Danke für die Kekse und Zustimmungen!
Hier folgen noch einige der Mess-Diagramme, die ich bei meinen Recherchen erstellt habe. Benutzt habe ich das Messprogramm hpw-works [
http://hpw-works.com/], das von hpw-works erzeugte Prüfsignal habe ich über die digitale AES/EBU-Schnittstelle ins Interface gegeben und das von Samplitude wiedergegebene Signal kam über eben diese Schnittstelle wieder zurück nach hpw-works. Somit sind bei diesen Messungen keinerlei Wandler mit im Spiel.
Hier ist zunächst ein Intermodulations-Testsignal mit 11+12 KHz bei -5dBFS und 44,1 KHz:
Dasselbe Signal bei 88,2 KHz:
Beide praktisch rauschfrei und ohne jede Verzerrungen, auf ebenbürtigem Level.
Hier folgen nun dasselbe Signal, angehoben mit dem "Advanced Kompressor" von Samplitude (ProX3), Kompression 1:3 und Anhebung um 10dB (oben 44,1 und unten 88,2 KHz):
Hier liegt der THD-Wert für 88,2 KHz besser, weil sich die Harmonischen über das größere Spektrum verteilen. In den Diagrammen kann man aber erkennen, dass in beiden Fällen die Peaks der Harmonischen auf gleichen, sehr niedrigen dB-Leveln liegen. Soweit erkenne ich auch hier keinen signifikanten Vorteil für 88,2 KHz (wobei es im Einzelfall aber sicher sehr darauf ankommt, wie sauber und sorgfältig die PlugIns programmiert wurden).
Hier ein Vergleich mit dem Brickwall-Limiter "sMax" von Samplitude, eingestellte Anhebung um +8dB und Limitierung auf max. -0,5dB (oben wieder 44,1 und unten 88,2 KHz):
Da sieht man ebenfalls sehr schön die "zerrenden" Nebenprodukte der Kompression, aber auch hier in beiden Fällen alles im grünen Bereich, hörbar wird davon praktisch nichts.
Zuletzt noch ein Beispiel mit dem Limiter "sMax" bei 44,1 KHz, wenn er nur so weit anhebt, dass er gerade nicht in die Begrenzung fährt. Dann ist es nur eine einfache und noch lineare Anhebung des Pegels und wie man sieht, alles bleibt gut:
Die von mir gewählten Parameter (Kompressionsrate und Pegelanhebungen) liegen schon in Bereichen, die über alles hinaus gehen, was ich üblicherweise einstelle (z.B. Kompression 1:1,85, maximal 1:2). Insofern gehe ich davon aus, dass bei meiner Arbeitsweise keinerlei störende Effekte zu erwarten sind.
Noch etwas: Ich hatte stichprobenartig in verschiedenen Datenblättern von Wandlern nachgesehen, wie die Werte bei den verschiedenen Sampleraten angegeben sind (Noise + THD). Meistens findet man nur Angaben für 44,1 KHz und seltener überhaupt Angaben für höhere Sampleraten. Bei akm wurde ich fündig und habe festgestellt, dass die Noise-Werte z.B. bei 96 KHz typischerweise stets 2 dB
schlechter angegeben werden als bei 44,1 KHz. Tatsächlich ist das "Jammern auf hohem Niveau", denn waren es bei 44,1 KHz z.B. -96dB, so sind es bei 96 KHz "nur" -94 dB. Also beides in einem Bereich, der nicht den geringsten Anlass für Meckerei gibt. Da es aber immer wieder neue Chips auf dem Markt gibt und ich auch in keiner Weise einen halbwegs kompletten Überblick diesbezüglich habe, gibt es sicher aktuellere Wandler bei denen es sich anders verhält.
Dennoch möchte ich es nicht unwidersprochen lassen, wenn behauptet wird, 88,2 bzw. 96. KHz Samplerate seien
grundsätzlich besser als 44,1.