Was für ein Tag. Ich erlaube mir dann mal, an dieser Stelle meine Eindrücke zusammenzufassen...
Da das Konzert an einem Sonntag stattfand, sind wir sehr zeitig losgefahren, um dem Stau und dem ganz großen Ansturm auf die Eingänge zu entgehen. Entsprechend waren wir schon um 12:00 Uhr (also zwei Stunden vor Einlassbeginn) da. Das war aber auch gar nicht schlimm, denn ob ich nun zuhause warte oder mir vor dem verschlossenen Tor die Beine in den Bauch stehe ist auch egal. Immerhin hatten wir verkehrstechnisch keinerlei Probleme und fanden ohne Probleme einen Parkplatz.
Nach einiger Warterei kamen wir dann um 14:00 Uhr aufs Gelände. Anschließend rannten wir wie die Bekloppten zur Sicherheitskontrolle, wo allerdings ein weiteres Mal warten angesagt war. Die Kontrollen an sich waren sehr lax (mir wurde nicht mal in den Rucksack geschaut
). Da wir mit die ersten waren, die durchkamen, sind wir ein weiteres Mal im Vollsprint zur Bühne gerannt, haben uns unsere pinken Bändchen geholt und in der ersten/zweiten Reihe Platz genommen. Der schwierigste Part war überstanden.
Und dieses Bild bot sich uns dann für die folgenden vier Stunden...
... aber es gibt wirklich schlimmeres, denn man konnte ja sitzen und essen.
Die erste Vorband namens "The Whisky Foundation" spielte kurz nach 18:00 Uhr und war eigentlich vollkommen in Ordnung - die Stimmung war aber noch deutlich ausbaufähig (wie immer bei Vorbands).
Anschließend spielten "Vintage Trouble" - die Jungs haben den Laden wirklich zum kochen gebracht. Der Frontmann erinnerte mich die ganze Zeit an James Browns Auftritt im Blues Brothers Film, wo er den Gottesdienst in Grund und Boden rockt. Was im Film nur wenige Minuten dauert, spielte sich eine geschlagene Dreiviertelstunde vor uns ab. Und das war richtig geil.
Meine Bilder sind leider nicht wirklich was geworden, aber schaut euch die mal bei YouTube an. Danach war die Stimmung auf jeden Fall super. Außerdem sind wir der festen Überzeugung, dass er das schlechte Wetter (es tröpfelte zwischenzeitlich) weggerockt hat (der passende Song hieß "Strike Your Light Right On Me")
Nach dem Gig sah es nämlich plötzlich so aus:
Plötzlich kam die Sonne wieder raus.
PS:
@zulu-man dürfte ziemlich genau da gestanden haben, wo der Sänger crowdsurfen gegangen ist.
Nach einer weiteren halben Stunde (die einfach nicht umgehen wollte), kamen dann endlich AC/DC auf die Bühne. Das zweistündige Set ging leider viel zu schnell um, denn die Songauswahl fand ich sehr gut. Sie haben eine gelungene Mischung aus alten Nummern und neueren Songs gefunden, wobei mir High Voltage, Baptism By Fire, Sin City und Dirty Deeds Done Dirt Cheap am besten gefallen haben.
Brian war stimmlich gut aufgelegt und Angus duckwalkte ziemlich häufig quer über die Bühne. Vom Rest der Band sah man bekanntermaßen recht wenig. Stevie und Cliff marschieren ja höchstens mal nach vorne, wenn es einen Refrain oder Backround-Vocals zu singen gibt. Gerade Stevie muss man aber durchaus für sein Spiel loben, denn er imitiert Malcoms Parts ziemlich überzeugend. Ich bin mir sicher dass niemand den Unterschied bemerkt hätte, wenn man den Auftritt einfach nur gehört hätte.
Bezüglich Criss Slade war ich anfangs ja skeptisch, da er signifikant anders spielt als Phil, aber live fiel das gar nicht so sehr auf, wie auf YouTube Videos. Gerade die Hi-Hat, die Criss wesentlich weniger laid-back spielt als Phil, ging in der Soundwand ein wenig unter. In diesem Fall war das etwas Positives.
Hier noch ein paar der besseren Bilder:
Gerade dieser vorgelagerte Steg war super, da Brian und Angus dann quasi direkt vor einem standen
Auf den Bildern sieht es weiter weg aus, als es tatsächlich war.
Nach diesem Totalabriss folgte dann der nervige Teil des Tages, den ich aufgrund der Erfahrungen von 2010 schon erwartet hatte.
Wieder bewegten sich zehntausende Menschen auf die Ausgänge zu und wollten alle auf einmal das Gelände verlassen. Die schnellsten kamen noch raus, aber dann ging wieder das Chaos los. Von mehreren Parkhäusern und Parkplätzen strömten tausende Autos auf die
eine Straße, die zum Messeschnellweg führte. Ich weiß ja nicht, welcher Trottel damals das Infrastrukturkonzept des Messegeländes konzipiert hat, aber man möchte ihn am liebsten heute noch ohrfeigen.
Wir hatten schon damit gerechnet und es gar nicht erst versucht loszufahren. Stattdessen haben wir den Kofferraum aufgemacht, uns auf die Ladekante gesetzt und noch bis ca. 00:30 Uhr gegessen und getrunken. Dann haben wir uns mal ganz optimistisch in die noch immer wartenden Schlangen eingereiht, die sich seit Beginn unseres späten Abendessens nur wenige Meter bewegt hatten. Immerhin waren dieses Mal von vorneherein Polizisten vor Ort, die versucht haben, den Verkehr zu regeln. Geholfen hat aber auch das nur wenig, denn erst nach 1:00 Uhr waren wir vom Parkplatz runter und gegen 2:00 Uhr erreichten wir endlich den (völlig überfüllten) Schnellweg.
Wie auch immer - für heute hatte ich mir eh nichts vorgenommen und außerdem waren wir auf die lange Warterei vorbereitet gewesen. Insofern war es rückblickend dennoch ein toller Tag mit erstklassigen Bands