Akkordeonreparatur in der Münchner Umgebung?

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Kennt jemand Akkordeonreparateure außer Pfister in München und Umgebung?
Gerne Einzelpersonen, die in eher kleinem Umfang tätig sind.
Es sollte jemand sein, der auch sehr einfachen Instrumenten nicht abgeneigt ist, der jedoch nicht nur damit Erfahrung hat, solche notdürftig für das "Schwarzer-Peter-Spiel" auf dem Gebrauchtmarkt zu flicken, sondern zu dem man auch mit Instrumenten gehen kann, die lange genutzt werden und ein langes Leben haben sollen.
Optimalerweise ein Weltmeister-Kenner, aber das ist in dieser Umgebung vielleicht auch zuviel verlangt.
Vielen Dank!
 
Kennt jemand Akkordeonreparateure außer Pfister in München und Umgebung?
Ja.
Gerne Einzelpersonen, die in eher kleinem Umfang tätig sind
Einzelpersonen sind der Normalfall, aber, dass diese im Großraum München kaum Arbeit haben, nicht.
Es sollte jemand sein, der auch sehr einfachen Instrumenten nicht abgeneigt ist
Ich kenne wirklich niemanden, und das betrifft auch die Handwerker mit besonders hohem Qualitätsanspruch, der dich mit einem Problem wieder heimschickt, weil ihm dein Instrument nicht gefällt.
Aber jeder wird dir im Vorraus sagen, wenn die von dir gewünschte Arbeit mit einem hohen Zeitaufwand verbunden ist.
Dann sagt er dir, mit welchen Kosten du zu rechnen hast, und auch, dass sich das nicht bei jedem Instrument rentiert.
Wenn du aus persönlichen Gründen diese Arbeit trotzdem haben willst, wird sie jeder annehmen, sofern er Zeit dafür hat, oder dir ansonsten sagen, wann er dafür Zeit hat.
Es sollte jemand sein, ..... der jedoch nicht nur damit Erfahrung hat, solche notdürftig für das "Schwarzer-Peter-Spiel" auf dem Gebrauchtmarkt zu flicken
Das ist keine Frage von können sondern davon, was der Kunde in Auftrag gegeben hat.
Ich habe selber selber Instrumente in Topzustand und zwei "Schwarzer-Peter-Instrumente", weil es diese für die paar mal im Jahr, an denen ich sie auspacke, locker tun.
Mir ist völlig klar, dass ein Neuling in der Akkordeonwelt die einen nicht von den anderen unterscheiden kann und ich, wenn ich sie verkaufen möchte, z.T. Probleme habe, für die guten Instrumente einen reellen Preis zu erzielen aber keine Probleme habe, für die Schwarzen Peter 1000€ mehr zu bekommen, als sie wert sind.
Das Problem sind unseriöse Verkäufer und vor allem uninformierte "Geiz ist geil"-Kunden, die sich freuen, wenn sie so ein Instrument angedreht bekommen haben, und nicht Reparaturbetriebe, die auf Kundenwunsch Flickschusterei betreiben, was im übrigen die selben Fachkenntnisse vorraussetzt wie eine Generalüberholung.
Der Unterschied zwischen Generalüberholung und Flickschusterei besteht einfach darin, dass im ersten Fall alles in Stand gesetzt wird und im zweiten nur das, was gerade unbedingt notwendig ist.
Optimalerweise ein Weltmeister-Kenner
Die Pfisters haben doch Weltmeister verkauft und ich glaube, Brusch auch, aber da bin ich nicht sicher.
Ansonsten sind Weltmeister eher wartungsfreundlicher als die Konkurrenz, d.h. jeder kommt damit zurecht.
Kennt jemand Akkordeonreparateure außer Pfister in München und Umgebung?
Ehemals Brusch in Dachau, jetzt (vorübergehend?) Tobias Kostuch in Odelzhausen: Kenne ich nicht persönlich, soll aber gut arbeiten.
Sokollik in Fürstenfeldbruck: Einmannbetrieb (Innungsmeister), auch wenn er deine Arbeit mit Sicherheit macht, wenn er Zeit hat, der, der am wenigsten erfreut ist, wenn du ihm eine Leiche vorbeibringst.
Sandner in Geretsried: Einmannbetrieb eines Drehers, der sich fortgebildet hat, aber kein Handzuginstrumentenmacher, also einer, der sich auf die Beseitigung von Altersmängeln von (Hohner-)Volumenmodellen spezialisiert hat und wenn er etwas nicht selber kann, mit den Pfisters zusammenarbeitet. Auch wenn er ein bisschen schlitzohrig wirkt, seine Arbeit ist solide.
"Dr. Stan" u.a. in der Lindwurmstraße: Kenne ich nicht persönlich.

Zuletzt würde mich doch interessieren, welche Arbeit die Pfisters für dich nicht machen wollten, denn am Können scheitert es da auch nicht.
 
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Danke - die Pfisters haben selbstverständlich nichts abgelehnt oder nicht gekonnt. Aber ich interessiere mich, ob es auch "kleinere" Reparateure gibt (die das vielleicht nur nebenbei machen und vielleicht auch nicht über Google zu finden sind). Die genannten scheinen - bis auf evtl. Sandner - eher die nächstgrößeren nach Pfister zu sein. Gibt es auch "kleinere"?

Der Unterschied zwischen Generalüberholung und Flickschusterei besteht einfach darin, dass im ersten Fall alles in Stand gesetzt wird und im zweiten nur das, was gerade unbedingt notwendig ist.
Markantes Beispiel Stimmen: Da wird der Unterschied im Umgang mit einem verstimmten Instrument wohl nicht nur in der Antwort auf die Frage bestehen, ob das Stimmen jetzt schon nötig ist, sondern auch darin, ob man nur mit möglichst geringem Aufwand die Tonhöhe korrigiert oder auch möglichst schonend mit den Stimmplatten umgeht. Ob jeder, der stark auf das eine spezialisiert ist, automatisch auch das andere bei Bedarf gleich gut kann?

Ich kenne wirklich niemanden, und das betrifft auch die Handwerker mit besonders hohem Qualitätsanspruch, der dich mit einem Problem wieder heimschickt, weil ihm dein Instrument nicht gefällt.
Trotzdem wäre mir lieber, daß es ihm gefällt.

"Dr. Stan" u.a. in der Lindwurmstraße
Gibt's den noch? Unlängst habe ich bei Ars Musica gefragt und man sagte mir, er sei nach Italien zurückgegangen und man arbeite mit keinem Reparateur mehr zusammen. Aber das Internet sagt das Gegenteil und Ars Musica verkauft weiterhin Jahrzehnte alte Gebrauchtinstrumente, mit denen man ganz ohne Reparateur schlecht klarkommen wird...
 
Hallo Noch ein Musiker,

du hast Glück, dass ich Zeit habe und nichts gegen solche theoretischen Überlegungen.
Wenn du einfach schreiben würdest: "Ich habe dieses schöne Instrument und dieses und jenes ist kaputt. Wen würdest du das machen lassen?",
müsstest du erheblich weniger lesen (und ich schreiben), weil sich deine Anforderungen widersprechen.
Gibt es auch "kleinere"?
Den Stan kenne ich ja nicht. Ich bin auf den über das Forum gekommen.
Die anderen drei (Pfister, Sandner, Sokollik) leben und arbeiten in ihren kleinen 50er-/60er-Jahre-Häuschen in zeitentsprechend kleinen (Neben-)Räumen.
Die Regale mit den verkäuflichen Instrumenten haben (und brauchen) mehr Platz als die Werkstatt.
Alle arbeiten alleine ohne Mitarbeiter, nur die Pfisters sind halt zwei Brüder, die das Geschäft im Wohnhaus von ihrem Vater übernommen haben
Wenn sich "klein" auf den Platz bezieht, dann geht das gar nicht kleiner.
Nur die Firma Brusch hatte überhaupt ein eigenes Firmengebäude.
Der Kostuch wird aber auch in seiner Privatwohnung arbeiten.
Seelenlose Großbetriebe findest du in München und Umgebung also generell nicht.

Wenn sich "klein" auf die Ausbildung bezieht, d.h. Meister > Geselle > Angelernter > Bastler, widerspricht sich das mit dem folgenden Punkt.
ob man nur mit möglichst geringem Aufwand die Tonhöhe korrigiert oder auch möglichst schonend mit den Stimmplatten umgeht.
Den geringsten Aufwand hat jemand, der mit wenigen Zügen an der richtigen Stelle in der richtigen Intensität an der Stimmzunge feilt oder kratzt, d.h. in der Richtung: zu hoch - immer noch zu hoch - kaum mehr zu hoch - reicht.
Das ist zugleich die schonendste Art, zu stimmen, weil nicht mehr Material abgetragen wird als nötig.
Jemand der mangels Übung in der falschen Intensität und/oder der falschen Stelle feilt/kratzt, braucht mehr Züge, um seine eigenen Fehler auszugleichen, d.h. zu hoch - zu tief - zu hoch - zu tief...
Dann hat man einen erhöhten Arbeits- und Zeitaufwand und zugleich eine unnötige Schädigung der Stimmzungen.
Schlimmer geht es nur mit ungeeignetem Werkzeug, z.B. elektrischen Schleifern.
In puncto Aufwand/Schonung kannst du in beiden Bereichen nur den Handwerker nehmen, der besser in Übung ist.

Es stellt sich höchstens wieder die Frage, was du in Auftrag gibst.
Soll ein Einsteigermodell wieder spielfähig werden oder soll das Topmodell Feintuning bekommen, entscheidet darüber, wie exakt gestimmt werden muss und exaktere Stimmung heißt auch mehr Aufwand und mehr Verschleiß.
Andererseits kosten einzelne Stimmzungen zwischen weniger als einem Euro und einem niedrigen zweistelligen Eurobetrag.
Das sind also auch keine Beträge, die ins Gewicht fallen, wenn sie nicht ein Pfuscher reihenweise kaputtmacht.
Schon eher, ob der Lösabstand fürs Ansprechverhalten verstellt werden soll, ob Töne die schlecht ansprechen, verbessert werden sollen.
Das sind Dinge, die nicht jeder regelmäßig macht (aber trotzdem können sollte), oder auch Umbauten oder seltene Technik wie die Bassmechanik von Akkordeons mit Converter oder vorgelagertem Melodiebass.

Sind dir also z.B. die Pfisters zu professionell oder nicht professionell genug?
 
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Trotzdem wäre mir lieber, daß es ihm gefällt.
Warum sollte das einem Fachmann nicht gefallen?

Topinstrument heißt gleichzeitig auch höchste Ansprüche an Stimmung und Ansprache , was auch gleichzeitig heißt: hier steckt der Fachmann viel mehr Zeit rein, um das auf Stand zu bringen.

"Einfaches Einsteigermodell" heißt auch auch einfachere Ausführung , einfachere Stimmplatten und damit limitierte Möglichkeiten bis auf welches Niveau man das überhaupt bringen kann.

Und daraus ergibt sich dass die Fachleute auch ganz gerne so kleine einfache Instrumente herrichten und die genau so gerne machen, weil die eben auch schnell wieder fertig sind und die Ansprüche an die Stimmung auch etwas weniger hoch sind, weil das Instrument mehr evtl auch gar nicht hergibt.

Einer meiner Hauptfachmämnner hat mal gesagt, als ich eine ganze Batterie kleiner Einsteigerinstrument bei ihm zur Überholung stehen sah:
"Wenn ich nur Golas richten würde, könnt ich nicht davon leben und würd obendrein wahnsinnig werdne. Irgendwann brauchst auch zwischendurch mal Hausmannskost zum Ausgleich"


Was jetzt nicht heißt dass er die kleinen mit weniger Sorgfalt hergerichtet hätte. Das sicher nicht. Der Unterschied liegt darin dass die Golakunden viel eher an jedem Mückenschiss rummäkeln und man manchmal zuerst klären muss dass das technisch nicht mehr oder nicht mehr sicher geht. Und die kleinen bauartbedingt von Haus aus mehr Toleranz haben, was die Arbeit ebenfalls etwas erleichtert.


Also warum sollen die die kleinen Dinger nicht mögen? Du als Kunde zahlst sowieso den Arbeitsaufwand. Und für kleine Kisten verrechnen die genau den gleichen Stundensatz wie für große Kisten.

Das einzige was die nicht mögen, ist wenn die Kiste schon von den Vorgänger vermurkst worden ist und jetzt kaum noch richtig stimmbar ist... aber auch das hat eigentlich nichts mit der Größe zu tun
 
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Wenn eh keine weiteren Reparateure in München und Umgebung bekannt sind, gibt es ja auch nichts weiter einzugrenzen, oder? Falls doch:

- Die Professionalität der Pfisters kann ich nicht beurteilen. Ich gehe davon aus, dass es nichts zu meckern gibt.

- Unter "kleineren" Reparateuren würde ich beispielsweise welche verstehen, die dies nur nebenberuflich tun. (Optimalerweise dann in so einem Umfang, daß keine Mehrwertsteuer fällig wird.) Solche, die nicht in weitem Umkreis von fast jedem nicht reparierenden Akkordeonhändler empfohlen werden. Oder solche wie den Forennutzer "Balg", aber den gibt's wohl nur einmal...

Wenn du einfach schreiben würdest: "Ich habe dieses schöne Instrument und dieses und jenes ist kaputt. Wen würdest du das machen lassen?"
- ... Das war nicht meine Frage. Auf diese Frage wäre vermutlich die Antwort: Das kann "jeder" Reparateur.
(46 Jahre altes Weltmeister-Instrument mit Standardstimmplatten, 30 Tasten, "primitivem" Konverter. Äußerlich intakt, es lag lange; nach der Wiederinbetriebnahme durch mich war zuerst alles ganz wunderbar, aber im Laufe von Wochen machen sich - wie für solche Fälle allgemein vorausgesagt wird - Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Am schlimmsten ist, daß sich die Tonhöhe viel stärker als anfangs mit dem Luftdruck ändert. Weitere, etwas weniger dringende Probleme sind, daß im Standardbaß einzelne Knöpfe selten mal haken, im Melodiebaß einzelne (andere) Töne jetzt auf einmal fast immer haken und dabei "absaufende" Geräusche machen und daß die Höhen der anfangs sauber ausgerichteten Tasten ungleichmäßig werden.)
 
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Hallo,
das war schon einige Zeit mein Verdacht, dass es (auch) ums Geldsparen geht; durchaus verständlich, wenn man sehr aufs Geld achten muss.
Günstig und trotzdem sehr gut... mag es geben; an der Steuer vorbei, das muss jede*r selbst wissen.

46 Jahre altes Weltmeister-Instrument mit Standardstimmplatten, 30 Tasten, "primitivem" Konverter.
Ist das eine Weltmeister mit nachgerüstetem (russischen) Konverter? Wenn ja, welches Grundmodell? Supita? Cantus? S4? S5? Consonsa?

Äußerlich intakt, es lag lange; nach der Wiederinbetriebnahme durch mich war zuerst alles ganz wunderbar, aber im Laufe von Wochen machen sich - wie für solche Fälle allgemein vorausgesagt wird - Ermüdungserscheinungen bemerkbar. Am schlimmsten ist, daß sich die Tonhöhe viel stärker als anfangs mit dem Luftdruck ändert. Weitere, etwas weniger dringende Probleme sind, daß im Standardbaß einzelne Knöpfe selten mal haken, im Melodiebaß einzelne (andere) Töne jetzt auf einmal fast immer haken und dabei "absaufende" Geräusche machen und daß die Höhen der anfangs sauber ausgerichteten Tasten ungleichmäßig werden.)
Alles was du hier beschreibst, hört sich danach an, als wenn es nicht mit ein wenig "materialschonendem, anähernd richtigem" Stimmen bei kleinen Abweichungen getan ist.

Die Platten müssen runter, gereinigt, neu venitiliert, eingewachst und dann gestimmt werden. Das ist übrigens insofern am materialschonendsten, als dass man sich ansonsen "einen Wolf" stimmt, weil man bei lockeren Stimmplatten (was man auf den ersten Blick nicht unbedingt sieht) keine vernünftige Stimmung hinzubekommen ist, geschweige denn einige Zeit hält.

Also lass das Instrument ordentlich richten. Ansonsten geht da mehr kaputt als jetzt schon und am Ende legst du drauf. Auch einiger 50er und 100er in Abständen bezahlt summieren sich; dann lieber gleich richtig oder etwas sparen und dann richtig.

BTW: Ein Orgelbauer erkläre mir mal, dass beim Harmonium wenig an den Stimmzungen gearbeitet werden müsse. Neben der größeren Mensur liege das vor allem daran, dass sie nach gründlicher Reinigung nur noch wenig gestimmt werden müssten (Ablagerungen verändern die Stimmung).

Gruß, Tobias
 
(46 Jahre altes Weltmeister-Instrument mit Standardstimmplatten, 30 Tasten, "primitivem" Konverter.
Ist das eine Weltmeister mit nachgerüstetem (russischen) Konverter?
Nein, ich glaube, dass es um das Modell Weltmeister Toccata geht:
1744179371980.png

Es handelt sich um ein strukturell einfaches Modell. Dieses Instrument erfordert keine so große Investition.

Ich denke, dass im Kontext dieses Threads nur noch eine Frage zu klären ist: Wie viel ist der Ersteller dieses Threads bereit zu gehen (=zahlen)?

Gruß, Vladimir
 
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Die Toccata gab es auch als Knopfmodell, hatte ich mal.
 
Wenn ich die Fragestellung richtig verstehe:
Kennt jemand im Raum München einen guten HZIM der sich gut mit Weltmeisterinstrumenten auskennt und bereit ist diese für kleines Geld aber zuverlässig und nachhaltig zu reparieren. Kurz gesagt, gut und billig.
Richtig?
 
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Na ja, wenn du nach einfach nach dem Billigsten gefragt hätte, hätte sogar ich weniger geschrieben.
Du hast aber auch klargestellt, dass du hohe, aber auch etwas unklare Ansprüche hast.

Bis vor wenigen Jahren gab es so jemanden wie den lieben Manfred auch in Bayern, nur ohne den Forscherdrang:
Das war ein herzensguter, hilfsbereiter, lieber Mensch, der seinen Beruf auch in hohem Alter noch ausübte, aber nicht, um Geld zu verdienen, sondern um Menschen eine Freude zu machen.

Mein letzter Besuch in Reipersberg lief so ab:
Der Sepp war damit beschäftig, Äpfel fürs Auspressen zu schälen und zu entkernen.
Ich frage ihn, ob er noch ein Messer hat. Er gibt mir eines.
Wir schälen ein paar Äpfel, bis der Sepp sagt, dass ich nicht zum Arbeiten hergekommen bin.
Wir gehen in seine Werkstatt, er wachst ein paar Stimmplatten der Super Paolo ein und lässt mich Filzringe (für die Knöpfe) stanzen.
Nach einer halben Stunde sind wir fertig, ich danke ihm und gebe ihm etwas Geld.
Er nimmt es nicht, weil er das nicht macht, um Geld zu verdienen und auch generell nicht mehr als 10€ pro Stunde nimmt.
Nach etwas Überredung nimmt er, ich glaube, 5€ oder 10.
Aber: Ich habe ja auch für ihn gearbeitet. Deshalb muss er mir etwas geben. Der Salat ist gerade reif. Ich bekomme jetzt einen Salat.
Ich sage ihm, dass ich selber Salat habe und gar keinen brauche.
Er hat aber ganz verschiedene und bestimmt einen, den ich noch nicht kenne.
Er zeigt mir seine Salate und von einem Zuckerhut habe ich tatsächlich noch nie gehört. Also bekomme ich so einen.
Seitdem denke ich jedesmal an den Sepp, wenn ich einen ungenießbaren Salat vorgesetzt bekomme.

Aber um jetzt auf die Schwarzarbeit zurückzukommen:
Das ist keine Frage der Steuer, sondern vom Stundenlohn.
In einer Zeit, als die Leute rund um die Uhr gearbeitet haben, also bis in die 60er/70er Jahre, war die Rechnung so:
Am Sonntag Freizeit, d.h. gar kein Geld, oder am Sonntag ein Butterbrot, da nimmt man das Butterbrot.
Heute verlangen auch Schwarzarbeiter richtig Geld, schließlich bekommst du gar keinen Handwerker, und die Miete muss auch bezahlt werden.

Letzten Sommer war in einem kleinen Vorort ein Maler im Ruhestand aktiv und bot seine Dienste - steuerfrei, weil die Malerfirmen sind ja so unverschämt.
Ja, das sind sie, also bekam er Aufträge.
Das ging solange, bis ein Nachbar einer Hausbesitzerin sich die Arbeit des Mannes angesehen hat und der Auftraggeberin vorgerechnet hat, dass der Komplettpreis nur durch einen Stundenlohn von fast 200€ errechnet werden konnte.
Danach wurde der Maler nicht mehr als Geheimtip weiterempfohlen.

Jedenfalls sind die Münchner Akkordeonreparateure (keine Geschäftsmiete, keine Angestellten, keine teuren Verbrauchsmaterialen, also nichts abzusetzen) sowieso in einer Situation, dass sie, solange sie keine Immobilien, Luxusautos oder ähnliches kaufen, nur darauf Steuern zahlen, was sie selber angeben.
D.h. ob die Rechnung, die du als Kunde bekommst, auch ans Finanzamt geht, weiß nur der, der sie ausgestellt hat, und wird es dir auch nicht sagen.

Ich teile Tobias R.s Vermutung: Das Stimmen ist nicht dein Hauptproblem.
Immerhin hast du Glück: Das Auswechseln der Klappenfedern und ggf. reinigen der Mechanik geht bei einer Weltmeister wesentlich einfacher als bei einer Italienerin.

Jedenfalls brauchst du, wenn dir die genannten zu teuer sind, jemanden, der keine deutschen Stundenlöhne braucht, bzw. für deutlich weniger arbeitet.
Vielleicht fragst du mal einen der Münchner (osteuropäischen) Straßenmusiker, wo die das machen lassen oder verbindest das mit einem Urlaub irgendwo im Osten.
 
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Wenn ich die Fragestellung richtig verstehe: [...]
Danke! Nicht unbedingt "HZIM" und nicht unbedingt "billig". Als Frage reicht: "Welche Akkordeonreparateure gibt es in München und Umgebung?" Weiteres habe ich ursprünglich nur dazugeschrieben, weil ich dachte, daß die Frage sonst viel zu uferlos sei. Das ist sie aber anscheinend nicht, denn es sind ja nur vier (von Arrigo) genannt worden.

Danke auch, Arrigo, für die nette Geschichte von Herrn Rumberger.

Die Diagnose- und Belehrungsversuche (für die deshalb zu wenig und zu unklare Informationen da sind, weil ich nach nichts davon gefragt habe) helfen mir nicht weiter und gehen in immer weniger hilfreiche Richtungen. (Es ist selbstverständlich kein Problem, diese Dinge trotzdem anzusprechen und zu diskutieren, aber wenn sie als Hilfe gedacht sind, empfiehlt es sich, sie mangels Wirksamkeit zu unterlassen. )

Genau, Akkordeonengel, eine Toccata.
Die Toccata gab es auch als Knopfmodell, hatte ich mal.
Habe ich auch, aber das Knopfsystem gefällt mir nicht mehr so gut. Ich behalte sie aber, weil das letzte Wort nicht gesprochen ist, es sonst ein sehr schönes Instrument ist und eine Wiederbeschaffung schwierig wäre...
 

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