Ich denke ich stimme CUDO teilweise zu, auch wenn ich nicht verstehe wieso man nicht von einem orthographischen Fehler reden kann, wenn nur die Tonhöhe eine Rolle spielt, und solange man sich in 12et befindet (oder einer ähnlichen Stimmung, die enh. Verwechslung ermöglicht). Natürlich kann durch falsche Schreibweisen die ursprüngliche Bedeutung verloren gehen, aber das ist ja in der Schriftsprache nicht anders, in der Rechtschreibfehler eine veränderte Bedeutung herbeiführen können. Auch verstehe ich nicht, wieso du scharf zwischen Physik (Akustik -> Tonhöhe) und Musik trennen willst(?). Akustik ist natürlich nicht alles in der Musik, aber ein relevanter Teil (Psychoakustik wäre z.B. ein weiterer). Überhaupt fände ich es schön, wenn du diesen herablassenden Ton etwas zurückschrauben würdest, so dass man sich auf den wichtigen Teil der Diskussion konzentrieren kann.
Die Akkordschreibweise ist mehr oder weniger klar definiert, zumindest aber beim °7, der definitionsgemäß aus 3 kleinen Terzen besteht, wenn man auf enharmonische Korrektheit Wert legt - egal in welchem System. Dass jeder selbst entscheiden kann ob er auf enharmonisch korrekte Schreibweise Wert legt, schrieb ich ja.
Befindet man sich z.B. in einem System, in dem man die Töne explizit D, F, Ab, H nennen will, so kann man das Ganze als m7/b5/6, oder als "(durchgestrichener Halbkreis)6" bezeichnen, je nachdem welche Notation man bevorzugt (man könnte natürlich auch den °7 umdefinieren, aber dann sind Missverständnisse vorprogrammiert). Solange man aber die übliche Akkordnotation beibehält ist es nicht eine Frage des vorausgesetzten Systems, wie man die Töne benennt, sondern nur ob man auf enharmonische Korrektheit Wert legt, oder nicht.
Eine interessante Frage wäre allerdings, ob man nicht eine Akkordschreibweise finden könnte die es einfacher macht, Akkorde zu notieren, die sich in der üblichen Notationsweise nur schwer darstellen lassen.