Ab welchem Alter kann ein Kind mit der E-Gitarre beginnen?

Ich würde beides parallel lernen.
Bzw. die ersten Gehversuche klassisch machen, aus folgenden Gründen:

- Eine E-Gitarre hört sich, sag ich als jemand, der bei einer Volkszählung Metal als Religion ankreuzen würde, falsch gespielt einfach wesentlich furchtbarer an als eine klassische Gitarre. Vor allem wirst du schnell feststellen, dass es deiner Kleinen wesentlich mehr Spaß macht, wenn am anderen Ende des Hauses die Gläser in der Vitrine vibrieren. Pädagogisch ist es sehr wertvoll, wenn man von Anfang an möglichst gut mithören kann, was man spielt und da ist die klassische der E-Gitarre nun mal überlegen, außer man spielt sie total clean aber da ist dann der motivierende "Gas geben Faktor" weg. Nebenbei schont es deine Nerven.

- Nylonsaiten brauchen viel weniger Spannung und Kinder haben dünne Haut. Es braucht, bis man die Kraft richtig dosieren kann, was wiederum bedeutet, dass der typische Anfänger um Faktor 3 zu fest greift - sobald man für eine Millisekunde ein klein bisschen zu wenig fest greift ist ja der Ton weg. Und bis man das raushat, genau richtig fest +5% zu greifen macht es sich das Hirn recht einfach: Statt +5% halt +150% und zumindest eine Aufgabe weniger, mit dem es sich beschäftigen muss, während es versucht, Schlag-Greifhand-Augen zu koordinieren. Da tut eine H- oder dünne E-Saite schon ziemlich weh, war zumindest bei mir so und ich hab mit 15 angefangen. Sie wird deswegen anfangs auch rein physisch auf einer Klassikgitarre länger üben können weil sie weniger Kraft braucht.

- Klassische Saiten liegen weiter auseinander. Bei mir war es zumindest so, dass ich anfangs, wo der Blick quasi fix auf der Greifhand fixiert ist und die Schlaghand aus heutiger Sicht total unkontrolliert hoffentlich irgendwie die richtige Saite(n) erwischt mir wegen dieser Kleinigkeit auf der Klassischen wesentlich seltener verspielt hab.

- E-Gitarre--> Plektrumspiel. Es ist anfangs einfacher, direkt mit den Fingern zupfen zu können als zuerst das Handling eines Plättchens zu erlernen.

- Sollte sie draufkommen, dass es doch nichts für sie ist, steigst du so günstigster aus.


Also explizit nicht klassisch und dann irgendwann E-Gitarre, sondern von Anfang an sagen, sobald man kontrolliert Töne auf der Klassischen produzieren kann kommt die E-Gitarre dazu. Dann hat man all die "coolen" motivierenden Vorteile der E-Gitarre und eine Klassikgitarre, die man überallhin mitnehmen kann (oder wo auch immer man ist mal schnell eine herumsteht). Weiters hast du einen guten Motivationsfaktor für die ersten sich ziehenden Wochen, wo man kaum einen geraden Melodiefetzen rausbringt, da das Kind sich ja zur E-Gitarre hinarbeiten muss.
Eigentlich ist dem Beitrag absolut nichts mehr hinzuzufügen :great:
 
Meine mittlere Tochter (mittlerweile 10, spielt seit der zweiten Klasse Akkustik) hätte mich damit zum Teufel gejagt. Sie schrubbt lieber auf meiner.

Dann sag doch auch mal was du gemacht hättest wenn deine Tochter gesagt hätte das sie unbedingt E-Gitte spielen will. Hättest du sie bekehrt und Ihr damit vielleicht Frust bereitet oder hättest du Ihr den Wunsch erfüllt?

PS: es gibt auch andere Farben und andere Hersteller mit kurzen Mensuren. Im Übrigen wenn man auch auch Wunderschöne. Mein Artikel war nur ein Beispiel das es auch für Kurze Arme und kleine Hände etwas passendes gibt was sich schnell und einfach nutzen lässt.
 
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Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Insofern bin ich ganz froh, dass sie sich selbst von Anfang an für eine akkustische entschieden hat. Das Interesse an einer elektrischen kam erst in den letzten Monaten.
 
Mein Sohn wollte damals mit 8 unbedingt E-Gitarre spielen lernen; eine passende kleine E-Gitarre zu finden war kein Problem, eher einen Gitarren-Lehrer, der den direkten Einstieg auf diesem Instrument direkt unterstützt. Er hat dann 1 bis 2 Jahre Unterricht bekommen, dann aber aus diversen Gründen damit aufgehört, u.a. schulbedingt wegen Geigenunterricht...
Jetzt ist er 15, und steigt gerade neu ein - mit einer Westerngitarre (Stagg SA20ACE - http://www.musicworldbrilon.de/gita...ingmodellemitpickup/staggsa20aceblkblack.html). Sein Argument war tatsächlich, dass er so eine Gitarre einfach in die Hand nehmen und spielen kann, ohne erst Verstärker anzuschließen und die Gitarre zu verkabeln. Aufgrund seiner Größe musste es ein Modell mit möglichst schmalem und kleinen Korpus sein, und das ausgewählte hat den Zusatznutzen, dass man sogar einen Verstärker anschließen kann - das kann auch ordentlich Krach machen, oder mit den Effekten vom Verstärker für zusätzlichen Spielspaß sorgen. Ab und zu greift er sich meine E-Gitarre und kommt damit genauso gut klar.
Vielleicht ist ja eine akustische Gitarre mit Tonabnehmer eine Alternative für den Einstieg, wenn man das Ziel E-Gitarre hat...
 
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dann aber aus diversen Gründen damit aufgehört, u.a. schulbedingt wegen Geigenunterricht...
Jetzt ist er 15, und steigt gerade neu ein
Ich denke darauf muss man sich sowieso einstellen. Obwohl es natürlich auch Gegenbeispiele gibt. Ich hab mit ca 9/10 Jahren angefangen Gitarre zu spielen, mit 12 Bass. Und war in meiner Jugend vor allem von meiner (akustischen) Gitarre kaum zu trennen. Bin aber auch in einen Schulzweig mit Instrumentalunterricht gegangen, durfte vier Jahre klassische Gitarre lernen. Kann zwar heute fast nichts mehr, aber es hat mir Riesenspass gemacht. Auch, weil ich das Instrument einfach gut lernen wollte in all seinen Facetten.
 
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Warum kann man heutzutage Kinder nicht mehr davon überzeugen, dass man erst Gitarre spielen können muss bevor man sich elektrisch betätigt?
Warum sollte man das denn? Ist E-Gitarre zu gefährlich oder unmoralisch?
... aber ich glaube man kann das nicht einfach rational für sein Kind entscheiden. Jedes Kind ist ein anders was Motivation, Zielsetzung, etc. betrifft. ...
Eben! Sie will nicht die Palette zeitgenössischer Musik studieren, sie hat Lust E-Gitarre zu spielen.
Allerdings sollte ihre Tochter auf der E-Gitarre erst mal lange Zeit unverzerrt lernen, sauber zu spielen, bevor sie sich an verzerrte Sounds wagt.
Na klar, damit sie lernt, dass wir Erwachsenen alles besser wissen! Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!

Nee, im Ernst - wenn eine Neunjährige auf etwas Bock hat wie E-Gitarre, dann ist es total unnötig an das Maximalziel "perfektes Gitarrenspiel" zu denken. Wenn deine Tochter Schlittschuh fahren will, zwingst du sie ja auch nicht vorher in den Ballettunterricht.
Als ich Gitarre lernen wollte, bekam ich eine Nylon und bayerischen Volksmusikunterricht. Das war vielleicht toll... im Radio liefen Deep Purzle, Led Zeppelin, Bob Dylan, Pink Floyd, Heart, ... und ich habe den "Staaden Landler" geübt. Ich habe dann trotzdem Gitarre spielen gelernt und in mehreren Bands gespielt, den Umweg hätte ich mir allerdings lieber gespart.
 
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Moin!

auch wenn das Thema jetzt schon fast durch ist würde ich hier gerne noch meine 2 Cent unterbringen.

Ich finde es besser, wenn Kinder zunächst auf einer akustischen Gitarre anfangen zu lernen. Die akustische ist einfach da und ohne Netz und Kabel. Keine Technik und keine Regler mit denen man sich beschäftigen muss.
Aber: Wenn Kind aber unbedingt eine „richtige Gitarre“ haben will, sollte man Kind auch eine E-Gitarre geben. Sonst ist es eben nicht das was das Kind eigentlich wollte (Ich kaufe auch keinen Roller, wenn ich eigentlich eine Enduro haben möchte).

Im Zweifel könnte man noch eine akustische Gitarre nachreichen.

Meine Tochter (13) spielt eine von diesen Jacksons, die auf 12er Saiten umgebaut wurde und insgesamt gut spielbar ist. Ihr verständlich zu machen, dass Üben/Trainieren/Spielen nur Sinn macht, wenn auch ein Verstärker angeschlossen ist, damit man auch alle Nuancen seines Spiels hört (die guten wie die schlechten), bekomme ich nur sehr schwer kommuniziert. Das könnte aber auch daran liegen, dass meine Meinung bei Ihr eher eine untergeordnete Bedeutung hat …

Ich habe später noch eine gebrauchte Baby Taylor dazu gekauft. Die kommt gelegentlich mit ins Wochenende oder geht mit in die Schule für Musikkurse etc. (oder auf Dienstreise damit ich auch etwas davon hab ;-) )

Soweit meine 2 Cent.


Grüße aus Hamburg

Thomas
 
Die 10-jährige Tochter eines Kollegen lernt gerade E-Gitarre. Mit einem guten Lehrer, der da spielerisch herangeht, für schnelle Erfolge sorgt. Das Smoke On The Water Riff ging fix, jetzt werden ein paar PowerChords gemacht. Normale Gitarre, irgendwas Billiges, kein Kindermodell. Zum Ausprobieren. Und - ganz wichtig - amerikanisch-entspannt.

Fragen wie "oh lieber Klassisch?" kamen nicht auf. Gut, der Kollege ist in den USA. Aber auch die Frage "oh, lieber eine Steelstring" kam nicht auf. Kind will E-Gitarre lernen, ratlose Eltern suchen Lehrer, Kind lernt mit viel Freude (zumindest für jetzt) E-Gitarre. Lehrer sorgt neben schnellem Lernerfolg auch für Motivation zum üben (keine stupiden Fingerspielereien, sondern simple PowerChord-Begleitungen zu "richtigen" Songs) und achtet auf die Spieltechnik.

Will sagen - entspannt Euch. Guter Lehrer mit Erfahrung muss her (da sehe ich die riesige Hürde!), und halt ein bespielbares Instrument (mit dem Risiko, dass es eben doch nix wird mit der Musikerkarriere - aber dann doch lieber die 150-EUR-Einsteigergitarre in den Sand setzen als ein 750-EUR-Saxophon).
 
Grund: typo. "Fanz" anstatt "ganz" :D
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Mein kleiner Mann wird dieses Jahr sieben, er sieht ja nun was ich immer so treibe, dachte eigentlich er hat gar kein Interesse an Musik. Vor kurzem kam er an :"Papa ich möchte Bass lernen". Ich habe mich gefreut wie Bolle, Gitarristen gibt es nun wahrlich genug.
Trotzdem habe ich dem ganzen etwas Zeit gelassen.
Versucht mal einen Linkshänder Bass in der Größe zu kriegen....
Jetzt sind ca acht Wochen vergangen, heute habe ich ihn mir geschnappt und ihm den Unterschied zwischen Bass, E-Gitarre und Akustik erklärt.
Und siehe da, es ist die Akustik. Alles andere ist ihm zu laut und zu viel gefummel.Er möchte Akkorde schrammeln und singen :)
 
Grund: Rechtschreibverfrumselung
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Ob Akustik oder E-Gitarre, sollte man meiner Meinung nach vom Kind und von der möglichen Betreuung abhängig machen.
Mein 8 jähriger Bruder wollte jetzt auch so langsam anfangen, Gitarre zu spielen, will aber viel lieber auf der E-Gitarre(in voller Größe!) spielen.
Dazu muss man aber sagen, dass er nur übt während ich mich im selben Zimmer befinde und ich dementsprechend noch das Einstöpseln, das Reichen der Gitarre und das Einstellen des Verstärkers für ihn übernehme.
Wenn man dafür keine Zeit hat, ist das Kind - solang es dem nicht völlig abgeneigt ist - mit der Akustik-Gitarre erstmal am Besten dran.
 
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schmendrick
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Erledigt
P
  • Gelöscht von peter55
startom
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Bezugspost gelöscht
Gibt es eine spezielle E-Gitarrenschule (ich meine ein Unterrichtsbuch) für Kinder im Alter zwischen 6-9 Jahren?

Bei den Leuten, die nie auf der akustischen Gitarre gespielt haben, stelle ich fest, dass sie "irgendwie" greifen. Das heißt, die Finger bewegen sich viel zu extrem, niemals kurz vor dem Bundstäbchen, weil man das Schnarren auf der E-Gitarre nicht hört, oft kleben die Finger aneinander und können sich nicht getrennt voneinander bewegen oder sie benutzen den 4. Finger nicht, weil das zu anstrengend ist.

"Ich würde mein Kind nie dazu zwingen": Kinder in dem Alter wissen noch nicht, was sie wollen. Wenn es nach den Kindern gehen würde, würden wir jetzt alle nur mit dem Zeigefinger hin- und herrutschen. Mit dem Mittelfinger geht das zwar besser, aber das hat Mutter verboten. Warum, weiß keiner.

Dazu kommen die Radioaufnahmen, die perfekt nachbearbeitet sind und super klingen. Spielt das Kind diese "Lieder" auf der eigenen E-Gitarre nach, werden sie klanglich enttäuscht sein und das Lied, was sie vorher so gerne mochten, plötzlich hassen. Bei der akustischen Gitarre ist es umgekehrt: zuerst mag man das Lied nicht, aber dann fängt man an, es zu mögen.
 
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also wenn dein kind das schon spielen möchte würde ich ihr das jetzzt nicht verbieten. Das fördert bestimmt ihre entwicklung
 
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Nur als kleine Anmerkung (auch mit Hinblick auf Deine aktuelle Flutung des MB mit mehr oder weniger sinnigen Beiträgen/Themen @janine030 !!) :

Die TS, die hier wg. Ihres Kindes nachgefragt hatte, ist seit Erstellung des Threads (ihr bis dato einziger post !!) vor mehr als einem Jahr abwesend.
Eine individuelle Beratung ist daher imho wohl nicht mehr angezeigt.

LG Lenny
 
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Das Problem existiert immer noch, nur mit anderen Kindern. Janine würde ich niemals etwas verbieten, aber überreden kann man sie. :)
 
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Die höchste Motivation erzeugt immer das Wunschinstrument . Weil es geht auch ums Beherrschen dieses Instruments , und nicht unbedingt um irgendwelche Saiten zu zupfen . Ich hatte die Gitarre vor Jahrzehnten schnell weggestellt , da "nur" akustisch und der Lehrer kein Rocker . Ich würde ne günstige E-Gitarre mit 10 bis 15-Watt-Combo für ca 100,- bis 200,- besorgen , mit guten Kundenbewertungen . Bei Wiederverkauf wegen Hobbyaufgabe , verlierste nichtmal die Hälfte bei pfleglicher Behandlung . Selbst ohne Verstärker lässt sich in der Mittagspause üben , leiser als ne Akustikgitarre , aber gut hörbar.
 
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Aber die höchste Motivation reicht nicht aus, wenn der Lehrer diese in kürzester Zeit nimmt. Im Prinzip sagst Du das ja selbst im dritten Satz.
 
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Gibt es eigentlich auch rock-musiziernde Lehrer (oder Väter), die dir die Motivation an der akustischen Gitarre nehmen?
 
solls wohl auch geben . bloss im e-gitarren-forum nur wenige . was mich früher gestört hat , war dass oft aus einem ac/dc - fan eine eurovision - nicole gemacht werden sollte (eltern - lehrerseitig)
 

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