Werter CUDO II,
ich bin DIr sehr dankbar, dass Du Dir soviel  Zeit nimmst, die Sache hier mit mir durchzudeklinieren. Falls das alles  zu sehr OT sein sollte, dann mache ich für die Analyse von "Blues for  Alice" und "Bluesette" einen neuen Thread im Analyse- Forum auf...
	
		
	
	
		
		
			In F Dur bildet die V Stufe einen C7, also einen Dominantseptakkord, und keinen C6. Die IIIm7 Stufe (= Am7) hat nichts mit der V Stufe zu tun
		
		
	 
Falls Du Dich hier 
nicht explizit auf den 
Blues beziehst, dann habe ich das vom Grundsatz her anders gelernt

... Ich habe gelernt, dass die III(m7) sehr wohl etwas mit der V zu tun hat ( Terzverwandt!). 
Was wäre zB, wenn man in Takt 7 einen A(
7) statt eines A(m7) einsetzen würde? Dann 
hätte ich einen 
Dominantseptakkord mitsamt 
Tritonus C# - 
G und es klingt schön dominantisch- bluesig^^
	
		
	
	
		
		
			Takt 7 und 8 sind im Blues in der Regel tonisch. Wenn man  reharmonisiert, macht man das in der Regel so, dass im 7. Takt die IIIm7  steht und im 8. Takt dann die VI Stufe. Beide Stufen sind wohlgemerkt  tonisch
		
		
	 
Anmerkung: Auch in 
Takt 3 kann im Blues laut Aebersolds 12- Takt- Blues- Tabelle die 
VI ebenso Tonikafunktion haben... 
	
		
	
	
		
		
			... vergiss nicht - tonisch = IMA7, IIIm7 und VIm7. Subdominantisch = IIm7 und IVMA7. Dominantisch = V7 und VIIm7(b5).
		
		
	 
Bei Jack Perricone, 
Melody in Songwriting, S. 95 ( Berklee Press; das Buch wird in der Berklee School of of Music als Lehrbuch eingesetzt),  lese ich Folgendes:
1. " 
The vi chord can also function as a subdominant..." ( und dann zeigt Perricone gleich unter diesem Statement ein notiertes Beispiel mit der Folge I, vi, V, I)
2. " 
The vi is a chameleon- like chord, changing it's funcion according to its placement in the progression." ( Und er zeigt gleich unter dieser Aussage ein notiertes Beispiel mit der Folge I, IV, V, vi-
da sind Du und ich uns ja auch einig, 'Trugschluss'!)
Doch dann schreibt er weiter:
3. " 
The iii chord is also chameleon- like and can serve as dominant. In this capacity, it is most effective when its 3rd (the dominant of the tonality) is in the bass." ( und dann zeigt er ein notiertes Beispiel mit der Folge I, IV, iii/6 [= 6 im Bass], I.)
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Auch bei Fred Harz, 
Guitar Jazz Harmony, S. 19 erfahre ich, dass die VI 
nicht nur die I, sondern ebenso auch die IV, also die 
Subdominante vertreten kann. Auch er zeigt Notationsbeispiele und bezeichnet die VI hier als 
Subdominat- Parallele (Sp). 
Und Fred Harz erwähnt in dem Zusammenhang die 
Terzverwandschaft sowie die 
Vieldeutigkeit all dieser Funktionen von Haupt- und Nebendreiklängen.
Und auch Werner Pöhlert, 
Grundlagenharmonik, erwähnt immer wieder die Tatsache, dass die III und die VI "
Chamäleonartigen" 
Charakter haben. Und auch er schreibt, dass die III auch als Dominante eigesetzt werden kann und die VI auch als Subdominante.
Allerdings gelten sowohl die III in ihrer 
dominantischen Funktion, als auch die VI in ihrer 
subdominantischen Funktion aufgrund ihres chamäleonartigen, mehrdeutigen Charakters als 
schwächer in ihrer Wirkung. Will sagen:
Die von Dir aufgezählte V sowie die VII sind in ihrer dominantischen Wirkung stärker als die III. Und ebenso sind die II und die IV in ihrer subdominantischen Wirkung 
stärker als die VI und somit wohl besser für den Blues geeignet. Aber 
grundsätzlich gilt:
Tonisch = I(MA7), 
III(m7) und 
VI(m7)
.
Subdominantisch = 
II(m7), 
IV(MA7) und 
VI(m7)
.
Dominantisch = 
III(m7)
, V(7) und 
VII(m7b5)
.
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Können wir uns soweit einigen?