robbert
HCA-Geige
Ein an sich total netter Mensch lebt von seinen politischen Ansichten her, in einem Universum, das ich unerträglich finde.
Frag doch mal den Unerträglichen, was ihn veranlasst, mit dir noch Musik zu machen.
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Ein an sich total netter Mensch lebt von seinen politischen Ansichten her, in einem Universum, das ich unerträglich finde.
Auch wenn es nicht unbedingt Gleichgesinnte sein müssen: Ich habe immer mal wieder festgestellt, dass unterschiedliche Standpunkte dazu führen, dass die Einen nicht (mehr) über Witze u.Ä. lachen könnten, bei denen die Anderen mit den Händen auf die Oberschenkel klatschen. Dabei geht es keineswegs immer um Politik im gängigen - engeren - Sinn, sondern eher darum, ob mann sich einem bestimmten "Wir" zuordnet (oder eben nicht).Man sucht sich im Leben halt doch lieber Gleichgesinnte - und das betrifft in einer Band eben nicht nur die Musik.
Es gibt politische Einstellungen, die ich nicht tolerieren möchte. Mit Leuten, die diese vertreten, sitze ich (im privaten Rahmen) nicht am Tisch, trinke ich nicht mein Bier und mache ich auch keine Musik oder teile die Bühne mit ihnen.
Aber das ist ja ein Teil von „Kennenlernen“. Natürlich kann es mein Bild über einen Menschen verändern, wenn ich seine/ihre politische Haltung kennen lerne. Und wenn ich jemanden auf der Pegida-Demo entdecke, den ich bis dahin mochte, mag ich ihn danach halt vielleicht auch nicht mehr oder deutlich weniger. Das passiert einem ja nicht mit Leuten, die man seit ewig und drei Tagen kennt, weil man mit denen zufällig noch nie über Politik gesprochen hat. In der Regel weiß ich früh um die politischen Einstellungen der Leute, mit denen ich mich umgebe.Klassisches Phänomen: Die Typen auf der Pegida-Demo müssen ja furchtbar sein - bis ich einen entdecke, den ich kenne und mag...
Ich seh das ganz simpel: ich verbringe meine Freizeit nicht mit Nazis!
Sagen wir's mal so: Ich habe aus Zeiten, in denen hier im Forum das Politik-Forum noch aktiv (und "on fire") war, noch den einen oder anderen durchaus prominenten User oder "sogar" 1-2 HCAs auf der Ignorier-Liste... und erwarte dass das auch andersrum zum Teil der Fall ist. Habe auch keine Motivation, an dem Status was zu ändern. Entscheiden musst du es, auch wie du es kommunizierst. In einer ausweglosen Situation muss man sich auch für ein "es passt bei mir einfach nicht mehr" ohne weitere Begründungen nicht schämen finde ich.Kann man/ich es akzeptieren oder ist irgendwo auch Schluss?
Ob und ggf. wo es aufhört, scheint mir gerade das Thema hier zu sein...Wo hört es dann auf?
Na wenn mir einer in den Rauchpausen mit blödem Gequatsche über Fachkräfte oder ACAB kommt, da hilft dann weitestgehend auch der erste Akkord nimmer. Oder über Mullahs oder etc. spricht. Das gehört da nicht hin und will ich nicht. Und meist können die Leute auch leider nicht aus ihrer Haut und lassen entsprechende Sprüche auch ungefragt fallen. Und das braucht man nicht prüfen, das kommt ohne Vorankündigung.Wenn ich mich zurückerinnere haben wir nie über Politik in den Proben gesprochen.
Sind wir jetzt schon soweit, das wir beim Musikmachen die pol. Gesinnung der anderen prüfen?
Wo hört es dann auf? Darf dann der dieselfahrende SUV Musiker nicht mehr mitspielen?
Das wunderbare an der Musik ist doch gerade das scheinbar Unvereinbares sich ab Takt 1 völlig auflöst.
Wäre man plakativ, könnte man finden, dass „wir“ in Zeiten leben, in denen möglichst wenige Kontexte unpolitisch bleiben sollten. Aber es geht hier ja nicht um allgemeingültige Regeln, sondern um den individuell unterschiedlichen Umgang mit diesen Themen, und um das Bewusstsein für die eigenen Grauzonen.Sind wir jetzt schon soweit, das wir beim Musikmachen die pol. Gesinnung der anderen prüfen?
Für mich wäre das z.B. keine Grenze, die ich ziehen würde. Aber ich hätte mit dem Bandkollegen sicher ein Diskussionsthema. Aber wenn er eine „Tötet Greta“-Gruppe im Internet gründet, wäre es dann wiederum aus mit dem gemeinsamen Musizieren.Wo hört es dann auf? Darf dann der dieselfahrende SUV Musiker nicht mehr mitspielen?
Wo hört es dann auf? Darf dann der dieselfahrende SUV Musiker nicht mehr mitspielen?
Wenn du aktiver Klimaaktivist bist wirst du da möglicherweise deine Konsequenzen ziehen.
Aber darum geht es ja: der eine eine nimmt eine für ihn problematische Gesinnung hin und steckt den Kopf in den Sand und der andere steht auf und agiert.
Da darf jeder für sich selbst entscheiden zu welcher Sorte er gehört. (ok, das hilft dem TE jetzt so gar nicht weiter...)
Grundgesetz und Strafrecht bilden doch den Rahmen dessen, was ich zunächst ertragen muß.
„Gegen jede Form anderer Meinung“...? Wer fordert das denn?st natürlich schon eine gewisse Hybris zu glauben, gegen jede Form anderer Meinungen "aufstehen" und "agieren" zu müssen.
Das stimmt nicht. Die gesetzlichen Vorgaben legen fest, was staatlich toleriert und was verfolgt wird. Wie jeder einzelne damit umgeht, ist seine oder ihre Sache, sofern man sich damit wiederum an die Gesetze hält.
Wenn deine Ansichten so sind, dann spricht gesetzlich nichts dagegen, dass du dich nachdrücklich gegen SUV und bestimmte politische Meinungen aussprichst.
„Gegen jede Form anderer Meinung“...? Wer fordert das denn?
Wir reden doch hier von politischen Randpositionen (ich gehe mal davon aus, der TE ist nicht CDU-Mitglied und hat Stress, weil sein Bandkollege FDP wählt...). Sich da zu positionieren heißt doch nicht, dass ich immer direkt ne Demo organisier, wenn mein Gegenüber mal anderer Meinung ist.
Und was die gesetzlichen Vorgaben angeht, haben diese ja nichts mit meiner persönlichen Positionierung zu tun. Wenn ich eher links orientiert bin, ist meine persönliche Toleranzgrenze nach links hin vielleicht genau da, wo Gesetzesüberschreitungen anfangen, nach rechts hin verläuft sie aber mitten durch den legalen Bereich, weil es dort Dinge und Haltungen gibt, die zwar legal sind, die ich aber trotzdem ablehne.