'76 Fender Twin Reverb Modding (normal channel -> Richtung JCM800) ?

Danke, ich kann deiner Argumentation folgen.

Zum tieferen Verständnis bleibt aber die Frage, wie macht das der JCM 800 mit seinen ebenfalls drei Stufen - plus dem Kathodenfolger (CF) mit TMB-Tone Stack, versteht sich. Nach meinem Verständnis macht der aber keinen Gain Beitrag mehr. Spielt die Verringerung der Impedanz im CF eine Rolle für die Übergabe in den Phasendreher?
 
Kauf dir ein entsprechendes Pedal, das ist billiger und unkomplizierter. Die Konzepte der JCM800 und Fender Twins sind einfach zu verschieden.
 
Ich stelle gerne noch einmal klar, worum es mir geht. Ja, ich habe diverse Pedale, ja ich spiele normal einen JCM 2000 DSL, mit dem ich mein gesamtes Wunschspektrum an Sounds abrufen kann. Haken dran. Alles nicht das Thema.

Wenn du von den unterschiedlichen Konzepten des Twin und des 800er sprichst und mir diese im technischen Detail erklären kannst, dann sind wir wieder beim Thema.
 
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Zum tieferen Verständnis bleibt aber die Frage, wie macht das der JCM 800 mit seinen ebenfalls drei Stufen - plus dem Kathodenfolger (CF) mit TMB-Tone Stack, versteht sich.
Was macht der JCM 800? Gegenüber den drei Gainstufen ohne Tone Stack dürfte er nicht mehr Gain haben, nur einen anderen Klang. Wenn man den JCM 800 bei Metal hört, dann mit einem Booster / Overdrive davor. Die richtigen High-Gain Verstärker haben noch mehr Gainstufen: Mesa Dual Rectifier 4, Soldano SLO-100 5, Peavey 5150 6.
 
@DH-42
Danke für deine Geduld mit mir. Ich fühle mich gerade wie ein Dreijähriger, der immer „Warum?“ fragt. Vermutlich ist es so, wie du sagst, und der JCM 800 hat gar nicht mehr Gain als mein getunter Twin. Mir fehlt der 800er zum Vergleich. Hab den Twin heute morgen auch mal kurz auf Zimmerlautstärke mit der ES-335, die deutlich mehr Bums hat als die Strat, angeblasen und da ist schon ordentlich Zerre da. Am Voicing kann man gewiss noch drehen, werd ich auch machen. Am WE probiere ich das Ding aber erst einmal im Bandkontext aus. Bin gespannt!

Noch einmal vielen Dank an alle für eure Beiträge. Ich schließe das Thema aus meiner Sicht dann erstmal ab. Es sei denn es kommen noch erhellende Infos zum Cold Clipper. Das wäre per se interessant - zum Verständnis, zum Lernen, für mich . Warum, warum, warum, ... Kennt jemand die 5-Why-Methode?

Grüße aus Sachsen (es ist besser als sein Ruf, das kann ich als Rheinländer sagen)
Carsten.
 
Kauf dir ein entsprechendes Pedal, das ist billiger und unkomplizierter. Die Konzepte der JCM800 und Fender Twins sind einfach zu verschieden.

Allein die Bestückung der Amps bezüglich der Endstufenröhren (Marshall EL34, Fender 6L6) ergibt einen komplett unterschiedlichen Sound der durch die Wahl der Speaker noch verstärkt wird. Der JCM ist unter heutigen Gesichtspunkten ein mediumgain Amp der eine vollkommen andere Gaintextur besitzt wie ein Twin. Mit dem 2000 DSL hast du einen sehr gut klingenden Marshall der auch bei geringeren Lautstärken einsetzbar ist .
 
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Danke für die Ermutigung. Und ja, @OneStone ist einer von den Experten, auf deren Beiträge ich gehofft hatte.

Die Geister, die ich rief... :D

Der Twin Reverb und nämlich noch dazu der "fendereske" Aufbau mit seinen freifliegenden Kabeln, die bei Highgain-Signalen förmlich nach jeder Einstreuung nur so lechzen, schreit nicht gerade nach einem Umbau in dieser Art. Außerdem ist dieser stabile Amp der für einen Umbau denkbar ungünstigste. Wenn doch unbedingt, weil "lernen wollen" und "den Lötkolben sprechen lassen", was per se erst einmal völlig in Ordnung ist, dann würde ich nach einem zweiten Twin Reverb Ausschau halten - auch wenn dieser elektrisch so extrem stabile Amp der denkbar ungünstigste ist - es sei denn, man baut ihn gleich zu einem Marshall um... Dort kann man sich dann als Experimentierfeld frei und bedenkenlos nach Herzenslust austoben, denn da muss dann einiges verändert werden - vermutlich bis hin zu einem anderen Übertrager.

Da muss ich prinzipiell zustimmen.
Wenn man das umbaut, dann am besten mit der "einmal leer, einmal voll" Taktik. Das heißt, die Papplötleiste raus und eine Universallötleiste rein. Dann genau überlegen, was man schaltungstechnisch bauen will und dazu ein Hi-Gain-kompatibles Layout entwickeln und das dann eben einbauen (inclusive Netzteilfilterung, Heizungslayout usw).

Die Hindernisse beim Twin (neben der Papplötleiste) sind primär einmal die fehlende Verstärkungsstufe und das Klangstellnetzwerk, das am falschen Ort sitzt. Das muss HINTER den ganzen Zerrkram, sonst kannst du da irgendwas einstellen und es hat keine große Wirkung. Ob man jetzt einen 800er mit EL34 oder 6L6GC baut das ist dann zweitrangig - man kommt schon in die Richtung. Die Lautsprecher sind auch noch so eine Sache, da offen und eben andere Typen mit anderem Klang, aber das kann man alles irgendwie hinbasteln. Eine Präsenzanhebung wäre dabei auch zu bedenken.

Am Ende stelle ich mir nur die Frage, ob nicht ein Treter der bessere Weg wäre, denn wirklich gut wird das nur, wenn man den Verstärker komplett umbaut.
Ich würde das ohne Bedenken tun, aber es ist eben eine größere Baustelle...
 
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Aus dem 2000 DSL machst Du zwar keinen Fenderamp, aber ich habe mit einem EQ und dem Aushöhlen der Mitten (400-800Hz) recht gut in die Richtung arbeiten können.
Ich habe das mit meinem TSL601 jahrelang so gemacht. Heute habe ich einen Lonestar Classic und der kann klanglich viel mehr. Aber der TE will ja modden und dazu hat
@OneStone schon gesagt, dass es dann ein kompletter Neuaufbau werden muß.

Ich habe leider keine Zeit für solche Projekte...
 
@OneStone, danke für deine Einschätzung, die ich prinzipiell natürlich teile. Das ist auch aus meiner Sicht sachlich alles richtig. Aber echtes High Gain war nicht mein Ziel.
Inzwischen bin ich mit dem Amp ein paar Schritte weiter. Hab im Normalkanal mit den Anoden- und Katodenwiderständen gespielt, die Anodenspannungen der Vorstufe abgesenkt, den Koppelkondensator auf marshallmäßige 22 nF getauscht und das Ganze durch Hall und Tremolo gejagt. Der Clou kommt, wenn man das Klangnetzwerk abhängt. Dann ist eine satte Zerre da, die mir nur wegen eines unschönen, hellen Britzelns im Ton nicht gefiel. Ich hab in die Endstufe noch ein VOX-mäßiges Cut-Control eingebaut. Damit gibts dann wieder eine Art Klangregelung, aber dem Britzeln ist so nicht beizukommen.
Und dann habe ich zufällig mal die Hallspiralen weggelassen, und siehe da, das Britzeln war weg. So klingt der Amp schon fast gut. Wenn ich dann noch den Tube Screamer zum Anblasen einsetze geht so richtig die Sonne auf.
Jetzt ist die Frage, wie kriege ich den Hall wieder dran, ohne mir das Britzeln wieder einzufangen.
Britzeln ist nun wirklich keine gute Klangbeschreibung, das ist mir klar. Es klingt ein bisschen so, als ob man Papier zerreißt. Woran kann das liegen? Irgendwas in der Reverb Einheit muss das sein.
Hat jemand vielleicht eine Idee dazu?

Viele Grüße
Carsten.
 
Nimm' ein Hall Pedal... :embarrassed:
 
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Klar, ein Hallpedal vor die Verzerrung. :bad:
 
Natürlich, erlaubt ist, was gefällt. Aber bei allem gebotenen Respekt ist das alles wieder off-topic. Ich könnte mir dieses oder jenes Pedal oder immer den neuesten Boogie Verstärker kaufen. Ich könnte auch ganz mit dem Gitarrespielen aufhören und stattdessen Segeln gehen. Das ist aber nicht das, was ich wissen wollte. Ich wollte den Normal Kanal meines Twin modden. Nicht mehr und nicht weniger.
 
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Aber bei allem gebotenen Respekt ist das alles wieder off-topic.
Da hast Du natürlich nicht ganz Unrecht, denn zunächst ist es erstmal egal, ob Deine Ur-Intention ("Twin-Modding -> JCM800") nun in den Augen von Betrachtern Sinn oder nicht Sinn macht, praktikabel oder nicht praktikabel ist, der Erfolg in "sinnigem" Verhältnis zum Aufwand steht, oder das klangliche Ergebnis auch/besser/sinnvoller/zielführender durch andere Massnahmen erreichbar ist. Dazu gibt's neben dem ebenfalls erhaltenen Support ja nun auch genug Bekundungen ;).

Vielleicht kann man sich deswegen einfach auf diese (abschliessende?) Frage des TS
...wie kriege ich den Hall wieder dran, ohne mir das Britzeln wieder einzufangen...
beschränken. Fachsimpelei (in auskömmlicher Athmosphäre !), die vielleicht darüberhinaus noch zu einer Problemlösung führt, kann doch auch Horizonte erweitern :).

LG Lenny
 
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@acenrst,

leider ist Humor irgendwie immer schwierig zu transportieren, wenn man nur schreibt...

Aber es stimmt schon, wenn Du keinen Loop hast und vielleicht auch keinen internen Hall, dann bleibt Dir kaum was anderes übrig als Hall oder Delay vor den Amp zu hängen. Früher war das relativ normal und es macht auch einen besonderen Sound, den man mögen muss.

Zu Deiner eigentlichen Frage wurde ja schon viel gesagt und ich glaube, dass Du mit dem vorgeschlagenen Neuaufbau wahrscheinlich am Weitesten kommst. Denn so wie ich Dich verstanden habe, geht es darum dass Du das selbst baust. Aber ob es den Super-Mod gibt, der aus einem Twin per Schalter einen JCM 800 macht, entzieht sich meiner Kenntnis...

Bei Deinem Problem mit dem Hall ist es wie bei so vielen Experimenten, man weiß immer erst nach dem Einbau oder der Änderung, was sich wo und wie auswirkt.
 
Ich wollte den Normal Kanal meines Twin modden. Nicht mehr und nicht weniger.
Wie Lenny schon schreibt, Dir gings nicht mehr darum, sondern um den Hall.
Und dazu wollte ich meinen Rat geben.

Den darfst Du natürlich getrost ignorieren, aber bitte bedenke dabei, wie Deine Reaktion auch von Außenstehenden aufgenommen werden kann, und wie es auf freiwillige Hilfestellungen von anderen wirken kann :)
 
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Moin,

das Problem ist gelöst. Anders als ich dachte, aber ich würde das Thema dann von meiner Seite aus abschließen. Ich bedanke mich nochmal für euer Interesse und die Diskussionsbeiträge, die sehr hilfreich für mich waren.

Ich werde meinen Twin weiter modifizieren und denke jetzt ernsthaft darüber nach, in den Nomal Channel eine zusätzliche Stufe plus Katodenfolger einzubauen. Es bleibt spannend.

Viele Grüße,
Carsten.
 
Klar, mache ich doch gern. Die Lösung ist aber sehr genereller Natur. Sie lautet: traue niemals deinen Ohren.

Also letztlich bin ich mir nicht sicher, ob das Problem mit dem Reverb Tank tatsächlich jemals da war. Ich habe noch mal hin und her getestet und bin zu dem Schluss gekommen, es ist gut, so wie es ist.

Diese Lösung hatte ich nicht erwartet, aber sie ist naheliegend. Hören ist eben nicht messen.
 

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