Ich bin mal solchen " Versprechungen " auf den Leim gegangen und habe mir eine Thiele/ Small Box genau nach Plan bauen lassen. Egal was für einen Speaker ich reingemacht habe, mit einer 4x12 ist die nicht mit gekommen, nicht mal annähernd. Für mich sind das nur Gerüchte.
Da haben wir mal wieder das von mir geliebte Äpfel mit Birnen Problem:
1. Es ist absolut Paradox eine Reflexbox "ganz nach Plan" zu bauen und dann einfach andere Tröten reinzupacken.
Das Ding klappt mit exakt dem Speaker, für das es designt ist und nur damit. Nebenbei ist hier eine andere Auslegung als im HiFi Bereich gefragt,
dort ist ein möglicht linearer und möglichst tief reichender Frequezgang gefragt, das interessiert bei Gitarrenlautsprechern keinen Mensch.
2. Wie vergleicht ihr Boxen und deren Sound? Auf dem Boden stehend und selber daneben stehend? Schlechter und blöder gehts nicht.
Da bedarf es schon festgelegter Kriterien und gleicher Meßanordnungen.
Tatsache ist: eine 1 x 12 wird immer ANDERS klingen als eine 4 x 12 er. Schlechter? Nicht wirklich. Eine 4 x 12 produziert die übelsten Kammfiltereffekte,
da entscheidet in 1 bis 2 m Abstand manchmal ein einziger mieser Zentimeter über klingt/klingt nicht. So ein Schrott wird aus einer 1 x 12 niemals rauskommen.
Im Winkel von bis ca. 15° ist die relativ unproblematisch, man muß sich nur richtig davor stellen, aber das macht ja leider kaum ein Gitarrist.
Ihr müsst schon gerade vor der Membran messen, sonst ists reiner Schrott, was gemessen wird, Marke: Wer misst misst Mist.
3. "Die Box schiebt nicht so": Diese Aussage ist an Bullshit kaum zu überbieten. Was ist Schieben? Schalldruck im Bass? Bei welcher Frequenz?
Im Vergleich zu welchem Schalldruck darüber? Wie weit geht die Box runter? In welchem Winkel werden die Frequenzen abgegeben...
und dann wieder diese ekelhaften Kammfiltereffelkte....
Kann eine 1 x 12 z.B. 60 Hz genau so gut wie eine 4 x 12er? Klar kann sie, nur fehlt da 75 % der Membranfläche. Ist aber kein Problem, das kann
man durch 4 fachen Hub ausgleichen (wenn der Speaker mitmacht). Und da sind wir genau beim Problem von Gitarrenlautsprechern,
die können so gut wie gar keinen linearen Hub und sind auch noch hart eingespannt an der Sicke, sprich haben einen mechanischen Hochpassfilter
fest mit eingebaut. Ein original EV12L kann ordentlich linearen Hub und ist daher auch im Reflexgehäuse (Thiele Box) gut untergebracht.
4. Dann die Frage wo schiebt die Box? Unten in meinen Kniekehlen oder dort wo der Schall hin soll? Das ist ein himmelweiter Unterschied.
In 95% aller Proberäume hören die 4 x 12 User nur Reflektionen und nochmal reflektierte Reflektionen und nullkommnullniente Direktschall
(und dann auch noch sich überlagernde Kammfiltereffekte...). Ganz im Gegensatz zum geneigten Zuhörer oder (bei ausreichender Proberaumgröße) der Rest der Band.
Da wabern dem Klmpfer schön die Hosenbeine, es drückt in der Magengrube und der Klampfer kann sich immer noch nicht richtig hören,
nur der Rest der Band hat Tinnitus und im Puplikum scharen sich alle um die Marshallschneise und flehen um Gnade.
Aber er braucht den Schub und die Wall of Sound, sonst fühlt er sich nicht wohl,
mit dem Mist, den er allen anderen zumutet hat er ja nichts zu tun, weil.......er hört sich immer noch nicht, egal geht ja immer noch lauter!
Macht mal eine schöne reproduzierbare Messung in festgelegtem Abstand, zentral zur (zu einer) Membran.
Dann vergleicht die Frequenzschriebe und dann können wir mal auf einer reproduzierbaren Basis weiterreden.
Ach, bevor ich es vergesse: Der Raum und die Platzierung im Raum ist natürlich vor übergeordneter Wichtigkeit.
Die Box muß optimal im Raum stehen und der geneigte Zuhörer (Klampfer) auch, sonst wirds nix mit Bass und Schub.
Wenn du an deiner Standposition gerade eine massive Frequenzauslöschung produzierst,
kannst du Watt reinjagen ohne Ende und fuffzisch 12 er aufstellen....da kommt nix, nie, never.