"Akkord"-Bezeichnung

  • Ersteller Theo Retisch
  • Erstellt am
Theo Retisch
Theo Retisch
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
28.05.24
Registriert
14.03.11
Beiträge
2.315
Kekse
43.819
Hallo liebes Musikerboard.

Wenn man auf einer normal gestimmten Gitarre die nicht gedrückten Saiten anschlägt, erklingen die Töne E A d g b/h und e. Meine Frage lautet nun: wie nennt man diesen "Akkord"?

Ich gebe zu, dass die Frage erstmal bescheuert klingt, aber es würde mich einfach mal interessieren. Ich wüsste zum Beispiel gerade garnicht, welcher Ton überhaupt der Grundton sein soll. Tendentiell würde ich erstmal das E auswählen, da es der tieftste Ton ist (ich weiß, dass das auch theoretisch eine Akkordumkehrung sein kann und der tiefste Ton dann nicht der Grundton ist) und er als einziger doppelt vorkommt, wie bei einem Powerchord.

Wie gesagt; bitte keine Diskussion über Sinn oder Nichtsinn dieser Frage, es handelt sich hierbei lediglich um eine Frage aus Interesse.

Ich bedanke mich schonmal im voraus.
 
Eigenschaft
 
E A d g b/h und e. Meine Frage lautet nun: wie nennt man diesen "Akkord"?

Es gibt i.d.R. immer mehrere Möglichkeiten, eine gegebene Tonansammlung mit einem Akkordsymbol abzukürzen. Du schreibst "diesen" Akkord, aber so eindeutig ist der gar nicht, daß man von einem einzelnen konkreten Akkord reden könnte.

Einige mögliche Deutungen: Em7add4, E7sus4add b10, G6(9) / E, D13sus4no7/E, E11no3 ...es gibt sicher noch mehr. Grundsätzlich könnte jeder der 12 Töne innerhalb einer Oktave der Grundton sein. Interessant wäre es sicherlich, diese Tonansammlung von Db oder Ab aus zu deuten...:gruebel:

Die Bevorzugung einer bestimmten Benennung kann nur auf der Basis einer bestimmten musikalischen Praxis oder eines Musikstils passieren. Wenn die Tonansammlung aber vollkommen losgelöst von Stil, Geschichte und Musikpraxis gesehen wird, kann es alle möglichen Deutungen geben. Ähnliches passierte im gerade besprochenen Thread https://www.musiker-board.de/harmonielehre-analyse-muth/489522-akkordbezeichnung.html .

Es gibt auch Webanwendungen, die unter "chord finder" bei Google zu finden sind, z.B. hier: http://www.all-guitar-chords.com/chord_name.php/ . Der spuckt für alle Gitarrenleersaiten auch noch A11(no3) aus.

Harald
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Wow danke!

Aber was bedeutet denn das (no3)? Sorry, bin da nicht so bewandert.
 
Das bedeutet, daß die Terz weggelassen wird.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Mein Favorit wäre Em7 mit Quarte: Em7/11
Vielleicht auch noch A9sus4, wobei ich dann hier wohl schon das tiefe E weglassen würde.

Für andere Deutungen wären mir die Töne der Leerseiten zu tief. Da müßten die Töne schon eine Oktave höher erklingen. Dann könnte der Bassist noch das daraus machen:
C6/9 bzw. Cmaj13
Dsus 6/9
Fmaj13#11
G6/9

Bei anderen Baßtönen klingt es für mich nicht eigenständig genug.
 
E A d g b/h und e. Meine Frage lautet nun: wie nennt man diesen "Akkord"?


Hi MaBa,

Em11 impliziert die T9, die ja definitiv nicht vorhanden ist. Beste und einzige Wahl ist Em7add4.
 
Leutz, mal ganz dumm gefragt, warum nicht einfach A7sus2sus4? Meinetwegen noch /E, aber warum die ganzen komplizierten Bezeichnungen, wenn es doch auch viiieeel einfacher geht?

MaBa hat zwar schon A9sus4 genannt, aber da habe ich ein Problem wegen dem (noch) vorhandenen Grundton.
 
naja ... ich möchte bezweifeln, daß

A7 sus4sus2 / E

eine WESENTLICHE Vereinfachung darstellt ... abgesehen von anderen Einwänden ...

Thomas
 
ist klar nicht sooo die Vereinfachung, aber vielleicht doch im ersten Moment logischer als z.B. Fmaj13#11. Und wo liegen die anderen Einwände? Wie gesagt, mal ganz dumm gefragt;)
 
Daß es zum Beispiel, um genau zu sein, meiner Meinung nach A7/9sus4 oder A7add9sus4 heißen sollte ...
Aber ich will jetzt keine neue Teil-Debatte auslösen ... so wichtig ist dieses Thema nicht ... zumindest mir nicht ...

LG, Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
ist klar nicht sooo die Vereinfachung, aber vielleicht doch im ersten Moment logischer als z.B. Fmaj13#11.

Du hast recht!

Genau deshalb hatte ich oben präzisiert. Die anderen Deutungen sind dann möglich, wenn ein Bassist einen alternativen Grundton spielt und deine 6 Töne eine Oktave höher erklingen. Der Bassist legt dann das eigentliche Fundament und die einzelnen Töne hört man dann im Verhältnis zu diesem Ton.

Hier zwei Beispiele. Das Klavier spielt jeweils eine kurze Kadenz, die an einer Stelle dein "Leersaiten-Voicing" mit den Tönen e-a-d-g-b-e enthält - aber eben eine Oktave höher. In der Wiederholung spielt noch ein Baß den Grundton dazu:

1. | Fmaj7 | E7 | Am7 |
Hier sind deine Töne im ersten Akkord zu hören, der Bass mach daraus ein Fmaj7:
Fmaj.mid

2. | Dm7 | G7 | Cmaj7 |
Hier sind deine Töne im letzten Akkord zu hören, der Bass macht daraus ein Cmaj7:
Cmaj.mid
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben