Akkordeonengel
Helpful & Friendly User
Guten Tag,
wir alle wissen, dass obwohl Routine nicht grundsätzlich schlecht ist, doch eine Partnerschaft/eheliche Beziehung zerstören kann. Eine ähnliche Entwicklung konnte ich auch in meiner Beziehung zu meinen Instrumenten beobachten.
Seit 2012 besitze ich wieder das gleiche Konzertinstrument wie in meiner Jugend. Man kann damit fast alles spielen. Wenn ich es in meine Hände nehme, spüre ich die unbegrenzten Möglichkeiten, die es mir bietet. Allerdings bin ich dazu nicht in der Lage, inventiv zu sein und zu improvisieren. Allmählich verlor ich den Spaß daran, dass ich nur nach der Partitur spielen musste, und ich hatte das Gefühl, dass ich keine "Flugmöglichkeiten" hatte, dass ich wie in einem Käfig bin.
Dann kam ein kleines, altes, wertloses und kaputtes 80-Bass-Instrument zu mir. Ich habe es wieder zusammengesetzt, das Instrument ist eigentlich mein persönliches technisches Projekt. Ich kenne jedes Ventil und jede Stimmzunge darin. Diese kleine Kiste hat mir auf unerwartete Weise zurückgezahlt: Ich kann ihr stundenlang spielen und improvisieren und sie inspiriert mich sehr. Die Kiste verfügt jedoch über begrenzte klangliche Möglichkeiten. Deshalb nutze ich dann wieder mein großes, seriöses Instrument, um neuen Ideen und Vorstellungen klanglich gut umzusetzen. Ja. Wo die Grenzen der kleinen Kiste enden, beginnt wieder meine große Konzertdame. Das kleine Akkordeon ist der Anlasser, das große ist der Motor. Ich brauche beide.
So bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ein großartiges und hochwertiges Konzertinstrument keine Quelle von Reizen und Inspiration sein muss. Ich begann zu bemerken, dass dies manchmal auch bei anderen Akkordeonisten der Fall ist. Auf die Frage, warum er beispielsweise sein Akkordeon verkauft habe, antwortete einer von ihnen: „Ich habe jetzt mein Ziel erreicht, ich kann Bachs Toccata und Fuge D-Moll spielen und möchte immer weiter vorankommen, daher benötige ich diese Kiste nicht mehr...“. Ich stelle fest, dass es sich um ein großes Konzertinstrument handelte. Ich habe es (vielleicht) nur später verstanden.
In diesem Zusammenhang beginne ich auch das zahlreiche hier erwähnte Umsteigen zum Knopfakkordeon zu verstehen. Ich konnte lange nicht verstehen, was diese Leute oft sagen: „Obwohl ich nie das Niveau erreichen werde, das ich bei Tasten hatte, werde ich es nie bereuen!...“ Jetzt weiß ich, dass das von mir beobachtete Phänomen einer der Gründe dafür sein könnte. Ich sage nicht, dass es so ist. Aber in manchen Fällen kann es sein.
Klar, ich bin kein Profi. Ich habe kein einziges großartiges Instrument. Aber die Rollen und Aufgaben meiner Instrumente sind ziemlich klar verteilt und alle sind wichtig für mein weiteres musikalisches Wachstum. Ich wäre gespannt, ob andere Akkordeonisten Erfahrungen damit haben.
Liebe Grüße, Vladimir
wir alle wissen, dass obwohl Routine nicht grundsätzlich schlecht ist, doch eine Partnerschaft/eheliche Beziehung zerstören kann. Eine ähnliche Entwicklung konnte ich auch in meiner Beziehung zu meinen Instrumenten beobachten.
Seit 2012 besitze ich wieder das gleiche Konzertinstrument wie in meiner Jugend. Man kann damit fast alles spielen. Wenn ich es in meine Hände nehme, spüre ich die unbegrenzten Möglichkeiten, die es mir bietet. Allerdings bin ich dazu nicht in der Lage, inventiv zu sein und zu improvisieren. Allmählich verlor ich den Spaß daran, dass ich nur nach der Partitur spielen musste, und ich hatte das Gefühl, dass ich keine "Flugmöglichkeiten" hatte, dass ich wie in einem Käfig bin.
Dann kam ein kleines, altes, wertloses und kaputtes 80-Bass-Instrument zu mir. Ich habe es wieder zusammengesetzt, das Instrument ist eigentlich mein persönliches technisches Projekt. Ich kenne jedes Ventil und jede Stimmzunge darin. Diese kleine Kiste hat mir auf unerwartete Weise zurückgezahlt: Ich kann ihr stundenlang spielen und improvisieren und sie inspiriert mich sehr. Die Kiste verfügt jedoch über begrenzte klangliche Möglichkeiten. Deshalb nutze ich dann wieder mein großes, seriöses Instrument, um neuen Ideen und Vorstellungen klanglich gut umzusetzen. Ja. Wo die Grenzen der kleinen Kiste enden, beginnt wieder meine große Konzertdame. Das kleine Akkordeon ist der Anlasser, das große ist der Motor. Ich brauche beide.
So bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ein großartiges und hochwertiges Konzertinstrument keine Quelle von Reizen und Inspiration sein muss. Ich begann zu bemerken, dass dies manchmal auch bei anderen Akkordeonisten der Fall ist. Auf die Frage, warum er beispielsweise sein Akkordeon verkauft habe, antwortete einer von ihnen: „Ich habe jetzt mein Ziel erreicht, ich kann Bachs Toccata und Fuge D-Moll spielen und möchte immer weiter vorankommen, daher benötige ich diese Kiste nicht mehr...“. Ich stelle fest, dass es sich um ein großes Konzertinstrument handelte. Ich habe es (vielleicht) nur später verstanden.
In diesem Zusammenhang beginne ich auch das zahlreiche hier erwähnte Umsteigen zum Knopfakkordeon zu verstehen. Ich konnte lange nicht verstehen, was diese Leute oft sagen: „Obwohl ich nie das Niveau erreichen werde, das ich bei Tasten hatte, werde ich es nie bereuen!...“ Jetzt weiß ich, dass das von mir beobachtete Phänomen einer der Gründe dafür sein könnte. Ich sage nicht, dass es so ist. Aber in manchen Fällen kann es sein.
Klar, ich bin kein Profi. Ich habe kein einziges großartiges Instrument. Aber die Rollen und Aufgaben meiner Instrumente sind ziemlich klar verteilt und alle sind wichtig für mein weiteres musikalisches Wachstum. Ich wäre gespannt, ob andere Akkordeonisten Erfahrungen damit haben.
Liebe Grüße, Vladimir