein Butterbrot, da nimmt man das Butterbrot.
Heute verlangen auch Schwarzarbeiter richtig Geld, schließlich bekommst du gar keinen Handwerker, und die Miete muss auch bezahlt werden.
Letzten Sommer war in einem kleinen Vorort ein Maler im Ruhestand aktiv und bot seine Dienste - steuerfrei, weil die Malerfirmen sind ja so unverschämt.
Ja, das sind sie, also bekam er Aufträge.
Das ging solange, bis ein Nachbar einer Hausbesitzerin sich die Arbeit des Mannes angesehen hat und der Auftraggeberin vorgerechnet hat, dass der Komplettpreis nur durch einen Stundenlohn von fast 200€ errechnet werden konnte.
Danach wurde der Maler nicht mehr als Geheimtip weiterempfohlen.
Jedenfalls sind die Münchner Akkordeonreparateure (keine Geschäftsmiete, keine Angestellten, keine teuren Verbrauchsmaterialen, also nichts abzusetzen) sowieso in einer Situation, dass sie, solange sie keine Immobilien, Luxusautos oder ähnliches kaufen, nur darauf Steuern zahlen, was sie selber angeben.
D.h. ob die Rechnung, die du als Kunde bekommst, auch ans Finanzamt geht, weiß nur der, der sie ausgestellt hat, und wird es dir auch nicht sagen.
Ich teile Tobias R.s Vermutung: Das Stimmen ist nicht dein Hauptproblem.
Immerhin hast du Glück: Das Auswechseln der Klappenfedern und ggf. reinigen der Mechanik geht bei einer Weltmeister wesentlich einfacher als bei einer Italienerin.
Jedenfalls brauchst du, wenn dir die genannten zu teuer sind, jemanden, der keine deutschen Stundenlöhne braucht, bzw. für deutlich weniger arbeitet.
Vielleicht fragst du mal einen der Münchner (osteuropäischen) Straßenmusiker, wo die das machen lassen oder verbindest das mit einem Urlaub irgendwo im Osten.