Wenn ich entscheiden müsste, ob deine Ohren oder meine besser hören, würde ich immer auf deine Ohren setzen! Differenziertes höhren ist bei mir seit jeher eine Schwacshtelle geblieben. Von daher war die Entscheidung bei mir sicher gut, dass ich Techniker geworden bin und nicht Musiker
Das was du da hörst,
@Klangbutter, schätze ich , dass du das ganz richtig hörst.
Die Cavagnolo ist interessant, weil es selten ist, dass bei den Chöre gleiche Tonlage im MIII haben. Dass die Grundbässe im Schaltzustand "Melodiebass" gleich klingen, liegt an der Mechanik, welche Chöre für welchen Ton freigegeben sind. Drum klingen da auch nur 2 Töne.
Das ändert sich in dem Moment, wenn man auf MII bass umschaltet - dann ist die Tornzuordnung anders belegt und es können weitere Oktaven auf den Grundbass zugeschaltet werden. Dafür erklingen ja dann auf den Melodiebassreihen , wie gewohnt die Akkordbässe.
Dass bei den ganz tiefen Tönen im MIII dann auf einmal eine höhere Oktave zugeschaltet wird, ist eine Art Starthilfe für die tiefen Töne. Die ganz tiefen Töne sind aufgrund ihrer Bauart und der zu beschleunigenden Masse einfach träge. Jedenfalls viel träger als die höheren Oktaven. Und um den Bass schneller vernünftig hörbar zu machen, wird da dann zusammen mit den ganz tiefen Zungen jeweils eine höhere Oktave dazugenommen. Diese klingt selber schneller an und regt durch die Luftschwingungen auch gleich die tiefe Zunge mit an, so dass diese dann tatsächlich schneller in Fahrt kommt.
Würde man hier zwei gleich (tiefe) Zungen nehmen, dann wäre das, wie wenn sich zwei Lahme gegenseitig anschieben würden. Der Ton wäre ähnlich träge, wie mit einer Zunge alleine. Deshalb wird sehr häufig bei den tiefen Tönen eine höhere Oktave beim MIII fest mit dazugeschaltet.
Etwas anders sieht es bei de Jupiter aus.
Hier wird nicht gekleckert, sondern richtig geklotzt!
Der MIII ist wohl grundsätzlich 2-chörig - Hören kann ich das nicht wirklich , weil siehe oben
...ich vertrau da auf Klangbutters geschultes Ohr. - ich würde im Zweifelsfall aufmachen und mal reinschauen (wie Techniker halt so sind
)
Mit den beiden gleichtönenden MIII Chören, würde das gleiche Problem auftauchen wie bei der Cavagnolo. Aber das wird hier anders gelöst, indem die beiden gleichtönenden Töne bleiben und ein dritter (höherer) dazugenommen wird. Der Grund ist der gleiche , wie bei der Cavagnolo beschrieben, nur dass der höherer Ton dann gleich zwei tiefe Zungen mitanregt... Was in der Summe einen kräftigeren Klang macht. Die Wirkung ist ja deutlich hörbar. Mit dem Bass kann man flott und schnell tiefe Töne spielen.
Und es wird ja sogar nochmal was draufgelegt und sogar noch ein 4. Chor dazugeschaltet. Warum? ...Da müsste man den Herrn "Jupiter" fragen - ich vermute, um einen schöneren Klang zu erhalten.
Weil die tiefen Töne ohne Beimischung eines hohen Tonanteils gerne etwas dumpf und matt klingen. Und für einen guten Klang wird bei Jupiter viel getan.
Klanglich ist das erste Sahne, gewichtsmäßig durch die weiteren tiefen Töne mit den dicken, großen und schweren Stimmplatten dürfte das garantiert nochmal n Kilo extra sein. Das könnte auch der Grund sein, warum man das bei anderen Instrumenten eben nicht so gemacht hat. Um das Gewicht nicht noch höher zu treiben ( 14 kg wird ja von sehr vielen schon als "zuviel" betrachtet) hat man hier eben einen Kompromiss geschlossen, im Gegensatz zu Jupiter, wo der Klag vor dem Gewicht kam.
Die Registerschaltung ist hier wohl ganz speziell eine Jupiterentwicklung. Warum genau das hier so gelöst wurde, weiß ich nicht sicher - das müsste man mal in Ruhe anschauen. Ich vermute, dass das eine praktische Lösung im Zusammenhang mit der Konverterumschaltung von MII auf MIII darstellt.
Und dass der dann im MII 6 chörig klingt, kann ich mir gut vorstellen. Da die beiden MIII Chöre ja immer mitlaufen, wird hier vermutlich auch kein Registerschieder dazwischen sein, so dass hier der Grundbass tatsächlich doppelt mitklingt (was hier die ganz eigenständige Konstruktion der Jupiter wieder mal (positiv) verdeutlicht) + dann die Begleitchöre. Töne sind ja genügend eingebaut, so dass es kein Problem darstellt eien 6-chörigen Bass zu bauen.
Und wie man hört, ist der Bass der Jupiter auch sehr kräftig. Da muss dann auch ein klanglich kräftiger Diskant gegenhalten können.
Aber was da wie genau warum geschaltet wird, kann ich erst sagen, wenn ich in so ein Ding mal in Ruhe reingeschaut habe.