Schwieriges Szenario welches hier skizziert wird.
Aus meiner Warte heraus, als unterdurchschnittlicher Hobby Musiker, würde ich die Hochzeit präferieren.
Aus einfach dem Grund, wer ne Metalcore Band zu seiner Hochzeit holt ist mir sympathischer
Spaß beiseite. Aus emotionaler Sicht würde ich ganz klar dann lieber zur Hochzeit gehen, da (hoffentlich) einmalig für die Heiratenden, als zum sich wahrscheinlich jährlich wiederholenden Stadtfest. Für letzteren würde ich mich natürlich um einen gleichwertigen Ersatz kümmern, was dank lokaler Kontakte nicht allzu schwer sein sollte.
Leider jedoch ist das Emotionale nicht alles. Ich bin mit beiden Veranstaltern einen Vertrag eingegangen und ich persönlich finde nicht vieles schlimmer, als mein gegebenes Wort nicht einzuhalten. Ausreden gibt es für mich da kaum welche. Ich denke, ich wäre da in einer großen Zwickmühle gefangen und würde tatsächlich mit beiden Veranstaltern den direkten Kontakt suchen und hoffen, dass ich eine Lösung für beide finde. Sei es nun das ich für einen der Beiden einen Ersatz organisiere oder eben mich mit Medikamenten volldröhne und beides spiele.
Hinzu kommt jetzt jedoch noch ein bereits von meinen Vorrednern angesprochener Faktor, die Band(-s).
Auch hier muss ich zusehen, dass ich Kompromisse finde. Kann ich irgendwie einen Ersatz für mich finden, wenn die Band trotzdem auftreten soll? Ist der Reputations und/oder Gagenverlust verkraftbar für die Band? Schwere Entscheidungen.
Da ich hier im Prinzip ja nur wiederholt habe, was meine Vorredner an Aspekte schon hervorgebrachte haben, möchte ich mal auf meine ganz persönliche Odyssee eingehen....
Ich spiele in einer Band in der das Booking und so ziemlich alle organisatorischen Aufgaben an mir kleben blieben, ich war so blöd mich freiwillig dafür zu melden...Nun kannte ich durch meine Arbeit mit und als Tontechniker den ein oder anderen lokalen Veranstalter, nichts großes, aber sichere Gigs mit kleiner Gage die ordentlich Publikum anlocken. Das ist für uns als unbekannte Metalcore Band sehr schön. Unser Schlagzeuger war nebenbei der einzige der sich noch etwas damit beschäftigte da er auch bei größeren Sachen beim auf und abbau hilft...
Nun kam es immer wieder dazu, das ich Monate im voraus einen Gig mit der Band besprach, x Mal fragte ob es allen passt, ob alle Urlaub/Frei sonstiges bekommen haben. Wurde halt immer bejaht, habe also in meinem damals noch guten Namen für uns gebürgt bei Veranstaltern die ich gut kannte. Und zack, wenige Tagen vorher fällt einem Mitglied auf, dass er den Urlaub ja gar nicht genehmigt bekommen hat, weil er gar nicht danach gefragt hat. Das ist jedoch nicht nur einmal passiert... Dann sagt besagtes Bandmitglied von sich aus eigenmächtig Gigs ab, ohne auch nur ein Wort mit der Band zu wechseln...
Okay, unsere Reputation als Band ist im Arsch, mein Name bei den VA's nichts mehr Wert. Das ist für die Veranstalter und für mich sehr sehr unbefriedigend. Also, ich persönliche finde kurzfristige Absagen unmöglich und habe entsprechend meiner Band zu verstehen gegeben, dass ich nie wieder für sie meinen Namen hinhalten werde. Auch haben wir dadurch in der Band mittlerweile größere Spannungen, was aber noch auf andere Dinge zurückzuführen ist.
Lange Rede kurzer Sinn:
Ich halte nichts davon abzusagen, es gibt bestimmte Situationen in denen es notwendig sein kann, die aber meiner Meinung nach nicht pauschalisiert werden können, da diese viel zu sehr von der persönlichen Situation der Band/des Musikers abhängen.