Spielzeugkeyboards werden ja trotzdem verkauft, also scheint es zumindest Leute zu geben, für die das in Ordnung geht.
Es werden auch Spielzeugautos und Spielzeugbohrmaschinen verkauft, ob man damit in den Urlaub fahren kann oder ein Loch in die Wand bohren, darf zumindest angezweifelt werden
nur fürs Klavier gehöhrt das Sustainpedal dazu wie der Amp zur E-Gitarre
Ein bisschen relativieren muss man das schon.
Ein Cembalo hat kein Sustain-Pedal, eine Orgel auch nicht, trotzdem sind es vollwertige Instrumente. Man kann schon eine Menge Sachen ohne Pedal spielen. Auf dem Niveau wie der Fragesteller auf jeden Fall.
Man könnte im ICE damit spielen oder im Reisebus mit Kopfhörern. Das Instrument schrumpft daher meiner Ansicht nach aufs für mich Wesentliche.
Da gehe ich ja voll mit. Aber selbst im ICE hast Du mehr Platz als zur zwei Oktaven. 37 Tasten oder 49 sollten gehen - und das reicht zum Üben (nicht zum vollwertigen Spielen, da würde ich schon 61 als Minimum ansehen).
Aus eigener Erfahrung kann man im vollbesetzten ICE besser andere musikalische Sachen machen - Theorie, Noten anschauen und auswendig lernen, Stücke analysieren, Intervalle und Dreiklänge raushören üben, Musikgeschichte usw. usf. - wenn er dagegen leer ist, hast Du wieder Platz für ein halbwegs normales Keyboard.
Du unterschätzt glaube ich
massiv den Lernaufwand für die zweifüßige Pedalerei. Du musst mitten in einer Melodie super exakt die Oktave umschalten, und das evtl rechts und links gleichzeitig oder kurz hintereinander - ganz ehrlich, das würde ich mir selbst nicht zuverlässig zutrauen.
Und vieles lässt sich auch gar nicht mit einer Oktave spielen. Was machst Du mit einem Akkord, der über Deine Oktave hinausgeht? Also zB ein A-Moll lässt sich in Grundstellung (a, c, e) in einer Oktave c-C nicht spielen. Da bräuchtest Du schon mindestens zwei Oktaven, rechts und links jeweils, und schon bist Du wieder bei vier Oktaven für beide Hände.
Links, wenn Du nur einstimmigen Bass spielst, kommst Du zur Not mit einer Oktave hin, oder anderthalb. Es gibt Fußpedale für die kleinen (Hammond)Orgeln, die so einen Umfang haben. Akkorde gehen da natürlich nur ganz wenige. Und auf der Melodieseite bringt das echt nix, sich auf eine Oktave zu beschränken.
Also wenn Du Lust zum Basteln hast, mach Dir doch als ersten Schritt einfach erstmal ein zweioktaviges Keyboard mit einem Fuß-Oktavschalter.
Oder, wenn es Dir im ICE um den seitlichen Platz geht - hol Dir zwei Masterkeyboards, zB. eins für rechts (Melodie, Akkorde) mit drei Oktaven, eins für links Bass mit zwei Oktaven und montiere die als zweimanualiges über/hintereinander (wie bei einer Orgel). Wenn die Dinger noch einen Oktavschalter haben, bist Du super flexibel, kannst getrennte Sounds verwenden usw.
Als Abschluss meiner Ausführungen ein - bestimmt bekanntes - Zitat
„Mache die Dinge so einfach wie möglich - aber nicht einfacher.“.
Ersetze "einfacher" durch "kleiner" und Du hast das Leitprinzip für Dein Instrument.