80er-Jahre Hoyer-Bass für Neu-Bassisten. Was nun?

  • Ersteller wolf3rs
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es gibt da zwar Ausnahmen, aber im Prinzip kann man davon ausgehen, dass ein onboard Sound kein optimales Ergebnis liefert.
Ein Bass (wie deiner) ist da in doppelter Hinsicht 'anspruchsvoll'...
einmal bezüglich der Impedanz der Eingangsstufe, aber auch was den Impuls des Signalanstiegs betrifft
bei passiven Tonabnehmern sollte die Impedanz 'gut passen' sonst bleibt der Ton irgendwie matt - man kann es nicht wirklich in Worte fassen... hifi-mässig wäre von einem tiefen, runden Ton die Rede, der dennoch etwas 'Glanz' in den Höhen bietet.
Bei guten Eingangsverstärkern sind zudem die tiefmittigen Töne (im Prinzip der Bereich, in dem sich der Bass effektiv 'durchsetzt') ausgesprochen klar und definiert.

Die Sache hat einen recht einfachen Grund: die tiefe Grund-Frequenz des angeschlagenen Tons sorgt dafür, dass 'Fehler' der Eingangsverstärkung störende Obertöne in eben diesem Frequenzbereich erzeugen.
Das macht das Klangbild dann in gewisser Weise 'verwaschen'.
Onboard Wandler sind auf diese Art 'Belastung' grundsätzlich nicht eingestellt.

selbst ein einfaches USB Interface hat heutzutage meist ganz passable Werte
ich habe den Vergleich von einem schlichten Alesis zu einer 60er Jahre Studioversion von Telefunken
letztere liefert einfach perfekte Ergebnisse, aber die Aufnahmen mit dem Alesis sind keineswegs 'schlecht'
(ich kann sie anhören ohne wegrennen zu wollen) :D

Lautsprecher stellen da eher ein Problem dar... einfache Ausführungen kommen mit niederigen Pegeln nicht gut klar. Wenn sie heile sind (Sicken/Membranaufhängung), funktionieren ältere Hifi Boxen ohne Bassreflexkanal recht gut. Von Dual, Braun, Heco gibt's sowas manchmal für ein paar Euro auf dem Flohmarkt.
Ich selbst habe ein Paar Braun L260, die meine Roland Monitore auf dem Gebiet um Längen schlagen.

Trotzdem ziehe ich eine reguläre 12" Box von SAD vor.
Die lässt sich alternativ an einem Dynacord Eminent II oder an einem 10 Watt Brüllwürfel betreiben.
Ich mag den Eminent aufgrund seines extremen Röhrendesigns nicht wirklich empfehlen ...
(mit seinen 80 Watt Sinus treibt er die 240Watt Box definitiv an ihre Grenze, die Endstufenröhren laufen mit knapp 800V am äussersten Rand der Spezifikation)
anderseits habe ich noch keine bessere Kombi für einen Jazzbass gehört (entsprechend meinem Geschmack), die den Bereich von Zimmerlautstärke bis kleine Bühne so gut abdeckt.
Den Amp gibt's öfter recht günstig, aber bei intensiver Nutzung ist die Gefahr von Verschleiss relativ hoch.

Ich erwähne ihn einfach mal als Exoten unter Vorbehalt, weil er auch stilistisch gut passen würde - und nur falls ein vertrauenswürdiges Angebot auftauchen sollte.
Mich hat er aber ausgesprochen überrascht, was bei solchen Geräten nicht sooo oft vorkommt.

cheers, Tom
 
Hier nochmal ein pragmatischer Ansatz:
Der Bass ist recht schick, eine vingtage Jazz kopie.
die Sache mit dem Schalter finde ich persönlich praktisch,
da man so (wenn denn sinnvoll gearbeitet wurde) mit einem Volumen Poti auskommt und am Schalter den HalsPU, BrückenPU oder beide zusammen auswählen kann.
(Kann natürlich auch sein, dass da irgendwas hirnrissiges verkabelt ist, wie z.B. eine 2x Singlecoil / 1x Humbucker Schaltung und beide PUs sind immer an)
Wenn Dir die Optik zusagt und der Bass beim Spielen gut in der Hand liegt, dann verbringe ein bisschen Zeit damit (vier bis acht Wochen).
Im Anschluss solltest Du mal bei einem grösseren Musikhaus vorbeifahren und vergleichbare Instrumente ausprobieren, eben einen Squier Jazz o.Ä.
Wenn Du einen findest, der Dir gefällt, lass Dir ein bisschen Zeit damit.
Jetzt sollte ein Entschluss reifen können - möglicherweise haut Dich der Squier weg, weil sich alles vielviel besser anfühlt, möglicherweise ist das Gegenteil der Fall.
Jedenfalls hast Du so eine eigene Expertise und kannst den Wert des Basses besser abschätzen.
In gewisseer Weise geht es doch darum, einen Preis zu finden, mit dem Du und dein Freund, der Verkäufer gut leben könnt - und Du ihm weder ein vintage Instrument mit vierstelligem Wert für zwei grüne Scheine aus dem Kreuz leierst, noch Du einen Liebhaberpreis für ein Stück Spanplatte zahlst.
Es gibt viele Bässe, die einen bescheidenen Marktwert haben, aber die aber alt und rar sind, weswegen der Besitzer sich nicht von diesen Instrumenten trennen kann/will, da der ideelle Wert weit über dem liegt, was der Markt dafür hergibt - vielleicht wird es ja so einer für Dich ?
 
Ich würde in jedemfall Intrumente testen gehen ganz alleine schon wg Handlich (Halsmaße ect.)
Ich dachte immer ich brauch dünne Hälse (hab mich damit lange nicht wirklich beschäftigt) und
musste dann feststellen das ich mich geirrt habe und mit breiteren Hälsen vieles einfacher ging
und sich einfach besser anfühlt.
Soweit ich des Demo einschätzen kann klingt des Teil brauchbar....also von daher brauchste nix neues soweit man des eben
mit solchen Aufnahmen beurteilen kann
 
Und, ist schon eine Entscheidung gefallen? Falls nicht - auf der Fürther Straße in Nürnberg gibt es einen sehr ordentlichen Gitarrenladen - da kannst du ja mal ein paar ähnliche Bässe probieren. Wie schon von anderen geschrieben würde ich vor allem mal einen Squire Jazz Bass probieren. Je nach dem wie gut dir dein Hoyer im Vergleich dazu gefällt kannst du dir dann ja einen angemessenen Kaufpreis überlegen.
 
Ja, Entscheidung hab ich insoweit getroffen, dass ich den Oldie auf jeden Fall behalten werde - weniger aus klangtechnischen, als aus Sentimentalitätsgründen, obwohl ich inzwischen mal etwas "umgesteckt" habe, sprich der Bass läuft jetzt über den Mixer und nen Monitorspeaker, weil der zum Bass gehörende "Montarbo" Verstärker wahrscheinl. zu lange im feuchten Keller gestanden hat (im Gegensatz dazu stand der Bass immer trocken in der Wohnung) und daher nur Rauschen und Krächzen produziert hat. Jetzt hör ich zumindest mal den reinen Bass und ich find den Klang eigentl. gut bzw mir fehlen immer noch die Vergleichsmöglichkeiten. Die Fürther Straße (gibts da auch ne Hausnr dazu, weil die is verdammt lang) behalt ich auf jeden Fall im Kopf, wobei auch Treppendorf definitiv in Schlagweite liegt. Allerdings sind nach den letzten Beiträgen natürlich wieder neue Fragen aufgetaucht. Wie überprüfe ich eine "sinnvolle Schaltung" bzw woran erkenne ich eine "hirnrissige" und ist es jetzt sinnvoller nach nem gebrauchten Röhrenamp ala Dynacord Eminent zu suchen oder klingts auch mit nem "Roland Cube 20XL" ???

MfG
Wolfgang
 
Das klingt doch schon mal gut. Ich meinte BTM Guitars, www.btm-guitars.de in der Fürther Straße 236 (falls man hier so offen einen Händler erwähnen darf?!?).

Zu Verstärkern kann ich nicht viel sagen - ich habe auch gerade erst wieder angefangen. Meist spiel ich für mich alleine völlig ohne Verstärker, was erstaunlich gut geht, oder über einen Vox Amplug Bass Kopfhörerverstärker. Für letzten braucht man jedoch sehr gute Kopfhörer oder In Ears. Wenn man die nicht schon hat ist es preiswerter eine Basscombo zu kaufen.

Wozu möchtest du den Verstärker denn Nutzen? Nur zum Üben zu Hause? Oder auch im Proberaum? Oder gar auf kleineren oder größeren Bühnen? Das macht beim Verstärker einen gewaltigen Unterschied.

Der Roland Cube 20XL scheint übrigens ein Gitarrenverstärker zu sein - der hat für einen Bass einen recht kleinen 8" Lautsprecher und vermutlich viele tolle Sachen für Gitarren, die man als Bassist nicht braucht. Mein Tipp: Lies dich im Internet ein wenig in das Thema Bassverstärker ein, dann schnapp dir deinen Bass und spiel ein paar davon im Laden an. Ich würde auch die Investitionen erst mal klein halten, bis das mit dem Spiele einigermaßen klappt und du genauer einschätzen kannst, was du brauchst. Genau deshalb hab ich es erst mal bei einem Kopfhörerverstärker für wenig Geld belassen.
 
wie oben bereits erwähnt: der Eminent II (häufig angeboten) ist im Wortsinn ein 'heisses Eisen'
wenn er intensiv genutzt wurde, sind (bei dem Alter) Schäden im Bereich der Röhrensockel fast unvermeidlich
(und leider nicht immer ohne weiteres zu erkennen)
dazu kommt die extrem hohe Anodenspannung, die in den Elkos lange gespeichert bleibt
die Eingänge sind in der Regel DIN-Buchsen, man braucht also einen Adapter auf Klinkenkabel
mein Eminent II ist allerdings wirklich gut auf Zimmerlautstärke zu regeln - obwohl er brutal laut sein kann
(der ist auch dem Übungsraum und kleinen Gigs gewachsen, lässt einen 100er Cube locker stehen)

die Version Eminent I - T (für Transistor) müsste klanglich identisch sein, bei halber Leistung
die Vollröhrenversionen Eminent und Eminent I dürften im Preis höher liegen
die Amps waren allerdings Mischverstärker, im Prinzip kleine PA-Amps und entsprechend 'clean' ausgelegt
klanglich sind die diskreten Transistorvorstufen tadellos

cheers, Tom
 
Ich spiele ausschließlich für mich alleine im Keller und alles was ich von einem Amp verlange ist eine möglichst rausch und brummfreie Wiedergabe des Basses. Einzige Grundbedingung ist die Möglichkeit zusätzlich Musik einzuspielen und ein Kopfhörerausgang. Daher schreck ich vor nem Röhrenamp zurück, da ich dessen Leistung auf lange Zeit definitiv nicht brauche. Trotzdem rein interessehalber die Frage: was darf so ein gebrauchter Eminent II (die tauchen ja doch ab und an mal in der Bucht auf) kosten?

MfG
Wolfgang
 
ziehmlich viel, weil dann zumindest die Chance besteht, dass er gut in Schuss ist... ;)
ich habe für meinen seinerzeit 150 Euro bezahlt (quasi mit dem Bass mitgekauft)
hätte ich aber definitiv nicht gemacht, wenn ich vorher über das Ding nachgelesen hätte

im Zimmer sind 5 Watt wirklich mehr als ausreichend - das Problem sind halt die Speaker
mit einer 'Marken-Box' von SAD oder FMC (beides lokale Boxenbauer, die direkt verkaufen) gibt's keine Probleme
die geben den Bass so wieder, wie man sich das vorstellt - sind aber immer etwas 'überdimensioniert'

ich hatte kurz mal einen Marshall MB30, für den Kurs eigentlich ein guter Amp - aber er liess sich nicht leise stellen (entweder er bollert los, oder klingt nicht)
falls 'Keller' bei dir bedeutet, dass du etwas lauter drehen kannst, könnte das natürlich gehen.

im 60er/70er Jahre hifi gab's oft geschlossene Boxen, so was lässt sich (wenn gut erhalten) durchaus verwenden
Bassreflexboxen eher nicht, die sind dort meist zu 'schlabberig' abgestimmt

sonst musst du halt die kleinen Kombos im Bereich bis 200 Euro mal beim Händler probieren
der kleine Roland RX Cube macht einen guten Ton bei Zimmerlautstärke, ist imho aber masslos überteuert (wäre der Aufnahme/Kopfhörer-Ausgang 'ordentlich' wäre er eine Empfehlung... so bleibt ein fader Nachgeschmack)

cheers, Tom
 
Grundsätzlich würde "Keller" auch "lauter" erlauben, problematisch ist hierbei die Tatsache, dass das Wohnzimmer genau darüber liegt und anfängerhaftes, stundenlanges Üben weniger zu Beifallsstürmen als eher zu Unmutsbekundungen meiner Family führen. Genau deswegen lege ich gesteigerten Wert auf einen Kopfhöreranschluss am Amp. Ich hatte ja den https://www.thomann.de/de/roland_cube20xl_bass.htm ins Auge gefasst, der doch eigentlich für genau meine aktuellen Ansprüche gut genug sein sollte. Allerdings kam ja in dem einen Beitrag schon wieder der Dämpfer wegen des mit 8" Speakers zu kleinem LS, also bin ich schon wieder leicht verunsichert.

MfG
Wolfgang
 
für Kopfhörer nehme ich oft das Korg Pandora PX4B
(das PX4D ist identisch bis auf die Farbe und einige Presets, wird aber häufiger angeboten)
MarlowDK benutzte das früher für seine YT Aufnahmen
guter Preamp/Effekte/Kopfhörer-Ausgang, Drumpatterns, Stimmgerät, externer Eingang für Zuspieler
eigentlich alles, was man so braucht... zum 'in die Tasche stecken'
wenn man beim Einstellen bestimmte Dinge vermeidet, kommt da ein hervorragender Ton raus
(habe ich erst lernen müssen - dachte: was'n shice, rauscht ja wie hulle... aber nicht, wenn man es richtig bedient)

ich habe das auch gern zum Instrumente-Testen in den Laden genommen
man stört niemanden und hat immer dieselbe Umgebung auf den Ohren
(den Modeller kann man auf bypass stellen, dann hört man nur den Bass - oder die Gitarre - pur)

das Teil läuft mit 4 AAA Akkus, auch wenn die Spannung etwas niedriger ist (wirkt sich nicht aus)
es würde auch an einer Stereo-Anlage mit 'straffen' Boxen gut laufen
Stereo ist in dem Fall ausnahmsweise mal wichtig, weil einige Einstellungen auf einem 'Raumeindruck' aufbauen
(das ist stark für Kopfhörer optimiert - sonst kommt es ggf zu Auslöschungen, klingt dann echt fade)

gebraucht liegen sie meist zwischen 50 und 90 Euro, die Nachfolger kenne ich vom Hören her nicht selbst

cheers, Tom
 
Fragen an Telefunky: Was nimmst du denn für Kopfhörer am Korg Pandora PX4B?
 
zuhause überwiegend AKG K501, seltener B&W P5
unterwegs bei wenig Platz die Sennheiser IE4 oder den B&W

cheers, Tom
 
Dachte ich's mir, bis auf den IE4 sind die Dinger teurer als mancher Übungsamp, meine Audeo PFE sind nicht ganz so teuer gewesen. Aber mir Durchschittsware klingt mein Bass einfach nicht, zumindest nicht am Vox Amplug.

Mein Fazit: Wer bereits gute Kopfhörer hat, der ist mit einem Kopfhörerverstärker zum Üben gut bedient. Wenn nicht wird's sehr schnell teurer als ein mittelprächtiger Übungsamp.
 
...also für den K501 habe ich ungefähr 70 Euro bezahlt, wenn ich den Satz neuer 601er Polster mitrechne ;)
der B&W ist mein Reise-Komforthörer, angenehmer zu tragen als die Sennheiser Stöpsel
(der Preis hat nicht wirklich mit dem Klang zu tun - der AKG hängt ihn in der Auflösung locker ab)
ist aber gut auf komprimierte Digitalformate abgestimmt - nebenbei eine hochwertige Metall-Lederkonstruktion
(selbst im Sommer schwitzt man darunter nicht - verblüffend, weil er ohraufliegend ist)
der passt eigentlich sehr gut zu Preci-Bässen, ist aber 'anstrengender' als der AKG mit seiner Offenheit
(da ist gleich mehr Pfund auf den Ohren ... dafür habe ich zu oft Kopfhörer auf)

cheers, Tom
 
ich hab´s jetzt aus dem e-bass-sub hierhin verschoben. das instrumentenproblem scheint ja gelöst.
für konkrete kaufberatung, egal ob amp oder kopfhörer und was sonst noch kommen mag, bitte die jeweiligen subs nutzen.
da gucken, treffenden titel, vorausgesetzt dann auch mehr sachkundige leute ´rein.
 

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